DE65964C - Verfahren zur Herstellung von Schachteln, Kisten oder Koffern aus Korkplatten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schachteln, Kisten oder Koffern aus KorkplattenInfo
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Classifications
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- A—HUMAN NECESSITIES
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- A45C—PURSES; LUGGAGE; HAND CARRIED BAGS
- A45C5/00—Rigid or semi-rigid luggage
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- Purses, Travelling Bags, Baskets, Or Suitcases (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es sind bis jetzt verschiedene Verfahren angewendet worden, um Schachteln, Kisten und
Koffer aus besonders leichten Stoffen herzustellen.
Unter diesen ist besonders ein Verfahren zu erwähnen, welches auf der Verwendung von
spanischen, sogen. Manillarohren beruht, die vermittelst Metalldrahtes zu einer Art Gewebe
vereinigt und innerhalb zweier Lagen Segelleinwand eingepackt werden; ferner ein Verfahren,
welches auf der Verwendung von Filz beruht, der auf geeignete Weise zu Platten vereinigt wird. In etwas verschiedener Weise
wird ein Gewebe aus Hobelspänen und dünnen Holzblättern hergestellt, welche auf einer Form
über einander gelegt und geleimt werden; ferner sind Koffer aus Bastfasern gefertigt
worden.
Sämmtliche erwähnten Verfahren leiden an dem Uebelstande, dafs die Kanten und Eckenverbindungen
keine Elasticität besitzen und deshalb sehr leicht reifsen, sobald die Koffer
u. s. w. beim Befördern oder Abladen auf die Ecken oder Kanten gestofsen oder abgestürzt
werden.
Sämmtliche aus diesen Stoffen gefertigten Koffer müssen demnach auch an den Kanten
mit besonderen Ledereinfassungen, Lederschnüren u. dergl. versehen werden.
Abgesehen davon, dafs diese Einrichtung nur ein Nothbehelf ist und den Nachtheil
bringt, dafs die Koffer an diesen Einfassungen zuerst reifsen und die hervorstehenden Einfassungen
abgerissen und abgerieben werden, ist auch die Herstellung dieser Verbindungen
durch Nageln oder Nähen umständlich, zeitraubend und kostspielig.
Es war deshalb ein Bedürfnifs, einen Stoff herauszufinden, der neben der Eigenschaft
grofser Leichtigkeit und entsprechender Festigkeit auch eine genügende Elasticität besitzt,
um die Stöfse auszuhalten, und welcher sich so verarbeiten läfst, dafs hieraus Koffer gleichsam
wie aus . einem Ganzen geformt werden können, ohne nach aufsen Fugen oder Nähte zu zeigen. ■ ■ '
Diesen Bedingungen entsprechen Korkplatten, wenn sie in entsprechender Weise verwendet
und zubereitet werden. Die Korkplatten, wie sie im Handel vorkommen (siehe Fig. 2), lassen sich nicht ohne Weiteres zur
Bildung elastischer Ecken verwenden und dürfte auch nicht ohne Weiteres vermuthet
werden, dafs solche sich zur Herstellung vollständig fester und widerstandsfähiger Koffer
eignen.
Um dieses zu ermöglichen, wird wie folgt verfahren:
Der Herstellung einer Schachtel, einer Kiste oder eines Koffers wird eine Form aus Holz
zu Grunde gelegt in der Gröfse des zu erhaltenden Innenraumes (s. Fig. 1). Diese Holzform
kann aus mehreren Theilen ABC und
gleichzeitig .poch zerlegbar angeordnet werden, damit sie nach Fertigstellung der eigentlichen
Kofferhülle bequem herausgezogen werden kann. Auf diese Holzform wird nun zunächst
ein Ueberzug aus einem starken Gewebe, wie Segeltuch, genau passend ohne Falten nach
allen Seiten ausgespannt. Hierauf wird eine Lage Tischlerleim aufgestrichen und darauf
Claims (1)
- werden die Korkplatten aufgelegt, wobei an den Ecken angefangen wird.Hierzu wird die Korkplatte a, Fig. 2, mit drei Querschnitten ede, wie in Fig. 3 dargestellt ist, versehen und dann auf der Ecke der Holzform so umgebogen, dafs die stehengebliebenen Lappen f g sich mit den seitlichen Flächen vereinigen und wieder eine geschlossene Fläche bilden, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt ist. Der Hauptvortheil dieser Herstellungsweise ist der, dafs hierdurch eine gewölbte Ecke erzeugt wird, wie Fig. 4 in Draufsicht, Fig. 5 in Ansicht von der Seite und Fig. 6 in schaubildlicher Ansicht zeigen. Sind nun auf diese Weise die Hauptecken gebildet, so werden die Wände durch einfaches Aneinanderreihen der Korkplatten a1 d2 a$ ... a 7 u. s. w. mit den Stirnseiten nach Art eines Ziegelverbandes (s. Fig. 7) hergestellt.In Fig. 7 ist mit D die Segeltuchauflage oder der auf der Form ABC ausgespannte Ueberzug bezeichnet, während C den unteren, noch unüberzogenen Formtheil darstellt.Ist auf diese Weise die ganze Form mit Korkplatten bedeckt, so wird darauf eine zweite Lage von Segeltuch ausgespannt und mit den Korkplatten verleimt, so dafs ein Hohlkörper entsteht, der im waagrechten Schnitt die Beschaffenheit zeigt, wie in Fig. 8 dargestellt ist, wo A die Holzform, D die erste Segeltuchlage, α die Korkplattenlage und E die zweite Segeltuchlage bezeichnet. Wie aus dem Vorstehenden erkenntlich, werden also Korkplatten einer beliebigen Gröfse mit den Stirnflächen an einander ' gelegt . und auf die auf einer Form ausgebreitete Leinwand geklebt, wobei keine andere mechanische Vereinigung der Endplatten an den Ecken und Kanten, etwa durch Nageln oder Nähen zur Anwendung kommt.Die Korkplatten bilden nach Fertigstellung eine zusammenhängende, in sich verlaufende abgeschlossene Wandung eines Hohlkörpers in der Weise, als ob gleichsam der Hohlkörper aus einem Stück Kork geformt oder gegossen wäre.Ist nun der zu einem Koffer bestimmte Hohlkörper aus Korkplatten zwischen Segeltuchüberzügen eingepackt fertiggestellt, so werden zur Versteifung der Wandflächen, wie sonst üblich, Reifen F aus Holz oder Bandeisen oder Lederstreifen umgelegt und auf geeignete Weise mit dem Hohlkörper verbunden, wobei jedoch, wie Fig. 9 zeigt, die Seiten, Kanten und Ecken zum Unterschied von anderen Koffern vollständig frei bleiben.Patenτ-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Schachteln, Kisten oder Koffern aus Korkplatten, dadurch gekennzeichnet, dafs letztere so ausgeschnitten und auf einer über eine Holzform gespannte Segeltuchunterlage mit den Stirnseiten neben einander aufgeklebt werden, dafs hierdurch ein Hohlkörper mit gewölbten Ecken und Kanten gebildet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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