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Antrieb zum Vorführen der Leichtgängigkeit von Maschinen auf Ausstellungen,
insbesondere von landwirtschaftlichen Maschinen Werden Maschinen ausgestellt, so
fehlt dem Beschauer im allgemeinen der Eindruck, wie die Maschine sich in der Arbeit
verhält. Nicht immer ist es möglich, an einer zur Schau ausgestellten Maschine die
Betriebsbedingungen sichtbar werden zu lassen, denen sie in der Arbeit ausgesetzt
ist, für die sie bestimmt ist. Insbesondere bei im Freien und während des Laufens
arbeitenden Maschinen fehlt dieser Eindruck, wenn sie stillstehend auf einer Ausstellung
gezeigt werden. Dies trifft beispielsweise für alle in der Landwirtschaft verwendeten
Maschinen zu, bei den-en die Abrollbewegung ihrer Tragräder auf dem Erdboden im
allgemeinen die Voraussetzung für den Antrieb der Arbeitsteile ist, die häufig über
ein zwischengeschaltetes Getriebe von den Laufrädern der Maschine angetrieben werden.
Dies ist beispielsweise der Fall bei Mähmaschinen, bei Heuerntemaschinen, bei Kartoffelerntemaschinen,
Dünger- und Sämaschinen. Für den Beschauer ist aber gerade der Eindruck der arbeitenden
Maschine häufig entscheidend. Bisher wurde diesem Umstand auf Ausstellungen u. dg1.
dadurch Rechnung getragen, daß die Maschine, und zwar im allgemeinen das eine der
Laufräder, über einen Treibriemen an einen Elektromotor angeschlossen wurde. Auch
ist vorgeschlagen worden, wenigstens eines der Laufräder auf einem am Boden ausgespannten
endlosen Treibriemen anzuordnen, welcher über zwei Wellen gelegt ist, von denen
die eine von einem Elektromotor angetrieben wird. Hierbei konnte recht deutlich
veranschaulicht werden, wie das Rad, vom Treibriemen mitgenommen,
in
Umdrehung versetzt wurde, wodurch dann auch die entsprechenden Arbeitsteile der
Maschine in Bewegung gehalten wurden.
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Für den Beschauer ist zwar eine solche Vorführungseinrichtung sehr
zweckdienlich;-da ihm auf diese Weise die Maschine bei ihref" Arbeitsbewegung gezeigt
werden kann. Der Beschauer steht aber unter dem Eindruck eines unnatürlichen Antriebs,
und insbesondere muß er, wie dies auch häufig aus auf Ausstellungen zu hörenden
Fragen zu entnehmen ist, dem Eindruck verfallen, daß ihm bei dieserAntriebsweise
ein falsches Bild vorgemacht werde, da er der Ansicht ist, daß der Elektromotor
übermäßig stark bemessen ist und ihm somit Antriebsverhältnisse vorgetäuscht werden,
die den praktischen Verhältnissen, nämlich beim Laufen der Maschine auf dem Lande,
nicht entsprechen.
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Nun ist die heutige Getriebebautechnik so weit vorgeschritten, daß
vielfach die Maschinen einen ausgesprochenen leichten Gang haben. Insbesondere wenn,
wie es beim heutigen Getriebebau bevorzugt wird, die Getrieberäder in einem ölbad
laufen, wird ein außerordentlich leichter Gang erreicht. Dieser Umstand läßt sich
nun auch beim Vorführen solcher Maschinen mit in Umlauf setzbaren Maschinenteilen
bei Ausstellungen in der Weise ausnutzen, daß diese erwähnten beim Beschauer auftretenden
Bedenken ausgeschaltet werden. Gemäß der Erfindung wird zu diesem Zweck vorgeschlagen,
auf einer der Achsen oder der Maschinenteile, die an der Umlaufbewegung teilnehmen,
ein Windrad aufzusetzen und diesem gegenüber einen Ventilator anzuordnen, der von
einem Elektromotor angetrieben wird. Der somit elektrisch angetriebene Ventilator
und der von letzterem hervorgerufene Windstrom ist in der Lage, das vor ihm befindliche
Windrad und mit ihm die gesamten in Umlauf setzbaren Maschinenteile in rotierende
Bewegung zu setzen. Zwar wird auch hierbei ein Elektromotor verwendet, aber der
Beschauer sieht, daß der Antrieb der Maschine allein durch den vom Ventilator erzeugten-
Windstrom erfolgt, und er weiß aus diesem Umstand den Schluß zu ziehen, daß es sich
um eine wirklich leichtgängige Maschine handelt. Überdies läßt sich irgendeiner
der umlaufenden Maschinenteile von Hand aus abbremsen, denn naturgemäß ist die mittels
der Hand ausgeübte Druck- und damit Bremskraft erheblich größer als die vom Ventilator
erzeugte Antriebskraft auf das Windrad, so daß also auch auf diese Weise dem Beschauer
sehr eindringlich gezeigt werden kann, wie leichtgängig die Maschine ist. In dieser
Beziehung hat also eine solche Vorrichtung zum Vorführen in Umlauf setzbarer Maschinenteile
den vorbekannten Anordnungen dieser Art gegenüber unbedingte Vorteile, ganz abgesehen
noch von dem rein psychologisch zu .wertenden Moment, daß diese wie ein Spiel-;zeug
anmutende Einrichtung an sich schon 'einen Blickfang darstellt und das Interesse
der vorbeiströmenden Besucher erregt.
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Eine derartige lediglich Demonstrationszwecken dienende Einrichtung
ist ganz naturgemäß bei allen Maschinen anwendbar, bei denen es sich darum handeln
kann, im eigentlichen Arbeitsbetriebe umlaufende Teile außerhalb der Arbeit und
des Arbeitsfeldes, etwa auf Ausstellungen, zu demonstrieren und vor allem die Leichtgängigkeit
des Umlaufgetriebes den Besuchern kenntlich werden zu lassen. Vor allem aber hat
diese Einrichtung ihren besonderen Zweck bei Landmaschinen, die ihre Arbeitsfunktion
wegen ihrer Bauart ganz naturgemäß in vollständigem Maße nur auf dem Felde zeigen
können, wo durch die auf dem Boden abrollenden Räder irgendein Arbeitsteil der Maschine
in Bewegung gesetzt und damit erst die Maschine ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt
wird.
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Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar in diesem Falle an einer in Draufsicht dargestellten Grasmähmaschine.
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Der veranschaulichte Grasmäher besteht üblicherweise aus dem Rahmen
i mit dein Achsgehäuse a, die die Laufradwelle für die Räder 3 umschließen. Stoppelseitig
ist das Getriebegehäuse 4 vorgesehen, von dein aus die Schwungscheibe 5 mit dem
daran exzentrisch angebrachten Kurbelzapfen in Umlauf gesetzt wird. An dem Kurbelzapfen
ist die Schubstange 6 befestigt, die zum Messerkopf des hin und her gehenden Messerbalkens
führt. Vor der Schubstange 6 befindet sich in üblicher Weise eine Tragachse 7, die
das Joch 8 trägt, an welchem der Schneidwerkbalken gelenkig angebracht ist. Eine
weitere Erläuterung dieser Maschine dürfte sich erübrigen, da sie an -sich bekannt
ist und nicht zum Gegenstand der Erfindung gehört.
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Auf der Schwungscheibe 5 ist nun ein Windrad 9 angebracht, und diesem
in geringem Abstand gegenüber befindet sich das Flügelrad io eines Ventilators,
welches von einem Elektromotor ii in Umlauf zu setzen ist. Das Windrad 9 bzw. die
sie tragende Welle würde an sich in die Mitte der Schwungscheibe, also etwa in die
Tragachse der Schwungscheibe eingesetzt, beispielsweise eingeschraubt werden. Dies
kann auch bedenkenlos erfolgen, wenn es sich darum handelt, bei abgenommener Schubstange
für das Schneidwerk vor allem den Lauf des im Getriebegehäuse 4 vorgesehenen Getriebes
zu demonstrieren. Wenn
aber gleichzeitig auch die Arbeit des Schneidwerks
gezeigt werden soll, muß die Schubstange 6 am Kurbelzapfen der Schwungscheibe befestigt
sein. In diesem Fall ist es nicht möglich, die Tragwelle für das Wind; rad in der
Mitte der Schwungscheibe anzuordnen. Es wird dann die am Kurbelzapfen' vorhandene
äußere Mutter abgeschraubt und dort ein Kurbelarm 12 aufgesetzt, derart, daß der
waagerechte Schenkel mit der Achsmittellinie der die Schwungscheibe antreibenden
Tragachse zusammenfällt; es wird also gewissermaßen eine Kurbelwelle zusammengestellt
und auf deren äußeres von der Maschine abgewendetes Ende das Windrad 9 aufgesetzt
und diesem dann, wie zuvor beschrieben, das Flügelrad io des Ventilators gegenübergestellt.
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Wird der Elektromotor i i angetrieben, so wird dadurch das Ventilatorrad
io in Umlauf gesetzt. Dieses erzeugt einen merklichen Luftstrom, der das vor ihm
befindliche Windrad 9 in Umlaufbewegung setzt. Mit dem Windrad 9 zusammen wird aber
gleichzeitig auch der Kurbelarm 1a und damit die Schwungscheibe 5, der daran exzentrisch
angebrachte Kurbelzapfen sowie auch das im Getriebegehäuse untergebrachte Getriebe
in Umlauf gesetzt. Der Kurbelzapfen an der Schwungscheibe 5 treibt über die Schubstange
6 den Messerbalken im Schneidwerk an. Hierbei können die Laufräder 3 von der Umlaufbewegung
ausgeschlossen sein, was durch Ausrücken einer Kupplung am Hebel 13 erreicht wird,
wodurch die Getrieberäder im Getriebegehäuse q. von der in dem Achsgehäuse 2 untergebrachten,
mit den Laufrädern 3 in Verbindung stehenden Laufradwelle getrennt werden. Dies
ist im vorliegenden Fall zweckmäßig, weil auf diese Weise die Maschine nicht auf
Böcken gelagert zu werden braucht, sondern ihren üblichen Stand auf den Laufrädern
3 einnehmen kann. Andererseits ist es aber auch möglich, die erwähnte Kupplung einzurücken
und damit nicht nur die Getrieberäder im Getriebegehäuse .4, sondern dann auch die
mit diesen verbundenen Laufradwellen und damit die Räder 3 an die Umlaufbewegung
anzuschließen. In diesem Fall müßte dann allerdings die Maschine auf Böcken gelagert
sein, so daß die Räder 3 oberhalb des Erdbodens frei umlaufen können.