DE663698C - Verfahren zur Steuerung von mit Steuerelektrode und elektronenemittierender Kathode ausgeruesteten Gasentladungsrelais - Google Patents

Verfahren zur Steuerung von mit Steuerelektrode und elektronenemittierender Kathode ausgeruesteten Gasentladungsrelais

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DE663698C
DE663698C DEG80895D DEG0080895D DE663698C DE 663698 C DE663698 C DE 663698C DE G80895 D DEG80895 D DE G80895D DE G0080895 D DEG0080895 D DE G0080895D DE 663698 C DE663698 C DE 663698C
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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01JELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
    • H01J17/00Gas-filled discharge tubes with solid cathode
    • H01J17/02Details
    • H01J17/04Electrodes; Screens

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  • Electrostatic Separation (AREA)

Description

  • Verfahren zur Steuerung von mit Steuerelektrode und elektronenemittierender Kathode ausgerüsteten Gasentladungsrelais Das grundlegende Kennzeichen, durch welclies sich die bekannten, mit Glühkathode ausgeriisteten gittergesteuerten Gasentladungsrelais von Elektronenröhren unterscheiden, besteht darin, daß die Steuerelektrode während des eigentlichen Entladungsvorganges unwirksam ist und nur das Einsetzen der Entladung bestimmt. Um ein solches Gasentladungsr elais einer dauernden Steuerung unterwerfen zu können, muß man es mit Wechselstrom oder unterbrochenem Gleichstrom betreiben, damit die Entladung jeweils nach erfolgter Zündung wieder unterbrochen wird. Hierbei entstehen dann zwischen den einzelnen Entladungen Löschperioden, innerhalb deren die Entladungsröhre stromlos ist und in ihren Ausgangsstand zurückkehrt.
  • Damit die Steuerelektrode, welche während der Entladung das Sondenpotential annimmt, in den beschriebenen Entladungspausen ihr negatives Ausgangspotential wiedergewinnt, pflegt man sie über einen hohen Widerstand mit einer geeigneten Spannungsquelle, z. B. einer Vorspannungsbatterie, zu verbinden. Bei 'Benutzung von mehreren derartigen Entladungsröhren in Gegentaktschaltung hat man gelegentlich auch Anordnungen getroffen, um jeweils die sondenmäßige Elektronenaufnahme des einen Gitters zur Erzeugung der Vorspannung für das andere Gitter zu verwenden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine der Größe des Steuerstromes weitgehende proportionale Steuerung von Gasentladungsröhren. der beschriebenen Art. Bei Wechselstrombetrieb hat man eine solche bereits dadurch ermöglicht, daß man die Steuerelektrode an den Mittelabgriff eines z. B. aus Kondensator und Reihenwiderstand bestehenden Phasenschiebers legte; man konnte dann durch Beeinflussung eines dieser beiden Glieder jede beliebige Phasendifferenz zwischen Steuerspannung und Anodenspannung erzielen und auf diesem Wege die Phase des Zündungseintrittes und damit den entladungsfreien Phasenwinkel in weiten Grenzen verändern. Diese Steuerungsmethode ist natürlich nur für Wechselstrombetrieb verwendbar und sehr frequenzabhängig.
  • Die Erfindung betrifft ein neues, nicht auf elektrodynamischen, sondern auf rein elektrostatischen Überlegungen aufgebautes Verfahren, das sich bei Gleich- und Wechselstrom anwenden läßt, praktisch frequenzunabhängig ist und schön mit verschwindend geringen Energien eine betriebssichere Steuerung ermöglicht. Aus dem letztgenannten Grunde hat es sich u. a. besonders hei Benutzung von Photozellen als Steuerungsmittel bewährt.
  • Nach der Erfindung wird auf die Steuerelektrode jeweils während der Löschperiode der Hauptentladung über einen Kondensator ein vorübergehender positiver Impuls übertragen. Hierbei nimmt die Steuerelektrode zur Erhaltung ihres Sondenpotentials aus der Kathodenemission Elektronen auf, welche zunächst auf der an sie angeschlossenen Kondensatorbelegung elektrostatisch gebunden werden, dann aber beim Abklingen des beschriebenen Impulses wieder auf die Zündelektrode zurückströmen und diese negativaufladen. Die entstehende negative Auf-, ladung der Steuerelektrode wird anschließelZ,d' während der Zündfähigkeitsperiode des Hauptentladungskreises durch die Steuer= ströme, z. B. über eine Photozelle, wieder abgeführt. Hierbei hält man das Potential der von der Steuerelektrode abgewandten Belegung des Kondensators nahezu konstant. Je früher es bei dem Abführen der Steuerelektrodenaufladung zu einer überschreitung ihres für .die Zündung der Hauptentladung kritischen Potentials kommt, desto kürzer wenden die Entladungspausen.
  • Die Erfindung sei zunächst an Hand von Abb. i erläutert. Die gasgefüllte Entladungsröhre i ist mit der Glühkathode 2, der Anode 3 und der die Glühkathode 2 korbartig umgebenden Steuerelektrode q. ausgerüstet. Sie liegt über die aus den Drosseln 5 bis 8 und den Kondensatoren 9, io bestehende Drosselkette an Gleichspannung, während eine Duddellsche Schwingschaltung, welche aus dem Kondensator i i und der Selbstinduktion 12 besteht, parallel zu ihr gelegt ist. Die Steuerelektrode q. ist über den Kondensator 13 und die Spule 1d. mit dem Kreis 1i, 12 gekoppelt und über die Photozelle 15 mit dem positiven Pol der Spannungsquelle verbunden. Zur Messung des das gesamte System durchfließenden Gleichstromes dient das Instrument 16, welches durch einen Stromzähler oder (unter Fortlassung der Drosselkette 5 bis io j gegebenenfalls auch durch ein Zählwerk ersetzt werden kann. Der Heizkreis für die Glühkathode :2 ist der Ü:bersichlichkeit halber nicht mit eingezeichnet. Die Wirkungsweise ist folgende: Sobald die Glühkathode aufgeheizt ist und Spannung am Kondensator i i liegt, wird zur Einleitung der nachstehend beschriebenen, selbsttätig periodisch ablaufenden Vorgänge der Schalter 17 geschlossen. Hierbei entlädt sich der Kondensator i i über die Selbstinduktion 12 und die Entladungsröhre i in Form einer Schwingung.
  • Durch den entstehenden Induktionsstoß wird der Schwingungskreis 1q. angestoßen, so :daß er bei seinem Ausschwingen in der Zeitspanne, wo die Spannung an der Entladungs@strecke i Null wird bzw. ihre Polarität umkehrt, d. h. innerhalb der Löschperiode, einen positiven Impuls auf den Kondensator 13 überträgt, der die Steuerelektrode zu einer Elektronenaufnahme aus der Glühkathodenemission veranlaßt; näch Abklingen der Schwingung besitzt die Steuerelektrode infolgedessen eine negative Rufladung, welche das Entladungspotential der Röhre i so stark erhöht, daß das Einsetzen einer neuen Entladung zunächst unmöglich gemacht wird. Erst wenn diese Aufladung über die Photozelle 15 wieder abgeflossen ist, vermag sich der beschriebene Vorgang zu wiederholen. Es fließen infolgedessen durch die Entladungsröhre i periodisch Stromstöße, deren Frequenz von der Beleuchtung der Photozelle 15 abhängt und dieser im wesentlichen proportional ist. Da bei jeder Entladung die gleiche Elektrizitätsmenge gefördert wird, ist auch der Ausschlag des Instrumentes 16 der Beleuchtung der Photozelle 15 proportional.
  • An Stelle einer Duddellschen Selbstunterbrecherschaltung kann natürlich auch jede andere Selbstunterbrecherschaltung verwendet werden. Wichtig im Sinne .der Erfindung ist nur, daß während der durch die Selbstunterbrechung erzeugten Entladungspause kapazitiv ein von positiven nach negativen Werten hin sich verschiebendes Potential auf die Steuerelektrode q. übertragen wird.
  • Ein für Wechselstrombetrieb geeignetes Schaltungsbeispiel zeigt Abb.2. Die Entladungsröhre 18 ist wiederum mit einer Glühkathode i9 und einer Anode 2o ausgerüstet. Sie enthält außerdem eine rohrförmig den Entladungsweg umgebende Steuerelektrode 21. In ihrem Anodenkreis liegt der Belastungswiderstand 22. Parallel zu den Netzklemmen 23 ist ein kleiner Transformator 24. mit stark übersättigtem Kern geschaltet, dessen Sekundärende über den Kondensator 25 mit der Steuerelektrode 2i verbunden ist. Die Steuerelektrode 2i ist wiederum über eine Photozelle 26 nach der Anode hin abgeleitet.
  • Die Wirkungsweise dieser zweiten Schaltung sei an Hand des in Abb. 3 dargestellten Diagramms erläutert, in dem die ausgezogene Linie 27 die Spannungskurve des Netzes, die punktierte Linie 28 den Verlauf des Zündungspotentials der Steuerelektrode ?i, die gestrichelte Linie 29 die auf der Sekundärseite des Transformators 24 erzeugte Spannung und die strichpunktierte Linie 3o den Potentialverlauf der Steuerelektrode 2i darstellt. Im schraffierten Teil der Kurve 27 wird die Röhre i von einer Entladung durchflossen.
  • Der Transformator 2q. sei so bemessen, daß seine Primärwicklung bereits bei 8 bis ioVolt Primärspannung einen Strom führt, der zu voller magnetischer Sättigung des Kernes führt. Der Transformator liefert dann ausschließlich innerhalb der Löschperioden steile Spannungsspitzen auf den Kondensator 25. Zu Beginn desjenigen Wechsels, in dem die Glühkathode ' i9 negativ wird, überträgt er auf den Kondensator 25 innerhalb der Lösch= periode einen positiven Impuls, der die Steuerelektrode 21 zu einer Elektronenaufnahme aus der Emission der Glühkathode z9 v eranlaßt. Mit absinkender Transformatorspannung strömen diese Elektronen wieder auf die Steuerelektrode zurück und erteilen dieser eine hohe negative Auf ladung, wie man aus dem Verlauf der strichpunktierten Linie 30 erkennt. Diese Aufladung fließt dann über die Photozelle 26 wieder ab. Je nach Stärke des Photostromes verläuft dabei der schräge Ast der strichpunktierten Potentiall:urve 3o mehr oder weniger steil. Sobald er die punktierte Kippspannungskurve schneidet, setzt die Entladung ein.
  • Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, claß man die Steuerung über mehrere Perioden ausdehnen kann. Zu diesem Zwecke legt man den Hilfstransformator 24 mit der Entladungsröhre 18 in Reihe und schaltet ihn so, daß er beim Verlöschen der Entladung die in Abb. 3 gezeichnete steile positive Halbwelle auf den Kondensator 25 liefert. Es kommt dann, gegebenenfalls auch über mehrere Halbwechsel hinweg, zu keiner Neuzündung, bevor die negative Aufladung der Steuerelektrode 2z wieder über die Photozelle 26 abgeflossen ist.
  • Da die Steilheit, mit welcher das Steuerelektrodenpotential nach erfolgter negativer Aufladung wieder absinkt, nicht nur von der Stärke .des Photostromes der Zelle 26, sondern auch von der Kapazität des Kondensators 25 abhängt, kann die Schaltungsempfindlichkeit durch passende Einstellung dieses Kondensators leicht an die jeweils vorhandenen Verhältnisse an.gepaßt werden. In Abb. 2 ist der Kondensator 25 deshalb als Drehkondensatori gezeichnet.
  • Die Anwendbarkeit der Erfindung beschränkt sich natürlich nicht nur auf Steuerungen mit Hilfe von Photozellen. Vielmehr können die in den Abbildungen gezeichneten Photozellen ebensogut durch andere Entladungsstrecken (Elektronenröhren, Ionisationskammer u. dgl.) oder auch durch irgendwelche hohe Widerstände ersetzt werden. Ersetzt man in der oben besprochenen, zur Durchsbeuerung über mehrere Perioden abgewandelten Schaltung der Abb. 2 die Zelle durch einen passend bemessenen Widerstand, so erhält man z. B. eine Frequenzabbauschaltung.
  • Um die vielseitige Anwendbarkeit der Erfindung aufzuzeigen, sei zum Schluß noch ein Spezialbeispiel aufgeführt. Für die automatische Bedienung von Eisenbahnschranken besteht die Forderung, daß die Schranke nur dann geschlossen wird, wenn die Taststelle vom Zuge in einer bestimmten Richtung überfahren wird. Diese Aufgabe löst die in Abb. 4 dargestellte Schaltung. Die beiden Entladungsröhren 3z und 32 liegen in Reihe an Gleichspannung: Ihr Stromkreis umfaßt außerdem noch den zur Bewegung der Schranke dienenden Motor 33 und den Schalter 3q.. Die Steuerelektrode des Rohres 31 ist über die Spule 35 negativ vorgespannt, so daß das Zündpotential dieses Rohres über der Betriebsspannung liegt. Die Steuerelektrode des Rohres 32 ist über den hohen Widerstand 36 mit der Kathode verbunden, so daß die Zündspannung dieses Rohres normalerweise sehr tief liegt. Über die Spule 37 und den Kondensator 38 kann dieser Steuerelektrode jedoch ein Potential aufgeprägt werden.
  • Die Spulen 35 und 37 seien im Abstande von einigen Metern zwischen den Schienen angebracht. Gleitet dann die dauernd von einem hoch- oder mittelfrequenten Wechselstrom durchflossene, beispielsweise auf der Lokomotive angeordnete Spule 39 in Richtung des Pfeiles q:o über diese Spulen hinweg, so erzeugt sie zunächst über die Spule 35 an der Steuerelektrode der Röhre 3i ein der Vorspannungs.batterie entgegengesetztes Potential, durch das dieses Rohr 31 zum Zünden gebracht wird. Da das andere Rohr 3a sofort mitzündet, wird der Motor 33 in Gang gesetzt und die Schranke geschlossen. Beim Ankommen in ihrer Endlage öffnet sie dann den Schalter 3.4.
  • Gleitet die Spule 39 hingegen in der vom Pfeile 40 entgegengesetzten Richtung über die Spulen 35 und 37 hinweg, so wird zunächst über die Spule 3.7 und den Kondensator 38 ein positiver Impuls auf die Steuerelektrode des Rohres 32 übertragen, der zu einer Elektronenaufnahme seitens der Steuerelektrode und zu einer Blockierung -dieses Rohres führt. Wenn hierauf in der beschriebenen Weise die Zündelektrode des Rohres 3 t kurzzeitig positiv wird, so kann dies infolgedessen zu keiner Zündung mehr führen. Die negative Aufladung der Steuerelektrode des Rohres 32 fließt über den Widerstand 36 langsam wieder ab, so daß die Anlage nach einigen Sekunden wieder im Normalzustand ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Steuerung von mit Steuerelektrode und elektronenemittierender Kathode ausgerüsteten Gasentladungsrelais durch schwache, insbesondere photoelektrische Ströme, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerelektrode (q., 21) jeweils während der Löschperiode der Hauptentladung über einen Kondensator (i3, 25, 38) ein vorübergehender positiver Impuls aufgeprägt wird, welcher durch Elektronenaufnahme aus der Kathodenemission eine negative Aufladung dieser Elektrode erzeugt, die dann innerhalb der Zündfähigkeitsperiode durch die Steuerströme wieder abgeführt wind, während die von der Steuerelektrode 4:21) abgewandte Belegung 'des genannten Kondensators (i3, 25, 38) in dieser Zeit auf einem gegen die Kathode nahezu konstanten Pontential verbleibt.
  2. 2. Anordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, insbesondere bei Gleichstrombetrieb, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungsröhre (i) in einer Sel.bstunterbrecherschaltung liegt.
  3. 3. Anordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, insbesondere bei Wechselstrombetrieb, gekennzeichnet durch einen Hilfstransformator (2q.) mit übersättigtem Kern, der während der Löschperiode über einen Kondensator (25) steile Spannungsspitzen auf die Steuerelektrode (2i) überträgt.
DEG80895D 1931-10-16 1931-10-17 Verfahren zur Steuerung von mit Steuerelektrode und elektronenemittierender Kathode ausgeruesteten Gasentladungsrelais Expired DE663698C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1121208B (de) * 1953-09-04 1962-01-04 Siemens Schuckertwerke Gmbh Schaltanordnung zur Ableitung kurzer Impulse aus einer Wechselspannung mittels Stossdrossel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1121208B (de) * 1953-09-04 1962-01-04 Siemens Schuckertwerke Gmbh Schaltanordnung zur Ableitung kurzer Impulse aus einer Wechselspannung mittels Stossdrossel

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