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Vorrichtung zum Pasteurisieren von Milch Zusatz zum Patent 627 825
Es ist eine Vorrichtung zum Pasteurisieren oder Sterilisieren von Milch und anderen
Flüssigkeiten vorgeschlagen worden, bei der die zu erhitzende Flüssigkeit mit metallischen
Wandungen in Berührung gebracht wird, welche durch in ihnen auf dem Wege der Elektroinduktion
erzeugte Stromwärme erhitzt werden. Das besondere Kennzeichen dieser Vorrichtung
ist, daß sie aus in geringem Abstand voneinander angeordneten, auf induktivem Wege
erhitzten Platten besteht, zwischen denen die zu erhitzende Flüssigkeit hindurchgeleitet
wird. Durch zwischen die Erhitzerplatten eingefügte Abstandhalter aus Gummi o. dgl.
und durch die Erhitzerplatten selbst als Begrenzungswände werden Kanäle für den
Durchfluß der Flüssigkeit gebildet.
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Die Art und Weise, wie die aus Gummi o. dgl. hergestellten Abstandhalter
mit den Erhitzerplatten verbunden werden, und die Form der Abstandhalter kann sehr
verschieden sein. Eine besonders vorteilhafte Ausbildung ist Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Erfindungsgemäß werden die Erhitzerplatten durch zur Flüssigkeitsführung
und als Abstandhalter dienende Rahmen voneinander getrennt, welche aus Gummi oder
einem anderen elastischen Dichtungsstoff bestehen und im Innern ein Traggerüst von
solcher Art aufweisen, daß in diesem eine den Dichtungsstoff gefährdende Wirbelstromerhitzung
nicht auftreten kann. Durch die Erfindung werden verschiedene Vorteile erzielt.
Der wichtigste ist die besondere Ausbildung des Traggerüstes der Abstandhalterrahmen.
Es ist bekannt, daß Gummi und ähnliche elastische Stoffe, die zur Herstellung der-
Abstandhalter verwendet werden können, gewöhnlich keine allzu großen Temperaturen
vertragen. Die beim Pasteurisieren oder Sterilisieren erforderlichen Flüssigkeitstemperaturen
haben in der Regel- noch keinen nachteiligen Einfluß auf Gummi. Auch die Berührung
der Gummiabstandhalter mit den Erhitzerplatten selbst ist ungefährlich, da die Platten
infolge ihres ständigen Wärmeaustausches mit der Flüssigkeit ebenfalls noch keine
übermäßig hohen Temperaturen aufweisen. Gefährlich kann es jedoch für die Gummiabstandhalter
sein, wenn das beispielsweise aus Eisen bestehende Traggerüst der Abstandhalterrahmen
auf induktivem Wege erhitzt wird. Die in dem Traggerüst erzeugte Wärme wird ausschließlich
auf das Gummi übertragen und kann dieses unter Umständen schon in kurzer Zeit zerstören.
Wird jedoch erfindungsgemäß , die Wirbelstromerhitzung in dem Traggerüst durch besondere
Maßnahmen unterbunden, so ist eine Überhitzung der Gummiteile ausgeschlossen.
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Die Unterbindung der Wirbelstromerhitzung in den Traggerüsten kann
erfindungsgemäß in verschiedener Weise erreicht
werden: Zunächst
kann das Traggerüst aus einem elektrisch nichtleitenden Werkstoff, beispielsweise
Hartgunnni, Hartgewebe o. dgl., hergestellt werden. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, daß das Traggerüst aus mehreren flachen, übereinanderliegen.den Metallschichten
besteht, die gegeneinander durch einen elektrisch nichtleitenden Werkstoff, z. B.
Glimmer oder Papier, getrennt sind. Durch eine solche Lamellierung des metallischen
Traggerüstes wird die Wirbelstrombildung und somit die- Wärmebildung auf ein sehr
geringes Maß herabgesetzt. Besonders zweckmäßig ist es im letzteren Falle, wenn
als isolierender Trennstoff zwischen den einzelnen Metallschichten der aus Gummi
ä: dgl. bestehende, Umhüllungsstoff des Traggerüstes zwischen die Metallschichten
eingreift. Schließlich kann das Traggerüst auch aus einer dünnen Platte aus beliebigem
festem, elektrisch leitendem oder nichtleitendem Werkstoff bestehen, auf welcher
beiderseits die aus Gummi o. dgl. bestehenden elastischen Dichtungsstoffteile aufgebracht
sind. Vorzugsweise werden hierbei die Dichtungsstoffteile derart auf der dünnen
Platte aufgebracht, daß sie durch Durchbrechungen der Platte hindurchgreifen und
vorteilhaft an die Platte anvulkanisiert sind.
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Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin,
daß die zwischen den Erhitzerplatten anzuordnenden Abstandhalter von den Erhitzerplatten
baulich unabhängig sind. Die Erhitzerplätten brauchen daher keinerlei Haltevorrichtungen
für die Abstandhalter aufzuweisen und können beispielsweise eine vollkommen ebene
und glatte Oberfläche haben. Namentlich angesichts der Tatsache, daß die Erhitzerplatten
bei induktiver Erhitzung sehr dünn ausgeführt werden können, ist dieser Vorteil
von erheblicher Bedeutung. Ferner sind die Abstandhalterrahmen durch die Verwendung
eines besonderen Traggerüstes gegenüber mechanischen Beanspruchungen recht widerstandsfähig.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung in
den Abb: i bis dargestellt.
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Abb. i zeigt in Grund- und Aufriß eine Erhitzervorrichtung im Schnitt,
bei der die Erhitzerplatten eine ringförmige Gestalt haben. Um einen Transformatorkern
a ist die Primärwicklung b gelegt, die nach außen gegen Feuchtigkeitseinflüsse durch
eine besondere Schutzhülse c abgeschlossen ist. Um diese Hülse legen sich die einzelnen
als kurzgeschlossene Sekundärwicklungen zu betrachtenden metallischen Erhitzerplatten
d, deren gegenseitiger Abstand durch Zwischenrahmen e hergestellt ist. Die Ausführung
dieser Zwischenrahmen e gemäß der Erfindung ist in den Abb. 2 bis 5 in einigen Beispielen
gezeigt. -Abb.2 zeigt einen Profilschnitt eines solchen Rahmens. Der eigentliche
Dichtungsstoff, beispielsweise Gummi, ist mit f bezeichnet und bildet die Ummantelung
eines Traggerüstes g, welches aus Hartgummi, Hartgewebe oder irgendeinem anderen
tragfähigen Stoff besteht. Das Traggerüst kann eine beliebige rippenförmige Bauart
haben: In Abb. 3 umschließt die aus einem geeigneten Dichtungsstoff bestehende Ummantelung
fein Traggerüst g, welches aus mehreren parallelen Metallschichten, beispielsweise
aus Flußeisen, besteht. Die einzelnen Metallschichten sind voneinander elektrisch
isolierend getrennt, indem der Ummantelungsstoff f zwischen die einzelnen Metallschichten
hindurchgreift.
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In Abb. 4 ist in den Dichtungsstoff f ein Traggerüst eingefügt, welches
ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.3 aus einzelnen Metallschichten
besteht, die im vorliegenden Fall mit h bezeichnet sind. Abweichend ist jedoch die
gegenseitige elektrische Isolierung der einzelnen Metallschichten, indem zwischen
diese je eine Zwischenschicht von elektrisch nichtleitendem Werk-Stoff, z: B. Glimmer,
Papier o. dgl. eingefügt ist.
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Eine weitere Ausführungsform der Abstandhalterrahmen ist in Abb. 5
im Aufriß und Grundriß gezeigt. Zwischen den ringförmigen Erhitzerplatten d sind
die Abstandhalterrahmen e vorgesehen. Diese bestehen wiederum aus Gummi oder einem
ähnlichen elastischen Dichtungsstoff 1, welche als Traggerüst eine dünne Platte
h aus einem festen Werkstoff aufweisen. Die Platten k können beispielsweise aus
einem elektrisch nichtleitenden Werkstoff hergestellt werden. Sie können jedoch
auch aus einem leitenden Werkstoff bestehen, sofern sie sehr dünn gemacht werden,
so daß hierdurch eine übermäßige Wärmebildung durch Wirbelströme vermieden wird.
Der Dichtungsstoff l ist auf die Platte fest aufgebracht, bei Gummi beispielsweise
aufvulkanisiert, und greift durch Löcher m, die in die Platte hineingeschnitten
sind, hindurch. Die Form und Anordnung dieser Einschnitte ist ohne Einfluß auf den
Erfindungsgegenstand.