DE666552C - Elektromagnetische Antriebseinrichtung fuer Werkzeuge - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

Bur* led. Eigendom
1 4 NOV 1338

AUSGEGEBEN AM
22. OKTOBER 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 666552 KLASSE 2Id¹ GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Oktober 1931 ab

Es sind elektromagnetische Antriebseinrichtungen für Werkzeuge, insbesondere Schneidvorrichtungen, bekannt, bei denen die Werkzeuge ' mit einem federnd gelagerten Anker eines Elektromagneten verbunden sind, der annähernd geradlinig hin und her schwingt. Bei den bekannten Antrieben dieser Art ist die Anordnung so getroffen, daß der Anker nach dem Elektromagneten hin und wieder von ihm weg schwingt. Diese Anordnung besitzt den Nachteil, daß die magnetische Kraft, mit der der Anker angezogen wird, sich mit der Entfernung des Ankers von den Magnetpolen ständig ändert, so daß der Antrieb des Ankers verhältnismäßig ungleichmäßig und für viele Zwecke, z. B. zum Betrieb von Schneidvorrichtungen, nicht sehr geeignet ist. Es ist andererseits zwar schon ein elektromagnetisches Werkzeug bekanntgeworden, das einen Anker besitzt, der unter dem Einfluß einer Federkraft steht und durch Zusammenarbeiten von Gleichstrom- und Wechsel st rom wicklungen synchron mit dem Wechselstrom hin und her bewegt wird. Hierbei wird der Anker selbst von Schraubenfedern gehalten und außerdem durch ein besonderes Lager geradlinig geführt. Bei dieser Ausführung ist der Anker ferner als Elektromagnet ausgebildet; es besteht daher der

Übelstand, daß die Stromzuführung zu dem sehr rasch hin und her schwingenden Anker leicht Betriebsstörungen ausgesetzt ist. Im folgenden wird nun eine verbesserte Ausbildung der Antriebseinrichtung gezeigt.

Erfindungsgemäß wird der mit zwei ausgeprägten Polen versehene Anker von gleichzeitig zu seiner Führung und Lagerung dienenden Blattfedern derart gehalten, daß er an den Polen des feststehenden, mit Wechselstrom gespeisten und U-förmig ausgebildeten Elektromagneten frei vorbeischwingt, ohne daß hierbei eine wesentliche Änderung des Abstandes zwischen Ankerpol und Magnetpolflächen eintritt. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß die Schwinganker federung nicht nur zum Tragen, sondern auch zur praktisch gradlinigen Führung des Schwingankers dient, an dem das Werkzeug, z. B. eine Schneidvorrichtung, befestigt ist. Durch diese Ausbildung und durch den Fortfall einer Wicklung auf dem Anker wird außerdem der Aufbau einer solchen Antriebseinrichtung und ihre Herstellung verbilligt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer in solcher Weise ausgebildeten Antriebseinrichtung dargestellt. Auf einer Unterlage 1 ist ein U-förmig ausgebildeter Elektromagnet 2 angebracht, der mit den beiden Spulen 3 und 4 besetzt ist. Über den beiden Polen S und 6 des Elektromagneten ist

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinde/- angegeben worden:

Dipl.-Ing. Wilhelm Wirth in Berlin-Siemensstadt und Dipl.-Ing. Joseph Wedde in Berlin-Charlottenburg.

nun ein Anker J vorgesehen, der mit zwei Polansätzen 8 und 9 versehen ist, die hinsichtlich ihrer Abmessungen den Polen 5 und 6 des Elektromagneten 2 entsprechen. Der Anker 7 ist an seinen .beiden Enden mit Ansätzen ro und n versehen, an denen die bei den senkrechten Blattfedern 12 und 13 befestigt sind, deren untere Enden mit auf der Unterlage ι sitzenden Winkeln 14 und 15 fest verbunden sind. An dem einen Ende des Ankers 7 ist das Arbeitswerkzeug, ein Messer 16, befestigt. Bei Erregung der beiden Spulen 3 und 4 des Elektromagneten durch Wechselstrom bzw. pulsierenden Gleichstrom

»5 wird der Anker 7 und damit das an ihm sitzende Messer 16 in rasche hin und her gehende Schwingbewegung versetzt. Eine solche Antriebsvorrichtung ist außerordentlich betriebssicher, da keine der Abnutzung unterworfenen Teile vorhanden sind.

Man kann hierbei durch Abstimmung der Massen und der Federn des schwingenden Systems dafür sorgen, daß der Anker 7 in Resonanz mit dem Magnetfeld des Elektro

magneten schwingt. Hierdurch läßt sich eine 25 besonders hohe Leistung des Antriebes erzielen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Elektromagnetische Antriebseinrichtung für Werkzeuge, insbesondere für Schneidvorrichtungen, die mit dem annähernd gradlinig hin und her schwingenden, federnd gelagerten Anker eines elektrischen Schwingankermotors mechanisch verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der mit zwei ausgeprägten Polen (8, 9) versehene Anker (7) von gleichzeitig zu seiner Führung und Lagerung dienenden Blattfedern (12, 13) derart gehalten wird, daß er an den Polen (S, 6) des feststehenden, mit Wechselstrom gespeisten und U-förmig ausgebildeten Elektromagneten (2) frei vorbeischwingt, ohne daß hierbei eine wesentliche Änderung des Abstandes zwischen Ankerpol- und Magnetpolflächen eintritt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen