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Verfahren und Vorrichtung zum Anschlagen von Schnürriemenspitzen aus
Celluloid oder anderem Preßstoff Die Erfindung bezieht sich auf ein -Verfahren und
eine Vorrichtung zum Anschlagen von Schnürriemenspitzen, insbesondere aus Celluloid
oder anderen Preßstoffen. Die durch Celluloid o. dgl. versteiften Schnürriemenenden
werden in. der Weise hergestellt, daß der als Ende vorgesehene Teil des Schnürbandes
mit einem Stückchen Celluloid oder mit einem damit bz.w. einem anderen Preßstoff
getränkten Band umgeben und zwischen einem erwärmten zweiteiligen Gesenk gepreßt
wird. Durch die Wärme des Gesenkes wird das Versteifungsmittel je nach Art erweicht
oder zum Schmelzen gebracht, so daß die Spitze oder Nadel durch ein oder mehrmaliges
Pressen geformt werden kann. Ein Lüften der Gesenke ist aber auch schon aus dem
Grunde notwendig, um die sich infolge der Wärmeeinwirkung auf die Preßstoffe bildenden
Dämpfe entweichen zu lassen. Diese Art der Nadelherstellung hat aber den Nachteil,
daß infolge des geteilten Gesenkes die Schnürriemenspitze an der Trennfuge des Gesenkes
einen Grat bekommt, der mit zunehmendem Verschleiß des Gesenkes immer stärker wird
und der Nadel ein unschönes Ansehen gibt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung soll diese Gratbildung dadurch beseitigt
werden, daß das zu versteifende Ende zwischen aufeinanderfolgenden Preßstufen bei
jedem Rückgang des beweglichen Preßgesenkes vorzugsweise selbsttätig etwas um seine
Längsachse gedreht wird. Durch dieses Verfahren erhält man eine schöne glatte Nadel,
denn da nach dem ersten Preßdruck das zu versteifende Ende etwas gedreht wird, so
wird durch das zweite Anpressen der zuerst entstandene Grat wieder beigedrückt.
Da aber der zur Versteifung verwendete Werkstoff sich mehr und mehr erhärtet, so
bildet sich beim zweiten Anpressen schon ein schwächerer Grat, der dann beim nächsten
Anpressen beigedrückt wird. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrfach, bis zuletzt
kein Grat mehr vorhanden ist und die Schnürriemennadel dann schön und glatt geformt
ist. Da das Drehen des Schnürbandes zweckmäßig selbsttätig erfolgt, so ist der mit
der Bedienung der Maschine
betraute Arbeiter nicht mit zusätzlicher
Arbeit belastet. Zweckmäßig wird zu beiden Seiten des festen Preßgesenkes je eine
in ihren Bewegungen mit der andern übereinstimmende Wendevorrichtung angeordnet.
Durch die doppelseitige Anordnung wird vermieden, da.ß das Schnürband hängenbleiben
kann und sich doch noch ein Grat bildet. Erfindungsgemäß besteht jede Wendevorrichtung
aus einem Halter und einem in ihm drehbar gelagerten, geschlitzten Wendekörper,
der zugleich Träger eines Klemmstückes zum Halten des Schnürriemens ist. Vorteilhaft
wird das Klemmstück in seiner Bewegung doppelt gesteuert, und zwar einerseits durch
die Bohrung zur Aufnahme des Wendekörpers und andererseits durch eine Deckplatte,
die eine Kurve trägt, an die sich ein in dem Klemmstück befestigter Führungsstift
führt. Zweckmäßig wird dabei der Wendekörper durch eine von den beweglichen Teilen
der Anschlagpresse abgeleitete Bewegung gedreht. Infolge dieser Ausbildung zeichnet
sich die neue Vorrichtung sowohl durch Einfachheit wie auch ihre Zweckmäßigkeit
aus. Es bereitet keine Schwierigkeiten, das mit zu versteifenden Enden zu versehende
Schnürband in die Wendevorrichtung einzuführen, da der Schlitz des Wendekörpers
und des Halters sich der Zuführung für das sich um das Band liegende Versteifungsmittel,
also Celluloid oder mit ihm oder einem anderem Preßstoff getränktes Band, anschließt.
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Bei Anschlagpressen mit Fußtrittbewegung bedarf es auch keiner wesentlichen
Veränderungen, um die Wendevorrichtungen anzubringen, zumal auch die Ableitung der
Bewegung zum Drehen der Wendekörper in einfachster Weise erfolgen kann. Erfindungsgemäß
kann die Bewegung durch eine Zahnstange übertragen werden, die mit dem Wendekörper
in Eingriff steht, wobei die Zahnstange beim jedesmaligen Rückgang des .beweglichen
Schlittens der Anschlagpresse mittels Doppelhebels etwas vorwärtsgetrieben und durch
ein Sperrglied jeweils in der Stellung gehalten wird. Zweckmäßig ist der bewegliche
Schlitten der Anschlagpresse zugleich Ein- und Ausschaltvorrichtung für den in die
Zahnstange eingreifenden Doppelhebel bzw. das Sperrglied. Soll ein Schnürband mit
versteiftem Ende versehen werden, so wird in bekannter Weise mit dem Schnürband
das Stückchen Celluloid oder etwas Ähnliches in das feste Gesenk gezogen und das
bewegliche Gesenk durch Tritt auf einen Fußhebel nach vorn gegen das feste Gesenk
geschoben. Die Gesenkteile sind erwärmt, so daß das Versteifungsmittel unter Druck
und Wärme sich formt. Beim ersten Lüften des beweglichen Gesenkes wird der Wendekörper
durch die ihm vom Schlitten der Anschlagpresse über Doppelhebel und Zahnstange zugeleitete
Bewegung etwas gedreht, wobei sich das Klemmstück nach unten bewegt, das Schnürband
einklemmt und zugleich mit diesem sich dreht. Hat sich nun beim ersten Pressen des
Schnürbandendes ein Grat gebildet, so liegt er nun nach dem ersten Drehen in Richtung
des Preßdruckes und wird beim zweiten Pressen beseitigt. Gleichzeitig wird aber
auch das Versteifungsmittel härter, so daß sich bei der zweiten Pressung nur noch
ein geringer Grat bilden kann, der bei weiterem Pressen und ihm jeweils vorausgehenden
Drehen des Schnürbandes bald beseitigt ist, so daß eine schöne glatte. Schnürbandnadel
entsteht.
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In gleicher Weise ist die Wendevorrichtung auch bei den halbautomatischen
Maschinen, also solchen Anschlagpressen verwendbar, die einen mechanischen Schlittenantrieb
haben. Zweckmäßig wird hier die Bewegung des Wendekörpers von der Antriebswelle
abgeleitet. Dabei kann die Drehung des Wendekörpers sowohl eine vor- und rücklaufende
als auch in einer Richtung fortlaufende sein. Vorteilhaft wird bei vor- und rücklaufender
Drehung des Wendekörpers die in der Größe gleichbleibende Bewegung von einem auf
der Antriebswelle befestigten Exzenter auf eine mit dem Wendekörper in Eingriff
stehende Zahnstange übertragen. Bei veränderlicher Größe wird zwischen Exzenter
und Wendekörper zweckmäßig ein Lenker und an diesen angelenktes Zahnsegment geschaltet.
Dabei kann der Lenker in dem Zahnsegment oder diesem gegenüberliegenden # Hebelschenkel
verstellbar angeordnet sein. Soll der Wendekörper in einer Richtung fortlaufend
gedreht werden, so wird die Umdrehung der Antriebswelle zweckmäßig durch Kette und
Kettenrad auf den Wendekörper übertragen. Vorteilhaft wird die am Klemmstück anliegende
Deckplatte mit einer (las Klernnistück in den beieinanderliegenden Anfangs- und
Endstellungen senkenden und hebenden Kurve versehen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Beispiel dargestellt,
und zwar zeigt: Fig. r eine Schuhriemenanschlagmaschine für Fußbetrieb mit Wendevorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Wendekörperhalters, Fig. 3 einen Schnitt durch den
Halter nach Linie B-B in Fig. 2, Fig. q. eine Draufsicht auf den nach Linie A-A
in Fig. 2 geschnittenen Halter, Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung des Wendekörpers,
Fig. 6 eine weitere Seitenansicht des Wendekörperhalters, die
Fig.
7 bis io eine vergrößerte Darstellung der Wendeeinrichtung nach Fig. 1 in verschiedenen
Bewegungsstellungen, die Fig. i i und 12 eine Deckplatte finit Kurve in Ansicht
und Schnitt und die Fig. 13 bis 15 den Antrieb .des Wendekörpers bei halbautomatischen
Maschinen.
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Bei der in Fig. i dargestellten Anschlagmaschine für Fußbetrieb sind
nur die wesentlichsten und für das Verständnis der Bewegung der Wendevorrichtung
erforderlichen Teile gezeichnet. Auf einem Unterteil 13 ist die Anschlagmaschine
aufgebaut. Das zur Versteifung der Schnürriemenenden dienende Cellulaidband 14 wird
von einer nicht dargestellten Vorratsrolle durch eine Führung 15 geführt und durch
Zahnräder 16, zwischen denen es hindurchgeht, jeweils um das erforderliche Stück
v orbewegt, wobei eine an dem feststehenden Teil der Anschlagpresse angelenkte Klinke
17 in ein mit dem innenliegenden Zahnrad gekuppeltes Sperrad 18 eingreift. Das abgetrennte
Bandstück, das in einer gleichsfalls nicht dargestellten Vorrichtung U-Form erhält,
fällt auf eine Rutsche i9, von der es durch den von oben zwischen Rutsche 19 und
einem federnden Finger 20 geschobenen Schnürriemen mit nach unten in ein festes
Gesenk 21 genommen wird, das in waagerechter Richtung eine halbrunde Vertiefung
aufweist. An dem beweglichen Teil der Anschlagmaschine, der auch die Celluloidbandzuführung
trägt, ist eine andere Gesenkhälfte 22 befestigt. Wird nun die Anschlagmaschine
mittels eines Fußhebels 23 bewegt, so bewegt sich dabei das bewegliche Gesenk 22
gegen das feste GeSenlC 21 und die beiden halbrunden Vertiefungen umschließen und
formen das Schuhriemenende.
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Die Wendevorrichtung besteht zunächst aus einem Wendekörperhalter
23 von etwa rechteckiger Form. Nahe dem einen Ende ist eine runde Bohrung 24 angeordnet,
die zur Aufnahme des Wendekörpers dient. Von dem der Bohrung 24 zunächstliegenden
Ende des Halters ist ein bis in die Bohrung reichender, zu den Längsseiten des Halters
parallel laufender Spalt 2 5 auf die Mitte der Bohrung 24 zu eingearbeitet. Nahe
der unteren Längsseite des Halters ist eine Nut .26 angeordnet, die den unteren
Teil der Bohrung anschneidet und zur Aufnahme einer Zahnstange 27 dient.
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Der in dem Halter angeordnete Wendekörper besteht aus zwei kreisrunden
Scheiben, von denen Scheibe 29 an ihrem Umfang mit Zähnen versehen ist. In die andere
Scheibe 30 ist eine Nut 31 eingearbeitet, in der sich ein Klemmstück 32 verschieben
kann. 'In dein Wendekörper ist ein mit dem Spalt in dem Halter übereinstimmender
Spalt angeordnet. Ist das Klemmstück 32 so in dem Wendekörper eingestellt, daß die
Unterkanten von Scheibe 30 und Klemmstück 32 übereinstiminen, so ragt das
Klemmstück etwas mehr als die Hälfte der Spalthöhe über den Umfang des Wendekörpers
hinaus. In die obenliegende Fläche des Klemmstückes ist ein kleiner Führungsstift
33 eingesetzt.
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Der Wendekörper paßt schließend in die Bohrung 24 des Halters 23.
Damit das Klemmstück 32 in der Ausgangsstellung des Wendekörpers mit dessen Unterkante
gleichsteht, ist die Bohrung 24 des Halters 33 mit einer Aussparung 34 versehen,
in die der den Wendekörper überragende Teil des Klenim--stückes paßt (Fig. 6 gestrichelt).
Durch zwei Deckscheiben 35, 36 wird der Wendekörper in der Bohrung des Halters eingeschlossen;
dabei ist Seheibe 35 nur mit einem Schlitz und einer kleinen Bohrung versehen, während
bei der Scheibe 36 die Öffnung zugleich als Führung für den Führungsstift 33 des
KlemmstÜckes 32 ausgebildet ist.
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Durch die schon erwähnte Zahnstange 27, die in der nahe der unteren
Längsseite des Halters eingearbeitete Nut 26 geführt ist, kann der Wendekörper gedreht
werden.
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In den Fig. 7 bis 1o ist die Wendevorrichtung und die zu ihrer Bewegung
dienenden Teile in verschiedenen Stellungen gezeigt. Die zum Vor- oder Rückwärtsdrehen
des Wendekörpers dienende Zahnstange 27 ist etwa zur Hälfte mit normalen Zähnen
versehen, während die andere Hälfte Sperrzähne hat. Um- die Zahnstange 22 in ihrer
Endlage zu halten, ist an ihrem hinteren Ende eine Feder 37 befestigt, die nach
Fig. 1 an einem Halter 3.8 angehängt ist. Durch Ansatz 39 und Anschlag 4o ist die
Endstellung der Zahnstange begrenzt.
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Die Vorwärtsbewegung der Zahnstange wird von dein beweglichen Teil
der Anschlagmaschine abgeleitet und durch einen Hebel 41, der um einen Drehpunkt
42 schwingen kann, auf die Zahnstange 27 übertragen. Für das vorliegende Beispiel
ist angenommen, daß das obere Ende des Hebels 41 mit einer Rolle versehen und in
eine Aussparung 43 der beweglichen Schlittenwand 52 der Anschlagpresse eingreift.
Am unteren Arm des Hebels ist ein Lenker 44 beweglich befestigt, dessen Rückwärtsbewegung
durch einen im Hebel angebrachten Anschlag 45 begrenzt ist. Eine Feder 46, die um
den Drehpunkt 47 des Lenkers 44 gelegt ist, legt sich mit einem Ende auf den Lenker
44 und mit ihrem anderen Ende auf den Hebel 41. Durch eine Sperrklinke 48, an deren
rückwärtigen Verlängerung 49 eine Feder 5o angreift, wird verhindert, daß die Zahnstange
27 durch die an ihrem Ende angebrachte Feder 37 ungewollt nach hinten gezogen wird.
In
den Fig. r und 7 ist die Wendevorrichtung in ihrer Anfangsstellung gezeigt, während
der Schlitten der Anschlagpresse bereits eine Bewegung nach vorn gemacht hat und
das Schnürriemenende zwischen den beiden Gesenkteilen 21 und 22 den ersten Preßdruck
erhält. Hebel 41, der mit seiner Rolle in der Aussparung 43 liegt, steht senkrecht
und die Sperrklinke 48 greift in die Zahnstange 27 ein.
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Wird nun durch Loslassen des Fußhebels 23 der bewegliche Schlitten
ein wenig nach rückwärts gezogen, so legt sich die linke Kante der Aussparung 43
gegen die Rolle des Hebels 41 und bewegt diesen um seinen Drehpunkt 42, wobei der
am unteren Ende des Hebels 41 angebrachte Lenker 44 die Zahnstange 27 nach links
drückt. Da der Lenker 44 mit seinem freien Ende sich auf einem Kreisbogen bewegt,
so tritt er nach kurzer Bewegung aus der Zahnstange 27 heraus. Die Sperrklinke 48,
die während der Vorwärtsbewegung der Zahnstange 27 über die Sperrzähne hinweggeglitten
ist, greift nunmehr wieder in die Zahnstange 27 ein und hält sie in der ° neuen
Stellung fest.
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Durch die Bewegung der Zahnstange 27 ist auch der Wendekörper gedreht
worden. Das Klemmstück 32, daß in der Anfangsstellung der Vorrichtung mit seinem
den Umfang der Scheiben 29 und 30 überragenden Teil in der Aussparung 34
lag, ist durch einen zwischen der Aussparung 34 und der normalen Bohrung 24 liegenden
Übergangsbogen und den an der Kurve der Deckscheibe sich führenden Führungsstift
33 so weit herabgedrückt, daß das Klemmstück 32 in den Spalt tritt und das Schuhband
zwisdhen Unterseite Spalt und Klemmstück festgehalten wird. Zugleich aber steht
nunmehr das Klemmstück 32 nicht mehr senkrecht, sondern ist mit dem Wendekörper
etwas gedreht. Durch diese Drehung des Wendekörpers wird auch das Schnürband mitgedreht,
so da.ß bei erneutem Andrücken des Gesenkes der Druck eine andere Stelle trifft
bzw. den vorher entstandenen Grat beseitigt.
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Die vorstehend angegebene Bewegung der Zahnstange 27 kann durch leichtes
Lüften der beweglichen Gesenkhälfte 22 mehrmals wiederholt werden, wobei die Zahnstange
27 dann jeweils um einen kleinen Betrag vorgeschoben und. das eingeklemmte Schnürband
gedreht wird. Die Zahl der Preßdrücke ist vom verwendeten Werkstoff für die Versteifung
der Schnürsenkelenden, abhängig.
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Bei dem Vorwärtsbewegen des Schlittens der Anlagpresse wird der untere
Teil des Hebels 41 mit Lenker 44 um den Drehpunkt nach rechts bewegt. Bei starrer
Anordnung des Hebels 41 würde es nicht möglich sein, die Zahnstange 27 mehrfach
vorwärts zu bewegen, vielmehr würde in diesem Fall der Hebel 41 die Zahnstange 27
immer wieder rückwärts drücken. Da aber der Lenker 44 nachgiebig angeordnet ist,
so kann der Hebel 41 um einen gewissen Betrag zurückgeführt werden, wobei dann der
Lenker 44 durch den Druck der Feder 46 mitgenommen wird, doch beim Auftreffen auf
die Zahnstange 27 etwas einknickt (Fig.9) und so einer weiteren Rückwärtsbewegung
keinen zu großen Widerstand entgegensetzt. Geht nun der Schlitten wieder zurück,
wodurch dann der Hebel 41 die entgegengesetzte Bewegung macht, so greift der Lenker
44 in die Zahnstange 27 ein und wird bei der Bewegung des Hebels 41 durch den am
Hebelende befindlichen Anschlag 45 mitgenommen.
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Ist das Pressen und Formen der Schnürriemennadet beendet, so geht
der Schlitten-in seine Endstellung zurück. Damit nun das Schnürband aus der Wendevorrichtung
herausgenommen werden kann, muß auch die Zahnstange 27 in die Endlage gebracht werden.
Hierzu müssen Lenker 44 und Sperrklinke 48 die Zahnstange 27 freigeben. Das kann
nach dem angenommenen Beispiel in einfachster Weise dadurch geschehen, daß die Schlittenwand
52 oder an sie angeordnete Leisten so über das obere Ende des Hebels 41 bzw. der
Sperrklinkenverlängerung 49 hinweggeführt sind, daß Lenker 44 und Sperrklinke 48
die Zahnstange 27 freigeben. Durch die Feder 37 wird dann die Zahnstange zurückgezogen.
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Durch das Zurückgehen der Zahnstange 27 wird auch der Wendekörper
zurückgedreht, wobei der4Führungsstift 33 des Klemmstückes 32 an der in der Deckscheibe
vorgesehenen Kurve .entlang gleitet und das Klemmstück 32 in seine Anfangsstellung
zurückbringt. Das Schnürband kann nun ungehindert aus der Wendevorrichtung herausgenommen
und ein neues Band, eingeführt werden.
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Ebenso wie für Anschlagpressen, deren Schlitten durch Fußhebel bewegt
wird, kann die Wendevorrichtung auch für maschinell betriebene Pressen verwendet
werden.' Die zur Drehung des Wendekörpers notwendige Bewegung wird von der Antriebswelle
54 der Maschine abgeleitet und kann auf verschiedene Art erfolgen. Die einfachste
Art ist es, eine Zahnstange 27 an einem Ende mit einer Rolle 55 zu versehen und
gegen einen entsprechenden Exzenter 56 laufen zu lassen, während das andere Ende
der Zahnstange mit dem gezahnten Teil 27 des Wendekörpers in Eingriff steht.
Der Exzenter 56 schiebt die Zahnstange 27 vor, wodurch sich der Wendekörper entsprechend
der Ausladung des Exzenters 56 dreht und nachher in seine Ausgangsstellung
zurückkehrt.
Die Bewegung des Wendekörpers ist dann für immer festgelegt bzw. kann nur durch
Anbringung eines anderen Exzenters geändert werden. Ist aus irgendeinem Anlaß eine
öftere Verstellung der Größe der Wendekörperdrehung notwendig, so wird die Bewegungsübertragung
ebenfalls von einem auf der Antriebswelle 54 angebrachten Exzenter 56 abgeleitet
und durch einen Lenker 57 zunächst auf ein Zahnsegment 58, das in den Wendekörper
eingreift, übertragen. Der Lenker 57 kann dann im Zahnsegment 58 selbst verstellt
werden, oder das Zahnsegment ist als Hebel ausgebildet, dessen dem Zahnsegment 58
gegenüberliegender Schenkel 59 mit einem Schlitz 6o versehen ist, der eine Verstellung
des an dem Schenkel befestigten Lenkers 57 gestattet. Ist die Oberfläche des gegen
die Rolle 55 der Zahnstange 27 oder des Lenkers 57 arbeitenden Exzenters 56 eine
in ihrer Kurvenform ununterbrochen fortlaufende Linie, so ist auch die Bewegung
des Wendekörpers eine ununterbrochene. Der Schnürriemen wird auch während des Preßvorganges
etwas gedreht, so daß durch die voreilende Drehbewegung die eigentliche Wendebewegung
beschleunigt wird. Es ist aber auch möglich, die Dreh-und Wendebewegung nur während
des Rückganges des Preßgesenkes 22 auszuführen, und zwar dadurch, daß der Exzenter
56 j e nach der Zahl der auszuübenden Pressungen mit einer entsprechenden Zahl von
die übertragungsglieder vorwärtsdrückenden Kurven 6i versehen ist. Zwischen den
Kurven 61 liegen dann jeweils auf gleichem Durchmesser bleibende Flächen 62.
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Die Bewegung des Wendekörpers kann aber auch eine in einer Richtung
fortlaufende sein. Da in diesem Fall die Drehzahlen des Wendekörpers mit denen der
Maschine übereinstimmen müssen, so geschieht die Übertragung der Drehbewegung am
einfachsten mittels Kettenrad und Kette, wobei das Kettenrad bei der Wendevorrichtung
mit einem den Wendekörper antreibenden Zahnrad gekuppelt ist und das Zahnrad in
den gezahnten Teil 29 des Wendekörpers eingreift. Um eine einwandfreie Mitnahme
des Wendekörpers 29 durch das antreibende Zahnrad zu gewährleisten, wird der Schlitz
25, zum Einführen des Schnürbandes in den Wendekörper 29, zwischen zwei Zähnen des
Wendekörpers 29 angeordnet.
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Die umlaufende Bewegung des Wendekörpers macht dann auch eine andere
Führung des Klemmstückes 32 notwendig. Die Schließungs- und Öffnungskurven für den
Führungsstift 33 des Klemmstückes 32 gehen ineinander über, so daß an die Stelle
der Deckscheibe 36 nach Fig. 6 eine solche nach den Fig. i i und 12 tritt, bei der
das Kurvenstück 51 der gestellten Forderung nach glattem Übergang der einen Bewegung
in die andere entspricht.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, vielmehr sind im Rahmen der Erfindung auch andere Ausführungen und Änderungen
möglich. So könnte z. B. die Bewegung der Wendevorrichtung bei Anschlagpressen für
Fußbetrieb auch auf andere Weise erfolgen, als in der Zeichnung und Beschreibung
angegeben. Auch bei dem vorstehend angegebenen Ausführungsarten für den Antrieb
der Wendevorrichtung an maschinell betriebene Anschlagpressen handelt es sich nur
um beispielsweise Angaben, da die Bewegungsübertragung in der verschiedensten Weise
ausgeführt sein kann. Weiter ist die Wendevorrichtung nicht nur zum Anschlagen von
Schnürriemenspitzen aus Celluloid oder anderen Preßstoffen verwendbar, sondern auch
zum Anbringen von Schnürnadeln aus Blech, bei denen es üblich ist, die Nadel durch
mehrfaches Schließen des Preßgesenkes zu bilden und -dabei das Schnürband von Hand
zu drehen.