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Automatische, nach der Ladungsmethode arbeitende photoelektrische
Schaltvorrichtung Es sind bereits verschiedene photoelektrische Schaltvorrichtungen
bekannt, die nach der Ladungs- bzw. Entladungsmethode arbeiten und als Kriterium
für die in Abhängigkeit von der Stärke des Photostromes einer Photozelle zu wählende
Schalterstellung die Zeitdauer benutzen, welche die Steuerelektrode einer gittergesteuerten
Entladungsröhre benötigt, um eine negative Aufladung über die Photozelle zu verlieren.
In allen diesen Fällen wurde dem Gitter der betreffenden, meist als Meßröhre bezeichneten
Entladungsröhre zunächst eine feste negative Aufladung erteilt und anschließend
die Zeit gemessen bzw. zur Kontaktwahl herangezogen, welche vom Moment der Aufladung
bis zum Wiedereinsetzen des Anodenstromes der Röhre verging.
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Die Erfindung betrifft ein auf ähnlicher Basis aufgebautes, aber in
seinen Grundgedanken wesentlich andersartiges Verfahren bzw. die Mittel zur Durchführung
eines solchen andersartigen Verfahrens, das durch seine Eigenart eine Reihe von
überraschenden technischen Möglichkeiten eröffnet. Nach der Erfindung wird in gewissen
Zeitabständen auf die Steuerelektrode der Meßröhre die in einer bestimmten Ladungszeit
auf den Belegungen eines im folgenden als Meßkondensator bezeichneten Kondensators
durch den Stromzufluß über die Photozelle angesammelte Elektrizitätsmenge als negative,
den Anodenstrom der Meßröhre sperrende Aufladung übertragen. Die Höhe dieser weiterhin
als Meßladung bezeichneten negativen Gitteraufladung hängt hierbei im Gegensatz
zu den eingangs beschriebenen bekannten Verfahren von der Stärke des die Zelle durchfließenden
Photostromes, d. h. von der Beleuchtung, ab, der man diese Zelle während der Ladungsperiode
des Meßkondensators unterwirft. Nach Ablauf der Ladungsperiode wird der Ladungsvorgang
durch eine geeignete Vorrichtung unterbrochen und gleichzeitig -auf das Gitter der
Meßröhre eine von negativen nach positiven Potentialen fortschreitende Spannungsverschiebung,
vorzugsweise in Form einer Gleitspannung, übertragen, die das Gitter von dem während
der Ladungsperiode gewonnenen negativen Potentialwert aus wieder nach positiveren
Werten hin zurückführt und dabei derjenigen Potentialschwelle entgegenträgt, die
für das Wiedereinsetzen des Anodenstromes bzw, die Betätigung eines vom Anodenstrom
gesteuerten Relais maßgebend ist. Die zur Erzeugung der die Gitterrückführung veranlassenden
Spannungsverschiebung dienende Vorrichtung ist dabei zeitlich oder räumlich einer
Kontakt- bzw. Aufzeichnungsvorrichtung zugeordnet, die mit dem von der Meßröhre
gesteuerten Relais zusammenwirkt. Da zur Gitterrückführung offenbar um so größere
Spannungsverschiebungen bis zum Ansprechen des von der Meßröhre gesteuerten Relais
benötigt werden, einen je höheren Wert die während der Ladungsperiode erzielte Meßladung
des Meßkondensators erreicht hatte, ergibt sich hierdurch die Möglichkeit, in Abhängigkeit
von der
Zellenbeleuchtung verschiedene Schaltwege zu wählen bzw.
der Zellenbeleuchtung entsprechend verschiedene Registrierpunkte aufzuzeichnen.
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Besondere Vorteile der vorliegenden Verfahren und Vorrichtungen liegen
zunächst darin, daß sie sich besonders für Vergleichsmethoden eignen und hierbei
eine unmittelbare Quotientenbestimmung ermöglichen. Weiterhin bieten sie dann, wenn
man sowohl zur Erzeugung der Meßladung als auch zur Gitterrückführung eine und dieselbe
Photozelle benutzt, die Möglichkeit, etwaigen langsamen Empfindlichkeitsänderungen
der Zelle (4lterungserscheinungen) jeglichen Einfluß auf die Messung zu nehmen.
Schließlich bieten sie in ihrer Anwendung auf das Problem der Registrierung den
entscheidenden Vorteil, daß sie im Gegensatz zu den eingangs angeführten Methoden,
welche nur eine der Zellenbeleuchtung umgekehrt proportionale Aufzeichnung ermöglichen,
den Weg zu einer der Zellenbeleuchtung unmittelbar proportionalen Registrierung
eröffnen. Weitere Vorteile ergeben sich aus dem nachfolgenden Text.
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Ein verhältnismäßig einfaches Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt
Abb. i. Die Meßröhre i, welche im vorliegenden Falle entweder eine Elektronenröhre
oder eine gittergesteuerte Gasentladungsröhre sein kann, liegt in Reihe mit dem
von ihr gesteuerten Relais 2 an einer geeignet bemessenen und durch den Spannungsteiler
3 überbrückten Wechselspannung. Das Gitter der Röhre i liegt an dem Mittelabgriff
einer aus zwei Photozellen 4 und 5 bestehenden und ebenfalls die Spannungsquelle
überbrückenden Reihenschaltung. Weiterhin ist das Gitter der Röhre i mit der einen
Belegung des Meßkondensators 6 und dem von einer uhrwerkbetriebenen N ockenscheibe
7 in gewissen Zeitabständen geschlossenen Kontakt 8 verbunden. Im Sekundärkreis
der Relais 2 liegt der rotierende Kontaktarm 9, der die Kontakte 1o, 1i und 12 periodisch
nacheinander überstreicht. Vor den Photozellen 4, 5 rotiert die Blendenscheibe 13,
welche diese beiden Zellen abwechselnd abdeckt. Die drei in der Anordnung enthaltenen
bewegten Glieder, d. h. die Nockenscheibe 7, der Kontaktarm 9 und die Blendenscheibe
13, sind miteinander etwa durch Anordnung auf der gleichen Achse starr gekuppelt.
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Die dargestellte Anordnung diene beispielsweise zur Ausphotometrierung
von Lampen. Es wird dann gegenüber der Meßzelle 4 die zu prüfende Lampe 14, gegenüber
der zur Gitterrückführung dienenden Zelle 5 die zum Vergleich benutzte Normallampe
15 aufgestellt. Mit Hilfe einer verstellbaren Blende 16, die vor der Hilfszelle
5 angeordnet ist, wird die Anlage zunächst so einreguliert, daß die Normallampe
15 i#i beiden Zellen genau den gleichen Photostrom erzeugt, wenn man sie abwechselnd
in ihre gezeichnete Position bzw. in die Position der Lampe 14 bringt. Nach erfolgter
Abgleichung der Apparatur spielt sich die fortlaufende Prüfung der nacheinander
in die Position 14 gebrachten Prüflampen wie folgt ab.
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Zunächst wird, während beide Zellen 4 und 5 beschattet sind, von der
Nockenscheibe 7 kurzzeitig der Kontakt 8 geschlossen und hierdurch einerseits der
Meßkondensator 6 entladen, andererseits dem Gitter der Meßröhre i aus der Batterie
17 eine gewisse negative Hilfsaufladung erteilt, welche den Anodenstrom sperrt und
vor allem die Aufgabe hat, die Gitterströme auf einen verschwindend kleinen Wert
herabzudrücken. Anschließend wird zunächst die Meßzelle 4 der Beleuchtung der jeweils
zur Beobachtung stehenden Prüflampe 14 unterworfen, und zwar 'für eine genau vorgegebene,
durch die Größe des Ausschnittes der Blendenscheibe 13 definierte Zeit. Hierbei
lädt sich der Meßkondensator 6 weiter negativ auf und erhält eine um so höhere negative
Aufladung, je heller die betreffende Lampe 14 ist. Unmittelbar nach erfolgter Beschattung
der Meßzelle 4, d. h. nach Abschluß der Ladungsperiode für den Meßkondensator 6,
wird die Hilfszelle 5 der Beleuchtung der Normallampe 15 ausgesetzt, und zwar für
eine beliebige, lediglich durch den Beginn der nächsten Messung begrenzte Zeit.
Hierbei wird das Potential des Gitters der Röhre i wieder nach positiven Werten
hin zurückgeführt und erreicht schließlich dasjenige Grenzpotential, bei dem der
Entladungsstrom in der Meßröhre i wieder einsetzt und das Relais z betätigt. Da
beide Zellen auf gleiche Empfindlichkeit eingestellt wurden, ist hierbei unter Berücksichtigung
eines unveränderlichen Korrekturbetrages, welcher der negativen Hüfsaufladung durch
die Batterie 17 entspricht, die für die Gitterrückführung seitens der Hilfszelle
5 benötigte Zeit der Helligkeit der jeweils in Prüfung befindlichen Lampe 14 proportional.
Man kann es infolgedessen leicht einrichten, daß der im Sekundärkreis des Relais
2 liegende uhrwerkbetriebene -Kontakthebel 9 bei gleicher Helligkeit der Lampen
14 und 15 im Ansprechmoment des Relais 2 gerade das mittlere Kontaktstück 1i berührt
und hierdurch die Schließung des Stromkreises a-c veranlaßt. Ist die Lampe 14 weniger
hell als die Normallampe 15, so wird nur eine relativ geringere Aufla.dungshöhe
als bei Lampengleichheit erreicht, und die Gitterrückführung durch die Hilfszelle
5 erfolgt in einer entsprechend kürzeren Zeit, so daß das Relais 2 bereits zu einem
Zeitpunkt anspricht, zu dem der uhrwerkbewegte Kontakthebel 9 sich noch in Verbindung
mit dem Kontaktstück 1o befindet; es wird dann der Stromkreis a-d geschlossen. Ist
umgekehrt die Lampe 14 heller als die Normallampe 15, so kommt es in
entsprechender
Weise zur Schließung des Stromkreises a-b.
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Zu besonders günstigen Verhältnissen gelangt man, wenn zur Gitterrückführung
die gleiche Photozelle wie zur Erzeugung der Meßladung benutzt; man wird in diesem
Falle nämlich von allen Alterungserscheinungen der Zelle vollkommen unabhängig und
vermag ohne Rücksicht auf deren Konstanz exakte und eindeutige Messungen vorzunehmen.
Ein Ausführungsbeispiel zeigt Abb. 2, welche eine Anordnung zur Absorptionsmessung
darstellt. Die Meßzelle 4 wird durch die rotierende Blendenscheibe 18 abwechselnd
über die beiden Stralh lengänge i9 und 2o der Beleuchtung der Lampe 21 ausgesetzt.
Im Strahlengang 2o liegt der Normalfilter 22, im Strahlengang i9 der zu prüfende
Filter 23. Das im Anodenstromkreis der Meßröhre i liegende Relais z besitzt zwei
Sekundärkontakte, von denen der eine bei angezogenem, der andere bei abgefallenem
Anker geschlossen ist. In der Ankerzuleitung liegt die Kontaktvorrichtung 24, 25,
welche einen Testkontakt darstellt, der zu einem bestimmten Zeitpunkt vorübergehend
geschlossen wird und hierbei je nach Stellung des Relaisankers den Stromkreis a-b
oder a-c unter Strom setzt. Schließlich ist noch eine weitere Kontaktvorrichtung
vorgesehen, die aus der unrunden Scheibe 26 in Verbindung mit der Schubstange 27
besteht und die eine Kontaktfederpackung steuert. Der Umfang der Scheibe 26 besitzt
zwei Sektoren von verschiedenem Radius, so daß die Federpackung in die eine Kontaktlage
kommt, wenn die Schubstange 27 auf dem einen Sektor gleitet, während sie in die
andere Kontaktlage überführt wird, wenn die Schubstange auf den andern Sektor übergeht.
Die Blendenscheibe 18, der Kontaktarm 24 und die unrunde Scheibe 26 sind wiederum
etwa durch Anordnung auf einer gemeinsamen Uhrwerk- oder Motorenachse mechanisch
fest miteinander gekuppelt. Der Meßvorgang verläuft folgendermaßen.
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Zunächst wird die Meßzelle 4 in der gezeichneten Stellung der einzelnen
Kontaktglieder durch die Blendenscheibe 18 für eine genau vorbestimmte Zeitdauer
dem Strahlengang 1g ausgesetzt, in dem der zu messende Filter 23 liegt. Hierbei
wird der Meßkondensator 6 auf ein um so höheres negatives Potential aufgeladen,
je geringer die Absorptionsfähigkeit des zu prüfenden Filters 23 ist. Anschließend
wird der Strahlengang ig durch die Blendenscheibe 18 unterbrochen; gleichzeitig
geht die Schubstange 27 auf den einen größeren Radius besitzenden Sektor der unrunden
Scheibe 26 über und bringt hierbei die von der Schubstange gesteuerte Federpackung
in ihre andere Schaltlage. Wie man erkennt, wird in dieser anderen Schaltlage das
Gitter der Meßröhre i mit der negativ aufgeladenen Belegung des Meßkondensators
6 verbunden und gleichzeitig die Meßzelle 4 herumgedreht und mit ihrer Kathode an
das Gitter der Meßröhre, mit ihrer Anode an einen positiven Spannungswert gelegt.
Im Moment der Anlegung des Meßkondensators 6 an das Gitter der Meßröhre i wird der
Anodenstrom dieser Röhre blockiert. Wird nunmehr durch die Blendenscheibe 18 der
Lichtweg 2o freigegeben, so daß die Meßzelle 4 in ihrer neuen Lage der Beleuchtung
der Lampe 21 über den Normalfilter 22 unterworfen wird, so erfolgt eine Rückführung
des Gitterpotentials der Meßröhre i nach positiven Werten hin, welche eine um so
längere Zeit in Anspruch nimmt, bis zur Erreichung der Ansprechschwelle des Relais
2 einen je höheren Wert die vorangehende Aufladung des Meßkondensators 6 erreicht
hatte. Bei richtiger Einstellung des Kontakthebels 24 kann man eine Schließung des
Kontaktes 24, 25 in dem Moment herbeiführen, in dem das Relais 2 gerade dann ansprechen
müßte, wenn die Absorption der Filter 22, 23 vollkommen gleichen Wert besäßen. Nimmt
man die Einstellung des Kontaktarmes 2q. in dieser Weise vor, so erhält man eine
Schließung des Kontaktweges a-b, wenn das Verhältnis der Absorption des Normalfilters
22 zu derjenigen des zu prüfenden Filters 23 kleiner als i ist, und eine Schließung
des Kontaktweges a-c, wenn dieses Verhältnis größer als i ist. Es werden also in
Abhängigkeit von einem Quotienten verschiedene Schalthandlungen vorgenommen.
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Ein Ausführungsbeispiel für die Anwendbarkeit der Erfindung auf das
Problem der Registrierung zeigt Abb. 3. Gemäß dieser Abbildung ist der Anker des
vom Anodenstrom der Meßröhre i gesteuerten - Relais 2 unmittelbar als Schreibstift
ausgeführt, der im abgefallenen Zustand auf der Schreibwalze 28 gleitet und hierbei
senkrecht zur Walzenachse verlaufende Striche aufzeichnet. Als Meßröhre i dient
eine Elektronenröhre, deren Gitter über den Meßkondensator 6 mit der Kathode der
Meßzelle 4 verbunden ist. Die vom Gitter abgewandte Belegung des Meßkondensators
6 liegt außerdem am beweglichen Schieber 2,9
eines Drehpotentiometers 30,
der auf der gleichen Achse wie die Schreibtrommel 28 sitzt. Der Registriervorgang
läuft folgendermaßen ab.
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Zunächst überstreicht der rotierende Kontaktarm 29 die beiden Kontakte
31 und 32 und verbindet hierbei unter gleichzeitiger Kurzschließung des Meßkondensators
6 das Gitter der Meßröhre i mit der Kathode. Die Meßröhre i wird infolgedessen vom
Anodenstrom durchflossen und der als Schreibstift dienende Anker des Relais 2 von
der Schreibwalze 28 abgehoben. Anschließend bewegt sich der Kontakt 29 über
einen
Sektor von etwa go ° vollkommen frei und ohne jede Kontaktgabe weiter. Während dieser
Zeit erhält die vom Gitter abgewandte Belegung des Meßkondensators 6 über die Photozelle
4 eine positive Aufladung, welche auf der mit dem Gitter verbundenen Belegung eine
entsprechende Anzahl von Elektronen, die dem Gitterstrom entnommen werden, elektrostatisch
bindet. Sobald der Kontaktarm 2g das negative (untere) Ende des Drehpotentiometers
3o berührt, gleicht sich die erzeugte positive Aufladung des Meßkondensators 6 aus,
und die vorher gebundenen Elektronen strömen auf das Gitter der Meßröhre i zurück
und laden dieses negativ auf. Es gelingt also auf diesem Wege, die angesammelte
elektrische Ladung durch Heranziehung der Elektronenaufnahme aus dem Emissionsstrom
auf das Gitter der Meßröhre x zu übertragen, ohne die Photozelle unmittelbar mit
diesem Gitter zu verbinden. Wenn sich der Kontaktarm 29 nunmehr in Richtung des
eingezeichneten Pfeiles auf dem Drehpotentiometer 30 nach positiven Spannungswerten
hin weiter verschiebt, so tritt eine erneute Bindung der Gitterelektronen auf der
gitterseitigen Belegung des Meßkondensators 6 ein und das Gitterpotential selbst
wandert dementsprechend wieder positiven Potentialen zu, bis der Anodenstrom in
der Meßröhre i wiedereinsetzt. Dieser wurde im Moment der Erzeugung der negativen
Gitteraufladung, d. h. in dem Augenblick, wo der Kontaktarm 2g das negative untereEnde
des Drehpotentiometers 3o berührte, gedrosselt, so daß zu diesem Zeitpunkt der Anker
des Relais 2 abfiel und, da er bis zum Einsetzen des Anodenstromes im abgefallenen
Zustand verharrt, auf der Schreibwalze 28 einen Strich zeichnete, dessen Länge der
jeweiligen Aufladungshöhe, d. h. der Beleuchtung der Photozelle 4, proportional
ist.
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Sowohl bei der Steuerung von Kontakten (Abb. i und 2) als auch vor
allem bei der Vornahme von Registrierungen empfiehlt sich die Benutzung von Vakuumphotozellen
und eine derartige Auswahl der Spannungen, daß diese dauernd im Sättigungsgebiet
ihrer Charakteristik arbeiten. Man erreicht dann leicht eine exakte Einhaltung der
Proportionalität zwischen Beleuchtung, Ladungshöhe und Rückführungszeit. Bei der
Schaltung gemäß Abb. i kann die Hilfszelle 5 gegebenenfalls auch durch irgendein
anderes konstantes Widerstandsglied ersetzt werden. Zweckmäßig benutzt man jedoch
auch hier eine Entladungsstrecke mit Sättigungscharakteristik, d. h. entweder eine
in der gezeichneten Weise konstant beleuchtete Vaku.-umphotozelle oder einen Bronsonwiderstand
(radioaktive Kammer), eine kleine Glühkathodenröhre o. dgl.
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Während es einen besonderen Vorteil der in Abb. 3 dargestellten Anordnung
darstellt, daß die Photozelle 4 nicht unmittelbar mit dem Gitter der Elektronenröhre
= verbunden ist,, sondern von diesem durch den Meßkondensator 6 getrennt wird, weist
die in Abb. 3 dargestellte Schaltung noch den Nachteil eines unmittelbar am Gitter,
d. h. unmittelbar an dem elektrostatisch empfindlichsten Schaltungsglied liegenden
Kontaktes 31 auf. Derartige Kontakte können nach der Erfindung dadurch vermieden
werden, daß man sie durch gesteuerte Entladungsröhren ersetzt. Als gesteuerte Entladungsröhren
können hierbei entweder Elektronenröhren, die durch Anlegen oder Beseitigen -einer
sehr hohen negativen Gittervorspannung gesteuert werden, oder durch Beleuchtung
gesteuerte Photozellen oder durch Ein- und Ausschaltung der Heizung gesteuerte kleine
Hochvakuumgleichrichterröhrchen o. dgl. dienen. Eine in dieser Weise ausgerüstete
Schaltung zeigt beispielsweise die weiter unten näher beschriebene Abb.4.
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Weiterhin hängt bei der in Abb. 3 dargestellten Registriervorrichtung
die Registrieraufzeichnung vom absoluten Empfindlichkeitswert der Meßzelle 4 ab.
Auch dies kann man vermeiden, wenn man zur Gitterrückführung an Stelle des in Abb.
3 benutzten Spannungsteilers 2g, 3o eine von der gleichen Photozelle, aber unter
konstanter vorgegebener Beleuchtung erzeugte Gleitspannung benutzt. Hierfür bietet
der gemäß Abb. 3 zur Übertragung der Meßladung auf das Gitter verwendete Kunstgriff
ohne weiteres die Möglichkeit, da man nach erfolgter Entladung der vom Gitter abgewandten
Belegung lediglich eine erneute positive Aufladung dieser Belegung herbeizuführen
braucht, um zu einer erfindungsgemäßen Gitterrückführung zu gelangen, ohne hierbei
eine Herumdrehung der Photozelle entsprechend Abb.2 zu benötigen. Auch diesen Erfindungsgedanken
verkörpert die im nachfolgenden beschriebene Abb. 4.
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Die in Abb. 4 dargestellte Schaltung ermöglicht die unmittelbare Registrierung
des Differentialquotienten einer Helligkeitskurve. Eine solche besitzt bekanntlich
sowohl in der Lampentechnik (Untersuchung von Lichtkurven) als auch vor allem für
die Überwachung des Tageslichtes seitens der Elektrizität liefernden Kraftwerke
noch wesentlich größeres Interesse als die Aufnahme der Lichtkurven selbst. Als
Meßzelle dient eine sogenannte Goldschmidt-Zelle, d. h. eine walzenförmige Photozelle
mit axialer Anode, bei der das Licht durch die lichtempfindliche Schicht selbst
hindurch in die Zelle einfällt. Die Kathode dieser Meßzelle 33 ist mit der vom Gitter
der als Meßröhre dienenden Elektronenröhre i abgewandten Belegung des Meßkondensators
6 verbunden. Zwischen dem fraglichen Verbindungspunkt und dem negativen Pol der
Spannungsquelle liegt die kleine Glühkathodenröhre 34. Das Gitter der Meßröhre
i
ist über eine Hilfsphotozelle 35, der eine kleine Glühlampe 36 unmittelbar gegenübersteht,
mit dem positiven Pol der Spannungsquelle verbunden. Relais 2 und Schreibwalze 28
sind vollkommen entsprechend wie in Abb. 3 ausgebildet. Auf der gleichen Achse wie
die Schreibwalze 28 sitzt der Kontakthebel 37, der bei jedem Umlauf nacheinander
erst die beiden Kontaktstücke 38 und dann die beiden Kontaktstücke 39 miteinander
verbindet.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Sobald der Kontakthebel
37 die Kontaktbrücke 38 überstreicht, werden die Glühfäden des Gleichrichterröhrchens
34 und der Lampe 36 in Reihe an Spannung gelegt. Hierbei wird die vom Gitter abgewandte
Belegung des Meßkondensators 6 bis zumnegätiven Nullpotential entladen und gleichzeitig
das Gitter der Meßröhre i über die Hilfsphotozelle 35 bis auf sein normales Ruhepotential
gebracht; zu überschreiten vermag es dieses Ruhepotential nicht, weil sonst die
Gitterströme zu stark anwachsen und den Photostrom der Hilfszelle 35 voll kompensieren.
Sowohl das Gitter selbst als auch die vom Gitter abgewandte Belegung des Meßkondensators
6 erhalten also zunächst ein bestimmtes Ausgangspotential. Nach Lösung des Kontaktes
bei 38 verschiebt sich das Potential der vom Gitter abgewandten Belegung des Meßkondensators
6 unter dem ladenden Einfluß der Meßzelle 35 nach positiven Werten hin, wobei auf
der mit dem Gitter verbundenen Belegung eine entsprechende Elektronenmenge, die
dem Emissionsstrom entnommen wird, zur Bindung - kommt. Diese Ladungsperiode wird
dadurch unterbrochen, daß der Kontakthebel 37
die Kontaktbrücke 39 schließt
und hierdurch das Gleichrichterröhrchen 34 nochmals kurzzeitig unter Strom setzt.
Die vom Gitter abgewandte Belegung des Meßkondensators 6 wird somit wieder auf ihr
negatives Ausgangspotential zurückgeführt, und die vorher auf der mit denn Gitter
verbundenen Belegung gebundenen Elektronen strömen auf dieses Gitter zurück und
laden dieses negativ auf. Nach Öffnung der Kontaktbrücke 39 wird die Glühkathode
des Röhrchens 34 wieder stromlos, und die vom Gitter abgewendete Belegung des Meßkondensators
6 erhält über die Meßzelle 33 erneut eine positive Aufladung, so daß das -Gitterpotential
wieder dem Ansprechwert des vom Anodenstrom der Meßröhre i gesteuerten Relais 2
entgegengeführt wird. Während dieser Zeit zeichnet der Schreibstift auf der Aufzeichnungswalze
28 einen Strich. Ist die Beleuchtung der Photozelle 33 während der Rückführungsperiode
genau die gleiche wie während der vorangehenden Ladungsperiode, so kommt ein Strich
zur Aufzeichnung, dessen Länge genau dem Winkel zwischen den beiden Kontaktbrücken
38 und 39 entspricht; ist die Beleuchtung im zweiten Falle geringer, so wird
der Strich länger, ist sie größer, so wird er kürzer. Die Strichlänge entspricht
also dem Verhältnis der zeitlichen Beleuchtungsänderung, und wenn man die Schreibtrommel
mit Hilfe einer Spindel mit jeder Umdrehung axial um einen kleinen Betrag verschiebt,
so erhält man nebeneinander eine Reihe von Strichen, deren Endpunkte sich zu einer
Kurve zusammensetzen, welche die erste Ableitung der der Zelle aufgeprägten Beleuchtungskurve
nach der Zeit entspricht.
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Die zuletzt beschriebenen Registriervorrichtungen können natürlich
mit geringen Abänderungen ohne weiteres auch zur Wahl verschiedener Kontaktwege
verwendet werden, indem man entweder auf der Schreibwalze 28 bzw. einem parallel
laufenden Kontaktwähler Maximal- und Minimalkontakte vorsieht oder den Schreibmechanismus
unmittelbar durch einen solchen Kontaktwähler ersetzt, der gegebenenfalls auch eine
relativ große Anzahl von verschiedenen Kontaktwegen besitzen kann.