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Gegendruckfaßfüller Die Erfindung bezieht sich auf Gegendruckfaßfüller
mit in der Rückluftleitung angeordnetem Absperrelement und bezweckt, Infizierungen
zu vermeiden.
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Bei den bisher bekannten Gegendruckfaßfüllern mußte die gegen Ende
des Füllvorganges in der Rückluftleitung hochsteigende Flüssigkeitsmenge bei Füllung
des nächstfolgenden Fasses entweder in das untergelegte Gefäß bzw. das nächstfolgende
Faß zurückgeleitet oder in den Biersammelbehälter ausgestoßen werden. Da jedoch
bei diesem Verfahren durch das Abspritzbier schädliche Keime aus einem mangelhaft
gereinigten Faß in den Sammelbehälter mit eingeschleppt werden können, führt man
die aus der Rückluftleitung ausgestoßene Flüssigkeit in ein besonderes Gefäß, das
unter gleichem Druck steht wie der Sammelbehälter und mit diesem durch eine Luftausgleichsleitung
verbunden ist.
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Dieses Verfahren hat den Nachteil; daß die Menge des anfallenden Abspritzbieres
eine beträchtliche ist. (20o bis 400 ccm.) Da dieses Bier infiziert sein kann und
auch häufig infiziert ist, kann es nicht wie ein vollwertiges verwendet, sondern
muß durch Erhitzung oder Filtration erst entkeimt werden. Noch bedenklicher ist
es natürlich, wie eingangs erwähnt, das infizierte Bier in das untergelegte bzw.
nächstfolgende Faß ablaufen zu lassen. In der Erkenntnis nun, daß nur in dein obersten
Teil der Rückluftleitung zusammen mit dem Schaum derjenige Teil des Bieres sich
befindet, der aus dem Faß etwa noch vorhandene Keime, Schmutzteilchen, Pech-und
Korkreste herausgespült hat, soll erfindungsgemäß die in der Rückluftleitung hochsteigende
Flüssigkeitssäule unterteilt werden, und zwar so, daß der obere Teil mit Schaum
und Keimträgern in das Abspritzgefäß, gelangt, während der untere Teil, der aus
reinem Bier besteht, in das Faß zurückläuft.
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Es ist zwar schon bekannt, im oberen, nicht mit der Flüssigkeit in
Berührung kommenden Teil der Rückluftleitung ein Absperrorgan anzuordnen. Dieses
hat aber lediglich den Zweck, zu verhindern, daß bei der vollständigen Entleerung
der Rückluftleitung in das untergelegte Gefäß Luft aus dein Bierkessel nachströmen
kann.
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Im Gegensatz hierzu ist erfindungsgemäß das Absperrelement an einer
solchen Stelle unterhalb des Flüssigkeitsstandes im Vorratsbehälter angeordnet,
daß die in der Riickluftleitung hochgestiegene Flüssigkeit in zwei Teile geteilt
wird und lediglich die unterhalb des Absperrelements stehende Flüssigkeitsmenge
in das zu füllende Gefäß zurücklaufen kann, während der darüberstehende Teil bei
Beginn des nächsten Füllvorganges abgespritzt wird, zu welchem Zwecke die Rückluftleitung
unterhalb
des Absperrelements an die Gegendruckleitung unter Zwischenschaltung eines Rückschlagventils
angeschlossen ist.
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Auf diese Weise wird die Möglichkeit einer Infizierung wirksam unterbunden,
gleichzeitig aber auch an Bier gespart, indem nicht, wi früher, erhebliche Biermengen
abgespritzt werden mußten, sondern nur ein ganz geringer Teil davon.
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Aüf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
zum Teil konstruktiv, zum Teil schematisch dargestellt.
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Die Füllvorrichtung i ist in an sich bekannter Weise ausgestattet
und mit einem Füllkopf 2, Füllrohr 3 und Füllventil d. ausgerüstet. Vom Füllkopf
2 geht die Rück-Luftleitung 5 durch die eine der Säulen des Füllers nach oben, um
sich bei 6 zu teilen. Der eine Strang 7 geht unter Zwischenschaltung eines Rückschlagventils
8 nach dem Abspritzkessel 9, während der andere Strang io unter Zwischenschaltung
eines in entgegengesetzter Richtung wirkenden Rückschlagventils i i nach dem Flüssigkeitsbehälter
12 führt. Durch eine Leitung 13 wird Druckausgleich zwischen dem Abspritzkessel
9 und dem Behälter 12 geschaffen. Innerhalb des Füllkopfes 2 ist die Rückluftleitung
5 durch ein Fallventil 14 oder ein zwangsläufig gesteuertes verschlossen, das mit
einer Hubvorrichtung 15 beliebiger Bauart zusammenarbeitet und von der Steuerstange
16 des Füllers geöffnet wird, so daß, nachdem der Füllkopf 2 sich dichtend auf das
zu füllende Gefäß gesetzt hat, durch die Rückluftleitung 5 Druckmittel in das Gefäß
strömt und es unter Druck setzt. In der Laterne 17 ist eine nicht gezeichnete, an
sich bekannte Vorrichtung angeordnet, mit Hilfe welcher die Zeit des Abschlusses
des Ventils q. geregelt werden kann.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Zu Beginn des Füllvorganges
wird der Füllkopf 2 auf das Spundloch des zu füllenden Gefäßes herabgesenkt. Ist
dies geschehen, dann geht das Füllrohr 3 weiter nach unten, das Ventil 14 wird geöffnet
und das im Behälter 12 befindliche Druckmittel strömt durch die Leitung i o, das
Ventil ii und die Rückluftleitung 5 in das Gefäß und schafft zwischen diesem und
dem Behälter 12 Druckausgleich. Nunmehr öffnet sich das Ventil q. und die Flüssigkeit
strömt in das zu füllende Gefäß und schiebt die darin befindliche Luft durch die
Rückluftleitung 5, das Rückschlagventil 8 anhebend, durch die Leitung 7 in den Abspritzkessel
9. Ist das Gefäß gefüllt, ,dann nimmt die Flüssigkeit den gleichen, bisher von der-Luft
genommenen Weg, so lange, bis der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 12 mit demjenigen
in der Leitung 7 gleich ist. Nunmehr wird das Füllrohr 3 zurückgezogen und im selben
Maße läuft die in der Leitung 5 befindliche Flüssigkeit in das Gefäß nach, "Während
der oberhalb des Rückschlagventils 8 .befindliche Teil zurückgehalten wird. Durch
.ilie Leitung io strömt die notwendige Luft in die Leitung 5 von oben nach. Das
Volumen der Leitung 5 zwischen Füllkopf 2 und Rückschlagventil 8 entspricht dem
durch das Füllrohr verdrängten Volumen des praktisch kleinsten Gebindes (i2,5 1).
In dem Augenblick also, in welchem das Füllrohr 3 seine, höchste Stellung erreicht
hat, ist auch die Rückluftleitung 5 entleert. Das Ventil 14 schließt sich selbsttätig
und die Füllvorrichtung wird vom gefüllten Gefäß abgehoben.
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Bei der nächsten Füllung geht der Füllvorgang in derselben Weise vor
sich, nur daß zu Beginn des Füllens durch die in der Leitung 5 hochsteigende Rückluft
der oberhalb des Ventils 8 befindliche, evtl. verschmutzte Teil der Flüssigkeit
in den Abspritzkessel 9 gestoßen wird. Da es sich hierbei nur um ganz geringe Flüssigkeitsmengen
handelt, so kommt diese Menge nicht groß in Betracht, und ein Verlust an verunreinigter
Flüssigkeit wird nach Möglichkeit vermieden.
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Soll ein größeres Gefäß gefüllt werden, dann wird die in der Laterne
17 befindliche Einrichtung entsprechend eingestellt und das Mehr an durch das Füllrohr
3 verdrängtem Volumen durch das Füllventil q. nachgefüllt. Man erreicht auf diese
Weise mit Leichtigkeit eine Schwarzfüllung aller Größen von Gefäßen und erzielt
doch ein fast restloses Zurücklaufen der Flüssigkeit in das zu füllende Gefäß.
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Der neue Gedanke läßt sich natürlich auch bei allen anders konstruierten
Füllvorrichtungen in entsprechender Weise realisieren. ohne dadurch außerhalb des
Rahmens der Erfindung zu fallen.