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Verfahren zur Verringerung der durch Feuchtigkeitsschwankungen hervorgerufenen Formänderungen von porösen Holzfaserplatten durch Lockerung des Faserzusammen- hanges
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung der durch Feuchtigkeitsschwankungen hervor- gerufenen Formänderungen von porösen Holzfaserplatten durch Lockerung des Faserzusammenhanges.
Es ist bekannt, dass der schwache Punkt bei einer porösen Holzfaserplatte (Dämmplatte) in einem un- unterbrochenen Arbeiten des Gefüges besteht, das durch Feuchtigkeitsschwankungen hervorgerufen wird.
Die Feuchtigkeit ist in den Platten während deren Lagerung etwas grösser als es der Fall ist, wenn die
Platten auf der darunterliegenden Auflagefläche befestigt sind. Wenn die Platte auf eine Unterlage aus nichtarbeitendem Material aufgeklebt wird, z. B. auf eine Betonwand, verputzte Oberfläche od. dgl., und in dieser die Feuchtigkeit nur um einige Prozent schwankt, so entstehen in der Dämmplatte Spannungen, die so gross sind, dass die Unterlage, der Klebstoff oder die Platte selbst nachgeben muss, mit dem Ergebnis, dass sich die Wandverkleidung von ihrer Unterlage löst.
Um vorzubeugen, dass sich die Dämmplatte von einer nicht arbeitenden, festen Unterlage von selbst losarbeiten kann, wird die Befestigung der Platte so ausgeführt, dass sie an eine Holzrahmenkonstruktion angenagelt wird, die an der darunterliegenden Grundfläche angebracht ist. Die auf diese Weise befestigten Platten können sich nun genügend an den Stellen bewegen, an denen die Löcher für die Nägel liegen. Diese Art der Befestigung hat einige Nachteile. Erstens wird dieses Verfahren infolge der notwendigen Holzkonstruktion eines Rahmens ziemlich teuer, zweitens verkleinert es die Grundfläche des Raumes und drittens ist ein grosser Zwischenraum zwischen der Wandverkleidung und der darunterliegenden Unterlage vorhanden.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde schon vorgeschlagen, ein Unterlagsmaterial zu verwenden, das nachgibt und den Änderungen folgt, die in der Platte nach ihrer Befestigung auf der Unterlage stattfinden oder zur Befestigung einen flexiblen Kunststoffklebstoff zu verwenden. Jedoch kommt eine solche Art der Befestigung teuer und zwischen der Platte und der Grundfläche ist ebenfalls ein Luftzwischenraum vorhanden.
Darüberhinaus wurde für diesen Zweck eine tafelförmige Platte vorgeschlagen, die infolge von eingeprägten Rillen in solch einem Grad nachgibt, dass die Platten bei verschiedenen Feuchtigkeitsgehalten frei arbeiten können, in welchem Fall keinerlei Spannungsänderungen in der Platte entstehen. Dieses Verfahren scheint zwar eines der besten von allen bekannten Verfahren zu sein, aber auch dieses hat den Nachteil, dass eine grosse Klebstoffmenge erforderlich und die Herstellung der Rillen ziemlich schwierig ist.
Weiters ist ein Verfahren zur Herstellung einer schalldämmenden, mit Vertiefungen und einer verleimten Deckschicht versehenen Holzfaserplatte bekannt, auf die eine wärmehärtende Bindemittelschicht und eine dünne Deckschicht z. B. aus Papier aufgebracht wird, worauf in diese Holzfaserplatte mittels eines Heisspresswerkzeuges dicht nebeneinander liegende, vorzugsweise trichterförmige Vertiefungen eingepresst werden, deren Form durch das beim Erhitzen gehärtete Bindemittel beibehalten wird.
Die vorliegende Erfindung hat nun gegenüber den bekannten Verfahren den Zweck, eine Holzfaserplatte herzustellen, welche sich auf Grund von Luftfeuchtigkeitsschwankungen in ihrer Form nicht ver- ändert. Dieses Ziel wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die Platte mittels Walzen auf weniger als die Hälfte ihrer Dicke gepresst wird, wobei die Pressdauer so kurz bemessen ist, dass sich das innere Gefüge der Platte zwar ändert, die Platte aber nach dem Pressen wieder ihre ursprüngliche Dicke annimmt.
Eine Dämmplatte, die gemäss der Erfindung behandelt wurde, kann ohne weiteres auf ihrer Grundfläche mittels Klebstoff befestigt werden. Danach hat die Platte keine Kraft mehr, sich selbst von ihrem Unterlagsmaterial zu lösen, da das innere Gefüge nunmehr so verändert wurde, dass die Fasern miteinander nicht mehr so stark verbunden sind, wie vorher, sondern im gewissen Ausmass nachgeben. Nach der Behandlung in der oben beschriebenen Weise vermindern sich die Veränderungen im Material der Wandverkleidung infolge von Feuchtigkeit auf 2/3 der normalen und die Kraft des "Arbeitens" beträgt nur 1/5 der ursprünglichen Kraft.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles veranschau- licht.
In der Zeichnung ist mit 1 eine gewöhnliche poröse Dämmplatte bezeichnet, die zwischen der Ober- walze 2 und der Unterwalze 3 in Pfeilrichtung hindurchgeführt wird. Gleichzeitig pressen diese Walzen die Platte nur für einen Augenblick so stark zusammen, dass ihre Dicke weniger als die Hälfte der ursprüng- lichen Dicke beträgt. Die Pressdauer ist so kurz bemessen, dass sich das innere Gefüge der Platte zwar ändert, die Platte aber nach dem Pressen wieder ihre ursprüngliche Dicke annimmt.
Die Oberfläche der oberen Walze 2 weist Erhebungen 5 auf, zwischen denen Aussparungen 6 vorgesehen sind. Der Zweck dieser Erhebungen und Aussparungen ist es, ein Mittel zu erhalten, durch das das innere Gefüge der Wandverkleidung 1 geändert und gleichzeitig die Oberfläche der Platte gemustert werden kann, um den Anforderungen der Vertäfelung des Raumes zu entsprechen.
Wenn es beabsichtigt ist, die poröse Holzfaserplatte für eine innenseitige Täfelung zu verwenden, können eine oder beide ihrer Seiten mit einer Lage des Materials, wie Papier, Stoff, Metall od. ähnl., überzogen werden. Die Befestigung einer solchen Lage auf der Platte kann gleichzeitig mit dem Pressvorgang durchgeführt werden. Zu diesem Zweck wird die Plattenoberfläche, wie bekannt, mit einer Lage Klebstoff oder mit einem Klebstoffilm bedeckt, auf welche die besagte Decklage, bevor die Platte zwischen die Walzen 3 und 4 eingeführt wird, aufgelegt wird. Um die Klebekraft des Klebstoffes zu erhöhen, wird in bekannter Weise mindestens eine Walze geheizt. Durch das Heizen der Walzen werden auch die Erhebungen und Einschnitte in der Platte, wie bekannt, stabilisiert.
Die Materialauflage auf der Oberfläche der Holzfaserplatte gibt der Wandverkleidung eine zusätzliche Versteifung und verbessert ihr äusseres Aussehen. Darüberhinaus wird durch die Lage ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Wandverkleidung verhindert. Insbesondere, wenn Metall, beispielsweise eine Aluminiumfolie, als Aussenlage verwendet wird, wird das Eindringen von Feuchtigkeit in die Wandverkleidung dadurch völlig verhindert.