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Vorrichtung zum Prüfen der Dehnbarkeit von Ringen aus stark dehnbaren
Werkstoffen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Prüfen der Dehnbarkeit
von Ringen aus stark dehnbaren Werkstoffen, z. B. aus Gummi, bei welcher die zu
prüfenden Ringe treibriemenartig, also über Rollen, angetrieben und dabei gleichzeitig
gedehnt werden. Da der in Betracht kommende Werkstoff sich bis auf das Sechsfache
dehnt, bevor er reißt, konnten nur Ringe kleineren Durchmessers in dieser bekannten
Weise geprüft werden; für größere Durchmesser reichten die bisher benutzten Prüfvorrichtungen
nicht aus. Eine bloße Vergrößerung der bekannten Vorrichtungen hätte Bauarten ergeben,
die eine zweckmäßige Unterbringung und Bedienung nicht erlaubten. Deswegen werden
gemäß der Erfindung Mittel, z. B. mehr als zwei auf Führungen nach außen gleichzeitig
verschiebbare Schlitten, vorgesehen, durch die der zu prüfende Ring in einer Ebene
gleichzeitig in mehr als einer Richtung gedehnt wird.
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Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß die Dehnstrecke auf mehrere
Richtungen verteilt wird, so daß nach keiner Richtung hin übermäßige Dehnwege auftreten.
Die bei der Dehnung nach nur einer Richtung auftretende scharfe Krümmung des zu
prüfenden Trums wird wesentlich gemildert; einer Biegung von igo° bei zwei Rollen
entspricht eine Biegung von 9o° bei Verwendung von vier auf den Ecken eines Quadrates
angeordneten Rollen.
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Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel.
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Fig. i ist eine Teilvorderansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten
Prüfvorrichtung in schematischer Darstellung.
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Fig. 2 erläutert eine Einzelheit.
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Es ist ein im wesentlichen kreuzförmiges Gestell i vorgesehen, dessen
Arme durch Rippen 2 gegeneinander versteift sind. Jeder Arm trägt eine Gleitbahn
3 mit einem Schlitten 4., der durch eine Spindel 5 bewegt wird. Der zu prüfende
Ring 22 läuft während seiner Untersuchung über auf den Schlitten ,4 leicht drehbar
gelagerte Rollen 6.
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Bei dem gezeichneten Beispiel ist die unterste der vier Rollen 6 die
Antriebsrolle. Sie ist mit dem auf der Rückseite des Maschinengestells angeordneten
Motor 7 unmittelbar verbunden. Der den Motor auf der Rückseite des Gestells tragende
Schlitten ist mit dem die Rolle 6 auf der Vorderseite tragenden Schlitten fest verbunden.
Der Motor treibt über Kegelräder g, 9, io, ii eine senkrechte Welle 12- an, die
zu einer zum An- und Abschalten der Welle 13 dienenden,
zweckmäßig
mit einem (nicht gezeichneten) Schalthebel ausgerüsteten Kupplung 14 führt. Die
Welle 13 geht durch die Schnecke 15 hindurch, in der sie unter Verwendung einer
Gleitfeder oder nach Art einer Keilwelle verschiebbar ist. Ihre Längsbewegung ist
also nicht gehindert, während sie andererseits die Schnecke zwangsläufig in Drehung
versetzt. Mit dieser Schnecke steht ein im Mittelpunkt der Führungen gelagertes
Schneckenrad 16 in Eingriff, das mit einem Tellerrad 17 starr verbunden ist. Letzteres
treibt die vier Kegelräder 18 an, die ihrerseits die Antriebsspindeln 5 drehen.
Auf die beiden für die untere und obere Führungsbahn vorgesehenen Spindeln 5 wird
die Drehung durch drei Stirnritzel i9 übertragen.
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Die Rollen 6 können in an sich bekannter Weise auswechselbar angeordnet
sein. In Fig. i . sind Rollen größeren Durchmessers gestrichelt eingezeichnet und
mit 66 bezeichnet. Die Antriebsrolle kann eine gerippte oder gerillte Oberfläche
erhalten; gegebenenfalls können mehrere Rollen als Antriebsrollen ausgebildet sein.
An Stelle der in dem gezeichneten Beispiel gezeigten vier Führungen und Rollen können
auch drei oder mehr als vier Führungen und Rollen sternförmig angeordnet werden.
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Bei dem gezeichneten Beispiel ist an einem der Schlitten 4 ein Zeiger
20 unmittelbar befestigt, der an einer Skala 2 i entlang gleitet. Die Skala 21 ist
so eingeteilt, daß sie die Dehnung des ganzen Ringes anzeigt.
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Zweckmäßig wird in an sich bekannter Weise für den Motor 7 ein Schalter
angeordnet, der beim Reißen des Prüfringes den Motorantrieb selbsttätig abschaltet.
Der Schalter kann z. B. unter Federwirkung stehen. Ein Fühler des Schalters wird
dann entweder von innen gegen den Prüfring gedrückt oder von außen gegen ihn gezogen.
Sobald der Fühler diesem Druck oder Zug nachgeben kann, wird ausgeschaltet.
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Der selbsttätige .Schalter kann auch auf einen der die Rolle tragenden
Schlitten verlegt sein, was durch Fig. 2 erläutert ist. Auf dem angetriebenen Schlitten
4 wird dann ein Hilfsschlitten 28 angeordnet, der um einen geringen Betrag zwischen
Anschlägen 29 und 30 verschoben werden kann. Zwischen dem Hilfsschlitten 28 und
dem Anschlag 29 sind die Kontakte 31 und 32 für die Motorstromzuführung angeordnet,
die durch den in Richtung des Pfeiles 33 wirkenden Zug des Prüfringes 22 geschlossen
gehalten werden, während eine zwischen dem Hilfsschlitten 28 und dem Anschlag 3o
angeordnete Zugfeder 34 bestrebt ist, die Kontakte voneinander zu lösen, also den
Antriebsmotor auszuschalten, sobald beim Reißen des Ringes die in Richtung des Pfeiles
33 wirkende Zugkraft wegfällt. Die Zugfeder 34 kann durch eine auf der anderen Seite
des Hilfsschlittens 28 angeordnete Druckfeder ersetzt sein. .
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Ein ähnlich wie in Fig.2 angeordneter Hilfsschlitten kann auch zur
Unterbringung eines Spannungsmessers verwendet werden. Es wird dann zwischen dem
eine der Rollen tragenden Hilfsschlitten und dem diesen tragenden angetriebenen
Schlitten eine Anzeigevorrichtung für Zugkräfte, z. B. eine Feder-Waage, eingeschaltet.
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Für die Verschiebung der die Rollen 6 tragenden Schlitten 4 wird zweckmäßig
ein Handantrieb 3 5 vorgesehen, der es ermöglicht, vor dem Einkuppeln des Motorantriebes
mit Hilfe der Kupplung 14 den Ring 22 unter eine Vorspannung zu setzen, die ausreicht,
um die Stromzuführungskontakte 26, 27 oder 3 i, 32 miteinander in Berührung zu bringen.
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Auf der beschriebenen Maschine können auch Ringe kleineren Durchmessers
geprüft werden, die dann über nur zwei einander gegenüberliegende Rollen gelegt
werden, während die beiden quer dazu verschiebbaren Rollen unbenutzt bleiben. Damit
für diesen Fall vor dem Auflegen eines kleinen Ringes die beiden einzeln zu benutzenden
Rollen einander genügend genähert werden können, ohne daran durch die beiden quer
dazu beweglichen Rollen gehindert zu werden, ist dafür Sorge getragen, daß das eine
Paar einander gegenüberliegender Rollen bei der Bewegung nach der Mitte zu früher
zum Stillstand kommt als das andere Paar, und zwar kommen beidem gezeichneten Beispiel
die beiden waagerecht verschiebbaren Schlitten 4 früher zum Stillstand als die beiden
senkrecht verschiebbaren. Die Rollen auf den beiden senkrecht verschiebbaren Schlitten
können daher ohne Störung durch die waagerecht verschiebbaren einander so nahe gebracht
werden, wie es für das Auflegen eines kleinen Ringes erforderlich ist. Das frühere
Stillsetzen der waagerecht verschiebbaren Schlitten bei der Bewegung nach innen
ist bei dein gezeichneten Beispiel dadurch verwirklicht, daß das Spindelgewinde
nur über eine bestimmte Länge der Spindel geführt ist, die von da ab auf ihrer der
Maschinenmitte zugewendeten Seite auf einen höchstens dem Kerndurchmesser des Gewindes
gleichen Durchmesser abgesetzt ist. Eine in passender Entfernung angeordnete Blattfeder
36, die vor dem Verlassen des Spindelgewindes durch den Schlitten gespannt wird,
sorgt dafür, daß bei Umkehr der Drehrichtung der Schlitten wieder auf das Gewinde
aufläuft.
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Die Verschiebung der Schlitten nach innen kann bei ausgekuppeltem
Motor von Hand
erfolgen. Andernfalls ist ein Umkehrgetriebe mit
zugehöriger Schaltvorrichtung zweckmäßig in Verbindung mit der Kupplung 1.4 einzubauen,
oder es ist ein Umkehrmotor zu verwenden.