DE664683C - Zahnersatz, insbesondere Gebissplatte - Google Patents

Zahnersatz, insbesondere Gebissplatte

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DE664683C
DE664683C DEC48651D DEC0048651D DE664683C DE 664683 C DE664683 C DE 664683C DE C48651 D DEC48651 D DE C48651D DE C0048651 D DEC0048651 D DE C0048651D DE 664683 C DE664683 C DE 664683C
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C13/00Dental prostheses; Making same

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Description

  • Zahnersatz, insbesöndere Gebißplatte . Die Erfindung betrifft eine zahntechnische Formmasse, welche insbesondere zur Herstellung von Gebißplatten u. dgl. geeignet ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Masse.
  • Es sind bereits zahntechnische Formmassen aus den verschiedensten Stoffen bekannt. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, polymerisierte Styrole als Material für zahntechnische Zwecke zu verwenden. Diese Stoffe sind verhältnismäßig brüchig und schwach, so daß sie den praktischen Anforderungen der Zahntechnik nicht immer genügen. Sie bekommen häufig beim Abkühlen der geformten Stücke Risse. Auch ihre Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Kälte ist nicht sehr groß.
  • Erfindungsgemäß wird demgegenüber vorgeschlagen, zur Herstellung von Zahnersatz, insbesondere von Gebißplatten, von Verunreinigungen freie Mischpolymerisate zu verwenden, die aus Vinylhalogeniden, wie Vinylchlorid, und Vinylestern einer aliphatischen Säure, wie Vinylacetat, gewonnen sind, wobei das Halogenid etwa 75 bis 95 Gewichtsprozent des Harzes ,ausmacht. Die angegebenen Vinylverbindungen vermeiden die Nachteile der bisher zur Herstellung von Zahnersatz vorgeschlagenen Stoffe und eignen sich überdies infolge ihrer leichten Verformbarkeit und ihrer Eigenschaft, das Mundgewebe nicht zu reizen, besonders für die angegebene VerweAdung.
  • Zweckmäßig werden die neuen Formmassen in der Weise hergestellt, daß man 75 bis 95 Teile Vinylhalogen und 25 bis 5 Teile eines Vinylesters einer aliphatischen Säure gemeinsam polymerisiert, das erhaltene Vinylharz aus seiner Lösung teilweise ausfällt, zur Entfernung der löslichen Verunreinigungen mit einem Lösungsmittel extrahiert, die Lösung des nunmehr erhaltenen Harzes filtriert, das Harz aus der filtrierten Lösung vollständig ausfällt, das ausgefällte Harz trocknet und zu dem Zahnersatz, insbesondere der Gebißplatte, formt. Der in dieser Weise hergestellten Formmasse können stabilisierende, undurchsichtig machende oder färbende Stoffe zugesetzt werden.
  • Die Harze werden vorzugsweise dadurch hergestellt, daß- die Vinylverbindungen bei Temperaturen °unterhalb 6o° C, zweckmäßig noch unterhalb q.0° C, unter Zuhilfenahme einer geringen Menge eines Katalysators und in Anwesenheit oder Abwesenheit von Lösungsmitteln oder flüssigen Medien polymerisiert werden. Geeignete Katalysatoren sind die organischen Peroxyde, z. B. Dibenzoylperoxyd und Acetylbenzoylperoxyd. Wenn flüssige Medien benutzt werden, so kommen zweckmäßig solche Stoffe in Betracht, in denen Vinylharze nicht löslich oder nur sehr schlecht löslich sind; dabei soll so wenig wie möglich Flüssigkeit verwendet werden.
  • Gewöhnliche, aus der gemeinsamen Polymerisation, z. B, von Vinylchlorid und Vinylacetat, hergestellte Vinylharze enthalten eine Mischung aus polymeren Stoffen verschiedenen Polymerisationsgrades. Die Vinylpolymeren mit niedrigem Molekulargewicht haben verhältnismäßig niedrige und scharf bestimmte Schmelzpunkte; sie kommen kristallinischenKörpern viel näher als dieVinylpolymeren mit höherem Molekulargewicht, die ohne Zersetzung überhaupt nicht schmelzen und die keine scharf bestimmten Schmelzpunkte besitzen. Die Vinylp.olymeren mit niedrigerem Molekulargewicht sind gegenüber 13itze und Lichteinwirkung weniger beständig als die Polymeren mit hohem Molekulargewicht. In solchen durch gewöhnliche Polymerisation entstandenen Erzeugnissen sind außer Vinylharzen mit verschiedenem Molekulargewicht kleine Mengen Verunreinigungen und nichtpolymerisierte Vinylverbindungen enthalten. So greift z. B. unpolymerisiertes Vinylacetat das Mundgewebe an; wenn es mit alkalischen Stoffen in Berührung kommt, ändert es seine Farbe und bildet ein stark gelb bis rotgefärbtes Material.
  • Um zahntechnisch verwendbare Harze aus einem gewöhnlichen, durch gemeinsame Polymerisation gebildeten Produkt zu erzeugen, das Polymere mit verschiedenem Molekulargewicht, unpolymerisierte Vinylester und andere Verunreinigungen enthält, sind die Anwendung besonderer Reinigungsverfahren unter Benutzung eisenfreier Einrichtungen sowie wiederholtes Ausfällen des Harzes zwecks Ausscheidung unpolymerisierter Stoffe und Harze mit niedrigem Molekulargewicht und schließlich die Überführung des so gereinigten Harzes in seine endgültige Form erforderlich. Zu dieser Behandlung gehört wiederholtes Ausziehen und Ausfällen des Harzes mit chemisch reinem Toluol bei Zimmertemperatur, um dadurch toluollösliche Polymere mit niedrigem Molekulargewicht und die gegenüber Wasser weniger widerstandsfähigen Polymeren und schließlich alle anderen Verunreinigungen zu entfernen. Die Reinigung kann auf irgendeine Weise durch Ausfällen oder teilweises Ausfällen des Harzes aus der Lösung und Ausziehen.mittels eines teilweise wirkenden Lösungsmittels zwecks Entfernung der löslichen Verunreinigungen und durch Filtrieren einer Lösung des behandelten Harzes zwecks Entfernung der unlöslichen Verunreinigungen durchgeführt werden. Teilweise wirkende Lösungsmittel sind solche, die, wie Toluol, Xylol und lösende Mischungen, wie z. B. Wasser und Aceton, Isopropanol und Aceton usw., den größeren Teil des Harzes nicht lösen. Es hat sjch herausgestellt, daß bei Anwendung dieses Verfahrens ein sehr gleichmäßiger Stoff erzeugt werden kann. Das Produkt besitzt eine gute mechanische Festigkeit; ferner verzieht es sich nicht, was sehr wichtig ist. Da außerdem das gereinigte Harz frei von Polymeren mit niedrigem Molekulargewicht sowie frei von Polymeren ist, die gegenüber Wasser weniger widerstandsfähig sind, ist seine Festigkeit dadurch erhöht; das gereinigte Harz hat keine Neigung, mit zunehmendem Alter brüchig zu werden. Diese letztere Eigenschaft kann in einzelnen Vinylharzen durch die Anwesenheit von unpolymerisiertem Vinylester in dem Harz erzeugt werden. Beispielsweise ist Vinylacetat in seiner monomeren Form ein Lösungsmittel für das Harz, und als solches ist seine Anwesenheit nicht festzustellen; beim Lagern polymerisiert es jedoch, so daß das Harz brüchig wird.
  • Das Produkt des Polymer isationsprozesses erhält man in der Regel als eine Lösung des Vinylharzes, z. B. in Aceton. Diese Lösung wird dann in der Weise behandelt, daß ein im wesentlichen gleichförmiges, gereinigtes Harz entsteht, das als Grundstoff für das Zahnersatzmaterial dient. Die zur Anwendung gelangenden Reinigungsverfahren sind von größter Wichtigkeit; in der Regel findet mehrmals ein Ausfällen oder fraktioniertes Ausfällen und Wiederauflösen des Harzes statt, um das Harz von den leichtesten entfernbaren Verunreinigungen, wie z. B. unpolymerisierten Vinylverbindungen und gewissen anorganischen Verunreinigungen, zu befreien. Das Harz wird sodann mittels eines Lösungsmittels, z. B. Toluol, ausgezogen, .das die gewünschten Fraktionen nicht nennenswert auflöst; sodann wird das Harz wieder ausgefällt und gewaschen. Das Harz kann auch vor oder nach dem -Ausziehen gelöst und sodann die Lösung gefiltert werden, um die niedrigeren polymeren Formen und die weniger wasserbeständigen Fraktionen des Harzes oder unlöslichen Verunreinigungen zu entfernen. Bei der fraktionierten Ausfällung des Harzes ist es wichtig, die Ausfällung so zu regeln, daß ein Gel oder eine halbfeste Masse gewonnen wird und nicht eine vollständige Ausfällung des Harzes stattfindet, ausgenommen natürlich die endgültige Ausfällung, wenn das Harz getrocknet werden soll. Diese Vorsicht ist notwendig, um eine mechanische Absonderung von Verunreinigungen mit dem Harz zu verhindern, die gewöhnlich in der Lösung verbleiben würden, und um weiter ein Ausfällen der niedrigeren und löslicheren Fraktionen des Harzes zu vermeiden. Vorteilhaft wird ein Ausfällmittel verwendet, das gleichzeitig als teilweises Lösungsmittel für das Harz dient und so die Erreichung des obengenannten Ergebnisses fördert.
  • Die im folgenden aufgeführten besonderen Beispiele erläutern praktische Verfahren zur Herstellung eines Vinylharzes, das zur Herstellung von Zahnersatz geeignet ist.
  • 1. Vinylacetat und Vinylchlorid wurden in Anwesenheit von Aceton mit Dibenzoylperoxyd als Katalysator polymerisiert, worauf man eine Lösung des Harzes in Aceton erhielt. Das Harz enthielt ungefähr 85 Gewichtsprozente Vinylclilorid; die Menge des Vinylliarzes betrug ioo Gewichtsteile auf 3oo Gewichtsteile Aceton. Der Lösung wurde Isopropanol so lange zugesetzt, bis das Harz körnig und ein lockeres Gel ausgefällt wurde. Dies machte die Verwendung von 9o Gewichtsteilen Alkohol notwendig. Die Flüssigkeit wurde dann abgegossen und das Gel in ioo Gewichtsteilen Aceton gelöst. Dieses Ausfällen und Wiederauflösen wurde fünfmal wiederholt. In jedem Fall wurden ioo Gewichtsteile Aceton verwendet, um das Gel wieder aufzulösen. Nach dem letzten Ausfällen des Gels und dem letzten Abgießen der Flüssigkeit wurden 3oo Gewichtsteile Aceton zugesetzt, um eine glatte Lösung des Harzes zu erzeugen. Diese Lösung wurde dann filtriert. Bei diesem Vorgang können Filtrierhilfsmittel, wie z. B. verschiedene Arten von Kieselerde oder andere mineralische Pulver, Anwendung finden. Das erhaltene Harz kann als solches verwendet werden, es kann aber auch durch Ausziehen weiter gereinigt werden. Im folgenden Beispiel wird ein Toluolextraktionsverfahren beschrieben. Wenn das Harz nach dem Filtrieren ohne weiteres Ausziehen verwendet werden soll, wird es ausgefällt, mit Wasser gewaschen, um die ausfällenden Lösungsmittel zu entfernen, und in einem Vakuumtrockner bei 45 bis 5o° C bis auf einen Gehalt an Feststoffen von 9501, getrocknet. Darauf wird das Harz in einem Lufttrockner bei 45 bis 5o° C-auf einen Gehalt an Feststoffen von 99°/o getrocknet, worauf es fertig zum Gebrauch ist.
  • 11. Eine Harzlösung, die in der im Beispiel I beschriebenen Weise gewonnen wurde und aus in 4.oo Teilen Aceton gelösten ioo Gewichtsteilen Vinylharz bestand, wurde durch langsamen Zusatz einer Mischung von Aceton und Wasser mit 30°/o Wassergehalt behandelt. Es wurde eine genügende Menge der Acetonwassermischung zugesetzt, um die Bildung und Absonderung eines weichen, lockeren Gels herbeizuführen. Zu diesem Zwecke wurden etwa 3o Gewichtsteile der Acetonwassermischung benötigt. Die Flüssigkeiten wurden abgegossen, worauf 175 Teile Aceton zugesetzt wurden, um das Gel wieder aufzulösen. Das Harz wurde hierauf, genau wie oben beschrieben, noch dreimal ausgefällt und wieder aufgelöst. Nach dem letzten Acetonzusatz zwecks Auflösung des Gels wurde das Harz durch Verdünnung mit 9o Gewichtsteilen einer aus Isopropanol und Aceton bestehenden Mischung mit 7o0/" Aceton ausgefällt, worauf 6o Teile Isopranol langsam zugesetzt wurden. Das ausgefällte Harz wurde mit 12o Teilen Isopropanol gewaschen, um die letzten Wasserspuren und das meiste Aceton zu entfernen, worauf dann das Ausziehen mittels Toluols vorgenommen werden konnte.
  • Es wurden 35o Gewichtsteile Toluol dem Harz zugesetzt, worauf das Ganze z Stunden lang in Bewegung gehalten wurde. Es stellte sich heraus, daß das Harz durch das Toluol infolge der Anwesenheit von rückständigem Aceton in großem Umfange gelöst war. Dieser Vorgang wurde durch Zusatz von 6o Teilen Isopropanol korrigiert, um das Harz auszufällen. Hiernach wurden sämtliche Flüssigkeiten entfernt, worauf ein schweres Gel zurückblieb. Das Harz wurde noch zweimal: dadurch ausgezogen, daß es 1/2 Stunde lang mit i oo bzw. i 5o Gewichtsteilen Toluol in Bewegung gehalten wurde. Nach dem endgültigen Ausziehen wurde das Harz zweianal mit Isopropanol gewaschen, um das Toluol zu entfernen, worauf es in 3oo Teilen Aceton gelöst und dann gefiltert wurde. Das Harz wurde durch Zusatz von Isopropanol ausgefällt und mit Isopropanol und mit Wasser gewaschen, worauf es wie im Beispiel I getrocknet wurde.
  • Das nach dem Beispiel I oder 1I gereinigte und ausgezogene Harz ist zäh, klar und im wesentlichen wasserhell und für die Herstellung von Zahnersatz geeignet, wenn seine Farbe und Undurchsichtigkeit entsprechend geändert und das Harz in Platten geformt wird. Andere Vinylharze als die besonderen, in den Beispielen beschriebenen Erzeugnisse können für diesen Zweck im wesentlichen auf dieselbe Weise behandelt werden; eine solche Behandlung ist jedoch unbedingt erforderlich. Selbst die besten bisher für andere Zwecke verwendeten Arten von Vinylharzen sind praktisch für die Verwendung als zahntechnisches Formmaterial ohne eine der oben beschriebenen ähnliche Reinigung nicht geeignet.
  • Die zur Herstellung von Zahnarbeiten nach der Erfindung verwendeten Vinylharze gleichen nicht den bisher für irgendeinen anderen Zweck verwendeten Harzen; die Vinylharze nach der Erfindung besitzen nahezu vollständig Sie Eigenschaften eines guten Zahnersatzes. Sie enthalten keinen unpolymerisierten Stoff, keine toluollöslichen Polymeren mit niedrigem Molekulargewicht, keine katalytischen Rückstände sowie keine metallischen Verunreinigungen u. dgl. Ferner zeichnen sich die Vinylharze nach der Erfindung durch Zähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Werfen aus. Außerdem ist ihre Neigung, Wasser zu absorbieren, sehr gering. Sie haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit und lassen sich leicht über Einlagen formen. Sie sind gegenüber Hitze- und Kälteeinwirkung widerstandsfähig und chemisch neutral. Ferner lassen sie sich ausgezeichnet färben.
  • Die Vinylharzgrundmasse des zahntechnischen Materials kann gegenüber Licht- und Wärmeeinwirkung durch Zusatz eines neutralen Calciumstearats noch beständiger gemacht werden. Zur Stabilisierung des Harzes kann auch eine Mischung aus neutralem Calciumstearat und Wachs, wie z. B. Carnaubawachs, zugesetzt werden, wodurch auch die Formeigenschaften des Harzes verbessert werden. Wenn eine besondere Beständigkeit gegenüber Wärmeeinwirkung gewünscht ist, kann der Stabilisatorzusatz mit gelöschtem Kalk alkalisch gemacht werden.
  • Um die Plastizität und den Erweichungspunkt- des Erzeugnisses Zu regeln, können den Vinylharzverbindungen Modifizierungsmittel, wie z. B. chlorierte Diphenylderiv ate, chloriertes Naphthalin, Äthyl-Abietat, natürliche Harze, polymerisierte Aldehydharze, po-. lymere Glykolester u. dgl., zugesetzt werden. Durch den Zusatz der höher chlorierten Naphthaline wird die Härte des Materials vergrößert.
  • Zuweilen ist der Zusatz von geringen Mengen sehr fein gemahlener Kieselerde oder eines anderen neutralen, durchsichtigen oder durchscheinenden Füllmaterials erwünscht, um die Oberflächenhärte des Zahnersatzes zu vergrößern. Im allgemeinen werden ungefähr 5 bis io°/a Füllmaterial in bezug auf das Gewicht des Vinylharzes zugesetzt.
  • Die Farbe des Zahnersatzes ist besonders wichtig. In dieser Beziehung hat das für zahntechnische Zwecke verwendete Vinylharz wertvolle Eigenschaften. Es ist sehr klar und glänzend; es kann die gewünschten Farbtöne und Grade des Durchscheinens und des glänzenden Aussehens erhalten. Chemisch reines Titanoxyd wird als undurchsichtig machendes Pigment mit Vorteil verwendet. Zur Abstimmung der Farbtöne können Farbstoffe, wie Litholrot, Toluidinfarbstoffe, Rhodamin-B Base, Quinolin-Gelb Base, Ölrot usw., Anwendung finden. Besonders zweckmäßig sind solche Farben, die in Wasser unlöslich sind, jedoch können auch in Wasser lösliche Farbstoffe im Bedarfsfalle verwendet werden. Zahnersatz der oben beschriebenen Art wird durch diffuses Sonnenlicht kaum beeinflußt, so daß er jede gewünschte Farbtönung behält.
  • Das in der beschriebenen Weise zusammengesetzte und gefärbte zahntechnische Vinylharzmaterial kann zur Herstellung des endgültigen Zahnersatzes in die Form von Gebißplatten oder geprägten Vorformen gebracht werden. Es hat sich herausgestellt, daß die endgültige Formgebung des neuen Zahnersatzes dann erleichtert ist, wenn man von der üblichen Form der Gebißplatte oder Vorform abweicht. Zweckmäßig erhalten die Platten einen Querschnitt, der einen wesentlichen Materialüberschuß aufweist und @ dementsprechend beim folgenden Formen einen erheblichen Materialfluß verursacht. Dies steht im Gegensatz zu der üblichen Form derartiger Platten, die in der Regel soweit wie irgend möglich an die endgültigen Gebißformen angepaßt werden, um auf diese Weise nur einen geringen Materialfluß beim Formen herbeizuführen. In den vollständigen Gebissen wird der Teil, der gegebenenfalls die Zähne aufnehmen soll, d. h. der Zahnfleischteil, in bekannter Weise dick ausgeführt, um einen erheblichen Materialfluß zu sichern. Ferner ist ein verdickter Teil für den Gaumen der oberen Platte vorgesehen.
  • Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der neuen Gebißplatte dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Grundriß einer oberen Gebißplatte, _ Fig. a eine Ansicht einer oberen Gebißplatte von unten gesehen, Fig.3 einen Querschnitt nach der Linie 3-3 in der Fig. i, Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie 4-4 in der Fig. i, Fig.5 einen Grundriß einer unteren Gebißplatte, Fig.6 eine Ansicht der Gebißplatte nach Fig.5 von unten gesehen, Fig. 7 einen Querschnitt nach der Linie 7-7 in der Fig. 5, Fig. 8 einen Querschnitt nach der Linie 8-8 in der Fig. 5.
  • Wie aus der Zeichnung hervorgeht, erhält man in dem Gebiß einen starken Materialfluß 1o, 11, 1z, 13 dadurch, daß das Material in den Zahnfleischteilen der Platten eine große Tiefe aufweist (Fig. 3, 4, 7, 8). Ein noch größerer Materialfluß ist durch die Materialdicke 14, 15 in der Gebißplatte in Fig. 3 und Fig.4 vorgesehen.
  • Um einen ähnlich großen Materialfluß bei Gebißplatten oder Vorformen für Teilgebisse hervorzurufen, werden diejenigen Stellen des Materials erheblich verdickt, an denen beim Formen eine Druckausübung stattfindet. Diese Verhältnisse sind in den dargestellten Gebißplatten verwirklicht. Zweckmäßig erhält das vorgeformte und gepreßte formbare Material an den Zahnfleischteilen der Gebißplatten eine solche Dicke, daß diese Stellen mindestens die doppelte Stärke besitzen wie dieselben Stellen nach der Fertigstellung des Gebisses; die Gaumenteile erhalten in dem vorgeformten Material eine größere Dicke als die gleichen Gaumenteile im fertigen Gebiß.
  • Ein wichtiges Kennzeichen dieses Gebisses ist seine Formbarkeit Die Vinylharze werden durch Paraffin, Mineralöl, Triäthanolamin, Terpentin oder Wasser nicht angegriffen; diese Stoffe könnten beim Pressen der Gebisse als Heizmittel in dem üblichen technischen Autoklaven verwendet werden. Vinylharzgebisse können im Laufe einer normalen Exsatzbearbeitung häufig umgeformt werden. Das Gebißmaterial besitzt eine solche Plastizität, daß die aus ihm hergestellten Gebisse ausgebessert werden können, ohne daß das ganze Gebiß umgeformt werden muß; beispielsweise kann ein Zahn mit zahntechnischen Werkzeugen entfernt und durch einen neuen ersetzt werden, wobei eine gewisse Menge zahntechnisches Vinylharzn zaterial zugesetzt und mit einem heißen Werkzeug geschmolzen wird. An Stelle des Autoklavverfährens, bei dem ein strömendes Wärmeüberträgungsmittel benutzt werden muß, kann eine trockene Formung treten, wie sie gewöhnlich in der plastische Stoffe verarbeitenden Industrie angewendet wird.
  • In gewissen Fällen, insbesondere bei Teilgebissen, können die Gebisse verstärkt werden; eine solche Verstärkung ist im allgemeinen ein empfindlicher Metallteil. Das Gebißmaterial nach der Erfindung zeichnet sich durch seine frei fließenden Eigenschaften aus, wodurch es in die Lage versetzt wird, metallische Einlagen vollkommen zu überdecken und abzudichten.
  • Es können Zusammensetzungen gebildet werden, die Vinylharze und anderes zahntechnisches Material enthalten. Im allgemeinen können die gewöhnlichen Gebisse dadurch verbessert werden, daß man sie mit Vinylharzverbindungen überzieht. Das Anhaften kann durch mechanische Mittel erreicht werden, was dadurch erleichtert ist, daß die Vinylharze .mit großer Genauigkeit in eine bestimmte Form gebracht werden können; es könnten auch je nach der besonderen Zusammensetzung des verwendeten Materials chemische Mittel benutzt werden, was dadurch ermöglicht wird, daß das Material zum Teil löslich ist. Die Vinylharzverbindungen schrumpfen beim Formen nur in einem ganz geringen Maße, so daß es mitunter zweckmäßig ist, andere Mittel zur Sicherung einer festen Verankerung der Zähne in dem Gebiß zu verwenden. Das könnte durch irgendwelche geeigneten Mittel geschehen. Beispielsweise könnten Porzellanzähne an denjenigen Teilen aufgerauht werden, mit denen sie in das Vinylharz eingebettet sind. Ferner könnten die Zähne mit einer Lösung eines Harzes überzogen werden, das in der Wärme erhärtet und das erheblich schrumpft; an diesem Harz haftet das Vinylharz infolge der teilweisen Löslichkeit des zweiten Harzes im Vinylharz fest. Als Beispiele für derartige Stoffe seien die Phenolformaldehydharze oder Alkydharze von der Art der Glycerinphthalsäureanhydridkondensate genannt, Diese Harze sind wärmeempfindlich und sollten vor der Formung des Gebisses entfernt oder zur Umsetzung gebracht werden. Diese beiden in der Wärme fest werdenden Harze :sind für die genannten Zwecke geeignet, was insbesondere für die Alkydharze zutrifft, die beim Umsetzen in hohem Maße schrumpfen.
  • Vinylharzgebisse, die im Autoklavverfahren unter Verwendung von Wasser oder Dampf als Heizmittel geformt werden, können am fertigen Erzeugnis eine Wasserhaut aufweisen. Von solchen Gebissen kann die Wasserhaut dadurch entfernt werden, daß ihre Oberfläche beim Trocknen besonders erwärmt wird. So kann z. B. die Beseitigung der Wasserhaut durch Eintauchen des Gebisses in kochendes Wasser oder durch Auftragen heißen öls auf die Gebißoberfläche erfolgen; die dabei verwendete Menge darf jedoch nur so groß sein, daß die Oberfläche erwärmt wird'.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Zahnersatz, insbesondere Gebißplatte, bestehend aus von Verunreinigungen freien, formbaren Mischpolymerisaten von Vinylhalogeniden, wie Vinylchlorid, und einem Vinylester einer aliphatischen Säure, wie Vinylacetat, wobei das Halogenid etwa 75 bis 95 Gewichtsprozent des Harzes ausmacht.
  2. 2. Zahnersatz, insbesondere Gebißplatte nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Harz etwa 8d. bis 9o Gewichtsprozent Halogenid enthält.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzes, insbesondere einer Gebißplaatte nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 75 bis 95 Teile Vinylhalogen und 25 bis 5 Teile eines Vinylesters einer aliphatischen Säure gemeinsam polymerisiert, daß man das erhaltene Vinylharz aus seiner Lösung teilweise ausfällt, zur Entfernung der löslichen Verunreinigungen mit einem Lösungsmittel extrahiert; die Lösung des nunmehr erhaltenen Harzes filtriert, das Harz aus der filtrierten -Lösung vollständig ausfällt, das ausgefällte Harz trocknet und zu dem Zahnersatz, insbesondere der Gebißplatte, formt. q.. Verfahren nach Anspruch 3; dadurch gekennzeichnet, daß man dem getrockneten Harz stabilisierende, undurchsichtig machende oder färbende Stoffe zusetzt
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE742524C (de) * 1940-06-12 1945-01-10 Chem Fab Dr Hengstmann & Co Kuenstlicher Zahnersatz

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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