DE658060C - Verfahren zur elektrischen Reinigung der trockenen Abgase aus Ofenprozessen - Google Patents

Verfahren zur elektrischen Reinigung der trockenen Abgase aus Ofenprozessen

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DE658060C
DE658060C DES113364D DES0113364D DE658060C DE 658060 C DE658060 C DE 658060C DE S113364 D DES113364 D DE S113364D DE S0113364 D DES0113364 D DE S0113364D DE 658060 C DE658060 C DE 658060C
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DE
Germany
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furnace
dust
hygroscopic
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dry exhaust
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Expired
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DES113364D
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English (en)
Inventor
Walther Deutsch
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PATENTVERWERTUNG
Siemens Lurgi Cottrell Elektrofilter GmbH
Original Assignee
PATENTVERWERTUNG
Siemens Lurgi Cottrell Elektrofilter GmbH
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03CMAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03C3/00Separating dispersed particles from gases or vapour, e.g. air, by electrostatic effect
    • B03C3/01Pretreatment of the gases prior to electrostatic precipitation
    • B03C3/013Conditioning by chemical additives, e.g. with SO3

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Waste-Gas Treatment And Other Accessory Devices For Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zur elektrischen Reinigung der trockenen Abgase aus Ofenprozessen Die Erfindung bezweckt die Beseitigung eines Übelstandes, der bei der elektrischen Gasreinigung dann auftritt, wenn es sich um sehr trockene Gase handelt, bei denen der Staub, wie das meist der Fall ist, keine leitenden Eigenschaften besitzt. Wie bekannt, setzt sich der geladene trockene Staub an die Niederschlagselektroden an und führt hier zur sogenannten Staub- oder Rückionisation. Der trockene hochisolierende Staub gibt nämlich seine Ladung nicht an die Niederschlagselektrode ab, sondern die mit wachsender Schicht im Staub entstehende Feldstärke bewirkt nach einiger Zeit ein Rücksprühen, die Wirkung des Filtervorganges läßt nach, es treten starke Überschläge auf und der Betrieb wird empfindlich gestört, ja in vielen Fällen unmöglich gemacht.
  • Zum Ableiten der Ladungen aus der Staubschicht auf die Niederschlagselektroden hat man verschiedene Methoden zur Anwendung gebracht: Man hat den Staub mittelbar oder unmittelbar befeuchtet, so daß die Ladungen in Form von Kriechentladungen nach der Niederschlägselektrode abfließen können, oder dem Staub Stoffe zugesetzt, die seine Leitfähigkeit erhöhen, oder aber kostspielige und umständliche Vorrichtungen zur Entfernung der Staubansätze vorgesehen. Während man nämlich bisher dem Gas vor oder während der Reinigung Flüssigkeit zuführte, wird bei dem Verfahren nach der Erfindung auf eine besondere Art dein Gas nicht Feuchtigkeit zugeführt, sondern entzogen und auf die abzuscheidenden Schwebeteilchen abgeleitet.
  • Es gibt aber nun hygroskopische Stoffe, die selbst gegenüber einem sehr niedrigen Feuchtigkeitsgehalt des Gases diesem begierig die letzten Reste von Wasser oder Säuren entziehen und so die Möglichkeit des Auftretens der schädlichen Rückionisation stark vermindern. Auf dieser Beobachtung beruht die Erfindung. Sie geht darauf hinaus, bei der Durchführung von einen nicht hygroskopischen und daher nicht leitenden Staub entwickelnden, insbesondere metallurgischen Ofenprozessen mit nachfolgender Elektrofilterung der Abgase bereits den Vorgang, der den Staub im Ofen erzeugt, so einzurichten, daß neben den abzuscheidenden Produkten auch hygroskopischer Staub entsteht. Dies geschieht der Erfindung gemäß dadurch, daß der Ofenbeschickung ein hygroskopischer Stoff in einer geringen, den Ablauf des Ofenprozesses selbst unbeeinflußt lassenden, aber den Staub schon bei seiner Entstehung in einem für die Erzeugung der erforderlichen Leitfähigkeit ausreichenden Masse hygroskopisch machenden Menge zugesetzt wird.
  • Welche Möglichkeiten hier bestehen, zeigen die nachstehend erläuterten drei Beispiele. Beispiel i In einer Wälzanlage sollen im Sinterofen blei- und zinkhaltige Erzrückstände in bekannter Weise behandelt werden. Die Ofentemperaturen betragen etwa 8oo bis iooo°. Die verdampften Metalle gehen in der oxydierenden Atmosphäre des Ofens in ihre Oxyde über, und der Oxydstaub wird in einem nachgeschalteten Elektrofilter abgeschieden. Da die Abscheidungsprodukte nur dann verwertbar sind, wenn sie als reines trockenes Pulver gewonnen werden können, muß die Kühlung der Gase indirekt geschehen. Dabei fällt der Staub sehr trocken an, der im Elektrofilter die eingangs erwähnten Schwierigkeiten verursachte. Von der Erwägung ausgehend, daß Kochsalz bei den angegebenen Ofentemperaturen in seine Bestandteile dissoziiert und dabei eine partielle Zinkchloridbildung auftreten muß (neben anderen mehr oder wenigerhygroskopischen Chlorigen) , wurden im Ofen einige Kilogramm Kochsalz je Tonne Erz zugegeben. Während in dem ursprünglichen Flugstaub von hygroskopischen Chloriden nur folgende Prozentsätze vorhanden waren
    Cadmiumchlorid ........ 2, 15 %,
    Zinkchlorid . .......... 1,56°/o,
    Natriumchlorid . . . . . . . . . 2,850/"
    hatten sich durch die Zugabe von Kochsalz zur Ofenbeschickung die Chloridmengen wie folgt erhöht:
    Cadmiumchlorid ........ 3,23°/o,
    Zinkchlorid , ......... 5,320%0,
    Natriumchlorid ........ 7,980o.
    Die Wasseraufnahme des ursprünglichen Flugstaubes verhielt sich bei einer Prüfung gegenüber der Wasseraufnahme des Flugstaubes bei Verwendung von Kochsalz wie 2,26 : 28,4. In der Folge traten jetzt im Elektrofilter Staubionisationen nicht mehr auf, und der Betrieb konnte ungestört durchgeführt werden.
  • Beispiel e Bei dem vorhergehenden Beispiel wurde Kochsalz, also ein Stoff zugesetzt, der erst im Laufe des Ofenprozesses zur Wirkung kam, wo die chemischen Umsetzungen zu einer hygroskopischen Substanz, dem Zinkchlorid, führten. Es sei nun wieder eine Wälzanlage zum Beispiel genommen, nur mit dem Unterschied, daß ein von vornherein hygroskopischer Stoff, nämlich Magnesiumchlorid, zugegeben wird. Auch in diesem Falle tritt bei den angegebenen Temperaturen zunächst eine Dissoziation des Zusatzstoffes ein, bei der nachfolgenden Abkühlung bildet sich jedoch ,wieder das Magnesiumchlorid. Dieser Stoff ist billig, sehr stark hygroskopisch und unter Umständen dem Kochsalzzusatz vorzuziehen. Die Menge des Zusatzes ist ungefähr dieselbe wie beim Kochsalz; auch hier werden die Störungserscheinungen vollständig unterdrückt.
  • Beispiel3 Ein weiteres Beispiel soll zeigen, wie man durch eine kleine Änderung der Ofenführung die eingangs erwähnten Übelstände vermeiden kann: Beim Verblasen von Kupferstein in Kupferkonvertern mit nachgeschaltetem Elektrofilter kann sich die Staubionisation in sehr starker Weise bemerkbar machen, denn auch hier entstehen sehr trockene Gase und trockener, wenig hygroskopischer Staub. Der Kupferstein enthält etwa 5 bis 60o Schwefel als Heizmaterial. Durch das Einblasen von Luft entsteht S O_ und etwas S 03. Aus dem letzteren bildet sich bei etwa 2oo° C aus der Feuchtigkeit der Sekundärluft und der eingeblasenen Luft etwas H2 S 04. Dies führt zur Bildung von Zinksulfat, einem sehr hygroskopischen Stoff, der aber meistens wegen des zu geringen Feuchtigkeitsgehaltes der eingeblasenen und der Sekundärluft in zu geringer Menge anfällt, um der Staubionisation im nachgeschalteten Elektrofilter wirksam zu begegnen. In metallurgischer Hinsicht hat man der mehr oder weniger geringen Luftfeuchtigkeit bisher keine große Bedeutung beigelegt, für die Wirkungsweise des nachgeschalteten Elektrofilters ist aber aus den angegebenen Gründen die Menge der zugegebenen Feuchtigkeit von ausschlaggebender Bedeutung. Gemäß der Erfindung wird nun der Ofenbetrieb in solcher Weise verändert, daß der Gebläseluft etwas Wasserdampf zugesetzt wird. Dieser Wasserdampf ist entscheidend für die Menge des sich bildenden Zinksulfats und somit für die Hygroskopizität der sich im Elektrofilter ansetzenden Staubschicht.
  • Das Verfahren nach der Erfindung unterscheidet sich grundsätzlich von der bekannten Übung, gemäß der z. B. ein Hochofen mit größeren Mengen von hygroskapischen Zusatzstoffen beschickt wird. In diesen bekannten Fällen dient der Zusatzstoff rein hüttenmännischen Zwecken, um den Ofengang selbst maßgebend zu beeinflussen, während es bei dem Verfahren nach der Erfindung gerade darauf ankommt, daß der Ofenbeschickung nur eine geringe Menge eines hygroskopischer< Stoffes zugesetzt und der Ofenprozeß unbeeinflußt gelassen wird. Die Beigabe größerer Mengen an Zusatzstoff zur Ofenbeschickung ist für den der Erfindung zugrunde liegenden Zweck auch deshalb unerwünscht, weil sonst zu befürchten ist, daß der im Elektrofilter niedergeschlagene Staub zu feucht wird und die Elektroden verkrustet, was auf jeden Fall vermieden werden muß.

Claims (1)

  1. PATrNTANSPRUCH: Verfahren zur elektrischen Reinigung der trockenen Abgase aus Ofenprozessen, die einen nicht hygroskopischen und daher nicht leitenden Staub entwickeln, insbesondere der Abgase aus metallurgischen Ofenprozessen,dadurch gekennzeichnet,daß der Ofenbeschickung ein hygroskopischer Stoff, beim Sintern von Erzrückständen in Wälzöfen z. B. Kochsalz oder Magnesiumchlorid in einer geringen, den Ablauf des Ofenprozesses selbst unbeeinflußt lassenden, aber den Staub schon bei seiner Entstehung in einem für die Erzeugung der erforderlichen Leitfähigkeit ausreichenden Masse hygroskopisch machenden 1Zenge zugesetzt wird.
DES113364D 1934-03-22 1934-03-22 Verfahren zur elektrischen Reinigung der trockenen Abgase aus Ofenprozessen Expired DE658060C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2032755A1 (de) * 1969-07-04 1971-01-14 F.L Smidth & Co. A/S, Kopenhagen Behandlung von heissen staubhalti gen Gasen
DE3905453A1 (de) * 1989-02-22 1990-08-23 Krupp Polysius Ag Verfahren und anlage zur waermebehandlung von feinkoernigem gut

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2032755A1 (de) * 1969-07-04 1971-01-14 F.L Smidth & Co. A/S, Kopenhagen Behandlung von heissen staubhalti gen Gasen
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