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Spulmaschine, mit sich während der Bildung des Wickelkörpers nach
unten verschiebender Spindel und ortsfestem Spulentrichter. Es ist bekannt, bei
Kötzerspulmaschinen, deren nach unten ragende Kötzerspitze sich gegen eine seitlich
der Spindel befindliche kegelförmige Leitrolle stützt, die Spindel mit ihrem oberen
Ende in einem Lager zu führen, welches in einem Schieber pendelnd aufgehängt ist
oder bei mit nach oben gerichteter Spindelspitze die Spindel mit dem Antriebsteil
durch ein Kugelgelenk zu verbinden, so daß man sie zwecks Abnahme des Kötzers nach
vorn umlegen kann. Bei Kötzerspulmaschinen mit ortsfester Spindel ist es dagegen
bekannt, den Spulentrichter an einem nach oben vierschwenkbaren Arm pendelnd aufzuhängen.
In jedem dieser Fälle muß die Spindel bzw. der Trichterarm von Hand aus verschwenkt
werden, falls die Nötzerspule abgezogen werden soll.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Neuerung an solchen Spulmaschinen,
die einen ortsfesten Trichter. und eine sich der Spulenbildung entsprechend nach
unten verschiebende Spindel besitzen, und sie besteht darin, daß die Spindel bzw.
der Spulentrichter derart mit einem Stellwerk versehen ist, daß bei Verschiebung
der Spindel die achsiale Stellung zwischen ihr und dem Spulentrichter selbsttätig
aufgehoben wird, um den Wickelkörper bequem abziehen zu können, während durch Freigabe
der Spindel die achsiale Stellung zwischen beiden Teilen - sich, wieder selbsttätig
herstellt. Zu diesem Zweck kann entweder die Spindel durch ein Gelenk geteilt und
der die Spule aufnehmende Teil nach Senkung der Spindel in die Vorderstellung geklappt
werden, so daß die Spindelachse zur Trichterachse einen entsprechenden Winkel einnimmt,
der es ermöglicht; die Spule bequem abziehen zu können, oder es wird der ortsfeste
Trichter durch die Abwärtsbewegung der Spindel selbsttätig seitwärts oder nach oben
geschwenkt oder verschoben, sobald -das obere Spindelende seinen Bereich verlassen
hat.
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Wird die Spindel geteilt, dann kann der obere, die Spule aufnehmende
und vierschwenkbare Teil selbsttätig um einen Winkel bis 9o° und darüber hinaus
umgelegt werden, so daß die losgezogene Spule bzw. der Kötzer oder Kops gleich selbsttätig
in einen darunter befindlichen Behälter gleitet.
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Gegebenenfalls können aber auch' beide Teile, Spindel und Trichter,
so gegeneinander beweglich :gemacht werden, daß sie ihre achsiale Stellung ändern,
falls es wünschenswert erscheinen sollte, den Weg der Spindel zum Zwecke der Freigabe
der Spule weiter zu verkürzen.
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Die Zeichnungen veranschaulichen einige Ausführungsbeispiele der hier
erwähnten Einrichtung wie folgt: Die Fig. i bis 5 zeigen die Einrichtung mit durch
ein Gelenk geteilter Spindel in verschiedenen Ansichten und in verschiedenen Arbeitsstellungen.
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In den Fig. 6 bis 8 ist jene Ausführungsform
daräestellt,
bei welcher die Spindel ungeteilt, dagegen .der Spulentrichter nach oben klappbar
ist.
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Die Fig. g und io zeigen die Einrichtung mit seitlich klappbarem Spulentrichter,
die Fig. i i und 12 hingegen mit nach rückwärts verschiebbarem Spulentrichter.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. i bis 5 ist i der eigentliche
Spulendorn der Spindel, welcher mit dem langen zylindrischen Spindelteil 3, der
bei q. und 5 dreh- und verschiebbar gelagert ist, durch. ein Gelenk 2 in Verbindung
steht. 6 ist der mit seiner weiten Öffnung nach unten gerichfete Spulentrichter.
In diesem bildet sich der Kötzer in der bekannten Weise durch entsprechende Verschiebung
der Spulenspindel.
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Die bei q. angeordnete Lager- und Führungshülse 7 ist an .den beiden
gegenüberliegenden Seiten so abgesetzt, daß lediglich zwei gegenüberliegende, mit
der Spitze nach oben gerichtete blattförmige Lappen bestehen bleiben. Der gabelförmige
Gelenkteil des Dornes ist in ähnlicher Weise gestaltet, d. h. er bildet zwei mit
der Spitze nach unten gerichtete Lappen B. Wird die Spindel nach Fertigstellung
des Kötzers durch einen Fußtritt nach abwärts bewegt, dann stoßen die Lappen 8 gegen
die Lappen 7, und es wird in jedem Falle eine so weitgehende Drehung der Spindel
infolge des Gleitens der Lappen 8 auf den. Lappen 7 im Sinne der Fig. q, stattfanden,
daß .der Spulendorn eine ganz bestimmte Stellung in Richtung des Umfanges einnimmt.
Ist dies geschehen und wird der Fußtritt weiter abwärts bewegt, dann .stößt der
eine der Lappen 8 gegen ,einen Anschlag g der- Führungshülse 7, während der andere
Lappen 8 noch freies Spiel behält. Die Folge hiervon ist, daß der Spulendorn in
seinem Gelenk 2 gemäß. Fig. 5 in der angegebenen Pfeilrichtung nach vorn bewegt
wird, und zwar zwangläufig, bis auch der andere Lappen gegen den anderen Anschlag
io anstößt. Wird der "Anschlag io noch niedriger gemacht oder ganz entfernt, dann
wird der Dorn i, und zwar selbsttätig um go° und noch mehr niedergeklappt. Da jedoch
durch das Abwärtsbewegen der Spindel die Spule 1 mit ihrem unteren Teil gegen .die
Lappen 7 stößt, so wird sie gleichzeitig von dem Dorn i zum Teil gelöst bzw. abgezogen.
.Wird der Dorn i um go° oder mehr seitwärts geklappt, i dann wird durch diese Umklappbewegung
i gleichzeitig ein Abschleudern bzw. selbsttätiges Abwerfen. der Spule vom Dorn
erfolgen; so daß die Spule in einen, darunter befindlichen' Behälter- fallen kann.
Wird der Fußtritt freigegeben und die Spindel wieder in ihre obere Stellung gebracht,
dann findet ein Wiederaufrichten des Dornes durch eine j in der Spindel angeordnete
Feder i i statt. Auf diese Weise wird jede Spindel durch Bewegung des Fußtrittes
selbsttätig in die Vorderstellung geklappt, :so daß, falls die Spule nicht gleichzeitig
mit abgeworfen wird, diese abgezogen und durch eine leere ersetzt werden kann.
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Soll die Spindel ungeteilt bleiben und der Spulentrichter aus ihrem
Bereich .gebracht werden, dann wird gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 bis
8 der Spulentrichter 6 nach oben klappbar gemacht und zu diesem Zweck mit einem
Lager 12 versehen. Die über dieses Lager hinausgehende Verlängerung 13 ist an eine
unter Federdruck stehende Zugstange 14 angelenkt, deren unteres Ende die Spindel
3 umgreift. Ein. am Gestell um 15 schwingender Sperrhebel 16 hintergreift mit seiner
Nase 17 den Spulentrichter in seiner Arbeitsstellung, während das untere Hebelende
18 sich an die Spindel anlegt. - Wird die Spindel mittels Fußtritt oder Handhebel
nach abwärts bewegt, dann stößt der Bund ig gegen den Sperrhebel 18 und bringt ihn
aus der Stellung der Fig. 7 in diej. ige der Fig. B. Gleichzeitig wird durch den
erwähnten Bund die Zugstange 14 in die Stellung der Fig. 8 übergeführt, - d. h.
der Spulentrichter 6 aufgeklappt, so daß man den Kötzer "vom Dorn i abziehen kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel .nach. den Fig. 9 und io ist der Spulentrichter
6 um eine vertikale Achse 20 verschwenkbar und mit einer über diese Lagerstelle
hinausgehenden Verlängerung 2i versehen, gegen welche die Zugstange 22 mit einer
Kröpfüng 23 so stößt, daß der 'Spulentrichter aus der Stellung der Fig. g in diejenige
der Fig. io gelangt, sobald der Anschlag ig gegen das untere Ende der Stange 22
stößt. Läßt man die Spindel los, dann kehrt unter Vermittlung .einer Feder auch
die Zugstange 22 wieder nach oben und der Spulentrichter wird entweder zwangläufig
oder unter Vermittlung einer Feder in seine Arbeitsstellung gebracht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. i i und 12 ist der Spulentrichter
senkrecht zur Spihdelachse verschiebbar angeordnet. Die zwangläufige Hin- und. Herbewegung
kann beispielsweise durch ein Getriebe erfolgen, indem der Spulentrichter mit einer
Zahnstange 24 und .die Zugstange z2 mit einer Zahnstange 25 versehen wird, in welch
beide Zahnstangen ein Walzenrädchen 26 eipgreift; wird die Spindel abwärts bewegt
und die Zugstange 22 unter-Vermittlung des Bundes ig nach unten verschoben, dann
gelangt der Spulentrichter 'in die Stellung der Fig. 12, so daß auch in diesem Falle
die Spule abgezogen werden: kann.
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Bei den sämtlichem Ausführungsbeispielen
sind die
für die Verschiebung des. Spulentrichters in Betracht gezogenen Hilfsmittel vornehmlich
schematisch angegeben, da es ja lediglich auf Darstellung und Erklärung der Lösung
der gestellten: Aufgabe ankommt. Auch soll durch diese Ausführungsbeispiele keineswegs
zum Ausdruck gebracht werden, daß die Ausführungsmöglichkeiten zur Durchführung
des Erfindungsgedankens damit erschöpft sind. So kann man beispielsweise den Spulentrichter
unabhängig von der verschiebbaren Spindel und gegebenenfalls von Hand aus aus dem
Bereich der Spindelachse bringen, obgleich die selbsttätige Seitwärtsbewegung des
Spulentrichters in vielen Fällen vorzuziehen sein wird'.
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Ebenso kann man an Stelle des Spulentiichters in bekannter Weise mehrere
Kegelrollen anwenden und diese durch geeignete Mittel aus dem Bereich des Kötzers
bringen, ohne daß dadurch an dem Wesen der Erfindung etwas geändert wird.