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' Niederschlagseinrichtung für mit Dampf betriebene Fahrzeuge, insbesondere
Schienenfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Niederschlagseinrichtung für
mit Dampf betriebene Fahrzeuge, bei der der Abdampf der Arbeitsinaschine über eine
unter dem Druck der Außenluft stehende Niederschlagseinrichtung zu einem finit Überlauf
versehenen Wasserkasten geführt wird.
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Es ist bekannt, bei derartigen Niederschlagsanlagen für Fahrzeuge
den Abdampf der Arbeitsmaschine über eine unter dem Druck der Außenluft stehende
Niederschlagseinrichtung zu einem mit einfachem Überlaufrohr versehenen Wasserkasten
zu leiteil, wobei die Mündung des Überlaufrohres zur Abführung des niedergeschlagenen
Wassers unter den Wagenkasten gelegt wurde. Derartige Einrichtungen haben aber insofern
einen recht erheblichen Nachteil, als durch <las Üb; rlaufrohr Luft, und zwar
die beim Fahren aufgewirbelte .staubhaltige Luft, unmittelbar in die Niederschlagseinrichtung
gelangen kann. Da nun bekanntlich bei in Betrieb befindlichen Niederschlagsanlagen
in ständigem Wechsel neben dem Austreten des niedergeschlagenen Wassers und einiger
Dampf- und Luftreste aus der Niederschlagseinrichtung auch ein Ansaugen von Luft
erfolgt, würde bei den bekannten Einrichtungen sogar die während des Fahrens aufgewirbelte,
Staub und sonstige Schmutzbestandteile enthaltende Luft direkt in die Niederschlagsanlage
hineingesaugt werden. Dieses ist aber für jede Anlage dieser Art sehr schädlich,
da die Fremdkörper sogar bis zur Arbeitsinaschine gelangen können und dort durch
Ausschleifen der Kolben und Schieber großen Schaden verursachen. Dieser Nachteil
wird durch die erfindungsgemäße Einrichtung vermieden.
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Die Erfindung besteht -darin, daß bei einer Niederschlagseinrichtung
mit Überlauf der eingangs - näher gekennzeichneten Art der
Lberlauf
für das niedergeschlagene Wasser im Wasserkasten mit einem Wasserverschluß versehen
ist und daß im oberen Teil des Wasserkastens eine mit staubfreier Luft in Verbindung
stehende Öffnung zur Belüftung, und Entlüftung der Einrichtung vor""'esehen ist.
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Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung
dargestellt.
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Abb. i zeigt eine NTiederschlagseinrichtung, bei der der Wasserverschluß
als S-förmiges gebogenes Rohr ausgebildet ist.
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Abb. 2 zeigt eine andere Ausbildung des `'Wasserabschlusses in Verbindung
mit der erfindungsgemäßen Entlüftungs- und Belüftungsanlage.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i schlägt sich der von der Arbeitsmaschine
i kommende Abdampf in der unter dem Druck der Außenluft stehenden Niederschlagseinrichtung
2 nieder. Das sich im Wasserkasten 3 ansammelnde niedergeschlagene Wasser kann über
die Überlaufkante g des S-förmig gebogenen Rohres, welches den an sich bekannten
Wasserverschluß darstellt, ins Freie abfließen. Bei der Anwendung eines Wasserverschlusses
ist für die Entlüftung und Belüftung eine Öffnung 8 im Wasserkasten unbedingt erforderlich.
Bei Betrieb einer derartigen Niederschlagsanlage wird die aus der Niederschlagseinrichtung
austretende Luft bestrebt sein, den Weg des geringsten Widerstandes zu wählen und
daher durch die Öffnung 8 ausströmen. Ebenso wird ein Ansängen von Luft zur Auffüllung
des sich bei Betrieb der N iederschlagsdinrichtung zeitweise einstellenden unvermeidlichen
Unterdruckes nicht durch das S-förmige mit Niederschlagwasser bis zu einer Höhe
H gefüllte Rohr erfolgen, sondern durch die bei 8 angeschlossene Rohrleitung. Auf
diese Weise wird also das Ansaugen von Luft durch das Überlaufrohr vermieden.
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Die Verwendung eines S-förmig gebogenen Rohres als Wasserverschluß,
wie in Abb. i dargestellt, gewährleistet jedoch in außergewöhnlichen Betriebsfällen
nicht unbedingt ausreichenden Schutz gegen den Eintritt staubiger Luft durch das
Überlaufrohr. Wenn sich z. B. in diesem Rohr nur N iederschlagwasser bis zur halben
Höhe der größten Füllung befindet, so kann es vorkommen, daß infolge eines plötzlich
auftretenden hohen Unterdruckes in der Niederschlagseinrichtung diese geringe Wassermenge
von der zuströmenden Luft vollständig mitgerissen ,wird. Dies hat zur Folge, daß
nunmehr Luft, also auch die schädliche staubhaltige Luft, durch das Überlaufrohr
in die -Niederschlagseinrichtung ungehindert eintreten kann. Um auch diesen Mangel
zu beseitigen und einen für jeden Betriebsfall sicheren Schutz gegen den Eintritt
staubhaltiger Luft zu haben, ist die erfindungsgemäße Ausführungsfotm des Wasserverschlusses
nach Abb. 2 ge-°',sehaffen worden. Der im Wasserkasten 3 angeordneteasserverschluB
5 ist als vollkommen geschlossener Behälter ausgebildet, in den das Überlaufrohr
6 für den Wasserkasten 3 bis kurz über den Boden des Behälters 5 hineinragt. Außerdem
ist im Wasserverschluß noch ein zweites, die Höhe des Wasserstandes in diesem Behälter
begrenzendes Überlaufrohr 7 vorgesehen, das unmittelbar durch die Wandungen der
Behälter 3 und ,5 hindurch ins Freie führt. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
des Wasserverschlusses 5 wird der Luftdurchgang bei normalen Betriebsverhältnissen
durch eine Wassersäule H von großer Höhe gehindert. Wie in Abb. 2 der Zeichnung
dargestellt, sind die überlaufrohre 6, 7 mit einer so großen lichten Weite ausgeführt,
daß auch bei plötzlich auftretendem, sehr starkem Wasserzulauf aus der Köndensatorleitung
15 ein sicheres und schnelles Ableiten der Flüssigkeit durch die Rohre 6 und 7 ins
Freie erfolgen kann und eine Überfüllung des Behälters 3 vermieden wird.
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Die Grundfläche des Wasserverschlusses 5 ist groß gewählt worden,
um in dieseln Behälter eine beträchtliche Flüssigkeitsmenge vorrätig zu halten.
Diese Flüssigkeitsmenge hat die Aufgabe, bei Eintreten eines Unterdrucks im Wasserkasten
3, wodurch ein Ansaugen des Kondensats in die Leitung i 5 hinein erfolgt, das Leersaugen
des Behälters 5 so lange hinauszuzögern, bis durch Öffnen des Saugventils 13 wieder
ein Ausgleich auf den Druck der Außenluft im Behälter 3 eingetreten ist.
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In der weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens ist die Entlüftungsöffnung
8 des Wasserkastens 3 durch Rohrleitungen 9, 1o, 1i sowohl mit der Außenluft als
auch mit einem staubfreien Raum 12 des Fahrzeugs verbunden. An den Enden der Rohrleitungen
sind Ventileinrichtungen 13, 14 vorgesehen. Das Ventil 13 öffnet nur, wenn sich
im Wasserkasten ein Unterdruck einstellt; es kann also von dieser Seite nur staubfreie
Luft angesaugt werden. Das in der Außenluft liegende Ventil 14. sorgt bei Überdruck
im Wasserkasten für eine Entlüftung der Einrichtung und gegebenenfalls für Abführung
des nichtniedergeschlagenen Dampfes ins Freie.