DE66848C

DE66848C - Vielfach-Werkzeughalter mit centraler und vertikaler Arretirvorrichtung

Info

Publication number: DE66848C
Application number: DENDAT66848D
Authority: DE
Original assignee: FRIEDRICH STOLZENBERG & Co. in Berlin O., Blumenstrafse 70
Anticipated expiration: 1912-03-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher verwendeten Vielfach-Werkzeughalter (Revolverköpfe) hatten sämmtlich den grofsen Fehler, dafs die Mechanismen für die Feststellung des bei der Rückwärtsbewegung drehbaren Kopfes meistens seitwärts herausstanden und besonders complicirt waren, und auch zur Vor- und Rückwärtsbewegung des Wirkzeughalterschlittens ein besonderer Hebel gehörte. Um diese Nachtheile zu vermeiden und eine billigere Fabrikation dieser Werkzeuge zu erzielen, ist eine neue Anordnung für die Beweglichkeit und Feststellung ausgeführt worden, darin bestehend, dafs die Arretirvorrichtung in neuer Construction in die Mitte des Werkzeughalters gelegt und eine Vei bindung desselben mit einer Reitstockpinole hergestellt wurde.

Das Wesentliche der Anordnung wird in Fig. ι bis 5 der beiliegenden Zeichnung verans:haulicht.

Der Vielfach-Werkzeughalter besteht im wesentlichen aus drei Haupttheilen, nämlich:

1. iius dem Untertheil a, welches auf dem Bett der betreffenden Maschine befestigt wird;

2. aus dem verschiebbaren Schlitten b, welcher hierbei durch die Pinole eines Reitstocks bewegt wird, und 3. aus dem eigentlichen Werkzeughalter c, der sich bei der Rückwärtsbewegung des Schlittens b um seine verticale Achse dreht, bis das betreffende Werkzeug bei: η Vorschub des Schlittens in die Mitte der Arbeitsspindel zu stehen kommt. Die hierzu erforderliche Feststellung desselben nach der stattgefundenen Drehung, wird durch folgende neue Anordnung der Arretirvorrichtung erreicht.

Der Kopf c ruht entweder mit einem hohlen Zapfen aus demselben Materialstück oder mit einer besonders eingeschraubten Hohlspindel d auf dem Schlitten b. Diese Hohlspindel d hat unten zwei gegenüber liegende Schlitze m, in welche sich die Ansätze f des Bolzens t bewegen können. Der Bolzen t mit einem Zapfen g und Ansätzen f sitzt beweglich in der Hohlspindel d und wird durch eine Feder, die sich oben gegen das Verschlufsstück e anlegt, beständig nach unten geschoben. Die Spindel oder der Zapfen d sitzt unten drehbar in einer mit mehreren Rasten s versehenen Scheibe i, welche sich in dem Untertheil a mit der Hohlspindel oder dem Zapfen d hin- und herschieben kann. Unterhalb dieser Rastenscheibe i befindet sich das bekannte Transportrad k, welches mittelst der Spindel oder dem Zapfen d am Kopf c befestigt ist. In der Mitte des Kopfes c oder unterhalb des Zapfens g und des Rades k befindet sich in dem feststehenden Untertheil α in der Längsrichtung des Schlittens b eine feststehende ungleiche Ebene h, Fig. 1 bis 3.

Zur Beweglichkeit des Schlittens b, Fig. 2 und 4, welche hierbei durch eine Reitstockpinole ausgeführt werden soll, befindet sich am hinteren Ende des Schlittens ein Kupplungsmittel für die Pinole, in der Anordnung eines

federnden Ringes -r, welcher durch eine Schraube η zusammengedrückt wird.

Die Umschaltung und Festhaltung des Kopfes c wird in folgender Weise bewerkstelligt:

Beim Vorschieben der Reitstockpinole wird der daran gekuppelte Schlitten b vorgebracht, und gleitet hierbei der Zapfen g vom Bolzen t auf die nach vorn tiefer liegende Fläche der ungleichen Ebene h, Fig. 3, wodurch die in den Schlitzen m geführten Ansätze f in die Rasten s der Scheibe i eingreifen (Fig. 5). Bei der Rückwärtsbewegung des Schlittens b kommt der Zapfen g auf die höhere Fläche von h und die Ansätze f, Fig. 5, aufserhalb der Rasten s zu stehen, wonach das (durch die Spindel oder Zapfen d) am Kopf c befestigte Transportrad k gegen den mittelst des federnden Bolzens 0 gerade gehaltenen Hebel Ip stöfst und dann durch das Rad k der Kopf c gedreht wird. Bei der Vorwärtsbewegung des Schlittens greifen die Ansätze wieder in die Rasten s der Scheibe i ein, so dafs nach jeder Drehung des Kopfes c von der verticalen Mitte aus eine Arretirung der jeweilig eingnommenen Stellung , bewirkt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Vielfach-Werkzeughalter mit centraler und verticaler Arretirvornchtung, gekennzeichnet:

a) durch eine im Schlitten (b) drehbar und vertical gelagerte, den Werkzeugkopf tragende Hohlspindel (d), welche unten in einer mit dem Schlitten verschiebbaren Rastenscheibe (i) sitzt und, mit Schlitzen (m) versehen, inwendig einen zur Arretirung dienenden Dorn (t g) trägt, welcher mit seinen in den Schlitzen (m) geführten Ansätzen (f) infolge eines Federdruckes in die Rastenscheibe (i) eingreift oder aus den Rasten (s) herausgehoben wird, je nachdem die Arretirvornchtung mit einem Zapfen (g) über eine darunter im Untertheil (a) befindliche zweistufige Fläche (h) gleitet und hierdurch bewegt wird;

b) durch ein Kupplungsmittel (r) am Werkzeughalterschlitten (b) zur Verbindung desselben mit einer Reitstockpinole.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.