DE665179C - Verfahren zum UEberfuehren von Rohphosphaten in citrat- und citronensaeureloesliche Form - Google Patents

Verfahren zum UEberfuehren von Rohphosphaten in citrat- und citronensaeureloesliche Form

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DE665179C
DE665179C DEM124622D DEM0124622D DE665179C DE 665179 C DE665179 C DE 665179C DE M124622 D DEM124622 D DE M124622D DE M0124622 D DEM0124622 D DE M0124622D DE 665179 C DE665179 C DE 665179C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B13/00Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials
    • C05B13/02Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials from rock phosphates

Description

  • Verfahren zum Überführen von Rohphosphaten in citrat- und citronensäurelösliche Form Man hat versucht, Rohphosphate zu citronensäure- und citratlöslichen Düngephosphaten in der Weise aufzuschließen, daß man sie mit Alkalisalzen und etwas Kohle mischt, .die Mischung anfeuchtet, die feuchte Mischung krümelt oder stückelt und sodann die Masse auf einem Saugrost verbläst. In der gleichen Weise wurden auch schon feinkörnige oder kleinstöckige Rohphosphate für die nachfolgende Reduktion mit Kohle im elektrischen Ofen vorbereitet. Auch hat man schon Gemische von Phosphaten und Soda mit oder ohne weitere Zusätze, wie Hochofenschlacke. Kalk, Feldspat, Sand u. dgl., im Drehrohrofen oder auf einem durch einen Ofen bewegten Transportband gesintert. Ferner ist vorgeschlagen worden, das auf .dem Saugrost erhaltene Sintergut in einer zweiten Stufe in einem kurzen Drehrohrofen nochmals einer Behandlung bei 125o bis 140o° auszusetzen, um nötigenfalls in der ersten Stufe nicht vollständig aufgeschlossenes Gut noch völlig aufzuschließen. Dabei soll durch das Sintern auf dein Verblaserost allein schon eine Citratlöslichkeit von 50 °io erreicht werden, Tat-1' chlich ist aber die Behandlun- von Rohs b.
  • phosphaten auf .dem Verblaserost bei den bekannten Verfahren nicht geglückt, weil die Beschickung des Rostes kurz nach der Zündung zu einer luftundurchlässigen Masse zusammenschmolz und der Verbrennungsvorgang vorzeitig erlosch. Der bekannte ein-. stufige Aufschluß im Drehrohrofen ergibt zwar ein gutes Erzeugnis. Er hat aber den Nachteil größeren Brennstoffverbrauches und benötigt eine verhältnismäßig teuere Apparatur. Vor allein aber treten Betriebsschwierigkeiten durch Ansatzbildung auf, durch die häufige Stillstände und Reparaturen bedingt werden.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden einer Rohphosphat-Allcalisalz-Kohlemischung größere Mengen, z. B. das Ein- bis Mehrfache, von zerkleinertem, durch das Verfahren gemäß der Erfindung in einem vorherigen Arbeitsgange gewonnenem Sintergüt (Rückgut:) zugesetzt, welches z. B. vorher auf eineKorngröße unter i mm gebracht wurde. Dieses Gemisch wird zwecks Körnung angefeuchtet und auf dem Saugrost gesintert. Dabei wird der Vorgang durch Zündung der Oberfläche der auf :dem Saugrost befindlichen brennstoffhaltigen Beschickung eingeleitet und durch Hindurchsaugen von Luft fortgesetzt, bis das Sintergut -heiß oder oder schon abgekühlt von dem Rost entfernt werden kann. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung gelingt es, das Rohphosphat in citronensäurelösliche und citratlösliche Form überzuführen.
  • Dieser überraschende Erfolg wird verständlich, wenn man sich die Vorgänge bei der Verblasesinterung bis ins einzelne vergegenwärtigt. Beim Sintern auf dem Verblaserost, insbesondere beim Saugzu.gsintern, verbrennt gleich nach der Zündung der in der Oberfläche der Beschickung befindliche Brenn-Stoff unter der Einwirkung der Zündflame und der durch den Saugzug bedingten hohen Geschwindigkeit der Verbrennungsluft schnell und mit hoher Temperatur. Der Verbrennungsvorgang pflanzt sich in dem Maße, wie der Brennstoff an der gezündeten Oberfläche ausbrennt, nach unten durch die Beschickungsschicht fort. Dabei kommt die Verbrennungsluft zunächst mit dem an der gezündeten Oberfläche liegenden, schon hoch erhitzten Gut in Berührung. Während sie dieses durchströmt, wird sie gut vorgewärmt. Die Verbrennungsgase geben beim Durchtritt durch die unterhalb,derBrennzone liegendenSchichten der Beschickung ihre Wärme ziemlich restlos an diese ab. (Beim Austritt aus der Be-. Schickung liegt ihre Temperatur im Durchschnitt unter 2oo° C.) Die Beschickung wird also ebenfalls gut vorgewärmt. In der Brennzone, deren Höhe immer nur _einen kleinen Bruchteil der Beschickungshöhe beträgt, trifft also hoch erhitzte Luft auf gut vorgewärmten Brennstoff. Dieser verbrennt demgemäß bei sehr hohen Temperaturen, die bis zu 1500' C: und darüber steigen können.
  • Da die Verbrennung innerhalb der Beschickung erfolgt, wird diese nicht nur auf hohe Temperaturen, sondern auch sehr gleichmäßig erhitzt. Daraus ergibt sich, daß, obwohl der Verblasevorgang nur einige Minuten dauert, die Aufschlußreaktionen infolge der hohen gleichmäßigen Temperaturen doch sehr vollständig verlaufen können.
  • Nun kann, wenn eine beliebige Stelle der Beschickung von der Brennzone erreicht wird, das Alkalisalz, z. B. die Soda, nicht sofort von dem Rohphosphat aufgenommen werden. Die Soda schmilzt daher zunächst für sich. Daraus erklärt sich, daß der Aufschluß nicht gelingen kam;, wenn die Beschickung nur aus Rohphosphat und Soda besteht; denn dann verklebt die schmelzende Soda die einzelnen Phosphatteilchen zu einer teigigen Masse. Das hat zur Folge, .daß die Verbrennungsluft diese Masse nicht mehr durchdringen und an den in der teigigen Masse noch vorhandenen Brennstoff gelangen kann. Auch der Luftzutritt zu den darunterliegenden Teilen der Beschickung wird abgesperrt, so daß der Verbrennungsvorgang schon nach kurzer Zeit erstickt.
  • Wird dagegen erfindungsgemäß der Beschickung noch Rückgut, z. B. in der i- bis 4fachen Menge auf das Rohphosphat gerechnet, zugesetzt, so wird die schmelzende Soda zunächst von dem porösen Rückgut aufgenommen. Dieses bildet gewissermaßen ein Skelett, das die schmelzenden Sodatröpfchen und das feine Rohgut in der ursprünglichen Lage festhält. Demgemäß kann sich die Rost--beschickung unter der Einwirkung der Hitze ;'@.teh nicht mehr zu einer teigigen Masse ver-;e.ngen, sondern es bleiben die feinen Luft-"durchlässe zwischen den einzelnen Teilchen der Beschickung offen. Das Rückgut bewirkt also, daß während des anfänglichen Schrnelzens der Soda die Luftdurchlässigkeit der Beschickung aufrechterhalten bleibt, so @daß die Brennzone nunmehr gleichmäßig und ohne Störungen von der gezündeten Oberfläche der Beschickung bis zum Rost abwärts wandern kann. Im weiteren Verlauf der Erhitzung dringt die geschmolzene Soda mehr und mehr in die Rohphosphatteilchen ein und bewirkt deren Aufschluß. Es tritt daher auch im Stadium der höchsten Erhitzung kein Zusammenschmelzen der Beschickung zu einer dichten teigigen Masse ein, so daß die .gesamte Beschickung gleichmäßig von dem Verblasevorgang erfaßt werden kann.
  • Je mehr zerkleinerter Sinter (Rückgut) dein Rohmehl beigemischt wird, desto besser wird im allgemeinen die Luftdurchlässigkeit der Beschickung, desto leichter läßt sich das Verfahren durchführen und desto vollkommener ist der Aufschluß des Phosphates. Man wird jedoch in den meisten Fällen nicht mehr als 2 bis 3 Teile Rückgut auf i Teil Rohmehl zusetzen, da diese Mengen für einen praktisch vollständigen Aufschluß gewöhnlich ausreichen und da andernfalls der Brennstoffverbrauch unerwünscht ansteigen kann.
  • Der Vorteil des Verfahrens liegt einmal im geringen Brennstoffverbrauch, ferner darin, daß jeder Abfallbrennstoff unter Berücksichtigung seines Aschengehaltes verwendbar ist, wie z. B. Koksgrus oder Antlirazitgrus; ferner macht der Betrieb keinerlei Schwierigkeiten; insbesondere fallen die Kosten und Schwierigkeiten fort, die beim Arbeiten im Drehrohrofen durch die Ausmauerungsfrage entstehen. Auch Betriebsstillstände, welche beim Drehrohrofen durch Ansatz-'und Ringbildung verursacht werden, .könnennichtinehr vorkommen. Man kann sogar den Betrieb jederzeit unterbrechen und ihn nach Belieben wiederaufnehmen: Schließlich werden, wie bei Sinterverfahren an sich bekannt, in gewissen Apatiten vorhandene unerwünschte Bestandteile, wie z. B. Fluor, teilweise verflüchtigt.
  • Das Saugzugsintern unter Zusatz von Rück-,gut oder ähnlichen körnigen Stoffen ist für andere technische Zwecke schon angewendet worden. So «runden bereits geringwertig.. oder wertlose Industrieflugstaubarten in Mischung mit körnigem Gut auf Verblaseapparaten einem verschlackenden Sintern unterworfen. Hierbei hat der Zusatz von körnigen Stoffen (z. B. Rückgut) indessen die Aufgabe zu verhindern, daß der Flugstaub durch .die angewandte Verblaseluft mitgeführt wird. Das Rückgut wirkt gleichsam wie ein Filter, indem es alle feinen Teile der Charge, die durch die Verblaseluft in Bewegung gesetzt «-erden könnten, zurückhält. Von dieser Filterwirkung wird bei dem Verfahren g'eniäß der Erfindung keineswegs Gebrauch gemacht. Es handelt sich vielmehr darum, zu verhindern, daß das schmelzende Alkali, das in der Aufschlußmasse enthalten ist, den Verbrennungsvorgang erstickt.
  • Wie man in derartigen Fällen vorgehen muß, ergibt sich auch nicht aus einem .anderen Sinterverfahren, nach dem endotherme Reaktionen, die, wie das Zementbrennen oder die thermische Zersetzung von Carbonaten oder Sulfaten, einen hohen Wärmeaufwand erfordern, auf demVerblaserost durchgeführt werden; denn bei diesem bekannten Verfahren kommt es darauf an, den Wärmeaufwand, der für die Durchführung der endothermen Reaktionen erforderlich ist, in ein bestimmtes Verhältnis zu dem Wärmeaufwand zu bringen, den der Sinter- und Erhitzungsvorgang für sich benötigt. Es wird der Charge eine bestimmte Menge Rückgut zugesetzt, um dieses Verhältnis zugunsten des letzten Faktors zu erhöhen. Wird nämlich der Wärmeverbrauch der- endotliermen Reaktionen im Verhältnis zum Wärmeverbrauch der Sinterung für sich zii hoch, so verläuft die endotherine Reaktion auf dem Verblaserost nicht vollständig.
  • Derartige Verhältnisse brauchen bei dem Verfahren gemäß der Erfindung überhaupt nicht berücksichtigt zti werden; denn beim Phosphataufschluß handelt es sich vielfach gar nicht um die Durchführung endothermer Reaktionen. Treten derartige Reaktionen bei dein Phosphataufschluß auf, so ist ihr Wärmeverbrauch so gering, daß auch schon ohne Rückgutzusatz das nach dem bekannten Verfahren vorgeschriebene Verhältnis mindestens eingehalten ist.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner noch ein Reihe von weiteren Ausführungsreformen des beschriebenen Verfahrens. Hierbei wird stets gleichfalls von dein wesentlichen Merkmal der Erfindung Gebrauch Beinacht, der darin besteht, daß eine .L@liscliiing, die aus i Teil Rohphosphat, etwa i bis .4 Teilen Rückgut sowie den erforderlichen Aufschlußmitteln und sonstigen Zuschlägen zusammengesetzt ist, auf einem Verblaserost gesintert wird.
  • Die Erhitzung der auf dem Verblaserost befindlichen Beschickung läßt sich, insbesondere wenn hoch erhitzte Gase billig zur Verfügung stehen oder billig erzeugt werden können, auch dadurch bewirken, daß .der Brennstoffzusatz fortgelassen und an Stelle der Verbrennungsluft diese hoch erhitzten Gase ,durch die Beschickung gesaugt werden. In diesem Falle wird zur Sicherung 'eines gleichmäßigen Durchgangs der Heizgase die Beschickung ebenfalls durch hrümelung,. Pressen oder Brikettieren zu kleinen Formlingen verarbeitet oder sonstwie in einen kleinstückigen oder körnigen Zustand gebracht. Beispielsweise ist eine Körnung des Gemisches, bestehend aus Rohphosphat, Allcalisalz und gegebenenfalls Zusätzen, wie Sand oder Kalk, durch Pressen zu Kugeln von 3 bis 6 mm zweckmäßig. Diese Kugeln können auch das Rückgut enthalten, oder es kann dieses erst nachträglich mit den Kugeln gemischt werden. Eine derartige trockne Körnung kann natürlich auch angewendet werden, wenn das Verblasen mit Brennstoffzusatz ausgeführt wird.
  • Werden heiße Gase durch die Beschickung geleitet, so wird die Oberfläche der Beschikkung naturgemäß: längere Zeit der hohen Erhitzung ausgesetzt, wie die unmittelbar über dein Rost liegenden Teile. Dadurch kann insbesondere bei kurzer Erhitzungsdauer eine gewisse Ungleichmäßigkeit des Sintergutes auftreten. Soll diese sicher vermieden werden, so wird das Verfahren der Erfindung gemäß einer weiteren Ausbildungsform so geleitet, .daß das auf dem Verblas, rost gesinterte Gut einer nachträglichen kurzen Wärmebehandlung in einem Drehrohrofen unterworfen wird. Zweckmäßig werden dabei die Heizgase des Drehrohrofens, die diesen mit sehr hoher Temperatur verlassen, .als Heizgase für die Sinterung auf dem Verblaserost benutzt.
  • Es ist aber auch möglich, die Sinterung auf dem Verblaserost zu wiederholen, wobei dann die Sinter.ung entweder durch Hindurchsaugen heißer Gase durch die Beschickung oder durch Herausbrennen von der Beschickung beigemischtem Brennstoff bewirkt wird. Ein. zweimaliges Sintern empfiehlt sich z. B., wenn das Rohphosphat nicht fein gemahlen wird, sondern in etwas gröberer Zerkleinerung zur Anwendung gelangt. Wird zweistufig gesintert, so ist es nicht notwendig, daß in jeder Stufe dieselben Brennstoff-und Rückgutmengen angewendet werden, die für die einstufige Sinterung erforderlich sind. Vielmehr kann man bei zweistufi ,ger Sinterung auch mit etwas geringeren Zusätzen, insbesondere geringerem Brennstoffzusatz, auskommen. Dabei kann die gesamte für den Aufschluß erforderliche Solomenge bereits in der ersten Stufe zugegeben werden. Doch steht nichts im Wege, auch noch in der zweiten Stufe mit Zusatz von Aufschlußmitteln, wie Alkalisalz, Kalk u@sw., zu arbeiten. Beispielsweise werden die einzelnen Bestandteile in der für den Aufschluß erforderlichen Menge .durch Mischen in eine körnige Form gebracht und mit verhältnismäßig wenig Brennstoffaufwand auf dein Verblaserost behandelt. Das gesinterte Erzeugnis wird gebrochen und dann mit ebenfalls geringem Brennstoffzusatz ein zweites Mal über den Verblaserost geschickt. Ausführungsbeispiel: Die überraschend günstige Wirkung des Rückgutzusatzes gemäß der Erfindung ergibt sich deutlich .aus Vergleichsversuchen, die einerseits nach dein Verfahren gemäß der Erfindung und andererseits nach dem bekannten Verfahren durchgeführt worden sind, nach dem Rohphosphate in Mischung mit Alkalisalzen und Brennstoff auf einem Verblaserost behandelt wurden.
  • Für die Versuche ist die gleiche Apparatur benutzt worden. Diese bestand aus einer Sinterpfanne von 16 qdm Rostfläche. Die Seitenwände der Sinterpfanne waren mit feuerfesten Steinen ausgemauert. Unter dem Rost befand sich ein Windkasten, der an ein Gebläse angeschlossen war.
  • a) Pliosphatrohinehl, bestehend aus ioo Teilen gemahlenem Rohphosphat und 3o Teilen Soda, wurde mit 9 0lo Koksgrus, der eine Korngröße unter 3 mm hatte, gut vermischt. Die Mischung wurde zwecks Körnung angefeuchtet und in einer Höhe von etwa 9 cm auf den Rost der Sinterpfanne aufgebracht. Durch .die auf dem Rost befindliche Beschickung wurde dann die Luft hindurchgesaugt, während gleichzeitig -deren der Oberfläche der Beschickung befindliche Brennstoff durch Aufsetzen einer Fackel gezündet wurde. Gleich nach der Zündung geriet die Oberfläche der Beschickung schnell in helle Glut. Doch gelangte der Verbrennungsprozeß schon nach kurzer Zeit zum Erliegen; denn schon kurz nach der Zündung schmolz die in der Beschickung enthaltene Soda. Das hatte zur Folge, daß .die Beschickung, die anfänglich eine gut körnige Beschaffenheit aufwies, zu einem teigartigen Brei zusammenfloß. Von diesem Brei war der noch unv erbrannte Brennstoff so dicht eingehüllt, daß der Zutritt der Verbretinunsluft nicht mehr möglich war. Das Gut, das nach dem vorzeitigen Erlöschen des Verbrennungsvorganges von der Pfanne entfernt wurde, war nur an seiner Oberfläche teilweise aufgeschlössen. Der größte Teil bestand aus einer dichten, durch die geschmolzene Soda verkitteten Masse, in der das Rohphosphat und .der Brennstoff völlig unverändert vorlagen. Die unteren Partien der Beschickung waren sogar nur teilweise getrocknet, sonst aber noch in der gleichen Form, in der die Beschickung auf den Rost gebracht worden war. Da schon der Augenschein ergab,. daß der Aufschluß durchaus unvollständig war, wurde von einer Untersuchung des Sinters Abstand genommen.
  • b) Für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wurde eine Mischung angewendet, die aus 3 kg Phospbatrohmehl, 8 kg Rückgut in Körnungen unter -l. mm und o,5 kg Koksgrus in Körnungen unter 3 min bestand. Die Mischung und Körnung der Beschickung erfolgten in derselben Weise wie beim Versuch a. Die Schichthöhe, die die Beschickung nach Aufbringen auf den Rost der Sinterpfanne hatte, war ebenfalls 9 cm. Nachdem die Zündung, wie in Versuch a angegeben, erfolgt war, zeigte es sich, daß der Verbrennungsvorgang langsam und gleichmäßig sich durch die ganze Höhe'der Beschickung nach unten zu fortpflanzte. Nach etwa 7 Minuten Sinterzeit hatte er den Rost erreicht. Nach Entfernung der Beschickung vom Rost zeigte sich, daß diese gleichmäßig verändert war. Sie hatte eine poröse Beschaffenheit, und ihre einzelnen Teilchen ließen erkennen, daß sie während der Sinterung sich in schmelzflüssigem Zustande befunden hatten. Die Untersuchung des Sintergutes ergab folgende Werte: Gesamtphosphorsäuregehalt P,0,,: -27,3o o 1o Citronensäurelösliches P.0,: 26,200/0 Citratlösliches P.05: 9,95 % Wasserlösliches P2O,: 0,85 °i, Es zeigte sich also, daß über 95 '/oder Phosphorsäure des erfindungsgemäß gewonnenen Düngemittels in citronensäurelösliche Form übergeführt worden waren und daß etwa ein Drittel der Phosphorsäure in eitratlöslicher Form vorlag, während sich nach den bisher bekannten Verblasesinterverfahren ein Aufschluß ,des Rolipliosphates praktisch nicht erzielen läßt.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRÜCHR: i. Verfahren zum Überführen von Rohphosphaten in citrat- und citronensäurelösliche Form durch Erhitzen einer Mischung von fein gemahlenem Rohphosphat mit Alkalisalzen und gegebenenfalls anderen Aufschlußmitteln,wie Sand oder Kalk, auf dem Verblaserost unter Ausbrennen des der Mischung zugeführten Brennstoffes oder unter Hindurchführen heißer Gase, dadurch gekennzeichnet, daß eine in körnige Form gebrachte Mischung angewendet wird, die auf i Teil fein gemahlenes Rohphosphat nebst Auf schlußmittel etwa i bis 4 Teile des in einem früheren Arbeitsgange hergestellten, aufgeschlossenen Gutes in körniger Form enthält. > . Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß heim Erhitzen der Mischung durch Hindurchführen heißer Gase die Gase eines Drehrohrofens verwendet werden, in dem das auf dem Rost gesinterte Gut einer kurzen weiteren Erhitzung unterworfen wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, ,dadurch gekennzeichnet, daß das gesinterte Gut nach Zerkleinerung noch einmal auf dem Verblaserost erhitzt wird.
DEM124622D 1933-08-04 1933-08-04 Verfahren zum UEberfuehren von Rohphosphaten in citrat- und citronensaeureloesliche Form Expired DE665179C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE850897C (de) * 1950-12-12 1952-09-29 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum Aufschliessen von Stoffen, insbesondere Rohphosphaten, Bauxit, Silikaten, Erzen od. dgl., in Gegenwart von zur Hydratbildung befaehigten Salzen vorzugsweisedurch Saugzugsinterung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE850897C (de) * 1950-12-12 1952-09-29 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum Aufschliessen von Stoffen, insbesondere Rohphosphaten, Bauxit, Silikaten, Erzen od. dgl., in Gegenwart von zur Hydratbildung befaehigten Salzen vorzugsweisedurch Saugzugsinterung

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