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Verfahren und Vorrichtung zum Ausrüsten von Strümpfen und Socken auf
Flachformen Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Ausrüsten von Strümpfen und Socken auf Flachformen. Bisher bekannte Verfahren dieser
Art bestehen darin, daß die- Ware befeuchtet; zwischen Walzenpaaren glatt gepreßt
und geformt und hierauf mit Warmluft getrocknet wird. Hierbei geschieht das Benetzen
der Ware entweder durch direktes Bespritzen oder Tränken mit Leitungswasser oder
mit außerhalb der Vorrichtung in einem besonderen Erzeuger, Dampfkessel o. dgl.
erzeugtem Dampf, welcher unter Druck in die Dämpfkammer eingeleitet wird. Solcher
Dampf ist indessen zu warm und zu trocken, so daß er nicht nur eine zu geringe Befeuchtung
der Ware bewirkt, sondern auch je nach dem Gewebe die Ware mehr oder weniger stark
angreift. Das gleiche gilt auch für die Benetzung mit Wasser, die verfehlt ist,
ganz gleichgültig, ob sie durch Einspritzen der Ware oder mittels Tränkwalzen erfolgt.
Einerseits ist der Wasserüberschuß hierbei viel zu groß, und es ergeben sich durch
den Einfluß des harten Leitungswassers Flecken auf der Ware.
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Diese Nachteile werden nun beim Verfahren gemäß der Erfindung dadurch
vermieden, daß Befeuchtung, Glattpressen und Formen in einer durch drucklose Verdampfung
aus offenem Wasserbehälter gespeiste Dämpfkammer unter Hindurchführen der Ware zwischen
ungeheizten Walzen, welche ebenfalls in der letzteren untergebracht sind, erfolgt.
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Es hat sich nicht nur gezeigt, daß diese Art der Befeuchtung mit Naßdampf
die günstigste ist, indem hierbei die Strümpfe eine mäßige und gleichförmige Befeuchtung
erfahren, ohne direkt naß zu werden und ohne daß hierbei eine übermäßige Erwärmung
des Gewebes eintreten kann, sondern daß auch die Güte des Erzeugnisses dadurch günstig
beeinfiußt wird, daß das Pressen und Formen der Ware gleichzeitig mit dem Dämpfen
erfolgt, also zu einem Zeitpunkt, wo das Gewebe noch nicht durch Trocknen geschrumpft
und hart geworden ist. Da die Walzen innerhalb des Dampfkastens untergebracht sind,
werden dieselben ohne weiteres durch den Naßdampf befeuchtet und nehmen zugleich
dessen Temperatur an. Die hieraus gewonnene Feuchtigkeit ist aber das Kondensat
des Naßdampfes, d. h. destilliertes Wasser, durch dessen Einwirkung die Strümpfe
viel schöner ausfallen als beim Bespritzen oder Tränken mit hartem Leitungswasser.
Hierzu trägt auch das Pressen zwischen den durch Naßdampf mäßig erwärmten Walzen
anstatt mit direkt geheizten Walzen wie bei früheren Verfahren bei.
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Ferner ergibt das Befeuchten der Ware mit innerhalb der Vorrichtung
erzeugtem Naßdampf den Vorteil, daß die Vorrichtung
von jeder Dampferzeugungsanlage
unabhängig ist, was gerade in modernen, elektrisch betriebenen Strumpffabriken,
die meistens keinen Dampfkessel besitzen, von Vorteil ist. Der Naßdampf hat an und
für, sich auch die für die empfindliche Ware günstigste Temperatur und ergibt im
Zusam-" menwirken mit den Preßwalzen ein einwandfreies Glätten und Formen, wobei
jegliche Knitterung vollständig, beseitigt wird. Da die Ware nach dem Anhängen ans
Förderband bis zur Abnahmestelle in keiner Weise von Hand berührt oder abgenommen
werden muß, ergibt sich außerdem eine' schonende Behandlung und eine äußerst einfache,
personalersparende Bedienung der Vorrichtung.
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Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung ist in der
Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. i die Einrichtung in Längsansicht mit
teilweisem Schnitt und Fig. 2 eine Draufsicht derselben.
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Fig. 3 und 4 zeigen in größerem Maßstab ein Stück des Tragbandes nebst
Führungsrolle in Ansicht und Schnitt.
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Fig. 5 und 6 zeigen eine Einzelheit- des Tragbandes in Ansicht und
Schnitt.
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Die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung weist zwei nebeneinanderliegende
Dämpfkammern i und eine für beide gemeinsame Trockenkammer 2 auf, in welcher Heißluft
mittels eines Ventilators 3 umgewälzt wird. Die Trockenkammer 2 ist mit den beiden
Dämpfkammern i in einer Flucht angeordnet, und zwar so, daß letztere seitlich Tiber
die Trockenkammer herausragen, so daß das durch jede Dämpfkammer hindurchlaufende
Tragband 4 mit dem einen Strang durch die Trockenkammer hindurchläuft und an deren
hinterem Ende heraustritt, um dann außerhalb der Trockenkammer zur Dämpfkammer zurückzulaufen.
Auf jeder Dämpfkammer ist das die Bandscheibe 6 antreibende Getriebe 8 für regelbare
Geschwindigkeit nebst Antriebsmotor 9. angebracht, und das hintere Ende des Tragbandes
4 läuft über eine an der Trockenkammer abgestützte Bandscheibe 7, die zugleich als
Spannscheibe dient. Über jedem Trum des Tragbandes ist eine profilierte Laufschiene
io angebracht (Fig. 3 und 4), auf welcher Rollen i i laufen, deren Achsen 12 abwärts
gebogen und am Tragband 4 festgenietet sind. In passenden Abständen sind auf der
Innenseite des Tragbandes Führungsrollen 13 angeordnet, welche, mittels Achsen 14
an den Laufschienen io befestigt sind. Diese Führungsrollen gewährleisten einen
schwankungsfreien Lauf des Tragbandes. Am Tragband 4 sind auf der Außenseite außerdem
in passenden Abständen Metallhaken 15. zum Anhängen der Strumpfformen F befestigt
(Fig. 5 und 6). In der Dämpfkammer i ist unmittelbar bei jeder Durchgangsöffnung
ja ein Preßwalzenpaar 16 angeordnet, dessen beide Walzen durch nicht gezeichnete
Federn gegeneinändergepreßt werden. Innen an der Kam-'i' längs den Preßwalzen beidseitig
befestigte elastische Lamellen, welche ebenfalls nicht gezeichnet sind, legen sich
an die beiden Preßwalzen an und bewirken so den erforderlichen Abschluß der Öffnungen
ja. Von jedem Preßwalzenpaar wird hierbei die eine Walze mittels des Riemens I9a
bzw. IgT angetrieben. Ein drittes solches Preßwalzenpaar ist im Gutslauf vor der
Bandscheibe 6 angeordnet.
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Am Grunde der Dämpfkammer ist ein offener Wasserbehälter 17 aufgestellt,
in welchem das Wasser mittels elektrischer Tauchwiderstände 18 verdampft wird.
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Zu beiden Seiten der Trockenkammer sind Ablegetische TI, T2 und T3
angeordnet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren geht mit dieser Einrichtung folgendermaßen
vor sich: Die auf den Tischen T2 und T3 abgelegten Strümpfe werden unter gleichzeitiger
Kontrolle auf die flachen Formen F von Hand aufgezogen und paarweise an die Haken
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der in Pfeilrichtung umlaufenden Tragbänder q. angehängt. Die Formen mit
den Strümpfen gelangen nun in die Dämpfkammern i und treten hierbei durch die Preßwalzenpaare
16 hindurch, zwischen welchen die Strümpfe völlig geglättet und geformt werden.
Dann gelangen die Formen mit den Strümpfen in die Trockenkammer 2, in welcher die
Strümpfe in der umströmenden Heißluft getrocknet werden, und wandern hierauf um
die hinteren Bandscheiben 7 herum zur Abnahmestelle T1, wo die Formen wieder von
Hand abgenommen werden. Nach Abstreifen der Strümpfe von den Formen können auf letztere
sofort wieder neue Strümpfe aufgezogen werden. Beim Abnehmen und Anhängen der Formen
müssen keine Klappen, Türen u. dgl. geöffnet werden, da das Tragband an der Bedienungsstelle
frei zugänglich ist.