DE669383C - Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd

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DE669383C
DE669383C DED70309D DED0070309D DE669383C DE 669383 C DE669383 C DE 669383C DE D70309 D DED70309 D DE D70309D DE D0070309 D DED0070309 D DE D0070309D DE 669383 C DE669383 C DE 669383C
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DE
Germany
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chlorate
chlorine dioxide
sulfuric acid
reaction mixture
reaction
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Expired
Application number
DED70309D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Bromig
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B11/00Oxides or oxyacids of halogens; Salts thereof
    • C01B11/02Oxides of chlorine
    • C01B11/022Chlorine dioxide (ClO2)
    • C01B11/023Preparation from chlorites or chlorates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Chlordioxyd aus Chlorat und Schwefelsäure.
  • Bei der Herstellung von Chlordioxyd aus Chlorat und Schwefelsäure ist es zweckmäßig, festes Chlorat mit starker Schwefelsäure von etwa 7o bis go°/o zur Umsetzung zu bringen. Da die Reaktion exotherm verläuft, besteht bei Durchführung dieses Verfahrens die Gefahr, daß Überhitzungen auftreten, die zu schweren Explosionen Veranlassung geben können.
  • Um einen gefahrlosen Verlauf der Reaktion zu gewährleisten, hat man vorgeschlagen, stets nur geringe Mengen Chlorat mit einem sehr großen Überschuß an Schwefelsäure zur Umsetzung zu bringen. Hierbei wurde die Reaktionslösung mittels Vakuum durch einen höher als das Reaktionsgefäß gelegenen Entgaser gesaugt und dort von gebildetem Chlordioxyd entbunden, während das schlammartige Reaktionsprodukt in Absetzgefäßen gesammelt und die von festen Bestandteilen befreite Reaktionslösung dem Reaktionsgefäß wieder zugeführt wurde.
  • Bei der Herstellung von Chlordioxyd aus Chlorat und starker Schwefelsäure ist es wichtig, das gebildete Chlordioxyd möglichst bald aus der Reaktionslösung zu entfernen, da dasselbe dazu neigt, unter den Reaktionsbedingungen sich unter Bildung von Salzsäure zu zersetzen, die dann ihrerseits wieder die Zersetzung von Chlordioxyd begünstigt.
  • Bei dem vorstehend beschriebenen bekannten Verfahren können derartige Nebenreaktionen und Verluste an Chlordioxyd nicht vermieden werden, da sehr große@Überschüsse an Schwefelsäure vorhanden sind und das gebildete Chlordioxyd jeweils nur demjenigen Teil der Reaktionslösung entzogen wird, der während des Kreislaufs den Entgaser passiert. Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, dä.ß die Konzentration der umlaufenden Schwefelsäure infolge der Bildung von Sulfat und Wasser ständig abnimmt, so daß ein kontinuierlicher Dauerbetrieb nicht aufrechterhalten werden kann.
  • Da der bei den bekannten Verfahren sich absetzende Schlamm dazu neigt, die Leitungen, insbesondere zwischen Reaktionsgefäß und Entgaser, zu verstopfen, besteht auch noch die Gefahr von, dadurch bedingten Betriebsstörungen.
  • Durch die vorliegende Erfindung werden alle diese Nachteile behoben und unter Ausschluß der Explosionsgefahr ausgezeichnete Ausbeuten an Chlordioxyd erzielt.
  • Nach der Erfindung werden Chlorat und Schwefelsäure in kleinen, aufeinander abgestimmten Mengen in ein Reaktionsgefäß eingeführt, das mit so viel Schwefelsäure beschickt ist, daß sie gerade ausreicht, um mit dem in das Reaktionsgefäß eingeführten Chlorat unter Bildung von Chlordioxyd zu reagieren und durch ausreichende Benetzung des Chlorats einen glatten und gleichmäßigen Reaktionsverlauf zu sichern, und gegenüber Chlordioxyd inerte Gase durch das Reaktionsgemisch hindurchgeleitet. Die eingeleiteten Gase wirken einerseits als explosionsverhinderndes Verdünnungsmittel, andererseits kann die Durchleitung der Gase durch das Reaktionsgemisch so geführt werden, daß sie dasselbe kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß in den zweckmäßig unmittelbar daran angeschlossenen Entgaser führen. Hierbei wird die Zufuhr an Chlorat und Schwefelsäure und die Abfuhr an Reaktionsgemisch - zweckmäßig so geregelt, daß die -Menge des im Reaktionsgefäß befindlichen Reaktionsgemisches annähernd-konstant bleibt.
  • Das Chlorat wird in Gestalt von Formkörpern, z. B. Kugeln, in das Reaktionsgefäß eingeführt. Hierdurch wird einerseits die genaue Dosierung erleichtert, andererseits die Möglichkeit von Überhitzungen verringert, da die Formkörper nur in dem Maße, wie sie zerfallen, mit der Schwefelsäure reagieren können. Die Formkörper werden vorteilhaftaus an sich bekannten Gemischen von Chlorat mit inerten Stoffen hergestellt, -z. B. derart, daß man Gemische von Chlorat mit abbindenden Stoffen, wie Gips und etwas Wasser, in Formkörper von gewünschtem Gewicht und gewünschter- Gestalt, z. B. Kugeln, Tabletten u. dgl., überführt.
  • Die Menge des in die Reaktionsmischung eingeblasenen Gases, z: B. von Luft, wird so bemessen, daß der Chlordioxydgehalt des entstehenden Gasgemisches unter der Explosidnsgrenze bleibt- Der Chlordioxydgehalt des Gasgemisches soll im allgemeinen 30/, nicht übersteigen. Zweckmäßig wird -derselbe zwischen etwa a,3 bis - 20/0 gehalten. Die Einleitung des-Gases--wird zweckmäßig-so vorgenommen, daß eine gute Umwälzung und Durchmischung des- -Reaktionsgemisches erfolgt,: wodurch das Inertgas mit entwickeltem Chlordioxyd beladen und die Befreiung des Reaktionsgemisches von Chlordioxyd weitgehend begünstigt wird. Die Befreiung des Reaktionsgemisches von dem noch darin vorhandenen Chlordioxyd erfolgt in einem Entgaser, der zweckmäßig unmittelbar an das- Reaktionsgefäß angeschlossen ist, durch Erwärmen. Die Förderung des Reaktionsgemisches in den Entgaser wird vorteilhaft ebenfalls durch das in das Reaktionsgefäß eingeblasene Inertgas durch Mitreißen bewirkt. -Da der Chlordioxydgehalt durch Bemessung des -Inertgases stets unter der Explosionsgrenze gehalten werden kann, ist das Austreiben des Chlordioxyds durch Erwärmen völlig gefahrlos. Das Austreiben. kann z. B. in beheizten Gefäßen vorgenommen werden, durch welche die Reaktionsmischung in zweckmäßig geringer Schicht-.höhe geleitet wird, oder z. B. unter weitgehender Dispergierung der Reaktionslösung mit dem Inertgas in z. B. aus keramischem Material bestehenden Rohren, die dem Reaktionsgefäß möglichst unmittelbar angeschlossen sind. Da die Reaktionsmischung durch das eingeleitete Gas in ständiger Bewegung gehalten wird, ist ein Absetzen des Schlammes und ein Verstopfen der Leitungen ausgeschlossen. Die von Chlordioxyd befreite Mischung von Schwefelsäure und Salzen kann in Abscheidern gesammelt und aufgearbeitet werden. Das mit Chlordioxyd beladene Gas kann nach einer Ausführungsform der Erfindung unmittelbar verwertet werden, z. B. derart, daß man dasselbe nach Passieren von Strömungsmessern direkt für geeignete Anwendungszwecke, z. B. Mehlveredelung, verwendet. Sind höhere Konzentrationen an Chlordioxyd erwünscht, so kann man dasselbe in bekannter Weise unter Beachtung der notwendigen -Vorsichtsmaßregeln z. B. in geeigneten Absorptionsmitteln anreichern. Das Verfahren sei an Hand der beiliegenden Zeichnung- beispielsweise erläutert. ---Aus dem Dosierapparat-A, B werden einerseits Chloratformkörper, andererseits Schwefelsäure in verhältnismäßig geringer, aufeinander abgestimmter Menge kontinuierlich in das mit einer geringen Menge von konzentrierter Schwefelsäure beschickte Reaktionsgefäß q. eingeführt.
  • Durch die Rohrleitung i wird das Inertgas, z. B. Druckluft, in die in Gefäß q. befindliche Reaktionsmischung eingeblasen.. Der Gasstrom wird so geregelt, daß das überschüssige Reaktionsgemisch ständig durch die Rohrleitung 6 abgeführt und durch die beheizten Rohrteile 7, in denen das noch nicht ausgeschiedene Chlordioxyd abgetrieben wird, in den Abscheider 8 befördert wird. Der in das Reaktionsgefäß q.. eingeführte Schenkel der Rohrleitung 6 endigt zunächst oberhalb des Flüssigkeitsspiegels. @#@Tährend des Betriebes stellt sich das Niveau des Reaktionsgemisches von selbst derart ein, daß die Reaktionsmischung in dem Maße, wie sie sich durch die kontinuierliche Zufuhr von Chlorat und Schwefelsäure vermehrt, ständig von dem durchstreichenden Gas in die Rohrleitung 6 mitgerissen wird. Aus dem Abscheider 8 geht das Gasgemisch durch Rohrleitung io und die Gasströmungsmesser ii. Es kann alsdann. gespeichert oderweiterverarbeitet oder ummittelbar verwendet werden. Das von Chlordioxyd befreite Reaktionsgemisch verläßt den Abscheider 8 durch Heber g. -Bei dem Ausführungsbeispiel steht der Dosierapparat A, B durch Rohrleitung 2 mit der Druckleitung i in Verbindung. Das Ventil 3 dient zum Ausgleich des Druckes im Dosierapparat gegenüber dem Druck im Reaktionsgefäß q.. Durch die Absperrorgane 12 wird der Gasstrom geregelt. Thermometer 5 dienen zur Temperaturüberwachung. -Zweckmäßig sind die Dosiervorrichtungen für Chlorat und Schwefelsäure miteinander verkuppelt. Der den Dosierapparat betätigende Motor kann durch eine geeignete Einrichtung, z. B. ein Relais, selbsttätig außer Betrieb gesetzt werden, sobald den Betrieb störende Vorgänge, z. B. Rohrbrüche oder Temperatur- und Druckerhöhungen, eintreten. 'Ebenso kann durch Relaisregelung die eingeleitete Luftmenge, die Temperatur und die Dosierung von Chlorat und Schwefelsäure konstant gehalten werden, so daß der Apparat selbsttätig kontinuierlich arbeitet. Beispiel Aus dem Dosierapparat gelangen je Hub je eine Chloratkugel von 1,5 g und 7,5 g konzentrierte Schwefelsäure in ein 3 1 fassendes Reaktionsgefäß, welches zu Beginn des Vorganges mit 300 ccm konzentrierter Schwefelsäure beschickt worden ist. Die Reaktionsmischung im Reaktionsgefäß wird auf einer Temperatur von 4.o bis 5o' C gehalten. Das Chlordioxyd, welches in der in den Vergaser geförderten Reaktionsmischung noch vorhanden ist, wird bei 6o bis 65 ° C ausgetrieben. In der Stunde werden 750 Kugeln, bestehend aus 0,85o kg Kaliumchlorat und 0,275 kg Gips, umgesetzt. Hierfürsindetwa q.,25okgkonzentrierte Schwefelsäure erforderlich. Die in der Stunde eingeblasene Luftmenge beträgt etwa 8 cbm. Der Chlordioxydgehalt des den Apparat verlassenden Gasgemisches beträgt 1,2 Volumprozente.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCH: i. Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd durch Einwirkung von Schwefelsäure auf Chlorat und Entgasen des Reaktionsgemisches in einem besonderen Entgaser, dadurch gekennzeichnet, daß Chlorat und Schwefelsäure in kleinen, aufeinander abgestimmten Mengen in ein Reaktionsgefäß eingeführt werden, das mit so viel Schwefelsäure beschickt ist, daß sie gerade ausreicht, um mit dem in das Reaktionsgefäß eingeführten Chlorat unter Bildung von Chlordioxyd zu reagieren und durch ausreichende Benetzung des Chlorats einen glatten und gleichmäßigen Reaktionsverlauf zu sichern, ' und Inertgase, z.B. Luft, durch das Reaktionsgemisch hindurchgeleitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch mit Hilfe des durchgeleiteten Inertgases in den zweckmäßig unmittelbar an das Reaktionsgefäß angeschlossenen Entgaser übergeführt wird, wobei zweckmäßig die Zufuhr an Chlorat und Schwefelsäure und die Abfuhr an Reaktionsgemisch so geregelt wird, daß die Menge des Reaktionsgemisches im Reaktionsgefäß annähernd konstant bleibt und in diesem Entgaser durch Wärme entgast wird.
DED70309D 1935-05-11 1935-05-11 Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd Expired DE669383C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE924689C (de) * 1951-04-27 1955-03-07 Edelbert Dr Kesting Kontinuierliches Verfahren und Anlage zur Herstellung von Chlordioxyd
DE971519C (de) * 1941-11-15 1959-02-12 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE971519C (de) * 1941-11-15 1959-02-12 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd
DE924689C (de) * 1951-04-27 1955-03-07 Edelbert Dr Kesting Kontinuierliches Verfahren und Anlage zur Herstellung von Chlordioxyd

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