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Reibahle mit ungleichmässiger Teilung und gleicher Zahntiefe.
Reibahlen mit ungleichmässiger Teilung und gleicher Zahntiefe weisen gegenüber Reibahlen mit gleichmässiger Teilung den Vorteil auf, dass sie immer ein kreisrundes Loch ausreiben. Bei den bekannten Reibahlen dieser Art sind die Brustflächen der Zähne gegen die Reibahlenachse gerichtet. Die Erzeugung dieser Reibahlen ist jedoch kostspielig, da sie Sonderfräser und teuere Fräsvorrichtungen erfordert, abgesehen davon, dass diese Reibahlen jeweils dem zu bearbeitenden Werkstoff durch Schleifen des Anschnittes angepasst werden müssen.
Bei der Reibahle gemäss der Erfindung können dagegen die Zähne, obzwar sie eine ungleichmässige Teilung und gleiche Tiefe aufweisen, mit einem normalen Winkelfräser, u. zw. für einzelne, oder mit einer, mehrspindeligen Teilvorrichtung mit gleichmässiger Teilung für mehrere Reibahlen gleichzeitig ohne jede besondere Vorrichtung gefräst werden. Den Gegenstand der Erfindung bildet nämlich eine Reibahle, bei welcher die ungleichmässige Teilung aus der gleichmässigen Teilung durch Verschieben der Zahnbrustfläche um einen im voraus gewählten Wert entweder nach rechts oder links von den durch die Endpunkte der gleichmässigen Teilung geführten Halbmessern erzeugt wird, wodurch stärker schneidende Zähne, geringer schneidende Zähne und Sehabezähne entstehen.
Eine derart ausgebildete
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teilung ermöglicht die leichte und genaue Messung der Reibahlendurchmesser an allen einander gegen- überliegenden Zähnen. wodurch etwaige Fehler ausgeschlossen sind. Die Reibahle gemäss der Erfindung kann auf die höchste Toleranz ausgeschliffen werden, u. zw. statt der bisher üblichen 66-75% bis auf
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das Ausreiben verbilligt wird. Ausserdem gestattet die gleiche Rillentiefe ein weitgehendes Nachschleifen. In der Praxis spielt auch der Umstand, dass der gemessene Reibahlendurehmesser mit dem Durchmesser der ausgeriebenen Bohrung übereinstimmt, eine wichtige Rolle.
Dadurch entfällt das Lagerhalten von ausgeprobten Reibahlen für verschiedene Werkstoffe, und es werden nur Reibahlen mit einheitlicher Toleranz und einheitlichem Schliff für alle Werkstoffe am Lager gehalten.
Die Reibahle gemäss der Erfindung kann mit Vorteil aus den besten Schnelldrehstahlsorten hergestellt werden, und die Oberfläche der ausgeriebenen Bohrungen ist bei Verwendung von derartigen Reibahlen besser als bei Verwendung von aus Werkzeugstahl hergestellten Reibahlen anderer bekannter Arten. Die Reibahle gemäss der Erfindung weist ferner den Vorteil auf, dass sie auch grosse Späne glatt abnimmt, ohne dass dadurch die Güte der Bohrung beeinträchtigt werden würde. Das Ausreiben geschieht einwandfrei ohne Proben auch beim feinsten Toleranzgrade ohne Vorausreiben.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt die Ansicht der Reibahle und Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie B-B der Fig. 1 sowie den Querschnitt einer Reibahle von grösserem Durchmesser.
Die ungleichmässige Teilung der Zähne entsteht aus der gleichmässigen Teilung auf folgende Weise : Wird der Halbkreis Y in Fig. 2 in mehrere gleich grosse Teile F entsprechend der Zahl der Zähne geteilt und die Brust der Zähne von den durch die Endpunkte der gleichmässigen Teilung geführten Halbmessern um ein im voraus gewähltes Mass P nach rechts oder links verschoben, so entsteht eine ungleichmässige
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Teilung H, I, J, K, deren Folge die Bildung von Schneidzähnen mit dem Schneidwinkel 11 kleiner als 90 . geringer schneidenden Zähnen mit dem Schneidwinkel N gleich 90 und Schabezähnen mit dem Schneidwinkel L grösser als 900 ist. Diametral gegenüberliegende Zähne stimmen überein.
Die Herstellung aller Zähne geschieht mittels eines einzigen Winkelfräsers mit dem Spitzenwinkel G, da alle Zähne auf gleiche Tiefe 0 gefräst werden.
Der Winkel C (Fig. 2), welchen die Brustfläche der Zähne mit dem Schneidwinkel M und L mit
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einschliesst, wird für alle Reibahlen von beliebigem Durchmesser D gleich gross gewählt, und damit ist bei gegebenem Winkel C auch der Wert P für jeden Reibahlendurchmesser bestimmt. Dadurch wird die Erzeugung von Reibahlensätzen sehr vereinfacht.
Die Anordnung der Schneidzähne, der geringer schneidenden Zähne und der Schabezähne auf derselben Reibahle hat auch zur Folge, dass solche Reibahlen schon bei Beginn des Reibens in jedem Werkstoff voll eingreifen und daher vollkommen schneiden. Dies ermöglicht, dass der Ansehnittwinkel : 1 (Fig. 1) bei allen Reibahlen nach der Erfindung gleich gross angeschliffen werden kann, was einen nicht unbedeutenden Vorteil für die Erzeugung dieser Reibahlen bietet, denn bisher wurde der Winkel A je nach dem zu bearbeitenden Werkstoff verschieden gross angeschliffen.
Ebenso wurde bei den bisher bekannten Reibahlen der Schnittwinkel der Schneid- und Schabezähne bei verschiedenen Durchmessern der Reibahle verschieden gewählt oder derart entworfen, dass er bei verschiedenen Durchmessern D der Reibahle verschieden ausfällt. Da bei den Reibahlen die Zugabe für das Reiben (d. h. der Unterschied zwischen dem Senkerdurehmesser und dem Reibahlendurchmesser) gering ist, können die Schnittwinkel aller Sehneidzähne und Sehabezähne bei den für versehiedene Werkstoffe bestimmten Reibahlen gleich gross sein.
Für die Herstellung der erfindungsgemässen Reibahlen wird die Teilvorrichtung zuerst für die gleichmässige Teilung eingestellt und erst dann aus den durch die Endpunkte dieser gleichmässigen Teilung @ geführten Halbmessern verschoben, oder es wird der Fräser bzw. es werden mehrere Fräser bei der gleichzeitigen Herstellung mehrerer Reibahlen aus der Grundebene, die durch die Reibahlenachse geht, um den Wert P entweder nach rechts oder links verschoben.
Die Verschiebung P wird nur für die halbe Zähneanzahl ausgeführt, da die um 180 verstellten
Zähne vollkommen übereinstimmen.
Selbstverständlich kann die Erfindung bei den mannigfaltigsten Ausbildungen von Reibahlen zur Anwendung kommen, sowohl für unverstellbare Reibahlen als auch für Reibahlen mit eingesetzten besseren, für Reibahlen mit angeschweissten, angelöteten oder anders am Reibahlenkörper befestigten
Messern, ohne Unterschied, ob die Zähne parallel zur Achse oder in einer Schraubenlinie angeordnet sind oder ob sie durch Fräsen oder Schleifen erzeugt sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Reibahle mit ungleichmässiger Teilung und gleicher Zahntiefe, dadurch gekennzeichnet, dass die ungleichmässige Teilung (H, I, J, K) aus der gleichmässigen Teilung durch Verschieben der Zahn- brustfläche um einen im voraus gewählten Wert (P) entweder nach rechts oder links von den durch die Endpunkte der gleichmässigen Teilung geführten Halbmessern erzeugt wird, wodurch stärker schnei- dende Zähne, geringer schneidende Zähne und Schabezähne entstehen.