-
Reklamevorrichtung zur photoelektrischen Übertragung von Filmbildern
auf ein Universallampenfeld durch gittergesteuerte Gasentladungsrohre Die Erfindung
bezieht sich auf ein Glühlampenkino, hauptsächlich für die Zwecke der Reklame. Gezeichnete
Trickfilme, welche aus lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Bildelementen
bestehende Darstellungen aufweisen, auf Glühlampenfelder zu übertragen, ist bekannt.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die in der Fernsehtechnik bekannten Bildzerlegungseinrichtungen
für die Zwecke des Glühlampenkinos zu verwenden. Es werden dabei die den Bildpunkten
entsprechenden Stromimpulse einer Photozelle über einen Kraftverstärker und einen
synchron mit der Bildzerlegung arbeitenden Verteiler auf die den Bildpunkten entsprechenden
Lampen des Universallampenfeldes übertragen. Da hierbei, je nach der Anzahl der
Bildpunkte, die Lampen nur Stromstöße von etwa 1/1000o Sekunde und weniger erhalten,
so ist es erforderlich, die Lampen mit bedeutender Überschreitung ihrer normalen
Spannung zu betreiben, die das Zwanzig- und Mehrfache ihres normalen Wertes erreichen
muß. Auf diese Weise ist es bis jetzt nur möglich gewesen, Lampenfelder zu steuern,
die aus den Lämpchen von Taschenlampen zusammengesetzt sind. Ein weiterer Nachteil
des bisher bekannten Verfahrens besteht darin, daß die jeder Lampe zugeordneten
mechanischen Relais mit Festhaltespulen eine so große Trägheit aufweisen, daß nur
die Umschaltung auf eine sehr geringe Anzahl von Einheiten möglich ist, so daß mehrere
Photozellen, etwa reihenweise, zur Verwendung kommen müssen.
-
Die vorliegende Erfindung, welche auf der Verwendung gittergesteuerter
Gasentladungsrohre beruht, vermeidet diese Nachteile, da Glühlampen für höhere Spannung
erregt werden können und infolge der Trägheitslosigkeit von Zelle und Gasentladungsrohr
eine große Umschaltmöglichkeit gegeben ist.
-
Die Zeichnung erläutert die Wirkungsweise der Erfindung näher.
-
Fig. i ist ein Schaltbild, in welchem der Übersichtlichkeit halber
einer Zelle nur drei Schaltorgane zugeordnet sind. Die Zahl der einer Zelle zugeordneten
Organe kann aber, wie oben auseinandergesetzt, sehr erheblich höher sein.
-
Fig. z ist ein Zeitdiagramm der Vorgänge in den verschiedenen Stromkreisen
der Schaltung der Fig. i.
-
In der Fig. i ist i eine Photozelle, die die Lichtimpulse der einzelnen
Bildpunkte erhält. Die Zerlegung des Filmbildes erfolgt in der bekannten Weise wie
beim Fernsehen mit Nipkow-Scheibe o. dgl. Die Zelle i liegt mit der Batterie a an
den Kathoden 3 der Gasentladungsrohre g, io, i i ; ig sind die Kathodenheizdrähte.
Zwischen jedemGitterq.und jeder Kathode 3 liegt ein Anpassungswiderstand
5.
Jedes Gitter ist mit je einem Kontakt 6 eines rotierenden Kontaktgebers 7 verbunden.
-
Dieser Kontaktgeber trägt zwei vonein-, ander isolierte Teile 12 und
13. Der Teil: i2 ist scheibenförmig ausgebildet und hat einet,4 Ausschnitt, der
breiter ist als ein Kontakt 6.'
Er steht mit der Stromquelle :2 in leitender
Verbindung: Innerhalb des Ausschnittes dieser Kontaktscheibe 12 ist der zweite Teil
angeordnet, ein Kontaktarm 13, der mit der Photozelle i leitend verbunden ist. Beide
Kontaktteile 12 und 13 sind fest miteinander, jedoch isoliert, verbunden und rotieren
um die Achse 20.
-
Die Anoden 8 der Rohre 9, 1o, i i sind mit den einzelnen Glühlampen
14 des Lampenfeldes verbunden. Die zweiten Zuleitungen der Lampen 14 sind an Kontakte
17 eines rotierenden Kontaktgebers 15 geführt. Dieser ist ähnlich wie der Kontaktgeber
7 ausgebildet. Er trägt eine rotierende Scheibe 16, die einmal bei jeder Umdrehung
einen Kontakt 17 abschaltet. Die Scheibe 16 ist mit der Gleichstromquelle i8 des
Lampenfeldes verbunden, der andere Pol dieser Stromquelle liegt an den Kathoden
3 aller Gasentladungsrohre.
-
Die Wirkungsweise der Schaltung ist folgende: Bekanntlich ist die
Gasentladung bei Verwendung von Gleichstrom im Anodenkreis nur so weit durch ein
Gittergegenpotential beeinflußbar, als ein Sperrpotential nur das Einsetzen einer
Gasentladung verhindern kann. Hat die Entladung einmal eingesetzt, so ist sie nicht
mehr durch das Gitter beeinflußbar. Man muß also den Anodenkreis unterbrechen, um
die Entladung einzuhalten. Jetzt erst kann durch Gitterbeeinflussung das Neueinsetzen
einer Gasentladung wieder verhindert werden.
-
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich darum, die Gasentladungsrohre,
welche Gleichstrom im Anodenkreis steuern sollen, jeweils entsprechend den Bildpunktimpulsen
der Photozelle zu beeinflussen, d. h. mittelbar also die Lampen eines Glühlampenfeldes
zu steuern. Die Photozelle erhält nur für den Bruchteil einer Sekunde einen Lichtimpuls,
dementsprechend also auch das durch die Photozelle beeinflußte Gitter, je nachdem
die Glühlampe für die Dauer der Übertragungszeit eines Einzelfilmbildes ständig
leuchten bzw. ständig dunkel bleiben soll. -Betrachtet man unter Außerachtlassung
der Funktion des Kontaktgebers 15 zunächst die Vorgänge an dem Gitter eines Rohres,
so zeigt sich folgendes: Die Gitter der Rohre io und ii haben zun:ichst ein Sperrpotential
aus der Batterie 2, und zwar über die Kontaktscheibe 12 des Kontaktgebers 7. Der
dem Gitter 4 des Rohres 9 zugeordnete Kontakt 6 des Unterbrechers befindet sich
in der Aussparung der Kontaktscheibe 12, das Gitter 4 erhält zu-;;nächst kein Gitterpotential.
-
In der Aussparung der Kontaktscheibe 12 befindet sich jedoch noch
der Kontaktarm 13, der über die Photozelle i mit der Batterie 2 in Verbindung steht.
Je nachdem, ob die Zelle belichtet ist oder nicht, wird das Gitter ein Sperrrotential
erhalten oder nicht. Die Sperrung des Gitters erfolgt wechselseitig durch die Kontaktscheibe
i2 und durch die Photozelle, die; wie oben erklärt, von den Bildimpulsen beeinflußt
wird. Der Kontaktgeber 7 ist in bekannter Weise derart geschaltet, daß er synchron
mit der Bildpunktbeeinflussung der Zelle arbeitet; er schaltet die Zelle jeweils
auf dasjenige Rohr, welches die dem Bildpunkt entsprechende Lampe des Lampenfeldes
steuert.
-
Wie oben gezeigt, läßt sich die Gasentladung nicht durch das Gitter
allein beeinflussen. Nimmt man an, daß bei den Rohren 9, io, i i die Entladung eingesetzt
hat, die zugeordneten Lampen 14 brennen, so würde die Gitterbeeinflussung durch
die Kontaktscheib° 12 bzw. die Photozelle, Kontaktarm 13, ohne Einfluß bleiben.
Es muß somit jeweils das Rohr, welches beeinflußt werden soll, besonders vorbereitet
werden.
-
Dieser Vorbereitung dient der rotierende Unterbrecher 15. Durch die
rotierende Kontaktscheibe 16 wird nacheinander jede Lampe 14 kurzzeitig von der
Stromquelle i8 abgeschaltet. In der Schaltstellung der Fig. i ist dies die dem Rohr
9 zugeordnete Lampe. Der Unterbrecher 15 arbeitet mit dem Unterbrecher 7 derart
synchron, daß jeweils Gitterkreis und Anodenkreis eines Rollres gleichzeitig geschaltet
werden. . Ferner ist die Unterbrechungszeit für den Lampenkreis durch Verkleinerung
des Ausschnittes der Kontaktscheibe 16 derart bemessen, daß sie kleiner ist als
die Kontaktgabedauer des Armes 13.
-
Die Kontaktgaben in dem Gitter- und Lampenkreis stellt das Zeitdiagramm
Fig. 2 dar, und zwar ist hier die Beeinflussung eines Rohres gezeigt.
-
Die Linie a zeigt die Unterbrechung des Gitterkreises eines Rohres
durch die Scheibe 12 des Unterbrechers 7.
-
b stellt das Sperrpotential der Zelle i dar, die entsprechend dem
gerade zur übertragung gelangenden Bildpunkt die diesem zugeordnete Lampe zum Erlöschen
bringen soll. Die beiden Potentiale a und b ergänzen sich, wie das Diagramm zeigt,
derart, daß keine Unterbrechung am Gitter des Rohres eintritt.
Während
der Kontaktgabe des Armes 13 (Unterbrecher 7) erfolgt auf kürzere Dauer die Unterbrechung
des Stromkreises der zugeordneten Lampe (Linie c). Im Zeitpunkt t. wird der Lampenstrom
wieder eingeschaltet,=:. bewirkt aber keine Zündung, da ein Sperrpotential am Gitter
liegt. Die Linie b1 stellt den Fall dar, daß die Zelle unbelichtet ist, d. h. die
dem Bildpunkt zugeordnete Lampe soll aufleuchten. In diesem Fall kommt über die
Photozelle kein Sperrpotential an das Gitter des Rohres, das Gitterpotential wird
vielmehr unterbrochen (s. Linie a), und bei t setzt die Gasentladung ein. Daß kurze
Zeit später erneut (Linie a) ein Sperrpotential am Gitter des Rohres liegt, bleibt
auf die Gasentladung ohne Einfluß.
-
In dieser Weise wird ein Rohr nach dem anderen beeinflußt. Die Lampen
leuchten entsprechend nacheinander auf. Da die Photozelle und die Gasentladungsrohre
praktisch trägheitslos arbeiten, so läßt sich die Steuerung der Lampen in einer
derart kurzen Zeit bewerkstelligen, daß dem Auge ein einheitliches Bild vermittelt
wird. Die Schaltungsart kann ferner auch mit gittergesteuerten Glimmlampen arbeiten,
da bei diesen die Glimmentladungen sich ebenso verhalten wie die der Gasentladungsrohre.