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Weg- und Höhenanzeiger Es sind Vorrichtungen. zur Ortsbestimmung und
Aufzeichnung des zurückgelegten Weges von Luftfahrzeugen bekannt, die mit einer
beweglichen Karte ausgerüstet sind, welche die Horizontalprojektion des Flugweges
zeigt. Eine Höhenkarte ist nicht vorhanden. Besitzt somit das Luftfahrzeug nur einen.
Höhenmesser, der die Höhe des Luftfahrzeuges über dem Meeresspiegel angibt, so muß
der Führer-jeweils den Unterschied zwischen dieser Höhenangabe und den Höhenangaben
der Geländekarte feststellen. Diese .ständig zu wiederholende Rechnung ist lästig
und ;gibt zu Irrtümern Anlaß.
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Die Erfindung nimmt dem Führer diese Arbeit ab, indem der Anzeiger
erfindungsgemäß aus je einer Abrollvorrichtuing für die Höhen- (Geländeprofil-)
und für die Horizontalprojektionskarte des Flugweges besteht, die miteinander in
Verbindung stehen.
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Mit Hilfe der Einrichtung gemäß der Erfindung ist es somit mäglich,
Geländehindernisse zu vermeiden und dem Führer bei einer Motorpanne bei nebligem
Wetter die notwendigen Angaben an die Hand zu geben., auf Grund deren er Geländestellen
mit konstanter Höhe ansteuern kann, wodurch die Landungsgefahr verringert ist. Es
kann weiterhin wichtig sein, .ab und zu die Ausbildung des Geländes und die Gestaltung
der wichtigsten Punkte des Flugweges kennenzulernen. Da die Reliefkarte im allgemeinen
aus. .einer einfachen Linie besteht und die Karte infolgedessen nur wenig ausgefüllt
ist, so ist es möglich, darauf in großem-M.aßstabe angefertigte Photographien und
Bilder oder Zeichnungen .der Umrisse der wichtigsten Punkte aufzubringen. Diebe-können
gegebenenfalls mit Beschriftungen, z. B. über die Lage und den Zustand von Landeplätzen
und anderen wichtigen Merkmalen versehen sein.
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Jedem auf der Wegachse der Horizontalprojektion tragenden Karte angeordneten-Punkt
entspricht ein Punkt der die Höhe angebenden Karte. Die Einrichtung stellt somit
einen Weganzeiger in drei Dimensionen dar.
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Es versteht sich, daß der Führer die Hauptaehse des Flugweges einhalten
mu.ß und daß die Höhenangaben der Abrollkar te dieser Achse entsprechen müssen.
Immerhin kann man zu - dieser Hauptachse parallele Linien ziehen und dafür sorgen,
daß Angaben auf der Höhenkarte diesen entsprechen. Es genügt, diese Angaben durch
verschiedene Ausbildung der 'Linien oder verschiedene Farben voneinander zu unterscheiden.
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Weiterhin kann die Einrichtung mit einer Höhenmeßvorrichtung versehen
sein, die
einen Zeiger parallel zur Ebene der Karte in Höhenrichtung
verschiebt. Dieser Zeiger kann also die Höhenstellungen des Luftfahrzeuges anzeigen,
und er ermöglicht dem Führer, in jedem Augenblick durch Vergleich der Zeigerstellung
mit der H.äheelini,e der Karte festzustellen, ob das Luftfahrzeug auch nicht durch
Geländehindernisse gefährdet ist.
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Eine andere sehr wichtige Anwendung dieser Vorrichtung ergibt sich
durch seine Anpassung an die Visiervorrichtung für Bombenabwürfe.
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Das Abrollen der Horizontalkarte und damit das Abrollen der Höhenkarte
erfolgen entsprechend dem Weganzeiger proportional der absoluten Geschwindigkeit
:des Luftfahrzeuges, wobei' dem Einschluß der Windgeschwindigkeit nach Größe und
Richtung Rechnung getragen wird. Da andererseits die Stellung des Luftfahrzeuges
.über dem Erdboden angegeben ist, so ergibt sich die Möglichkeit, Kurven festzulegen,
die entweder auf der Karte aufgezeichnet oder auf die als Schirm dienende Karte
projiziert sind, deren unteres Ende auf die als Ziel ausersehene Stelle trifft und
die andererseits den Zeiger treffen, der das Flugzeug seiner HÜhe nach im Augenblick
des Bombenabwurfes darstellt. Das Zusammenfallen des Zeigers mit der Kurve gibt
dann genau den Augenblick an, in dem die Bombe fallengelassen werden muß.
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Es versteht sich, daß der Maßstab in diesem Falle ;genügend groß sein
mußa damit man eine ausreichende Genauigkeit erhält und daß die Ausführung der Karte
mit Bezug auf die überflogenen Geländestellen nahe dem Ziel sehr sorgfältig sein
muß.
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Eine ' beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes zeigt
die Zeichnung, und zwar sind Fig. i eine schaubildliche Darstellung der Einrichtung
gemäß der Erfindung und Fig.2 eine Seitenansicht der HöhenmeB-vorrichtung.
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Gemäß der Zeichnung ist i die Karte des Weganzeigers, die die Horizontalprojektion
darstellt. Diese Karte läuft auf Wickelwalzen, von denen die eine bei 2 gezeigt
ist. 3 :und q. sind die Wickelwalzen der Karte 7, die die Höhenlinien wiedergibt.
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Die Wickelwalze 2 überträgt ihre Bewegung ;auf die Wickelwalze 3 durch
zwei Zahnräder 5 .und 6. Die Wickelwalze 3 treibt die Karte 7 mit Hilfe ,einer Zahnscheibe
und Löchern 8 an, die denen eines Films entsprechen.
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Die Karte 7 liegt auf zwei Rollen 9 und io, die bestrebt sind, die
Karte ständig unter Spannung zu halten. Dies geschieht mit Hilfe einer Gruppe von
Reibungsscheibien i i und 12, die durch den Motor angetrieben und durch eine Feder
gehalten werden. Die Anordnung derselben befindet sich vorzugsweise im Innern der
Rolle, und es ist für eine geeignete Einstellung gesorgt, damit das -Gleiten auf
dem gerade Widerstande ausgeglichen der Karte wird, derart, beruhende daß die Spannung
der Karte ohne übermäßige Kräfte aufrechterhalten werden kann.
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13 ist eine Photographie oder eine Zeichnung, die in großem Maßstabe
einen wichtigen Punkt des Flugweges darstellt.
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i q. ist der das Luftfahrzeug darstellende Zeiger. Der Zeiger 1q.
ist .auf einem kleinen Kabel oder einer kleinen Kette 15 befestigt, das bzw. die
über zwei Rollen 16 und 17
läuft. Dieses Kabel 15 ist fernerhin auf eine große
Rolle 18 aufgerollt, die über ein. Ritze! 19 mit einem Zahnsektor 2o in,
Eingriff steht, der durch die Aneroiddosengruppe 2 1 seinen Antrieb erhält. Am anderen.
Ende ist das Kabel 15 durch eine Feder 22 unter Zug gesetzt. Durch eine horizontale
Linieneinteilung 23 mit geeignetem Abstand auf der Karte oder auf einem Transparent
ist es möglich, die -Höhe des Luftfahrzeuges und der als Relief wiedergegebenen
Geländeformation festzustellen.
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Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen: Dias Abrollen der Karte 7
folgt genau dem Abrollen der Karte i und gibt so in jedem Augenblick die absolute
Geschwindigkeit des, Luftfahrzeuges wieder, wenn der Führer genau dem Axialweg folgt.
Der Zeiger verschiebt sich dabei unter dem EinfluB der Formänderung der barometrischen
Dosenentsprechend der Höhe. Es sei jedoch ausdrücklich -darauf hingewiesen, daß
die vorstehend beschriebene Ausführung nur eine beispielsweise ist.
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Der Weganzeiger, der die Horizontalprojektion zeigt, und der Höhenweganzeiger
können in sehr verschiedenen Ebenen, die nicht notwendigerweise in rechtem Winkel
zueinander zu stehen brauchen, angeordnet sein. Sie können sich auch in der gleichen
Ebene und selbst auf der gleichen Karte befinden.
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Die Karten können aus mattete und durchsichtigem Werkstoff gefertigt
sein, der eine Durchleuchtung oder die Projektion der Linien oder Bilder zuläßt.
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Der -das Flugzeug darstellende Zeiger kann ebenfalls durch eine geeignete
Beleuchtungsvorrichtung auf die Karte projiziert werden.
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Die Höhenlinien oder die Photos und Zeichnungen usw. können sich auf
verschiedenen Karten befinden. Es versteht sich schließlich, daß die Abrollvorrichtung
der Höhenkarte auch ohne die Höhenmeßvorrichtung Verwendung finden kann.