DE663178C

DE663178C - Lager fuer duenne Wellen oder Achsen

Info

Publication number: DE663178C
Application number: DEA82195D
Authority: DE
Inventors: Willy Ebert
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1937-03-04
Filing date: 1937-03-04
Publication date: 1938-07-30

Description

Bei feinmechanischen Geräten, beispielsweise Uhren, Meßgeräten, Relais und anderen Apparaten, ist zur Erzielung einer zuverlässigen Wirksamkeit der Geräte eine sichere, unnachgiebige Lagerung der Achsen und Wellen erforderlich. Die Achsen sind daher meist in starken Platinen bzw. in entsprechend eingesetzten Buchsen gelagert, in denen sie sich mit leichtem Gleitsitz drehen; die Reibung ist dabei für viele' Zwecke oft noch erheblich groß. Es sind Edelsteinlager bekannt, bei denen beispielsweise beiderseits der Platine je ein Auflager vorhanden ist, während der Zwischenraum eine der Schmierung dienende fettgetränkte Packung enthält.. Bei dünnen Achsen hat diese Art der Lagerung den Nachteil, daß sich die Achse oder Welle zwischen den Auflagerstellen durchbiegen kann. Außerdem ist ein derartiges Lager teuer und erfordert besondere Umstände bei der Justierung.

Es sind bereits Lager bekannt, bei denen

zur besseren Schmierung und zur Herabminderung der Lagerreibung gewindegangartige Nuten in die Lagerschalen eingeschnitten wurden oder bei denen zwischen Lager und Achse ein gewindegängiges Zwischenlager eingelegt war. Derartige Maßnahmen kommen jedoch wesentlich nur für'starke Wellen in Frage.

Gemäß der Erfindung wird für lange Auflager zwecks besserer Führung von dünnen Wellen und Achsen ein Gewindegang in die Lagerbohrung unmittelbar eingeschnitten, und zwar so, daß etwa ¹I₃ bis ²/₃ der Fläche erhalten bleibt. Das Einschneiden erfolgt in besonders vorteilhafter Weise mit einem Gewindebohrer, der erforderlichenfalls besonders für diesen Zweck hergestellt sein kann, indem er besondere Schab- oder Schnittkanten für die Lauffläche des Lagers besitzt.

Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand an einem Ausführungsbeispiel. In Abb. ι ist der Querschnitt durch ein mittels Gewindebohrer hergestelltes Lager dargestellt. Abb. 2 zeigt einen für diesen besonderen Zweck dienenden Gewindebohrer.

Zur Herstellung eines Lagers gemäß der Erfindung wird eine mit der passenden Boh-

rung versehene Buchse ι gewählt oder eine der Welle oder Achse entsprechende Bohrung in der Lagerplatine angebracht. Alsdann wird mit einem Gewindebohrer, dessen Kenidurchmesser 2 kleiner als der Bohrungsdufclir messer 3 ist, ein Gewindegang 4 geschnitten^ Der gegebenenfalls dabei an den Kanten 5 entstehende Grad kann leicht ausgeschabt werden.

to Um die Gradbildung zu vermeiden, kann ein gemäß Abb. 2 ausgebildeter Gewindeschneider Verwendung finden. Dieser Gewindeschneider besitzt in der üblichen Weise ausgebildete Schneidecken 6, die den Geis windegang in die Bohrung einschneiden, während zwischen diesen Schneidecken 6 Schneidkanten 7 vorgesehen sind, die die Kanten von zylindrischen Flächen bilden, deren Durchmesser ebenso groß wie der Bohrungsdurchmesser 3 ist. Die Kanten 7 nehmen dabei den durch das Schneiden entstehenden Grad weg bzw. verhindern dessen Bildung, und die Späne werden vollständig durch die in der üblichen Weise vorgesehenen Kanäle 9 des Gewindeschneiders nach oben abgeführt.

Je nach der Tiefe des Gewindeganges 4 sind die stehenbleibenden Flächen der Bohrung mehr oder weniger groß und können dem j eweiligen Erfordernis angepaßt werden. Das Lager kann auch stehend verwendet werden, wobei unten die Welle auf einem Stütz- oder .Spurlager aufsitzt. Durch die Drehung wird "das im unteren Teil befindliche öl im Ge- ^; windegang mit hochgenommen, so daß dabei feine gut wirkende Umlaufschmierung entsteht. Auch bei querstehendem Lager können die Gewindegänge zur Förderung des Schmiermittels dienen.

Claims

Patentansprüche:

1. Lager für dünne Wellen oder Achsen mit langem gewindegängigem Auflager, insbesondere für feinmechanische Geräte, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindegang in die Lagerbohrung unmittelbar eingeschnitten ist.

2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den einzelnen Gewindegängen stehenbleibenden Teile der Bohrungsfiäche */s bis ²/₃ der Gesamtfläche betragen.

3. Gewindebohrer zur Herstellung eines Lagers nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den die Gewindegänge einschneidenden Teilen Schneidkanten vorgesehen sind, die am Umfang der Bohrung beim Schneidvorgang anliegen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Berlin, öedruckt ι» ηκΐ!