DE661905C - Waermofen mit vor der Austragsoeffnung angeordnetem Rollenpaar zum Herausziehen des Walzgutes aus dem Ofen - Google Patents

Description

• Wärmofen mit vor der Austragsöffnung angeordnetem Rollenpaar zum Herausziehen des Walzgutes aus dem Ofen Die Erfindung bezieht sich auf Wärmöfen für Walzgut, insbesondere Durchstoßöfen, bei denen vor der Ausstoßöffnung des Ofens ein Rollenpaar zum Herausziehen des Walzgutes aus dem Wärmofen angeordnet ist. Von diesem Rollenpaar wird in der Regel die untere Rolle angetrieben, während die obere, schwenkbar gelagerte Rolle unter der Einwirkung einer nachgiebigen Druckkraft steht, die die Rolle gegen das aus dem Ofen herauszuziehende Walzgut drückt. Es ist bereits ausgeführt worden, die obere Rolle (Druckrolle) an dem einen Arm eines zweiarmigen Hebels anzuordnen, auf dessen anderen Arm ein Gewicht einwirkt, das ständig das Bestreben hat, die obere Rolle nach unten zu drücken. Da es aber oft notwendig ist, das im Ofen befindliche Walzgut durch die Ausziehöffnung zu beobachten und den Sinter auszustoßen, was aber durch die obere Rolle, die sich vor der Austragsöffnung des Ofens befindet, behindert wird, so muß die Druckrolle, um die Austragsöffnung frei zu machen, nach oben ausgeschwenkt werden. Dazu ist erforderlich, die Verbindung zwischen dem Traghebel der Rolle und dem Gewicht zu lösen, worauf dann die Rolle von Hand oder Kran nach oben ausgeschwenkt und festgelegt wird. Soll das Walzgut aus dem Ofen herausgezogen werden, so müßte die Rolle erst wieder nach Lösen der Festhaltevorrichtung in Arbeitsstellung gebracht und ihr Traghebel mit dem Gewicht verbunden werden. Dies ist aber zeitraubend und umständlich.
• Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen, und besteht darin, daß der Angriffspunkt einer auf den doppelarmig ausgebildeten Traghebel der Druckrolle einwirkenden Kraft derart verlagerbar angeordnet ist, daß sie entweder auf der einen oder andern Seite der Schwenkachse des Traghebels angreift. Die zum Andrücken der Rolle gegen das Walzgut dienende Kraft kann dann auch zum Hochheben der Rolle benutzbar sein, wenn die Austragsöffnung des Ofens frei gemacht werden soll. Zu diesem Zweck kann das obere Ende des unter dem Einfluß der Druckkraft stehenden Hubgestänges an einen Stein ängelenkt werden, der in einer in der Richtung des Traghebels verlaufenden, an diesem vorgesehenen Längsführung verschiebbar ist. Der Kraftangriffspunkt kann dann auf die andere Seite der Hebeldrehachse verlegt und dadurch die Druckkraft zum Anheben der Förderrolle nutzbar gemacht werden. Durch die Erfindung wird das Anheben der Druckrolle zum Freimachen der Austragsöffnung des Wärmofens erleichtert und wesentlich vereinfacht.
• Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
• Abb. i zeigt einen Teil des Wärmofens im Längsschnitt mit vor der Austragsöffnung angeordnetem Rollenpaar in Arbeitsstellung in Seitenansicht, Abb. 2 die obere Rolle des Rollenpaares in abgehobener Lage.
• Vor der Austragsöffnung i eines Durchstoßwärmofens 2 für das Walzgut ist das Rollenpaar 3, 4 angeordnet. Die angetriebene untere Rolle (Förderrolle) 3 ist in dem Tragarm 5 des am Ofen 2 befestigten Traggestells 6 gelagert. Die Druckrolle 4 wird von dem freien Ende 7 des doppelarmigen Hebels 8 getragen; der um eine im oberen Ende des Traggestells 6 gelagerte Achse g schwenkbar ist. Am andern Arm io des Hebels 8 greift eine Stange ii an. Unten ist die Stange 1i an den Arm 12 des doppelarmigen Hebels 13 angelenkt, dessen anderer Arm 14 durch ein Gewicht 15 belastet ist. Der Hebel 13 ist um die Achse 16 schwenkbar. Das -obere Ende der Stange ii ist an einen Stein 17 angelenkt, der in der in Richtung des Hebels 8 verlaufenden Geradführung 18 verschiebbar ist. Die Geradführung 18 verläuft unterhalb der Schwenkachse g des doppelarmigen Hebels 8, so daß die Achse g etwa über der Mitte der Geradführung steht. An dem Stein 17 greift eine Spindel 1g an, die mittels Handrad 2o in dem einen oder andern Sinne gedreht werden kann. Hat der Stein 17 die in Abb. i dargestellte Lage, so hat das Gewicht 15 das Bestreben, den Traghebel 8 der Druckrolle 4 in Richtung des Pfeiles x zu drehen und dadurch die Rolle 4 gegen das aus dem Wärmofen ausgestoßene Walzgut W zu drücken. Unter der Einwirkung des Förderrollenpaares 3, 4 wird dann das Walzgut aus dem Ofen herausgezogen. Um während des Wärmens des Gutes im Ofen 2 dieses durch die Austragsöffnung i beobachten zu können und z. B. nötigenfalls die Walzgutstäbe mittels einer Stange voneinander zu lockern, muß die Austragsöffnung = frei gemacht werden, d. h., die Druckrolle 4 muß entsprechend angehoben werden. Zu diesem Zweck wird dann durch entsprechendes Drehen der Spindel ig der an einem Ende der Geradführung befindliche Stein 17 zum andern Ende der Führung 18 verschoben (Abb.2). Das Gewicht 15 wirkt dann hebend auf den die Druckrolle 4 tragenden Arm 7 des Hebels 8 ein, in dem es den Hebel entgegengesetzt in Richtung des Pfeiles x schwenkt. Soll die Druckrolle 4 wieder in Arbeitsstellung gebracht werden, dann wird der Stein 17 durch entsprechendes Drehen der Spindel ig mittels des Handrades 2o wieder zum andern Ende der Geradführung i9 verschoben. In der Arbeitsstellung der Druckrolle 4 ist der vom Gut freie Spalt zwischen den beiden Rollen 3, 4 etwas kleiner als die Dicke des aus dem Ofen herauszuziehenden Walzgutes.
• Anstatt eines Gewichtes zum Ausüben einer Druckkraft auf den Traghebel der Druckrolle kann auch ein Druckkolben verwendet werden, dessen Stange gegebenenfalls unmittelbar am Stein 17 angreifen kann.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Wärmofen mit vor der Austragsöffnung des Ofens angeordnetem, aus Druckrolle und Förderrolle bestehendem Rollenpaar zum Herausziehen des Walzgutes aus dem Ofen, dadurch gekennzeichnet, daß der Angriffspunkt einer auf den doppelarmig ausgebildeten Traghebel (8) der Druckrolle (4) einwirkenden Kraft derart verlegbar angeordnet ist, daß sie entweder auf der einen oder der andern Seite der Schwenkachse (g) des Hebels (8) angreift.
2. 2. Wärmofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Traghebel der Druckrolle einwirkende Druckstange (ii) mit einem Stein (17) gelenkig verbunden ist, der in einer sich zu beiden Seiten der Drehachse (g) des Traghebels (8) erstreckenden, an diesem angeordneten Geradführung (18) verschiebbar ist.