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Haspelmaschine Es ist bekannt, bei Haspelmaschinen jeden Haspel so
anzuordnen, daß er zwecks Erleichterung der Strähnabnahme aus der Antriebsstellung
herausgeschwenkt werden kann.
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Bei einer bekannten Bauart ist jeder Haspel fliegend an einem Traghebel
gelagert, der uin eine zur Drehachse des Haspels gleichlaufende Achse vierschwenkbar
und mit einem Bedienungsgriff versehen ist. Beim Verschwenken des Haspels aus der
Arbeitsstellung in die Strähnabnahmestellung kommt ,las an dem Haspel angeordnete
Zahnrad außer Eingriff mit einem ständig angetriebenen, im Maschinengestell gelagerten
Antriebsrad. Das Verschwenken jedes Haspels erfolgt dabei in einer Ebene, die rechtwinklig
zur Drehachse des Haspels verläuft. Da der Haspel also in der Strähnabnahmestellung
eine zu den in Arbeitsstellung befindlichen haspeln gleichlaufende Lage einnimmt,
so muß der Strähn nach der Seite abgezogen werden. Infolgedessen können die Haspel
nicht dicht nebeneinander angeordnet werden.
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Bei einer anderen bekannten Bauart wird jeder Haspel in eine Ebene
verschwenkt, die einen Winkel von 3o mit der waagerechten Ebne bildet. Die Schwenkachse
jedes Haspels fällt dabei zusammen mit der Mittellängsachse einer Welle, welche
von einer waagerechten Hauptwelle ständig angetrieben wird und mittels Kegelräder
den Haspel treibt. Das Verschwenken des Haspels aus der Arbeitsstellung in die Strähnabnahmestellung
erfolgt mit Hilfe eines im Innern des Haspels liegenden und daher nur von der Seite
her zugänglichen Handgriffes. :Ulan inul;i demnach in das Innere des bewickelten
Haspels hineingreifen, um den Haspel in die Strähnabnahmestellung verschwenken zu
können. Diese Anordnung erfordert daher ,ebenfalls verhältnismäßig viel Platz- zwischen
je zwei nebeneinanderliegenden Haspeln, und außerdem müssen zur Verhütung von Betriebsunfällen
sämtliche in der Nähe des Handgriffes liegenden Triebwerkteile vollständig eingekapselt
sein.
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Bei Spulmaschinen ist es sodann bekannt, den Lagerbock jeder Spule
auf einer für alle Spulen gemeinsamen und zu den Drehachsen der Spulen gleichlaufenden
Tragwelle schwingbar zu lagern und die Spulenlager so auszubilden, daß jede Spule
noch um eine andere, zur Tragwelle senkrechten Achse verschwenkt werden kann. Zum
Zweck des Abnehmens der Spule wird der betreffende Lagerbock vom Antrieb so abgeschwungen,
daß die Spule nicht mehr in der gleichen Linie mit den benachbarten Spulen liegt.
Nachdem diese Verschwenkung der Spule in der senkrechten Ebene beendet ist, wird
die Spule um eine zweite Achse nach vorn versch wenkt, damit sie ungehindert durch
die
daneben befindliche Spulstelle abgezogen werden kann.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Haspelmaschine
zu schaffen, d, , geringsten Raumbedarf mit großer Einfa heit der Bauart verbindet
und eine einfat Bedienung der Haspel ermöglicht. Bei der Lösung dieser Aufgabe geht
die Erfindung von den bekannten Haspelmaschinen aus, bei denen jeder Haspel fliegend
an einem Träger gelagert ist, der um eine zur Haspelwelle parallele Achse verschwenkt
werden kann und finit einem Zahnrad versehen ist, welches in der Arbeitsstellung
des Haspels mit einem ständig angetriebenen, im Maschinengestell gelagerten Antriebsrad
kämmt und beim Verschwenken des Haspelträgers außer Eingriff mit dem Antriebsrad.
kommt. Das Neue besteht darin, daß der mit einem Handgriff versehen @ Haspelträger
mittels eines Kugelzapfens in einer am Maschinengestell angeordneten Pfanne gelagert
und in einer ortsfesten Kulisse so geführt ist, daß der Haspel beim Verschwenken
aus der Arbeitsstellung zunächst eine zur Arbeitsstelle parallele Lage behält, und
erst kurz vor Erreichen der Strähnabnahmestellung durch seitliches Herausbewegen
des Haspelträgers aus seiner Sch,#venkebene sowie gleichzeitige s Verdrehen um seine
Längsachse schriig nach vorn und unten gekippt wird.
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Es genügt also ein einfaches Ziehen bzw. Zurückstoßen des Handgriffes,
um alle erforderlichen Bewegungen des Haspels zwangsläufig herbeizuführen. Durch
die erfindungsgemäße Lagerung des Haspelträgers wird erreicht, daß jeder Haspel
zunächst in eine- rechtwinklig zur Haspelachse und senkrecht stehenden Ebene verschwenkt
wird, aus welcher er erst im letzten Augenblick unter gleichzeitiger Neigung der
Haspelachse nach unten in Richtung nach vorn verdreht wird. Dieses ermöglicht ein
so enges Nebeneinanderstellen der Haspel, daß die Haspelmaschine gemäß der Erfindung
einen bisher nicht erreichbar kleinen Platzbedarf aufweist. Trotzdem ist die Bauart
der Haspelmaschine gemäß der Erfindung sehr einfach und be-
triebssicher.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Haspelmaschine
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist eine Vorderansicht der IIaspellagerung.
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Fig. 2 zeigt die gleiche Anordnung von der Seite gesehen.
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Fig. ; zeigt teilweise im Schnitt die Lagerung des den Haspel tragenden
Schwenkhebels.
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Fig. ¢ zeigt die Form des Führungsschlitzes der Kulisse. Fig.5 und
6 zeigen in Vorderansicht und Draufsicht die Lage des Haspels in der Strähnabnahmestellung,
,,',,,.,'ig. 7 stellt in kleinerem Maßstab die V'deransicht der Haspelmaschine dar.
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.. t ig. S ist die dazugehörige Seitenansicht. i ist ein Gehäuse und
z ein auf dessen Vorderseite befestigter Lagerbock. 3 ist eine Kulisse, deren eines
Ende an der Vorderseite des Lagerbockes 2 befestigt ist. In der Kulisse 3 ist ein
Führungsschlitz .1 angeordnet. Im Schlitz 4. führt sich der Haspelträger 5, der
an einem Ende die Haspelwelle 6 trägt und dessen anderes Ende im Lagerbock 2 allseitig
beweglich gelagert ist, indem ein Zapfen 9, dessen eines Ende kugelförmig ausgebildet
ist, in eine mit einem vorstehenden Rand S versehene Pfanne 7 des Lagerbockes 2
eingreift. Das andere Ende des Zapfens 9 ist am unteren Ende des Haspelträgers 5
befestigt. Eine Stellschraube io ist in die Pfanne 7 so eingesetzt, daß sie an dem
kugelförmigen Ende des Zapfens 9 anliegt, Die sich drehende Welle 6 trägt einen
schirmförmigen Haspel i i mit einem Rad 12, welches mit dem Antriebsrad 13 zusammenarbeitet,
das auf der im Gehäuse i gelagerten Hauptantriebswelle 14 fest angebracht ist.
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Wie aus den Zeichnungen ersichtlich ist, wird das Verschwenken des
Trägers 5 innerhalb des Führungsschlitzes ¢ begrenzt, so daß der Haspel i i hier
in eine feste Stellung gelangt, in welcher der I-Iaspel i t schräg nach vorn und
abwärts geneigt ist (Fig.5 und 6). In dieser Stellung kann nach Zusammenklappen
der Strähnträger 2o nach einwärts der Strähn von dem Haspel i i abgenommen werden.
Nach dem Abnehmen des Strähns wird der Träger 5 zurückgeschwenkt, wobei das Rad
12 wieder in Eingriff mit dem Hauptantriebsrad 13 gelangt.
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Weil der Haspel i i neben den Bedienungsmann und frei vor das Maschinengestell
verschwenkt wird und der Haspel dabei schrägnach unten und vorn geneigt ist, kann
die Abnahme des Strähns leicht und schnell ausgeführt werden.