-
Kohlenlagerplatz mit einer um die Platzmitte drehbaren Kranbrücke
Es sind Kohlenlagerplätze mit einer um die Platzmitte drehbaren, auf ein Rundgleis
abgestützten Kranbrücke bekannt, bei welchen die Kohle mit Hilfe des Kranes von
der Platzmitte her nach außen zu auf den Platz befördert bzw., wenn Kohle von dem
Platz entnommen werden soll, rückwärts von dem Platz nach der Mitte zu zu der Abziehvorrichtung
befördert wird. Die Verwendung solcher Platzanlagen hat den Nachteil, daß die Kohle
beim Beschicken des Platzes und der Wiederentnahme insgesamt einen Weg zurücklegt,
der verhältnismäßig groß ist.
-
Gemäß der Erfindung wird es möglich, den Förderweg der Kohle gegenüber
der bekannten Anlage zu verringern, wenn man außen um das Rundgleis ein zweites
Rundgleis verlegt, das die Kohle unmittelbar auf dem Bahnwege heranzubringen gestattet,
und wenn man zugleich in der Platzmitte einen ausschließlich zum Abziehen der Umschlagkohle
dienenden Bunker vorsieht. Beim Benutzen eines solchen Platzes legt die Kohle, ganz
gleich an welcher Stelle des Platzes sie gelagert wird, bis zu dem Augenblick, in
dem sie zu der in der Platzmitte liegenden Entnahmestelle gelangt, nur einmalig
einen Weg von der äußeren Peripherie des Platzes bis zur Mitte zurück. Dieser Weg
ist um etwa 1/g des Platzradius geringer als bei den bekannten Anlagen. Diese Tatsache
kann man sich leicht wie folgt klarmachen. Man denke sich beispielsweise bei der
bekannten Lagerplatzanordnung die Kreisfläche in Kreissektoren zerlegt. Dann liegt
der Flächenschwerpunkt eines solchen Kreissektors bei einem Kreisdurchmesser von
212 in einer Entfernung von 2/3 R vom Kreismittelpunkt. Um die Fläche des Kreissektors
gleichmäßig mit Kohle zu bedecken, muß demnach jedes Kohleteilchen einen mittleren
Weg von % R zurücklegen. Die gleiche mittlere Strecke muß durchlaufen werden, wenn
die Kohle wieder nach der Mitte zu abgeführt werden soll. Der mittlere Gesamtweg
für die Kohle beim Belegen des Platzes und dem Wiederabtransportieren beläuft sich
damit auf
also 4/3 R. Bringt man die Kohle hingegen, wie es sich aus dem neuen Vorschlage
ergibt, immer von außen an den Platz heran, und führt man sie immer nur von der
Platzmitte ab, so braucht sie stets nur den Weg R zurückzulegen. Diese Weglänge
ist also um 1/g R kleiner als die, welche die Kohle bei der bekannten Platzanlage
zurücklegen muß.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt.
Fig. i zeigt eine Seitenansicht in teilweisem Schnitt, Fig. z eine Aufsicht, Fig.
3 eine Sonderform eines Teiles der Anlage. Als Schüttfläche steht ein Kreis oder
Kreissektor mit dem
Radius R zur Verfügung, abgesehen von der kleinen
Kreisfläche; die noch durch die Einbauten in der Mitte des Platzes eingenommen wird.
Über den Radius R erstreckt sich ein-Kabelbrückenkran B, an dessen Kabel K dez:.
Greifer G hängt. Mit H ist das Maschinenl und Bedienungshaus bezeichnet. Die Brücke
13 °' ist mit ihrem einen Ende in dem Königsstuhl S drehbar gelagert und ruht auf
ihrem anderen Ende mittels der Stütze St auf der Fährbahn F auf. Aus der
Seitenansicht sieht man, daß es mit dieser Anordnung möglich ist, durch den Greifer
G an jeden beliebigen Punkt dieser Fläche Kohle hinzubringen und von dort Kohle
zu entnehmen. `Es ist naturgemäß durchaus möglich, auch mit mehreren Greifern zu
arbeiten. Einzweiter Greifer G, ist in der Nähe des Drehpunktes S der Brücke B eingezeichnet.
Der Lagerplatz selbst wird zweckmäßigerweise durch Brandmauern Br in einzelne Abteilungen
unterteilt, so daß also ein etwa ausbrechender Brand auf die davon ergriffene Abteilung
beschränkt bleibt und nicht auf die Nachbarabteilungen übergreifen kann. Auch ermöglicht
es die Einführung derartiger Brandmauern, den Lagerplatz in Teilplätze für verschiedene
Kohlensorten aufzuteilen, sofern man sieh nicht damit begnügt, die Köhle so aufzuschütten,
daß zwischen den einzelnen Sorten Zwischenräume frei bleiben. Die Entnahme der Kohle
erfolgt über einen Zwischenbunker Bac. Dieser Zwischenbunker gibt also Kohle auf
ein Förderband oder deren mehrere ab, die unter dem Kohlenplatz entlang geführt
sind und zur Verwendungsstelle der Kohle führen. Solche Förderbänder sind in der
Zeichnung mit Fö bezeichnet. Wenn es erwünscht ist, verschiedene Kohlensorten zu
"mischen, so kann man das dadurch erreichen, daß'man den Zwischenbunker Bu in einzelne
Abteilungen unterteilt, die die Kohle durch getrennte Aufgabevorrichtungen A auf
das Förderband aufgeben. Die in Waggons ankommende, zur Lagerung bestimmte Kohle
kann entweder durch Greifer aus den Waggons herausgehoben oder mit Hilfe eines Waggonkippers
W nach dem Platz hin ausgeschüttet werden. Die Waggons werden durch ein Rundgleis
GI an den Platz herangebracht. Die Kohle gelangt also in jedem Falle stets
von der Peripherie des Platzes her auf den Platz und alsdann späterhin von der Lagerstelle
nach- der Platzmitte hin zu der Abzugstelle, legt also stets nur einmal den Weg
zurück, der etwa dem halben Platzdurchmesser entspricht.