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Einwalzenreibmühle Es ist bereits eine Einwalzenmühle mit einstellbarem
Reibbarren bekannt, der in Form eines zwei oder mehrere nicht einzeln für sich einstellbare
Reibleisten enthaltenden Reibkammes mit in Walzenachsenrichtung verlängerten Zähnen
ausgebildet und in . umklappbaren Lagerbüchsen drehbar gelagert ist. Der Reibkamm
kann zwei oder mehrere Reibleisten mit Zwischenraum zwischen den einzelnen Reibleisten
aufweisen.
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Die einzelnen Reibleisten wurden bisher in gleicher Dicke ausgeführt.
Beim Arbeiten mit solchen Reibleisten wurde festgestellt, daß, besonders bei härterem,
gröberem Mahlgut, sich die Reibleisten, unter welchen zuerst das Mahlgut hindurchgeht,
merklich stärker abnutzen als ,die dahinter befindlichen. Es wird nämlich, gerechnet
von der Eintrittseite des Mahlgutes, die erste Reibleiste stärker abgenutzt als
die zweite, und ebenso die zweite t; rker als die dritte, und die dritte stärker
s ä als die vierte usw., da beim Passieren jeder Reibleiste d-as Mahlgut durch den
Durchgang unter der vorangehenden in mit der- Anzahl der passierten Reibleisten
zunehmenden Masse bereits zerkleinert worden ist, und daher die nachfolgenden Reibleisten
nicht mehr in dem Maße beansprucht werden wie die vorangegangene. Bei einem solchen
Kamin mit Reibleisten der bekanntenAusbildung wirken die vorangehenden Reibleisten
in einem mit zunehmender Dauer des Gebrauchs des Barrens wachsenden Masse lediglich
als grobe Reibelemente. Das Feinzerreiben wird mehr und mehr den nachfolgenden bzw.
der letzten Reibleiste überlassen, was mit der Zeit zu weniger befriedigenden Ergebnissen
führt, insbesondere dann, wenn das Andrücken der Reibleisten an die Walze nicht
senkrecht zur anliegenden Fläche und die Abnutzung des anliegenden Teils desselben
nicht .in einer parallel zur Aufliegefläche liegenden Richtung erfolgt. Bei der
bekannten Vorrichtung entsteht nämlich insbesondere an der ersten Reibleiste,
auf
der der Aufgabestelle zugekehrten Eintrittseite des Gutes eine nach dieser Richtung
hin geöffnete Aushöhlung des Reibelementes, also kein parallel zur Aufliegefläche
liegender Abschliff.
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Es *urde nun gefunden, daß man diese .Nachteile beheben und die Leistung
eines sol- ' chen Reibkammes wesentlich wirtschaftlicher gestalten kann, wenn man
die Dicke des Auflagestückes jeder der vorangehenden Leisten gegenüber derjenigen
dernächfolgendenLeiste um so stärker wählt, je größer die Abnutzung der vorangehenden
Leiste gegenüber der nachfolgenden ist. Das Verhältnis dieser Abnutzungsmasse der
einzelnen Leisten zueinander und insbesondere zu der letzten Leiste, die sogenannte
Abnutzungsquote, läßt sich nun genau ermitteln. Sie ist bei ein und demselben Reibleistenwerkstoff
für die verschiedenen in Betracht kommenden Arten bzw. Größen des Mahlgutes praktisch
die gleiche, da naturgemäß ein gröberes bzw. härteres Gut die Reibleisten gleichmäßig
in höherem Grade ein feineres bzw. weicheres Gut die Reibleisten gleichmäßig weniger
abreibt.
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Bei einer Leiste aus Graugüßspeziallegierung beträgt beispielsweise
bei einer Breite der hinteren Leiste von ungefähr 8 mm, diejenige der vorderen Leiste
ungefähr iotnm; der Zwischenraum zwischen den beiden Reibleisten kann beliebig sein.
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Es ist bereits bekannt, bei Anwendung zweier einzeln einstellbarer
Reibbarren, voll denen die erste als Grobbarre und die zweite als Feinreibbarre
dient, die Auflagefläche der ersten etwas breiter zu gestalten wie diejenige der
zweiten.
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Demgegenüber liegt die Erfindung darin, daß an einem aus einem Stück,
also nur durch eine einzige Einstellvorrichtung einstellbaren Reibkamme mit mindestens
zwei Barren (sog: Reibleisten) die der größeren Abnutzung unterliegende erste Reibbarre
breiter ausgeführt wird als die folgende.
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Ferner muß durch zweckentsprechende Einstellung der Reibleisten zu
der Anliegefläche dafür Sorge getragen werden, däß die Abnutzung der Auflagestücke
der Leisten in einer zur Auflagefläche parallelen, geraden Richtung vor sich geht.
Dies geschieht dadurch, daß das Andrücken des Kammes auf die Walzenfläche in einer
zur Aufliegefläche der Walze möglichst senkrechten Richtung und an der Trichterwand
in einer zu der Anliegefläche möglichst parallelen Richtung erfolgt.
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Durch diese Maßnahmen wird ein Ausgleich der Leistungsfähigkeit der
einzelnen Leisten erzielt, und dadurch werden die einzelnen Reibleisten einander
gleichwertig gestaltet. Bei einer solchen Ausgestaltung der Reibbarre nützt jedes
Reibgut (gröberes oder feineres, härteres oder weicheres) sämtliche Leisten gleichmäßig
ab, und zwar erfolgt die "#.linutzung einer jeden Leiste in einer zu der -einmal
eingestellten Reibwalzenflä ehe parallel gerichteten Flächenrichtung.
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. #-`3esonders vorteilhaft lassen sich die erfindungsgemäßen Maßnahmen
an einem Doppelleisten-Reibkamm durchführen.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung bestellt darin, daß man zwei
oder mehrere derartiger Reibkämme (vgl. Abb.) gleichzeitig anwendet, welche bei
einzelnen Reibbarren bekannter Anordnung hintereinander angedrückt werden. Eine
besonders geeignete Ausführungsform enthält zwei derartige, gleichwertige Reibkämme
mit je zwei gleich leistungsfähigen -Reibleisten, so däß eine solche Barrenvorrichtung
insgesamt also vier Reibleisten hat, von denen je zwei einen Reibkamm bilden. Jeder
Reibkamm wird in einer zu der Aufliegefläche senkrechten Richtung durch meist zwei
oder mehrere Druckbolzen an die Reibwalzenfl@äche angedrückt.
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Bei einer an sich bekannten Anordnung von mehreren einzelnen Reibbarren
wird jede für sich durch Druckbolzen an die Walzenfläche angedrückt. Es werden also
hierbei für das Andrücken eine ganze Serie von Druckbolzen benutzt, deren Anzahl
derjenigen der Reibelemente entspricht. Bei Verwendung von beispielsweise schondrei,
insbesonderevierReiliharren der bekannten Konstruktion ist es praktisch kaum möglich,
sämtliche drei oder mehrere Reibelemente gefühlsmäßig so einzustellen, daß alle
Reibelemente einwandfrei als gleichwertige Feinreibbarren arbeiten können. Das Einstellen
der Elemente erfolgt nättilich in der Praxis mangels einer anderen. brauchbaren,
genauen Methode bisher immer gefühlsmäßig.
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Bei der erfindungsgemäßen "Vorrichtung, z. B. bei einer solchen bestehend
aus je zwei Reibkämmen mit je zwei Reibleisten, voll denen jeweils die erste entsprechend
ihrer stärkeren Abnutzungsquote mit stärkerer Dicke ausgebildet ist als die zweite,
kommt man mit nur zwei Reihen von Druckbolzen aus. Ohne jede Schwierigkeit läßt
sich mit deren Hilfe leicht und schnell eine einwatldfreie Einstellung dieser vier
als Feinreibeelemente wirkenden Reibleisten erzielen.
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An Hand der durch die Abbildung im vertikalen Oüerschnitt wiedergegebenen
Ausführungsforti soll die Erfindung näher erläutert werden.
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Die Abbildung zeigt eine erfindungsgeinä ße Einwalzenmühle unter Verwendung
eines doppelten Reibkammes mit je zwei Reibleisten.
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Die Traverse i ist zu beiden Seiten am Maschinengestell befestigt.
Auf ihrem oberen
Schenkel befinden sich die vertikalen Druckschrauben
2, -z', mittels deren der bzw. die Reibkämme 3, 3' an die Reibwalze 4 angedrückt
werden, während durch die seitliche Andruckschraube 5 ein Andrücken des bzw. der
Reibkämme 3, 3' an die Trichterwand 6 erfolgt. Wie die Zeichnung zeigt, ist bei
jedem Reibkamm die der Eintrittseite des Mahlguts zugewandte, d. h. vordere Reibleiste
7, 7' stärker (nämlich entsprechend der stärkeren Abnutzungsquote) ausgebildet als
die hintere 8,81.
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Wenn das Reiben zu Ende ist, werden zunächst die vertikalen, dann
die seitlichen Druckschrauben gelöst und hierdurch die Reibelemente sowohl gegenüber
dem festen Trichter als gegenüber der Walze gelockert; der Trichter wird in bekannter
Weise nach rückwärts geschwenkt und auf diese Art der Feinreibkamm zum Herausnehmen
freigelegt; Beim Einrichten wiederholt sich diese Handhabung, jedoch in umgekehrter
Reihenfolge.