DE66804C - Verfahren zur Aufbereitung von Graphit - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Graphit

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DE66804C
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graphite
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Dr. phil. W. luzi in Leipzig, Hospitalstr. 18
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KAISERLICHES
PATENTAMT^
Um für die verschiedensten Zwecke reinen uid fein zertheilten Graphit herzustellen, bediente man sich bisher, abgesehen von der in vielen Fällen nicht genügenden mechanischen Zerkleinerung und Reinigung, des sogenannten B r ο d i e 'sehen Verfahrens, welches zur besseren Kennzeichnung der neuen Methode hier kurz erläutert sei und in Folgendem besteht.
Grob gepulverter Graphit wird mit chlorssurem Kali gemengt. Dieses Gemenge wird in einem eisernen Gefäfs mit concenfrirter Schwefelsäure, dem zweifachen Gewicht von dem des Graphits,. gleichförmig angerührt und hierauf im Wasserbad erhitzt, bis sich keine Dämpfe von Unterchlorsäure mehr entwickeln; mich dem Erkalten wirft man die Masse in Wasser und wäscht sie gehörig aus. Der gewaschene und getrocknete Graphit wird hernach zum Rothglühen erhitzt; er schwillt dabei sehr auf und verwandelt sich in ein aufserordentlich fein zertheiltes Pulver. Um ihn vollständig zu reinigen, wird er noch in Wasser eingerührt und geschlemmt. Dieses Verfahren eignet sich besonders für den blättrigen Graphit von Ceylon. Wenn demselben kieselerdehaltige Substanzen beigemengt sind und man ihn zur Bleistiftfabrikation verwendbar machen will, so mufs man dem Gemisch von Schwefelsäure, Graphit und chlorsaurem Kali etwas Fluornatrium zusetzen, die Kieselerde entweicht dann als Fluorsilicium. Bei dieser Bshandlung des Graphits bildet sich ein Oxydiitionsproduct desselben, welches mit der Schwefelsäure in Verbindung tritt; diese Verbindung zersetzt sich beim Glühen der Masse und hinterläfst den Graphit als ein aufserordentlich zartes Pulver. Anstatt des chlorsauren Kalis kann man zum Prä'pariren des Graphits auch zweifach chromsaures Kali anwenden; blofse Schwefelsäure ist aber ganz wirkungslos.
Dies das von Brodie für die Technik angegebene Verfahren. Weiter ist auch empfohlen worden, den Graphit bei obigem Verfahren anstatt mit chlorsaurem Kali und concentrirter Schwefelsäure mit einer Mischung von ι Theil concentrirter Salpetersäure und 4 Theilen concentrirter Schwefelsäure zu erhitzen bezw. zu kochen, ihn sodann mit Wasser auszuwaschen, zu trocknen und endlich zu glühen.
An Stelle dieser Verfahren bringt nun Erfinder das nachstehend beschriebene, welches vor allem den Vorzug hat, in unvergleichlich viel kürzerer Zeit zum Ziele zu führen, in Anwendung.
Der Graphit wird mit concentrirter Salpetersäure befeuchtet und hierauf so, wie er ist, also mit der Salpetersäure, sofort oder doch nach kurzer Zeit in starkes Feuer gebracht und geglüht. Dabei bläht er sich ganz aufserordentlich auf, indem eigenthümliche, wurmähnliche Gebilde entstehen. Dieselben werden in Wasser eingebracht und darin herumgerührt, wobei die Beimengungen und Verunreinigungen sich theils zu Boden setzen, theils lösen, während der aufgeblähte Graphit so leicht ist, dafs er auf dem Wasser schwimmt. Darauf wird er abgeschöpft und getrocknet. Nun ist er gereinigt und für gewisse Verarbeitungen fertig.
Der beim Glühen mit der Salpetersäure entstandene Graphit bildet einzelne, unter Um-

Claims (1)

  1. ständen bis 15 cm lange und mehrere Centimeter im Umfang messende wurmähnliche Gebilde. Dieselben sind graphitgrau, metallisch glänzend, wurmähnlich geringelt und charakteristisch und gesetzmäfsig struirt. Das ganze Gebilde besteht aus dicht neben einander liegenden, im steilen Zickzack verlaufenden regelmäfsigen Querfalten, und auch in der Längsrichtung ziehen sich mehrere verschieden stark ausgeprägte, einander parallele Falten hin. Diese Körper sind äufserst leicht, schwimmen auf Wasser, Alkohol und Aether, und selbst, wenn man sie wochenlang unter Wasser gewaltsam festhält, um sie vollständig zu durchtränken, schwimmen sie beim Entfernen des Hindernisses sofort wieder oben auf. Ferner sind diese eigenthümlichen, wurmähnlichen Gebilde aufserordentlich plastisch und lassen sich leicht in allerlei Formen pressen,, ja sogar schon mit den Fingern kann man sie leicht zusammendrücken. Wird der Graphit vor dem Glühen mit der Salpetersäure etwas feiner zerkleinert, so werden die entstehenden Gebilde aufserordentlich zart und fein, der Graphit befindet sich alsdann in einem Zustande sehr weit fortgeschrittener Desaggregation.
    In einem Zustande noch feinerer Vertheilung einerseits und einer !eigenthümlichen Verfilzung der aufserordentlich feinen Graphitwürmerchen andererseits kann der Graphit versetzt werden, wenn man den nach obigem Verfahren behandelten und dadurch aufgeblähten Graphit nochmals in gleicher Weise behandelt. Der dabei resultirende Graphit befinde't sich in einem Zustande ganz aui'serordentlicher Plasticität und ist infolge seiner eigenthümlichen Beschaffenheit besonders als Filtermasse geeignet.
    Dieses Verfahren soll erstens dazu dienen, Graphit zu reinigen und ihn in einen plastischen Zustand, sowie auch in einen Zustand feiner Vertheilung zu versetzen. Der so aufbereitete Graphit soll allein oder mit anderen Stoffen gemischt folgende Verwendungen finden: zum Pressen von allerlei Dingen, wie Platten, Cylindern, Stäben u. s. w.; zu den verschiedensten Zwecken, z. B. zu elektrischen; bei der Bleistiftfabrikation; zum Glätten von Schiefspulver, Sprengstoffen und anderen Pulvern, um sie z.B. vor der Feuchtigkeit zu schützen; zur Herstellung von Legirungen; allein oder unter Zusatz anderer Substanzen als Ersatz der «Holz- und Thier- (Knochen-) Kohle zum Entfärben, Reinigen, Desinficiren etc. von Flüssigkeiten; zum Anfertigen von allerlei Schmieren für Maschinen, Geräthschaften, Wagen, Gebrauchsgegenstände etc. ; zum Schwärzen und Anfertigen von Ueberzugsschmieren für Maschinen, Geräthschaften, Metalle, Gebrauchsgegenstände, Holz etc.; zum Anfertigen von Farben und Färbemitteln, u. A. für Glas und Porcellan; zum Anfertigen von sogenannten Schmelz- bezw. Probirkegeln und allen anderen feuerfesten Geräthschaften, wie Ofen, Ofenplatten, Kochgeschirren, Waschkesseln etc.; zur Herstellung von Graphit- und Kohlenstoffverbindungen, wie Graphitsäure etc.; zur Herstellung von Kitten; zur Darstellung von Polirmitteln und sogenanntem Poliment; zur Herstellung von Messerschärfemassen; zu galvanoplastischen Zwecken; zur Herstellung von sogenannten platinisirten Graphitbatterien und anderen Batterien; zur Darstellung des sogenannten Rost- oder Nadelpapiers.
    Pateντ-Anspruch:
    Verfahren zur Aufbereitung von Graphit, dadurch gekennzeichnet, dafs man denselben mit concentrirter Salpetersäure anfeuchtet und sofort oder doch nach kurzer Zeit glüht ■ und das entstandene Product mit Wasser abschlemmt.
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EP2426096A1 (de) 2010-08-27 2012-03-07 Bühler, Astrid Trockenmörtel aus Lehmtrockenmörtel und einem Naturgraphit, expandierten Graphit und/oder Ruß beinhaltenden Zuschlagstoff

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