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Samtschneidrute mit auswechselbarem Messer Gegenstand des Patents
585 243 ist eine Samtschneidrute, deren Messer im Rutenkopf versetzbar gelagert
ist, um die Messerschneide an mehreren Punkten ,ausnutzen zu können. Das Versetzen
des Messers erfolgt bei -einer Ausführungsform nach diesem Patent in der Weise,
daß das Messer um sein vorderes Ende geschwenkt wird. Zu diesem Zweck besitzt die
Samtschneidrute zwei übereinaniderliegende; das hintere Messerende aufnehmende Aussparungen.
Das Messer kann dann mit seinem Ende je nach Wunsch in die obere oder in die untere
Aussparung eingesetzt werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform des Hauptpatents wird das Messer
um sein spitzes' hinteres Ende geschwenkt, wobei der Messerkopf je nach Wunsch
in eine von zwei übereinanderliegenden Aussparungen im Rutenkopf -eingeführt
wird. Bei diesen bekannten Samtschneidruten nach dem Hauptpatent ist das Versetzen
des Messers, insbesondere wenn es um seinen Messefkopf geschwenkt wird, umständlich.
Man kann einerseits die -Aussparungen für das hintere Messerende nicht sehen, und
es besteht andererseits die Gefahr, daß die außerordentlich feine und empfindliche
hintere- Spitze des Messers beim Versetzen abbricht. Dies wird noch dadurch begünstigt,
daß sich die Rute, insbesondere der die hintere Messerspitze aufnehmende hintersch:nittene
Nutenteil, während des Webens mit klebrigem Staub o. dgl. vollsetzt.
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Bei einer anderen bekannten Saintschneidrute erfolgt das Versetzen
der Messer in, der Weise, daß das Messer in seiner Längsrichtung schräg zur Rutenlängsachse
verschoben wird. Bei den Samtschneidruten dieser Art kommt es jedoch insbesondere
dann, wenn sich die Messerscheide vollgesetzt hat, leicht vor, da,ß man den Messerkopf
beim Verschieben des Messers abbiegt. In diesem Falle ist es nötig, sofern der Messerkopf
noch nicht abgebrochen ist, das Messer zunächst aus der Samtschneidrute herauszunehmen
und durch Biegen in der umgekehrten Richtung wieder geradezurichten. Erst jetzt
kann das Messer wieder verwendet werden. Das Herausnehmen und Geraderich.ten des
Messers bedingt aber einen erheblichen Mehraufwand an Arbeit.
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Schließlich sind auch Samtschneidruten bekanntgeworden, deren aus
einer Rutenwand gebildeter Rutenkopf Bolzen trägt. Das Messer wird um einen dieser
Bolzen so weit geschwenkt, daß es mit einer im Messerkopf befindlichen Aussparung
über den anderen Bölzen zu liegen, kommt, der in die Aussparung eintritt. Statt
des Bolzens hat man auch aus dem Rutenkopf eine Zunge herausgedrückt,
unter
die der Messerkopf greift. Man hat ferner bei einer anderen Aüsführung das Messer
mit einem Schlitz versehen, mit dein es über einen am Rutenkopf sitzendeü: Bolzen
geschoben wird. Ein Heraussch@v'e.@p:'-ken wird durch einen besonderen schweü=:-.
baren Hebel verhindert.
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Alle diese Ausführungen gestatten jedoch kein Versetzen des Messers,
um die Messerschneide weitgehendst auszunützen. Abgesehen hiervon besteht bei der
ersten Ausführung genrau wie bei dem zweiten Ausführungsbeispiel des Hauptpatents
die Gefahr, daß beim Auswechseln des Messers der Messerkopf verbogen wird. Bei der
zweiten Ausführung gewährleistet die Rute keinen sicheren Halt des Messers, so daß
dieses beim Gebrauch leicht unter der Zunge hinwegrutscht.
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Wenn auch bei der dritten Ausführung das Messer festsitzt, so wird
dieses doch mit äußerst vei-cviclcelten Mitteln erreicht, die sowohl beim Herstellen
als auch beim Arbeiten unvorteilhaft sind.
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Zweck der Erfindung ist, eine hinsichtlich Herstellung und Handhabung
einfache Samtschneidrute mit versetzbarem Messer zii schaffen, bei der das Messer
außerordentlich leicht eingesetzt, versetzt und herausgenommen werden kann, wobei
vor allen Dingen die Spitze beim Versetzen vollkommen entlastet bleibt und ferner
ein Abbiegen des Messerkopfes unbedingt vermieden ist.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß in dem nur von
der einen Rutenwand gebildeten Rutenkopf zwei Bundbolzen schräg zur Ruttnlängsachse
hintereinander befestigt sind, die beide wahlweise, d. h. entweder der vordere oder
der hintere, zum Aufnehmen des mit einem Einschnitt nahe seinem, Kopfende versehenen
Rutenmessers dienen, das sich nach dem Einschwenken in seine Arbeitsstellung gegen
einen Anschlag am Rutenkopf legt und so in der Rute verriegelt wird.
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Der Vorteil der Erfindung gegenüber den bekannten Samtschneidruten
wird _vor allem darin gesehen, daß die hintere Messerspitze beim Ein- bzw. Versetzen
des. Messers keinen Druck auszuhalten braucht, so daß sie nicht abbrechen kann.
Ebenso- ist .ein Abbiegen des Messerkopfes vermieden; da beim Versetzen kein Druck
auf das Messer in Richtung seiner Längsachse ausgeübt wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung an Hand von drei Ausführungsbeispielen
in vergrölertem Maßstab dargestellt, und zwar zeigt:..
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Abb. i die Seitenansicht einer Samtschneidrute, bei der das Messer
auf den vorderen Bolzen aufgesteckt ist, Abb. a die Samtschneidrute nach Abb. i,
jedoch mit auf den hinteren Bolzen aufgestecktem Messer, ' Abb. 3 die Samtschneidrute
nach Abb. i -init eingeschtvenktem Messer, :=Äbb.4. die Samtsch#neidrute nach Abb.
2 ..-mit eingeschwenktem Messer, Abb. 5 die Draufsicht auf die Samtschneidrute nach
Abb.4. Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 4, -Abb. 7 die Seitenansicht
einer anderen Ausführungsform, der Samtschneidrute mit auf den hinteren Bolzen aufgestecktem
Messer, Abb.8 die Samtschneidrute nach Abb.7 mit ,auf den vorderen Bolzen aufgestecktem
Messer, Abb.9 die Samtschneidrute nach Abb.8 mit eingeschwenktem Messer, Abb. io
einen Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 9, Abb. i i eine Samtschneidrute für -.Messer
mit gerader Schneide, bei der das Messer um den vorderen Bolzen eingeschwenkt ist,
Abb. 12 die Samtschneidrute nach Abb. i i, jedoch mit um den hinteren Bolzen eingeschwenktem
Messer.
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In der Wand i der doppelwandigen Rute sind zwei Bolzen 2 und 3 derart
befestigt, daß die durch ihre beiden Mittelpunkte gelegte Linie x-x zur Rutenlängsachse
geneigt ist. Die Bolzen 2 und 3 sind hinterschnitten und greifen bajonettverschlußartig
in einen Schlitz 4 des Messers 5 ein.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb.7 bis 9 ist das freie Ende der
Bolzen 2 und 3 hakenförmig ausgebildet, während das Messer 5 eine dem Hakenteil
des Bolzens eptsprechende. längliche Aussparung 4' aufweist. Außerdem besitzt das
Messer 5 noch eine kleine Aussparung 6, in die der Bolzen 3 zu liegen kommt, wenn
das Messer um den Bolzen 2 in die Arb@eitstellung@eingeschwenkt ist.
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Die Wand der Samtschneidrute besitzt die zur Aufnahme des Messerkopfes
dienenden Ausspaxungen 8 und 9, zu denen schräge Anhebeflächen i o und i
I führen.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. i bis 9 besitzt das- Messer
5 eine bogenförmig gekrümmte Schneide. Die Bogenform ist so gewählt, däß das - Messer,
gleichviel ob es um den Bolzen s oder um den Bolzen 3 eingeschwenkt ist, stets den
gleichen Schnittwinkel ü aufweist (Abb. 3 und -4).
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i i und 12 besitzt das Messer 5
eine gerade Schneide. Um auch bei dieser Ausführungsform in beiden Stellungen den
gleichen Schnittwinkel a beizubehalten, sind die hinterschnittenen Bolzen 2 und
, in einer Linie mit
der zur Aufnahmic des Messers dienenden Nut
1:2 angeordnet.
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Das Einsetzen und Versetzen des Messers gestaltet sich außerordentlich
einfach. Soll beispielsweise das um den vorderen Bolzen 2 eingeschwenkte Messer
versetzt werden, so wird mit Hilfe eines spitzen Gegenstandes der Messerkopf leicht
angehoben. Zum bequemeren Einführen des spitzen Gegenstandes sind in der Rutenwand
i an den Stellen, an denen der Messerkopf aufliegt, Vertiefungen 13 vorgesehen.
Nachdem der Messerkopf leicht angehoben ist, wird auf das Messer ein Druck quer
zu seiner Längsrichtung ausgeübt, so daß es sich herausschwenken läßt (Abb. i und
8). Jetzt kann das Messer leicht vom Bolzen z abgehoben weiden, indem es bei der
Ausführungsform nach den Abb. i bis 6, i i und 1 2 derart verschoben wird, daß der
Bolzen z aus dem Schlitz q. heraustritt.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 7 bis io überdeckt das hakenartige
Ende des Bolzens 2 bei ausgeschwenktem Messer die öffnung 4.' im Messer, so daß
hierbei das Messer, nachdem es ausgeschwenkt ist, lediglich vom Bolzen z abgehoben
zu werden braucht. Das Einsetzen des Messers in die zweite Stellung gestaltet sich
ebenfalls leicht, und zwar wird es bei den Ausführungsformen nach deal Abb. i bis
6, 11 und 12 auf den Bolzen 3 aufgeschoben, in der Ausführungsform nach den Abb.
7 bis io dagegen auf den Bolzen aufgesteckt. Anschließend wird das Messer durch
Ausüben eines leichten Drukkes auf das hintere Messerende in die Arbeitsstellung
eingeschwenkt. Hierbei gleitet der Messerkopf federnd über die schräge Anhebefläch.e
i o bzw. i i hinweg in die Aussparung 8 bzw. 9, wo er unbedingt fest und sicher
gehalten ist, so daß ein selbsttätiges Herausschwenken des Messers unmöglich ist.