DE65782C - Vorrichtung zur Anwendung des Chamberland-Filters zur Sterilisirung gashaltiger Flüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zur Anwendung des Chamberland-Filters zur Sterilisirung gashaltiger FlüssigkeitenInfo
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- B01D29/00—Filters with filtering elements stationary during filtration, e.g. pressure or suction filters, not covered by groups B01D24/00 - B01D27/00; Filtering elements therefor
- B01D29/50—Filters with filtering elements stationary during filtration, e.g. pressure or suction filters, not covered by groups B01D24/00 - B01D27/00; Filtering elements therefor with multiple filtering elements, characterised by their mutual disposition
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die den Zweck hat, die praktische
Anwendung des Chamberland-Filters, System
Pasteur, für die Filtration oder Sterilisirung von gashaltigen Flüssigkeiten, besonders Bier,
zu ermöglichen.
Auf beiliegender Zeichnung ist in Schnittdarstellung ein solches Chamberland-Filter,
System Pasteur, für seine neue Bestimmung veranschaulicht.
Das Filter besteht aus einer unteren Scheibe J, welche von einem Fufs J1 getragen wird. Die
Scheibe· erhält einen Kranz J2, welcher den entsprechenden Kranz oder Flantsch J3 eines
verticalen Cylinders V aufnimmt, der an seinem oberen Theil geschlossen und mit der Scheibe J
durch Gelenkbolzen G verbunden ist, wodurch ein schnelles und leichtes Auseinandernehmen
und Zusammensetzen der Theile möglich wird. Zwischen beide Kränze oder Flantschen /2 J3
wird ein Gummiring G1 gelegt, welcher eine vollkommen dichte Stofsverbindung herstellt.
Der Deckel des Behälters V erhält eine Oeffnung
V1, welche mit einem aufsen angebrachten Probenehmer N communicirt. In der Mitte
auf der unteren Platte J ist ein verticaler Sammler H angebracht, welcher durch ein
Rohr gebildet wird, das an seinem oberen Ende durch einen gewölbten Deckel geschlossen
ist, der bei H1 durchbohrt ist, um ein Rohr anbringen zu können, welches nach einem
Probenehmer JV führt, der über dem Behälter F neben dem ersten Probenehmer N angebracht
ist. Am unteren Theil wird der Sammler H durch einen Boden S geschlossen;
über demselben ist in der Wand des Sammlers ein Loch R vorgesehen, an welches das Rohri?1
anschliefst und den Sammler Hmit dem äufseren
verbindet.
Durch eine Bohrung J5 und eine Rohrleitung J4 ist eine Verbindung des inneren Behälters
V mit aufsen hergestellt. Auf dem Mantel des Sammlers H sind zwischen ihm und der
Innenwand des Behälters V radial verlaufende und schräg gerichtete Kerzenfilter K angeordnet.
In entsprechender Höhe und in gleichen Abständen erhält der Sammler H Anschlufslöcher,
die ringförmig derartig gruppirt sind, dafs jeder Lochring zu einem entsprechenden Filterkranz K
gehört. Das Anschlufsrohr jedes Filters pafst zu einem Anschlufs des Sammlers H, und
beide Anschlufsstücke werden durch Gummischlauchstück H'2 verbunden, welche auf jedem
Anschlufsstück durch umgelegte Ringe festgehalten werden. Auf diese Weise stehen die
Kerzenfilter K und der Sammler H durch absolut hermetische Anschlüsse mit einander in
Verbindung.
Um den Bruch der Kerzenfilter während des Aufbaues der Vorrichtung zu verhindern und
auch um die nothwendige Trennung derselben in dem Apparat vorzunehmen, werden die
Enden der Filter in die Ringglieder einer Kette Hz
aus Gummiringen eingeführt, die eine verticale Aufhängung erfährt; für jede verticale Reihe
Kerzenfilter kommt eine solche Gummikette zur Anwendung.
Am oberen Ende ist der Sammler H mit einer Scheibe L versehen, welche als Träger
für den Gummischlauch H2 dient, der die
Verbindung des Sammlers H mit dem äufseren Probenehmer N1 vermittelt. Dieser Schlauch H2
ist ausreichend lang, um bei der Auseinandernähme des Filters das Hochgehen des Behälters
V zu gestatten, wenn die Verbindung mit der Scheibe J gelöst worden ist. Dieses Hochheben
mufs so weit möglich sein, dafs man auch die höchsten Kerzenfilter erreichen und
sie für den Zweck der Reinigung etc. abnehmen kann. Die Probenehmer N und N1 sind mit
den unteren Hähnen P2, P3 Q, Q1 und mit den oberen Hähnen P, P1 ausgestattet, welche
dazu dienen, die filtrirten Mengen abzuziehen. Die Probenehmer tragen aufserdem noch Manometer
O O1, welche sowohl den Druck in dem
Behälter V für die Flüssigkeit, wie in dem Sammler H für die filtrirte Flüssigkeit anzeigen.
Die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist folgende:
Nachdem alle Hähne mit Ausnahme der Hähne P2, P3 der Probenehmer N, N1 geschlossen
sind, setzt man durch das Rohr J* J5 den Behälter V mit dem Behälter in Verbindung,
welcher das Bier oder die andere zu filtrirende Flüssigkeit enthält, die unter ausreichendem
Druck steht. Man öffnet alsdann den Hahn P des Probenehmers, so dafs die in dem Behälter V enthaltene Luft entweichen
kann, während die unter Druck durch das Rohr /4 /5 eintretende Flüssigkeit den Behälter
V vollkommen ausfüllt, was durch die schaumlose Füllung des Probenehmers N festgestellt
werden kann. Nunmehr wird der Hahn P geschlossen und der Hahn P1 des
Probenehmers 2V1 geöffnet, wodurch das Innere der Kerzenfilter K und des Sammlers H in
Verbindung mit. aufsen gebracht werden; auf diese Weise wird die unter Druck stehende
Flüssigkeit in dem Behälter V veranlafst, die Kerzenfilter K zu durchdringen und diese sowie
den Sammler H anzufüllen. Dabei entweicht die diese Theile ausfüllende Luft durch das an
H1 angeschlossene Rohr und den Hahn P1,
welcher geöffnet bleibt, bis der Probenehmer 2V1 sich vollständig mit filtrirter Flüssigkeit angefüllt
hat, d. h. weder Luft noch Schaum enthält.
Die Richtung der Rohranschlüsse für die Kerzenfilter K nach oben und die Verbindung
des Sammlers H am oberen Ende mit dem Probenehmer N1 sichern ein selbsttätiges und
vollkommenes Austreiben der in diesen Theileia enthaltenen Luft sowie des Schaumes, welcher
sich während der Arbeit gewöhnlich bildet, besonders wenn die zu filtrirende Flüssigkeit
Bier ist.
Die Luft und der Schaum, welche immer höher steigen, sammeln sich in dem Probenehmer
oder in der Vorlage N\ von wo sie durch einfache Oeffnung des Hahnes P1 leicht
ausgetrieben werden können.
Die besondere Anordnung der Kerzenfilter K und des Sammlers H zu dem angegebenen
Zwecke bilden den charakteristischen und wichtigsten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung.
Sobald die Vorlage N1 vollkommen mit filtrirter
Flüssigkeit gefüllt ist und diese Flüssigkeit in dem Apparat keine Bewegung mehr
ausführt, was man sehr gut durch Untersuchung der Vorlagen N und N1 feststellen kann, wobei
die erste Vorlage N trübe Flüssigkeit und die zweite Vorlage 2V1 klare Flüssigkeit zeigen mufsy
wird der Hahn P geschlossen, und das Filter kann nun functioniren. Es genügt alsdann,
den Hahn zu öffnen, welcher nach den Stückfässern etc. führt.
Die Filtration verläuft dann in ununterbrochener Weise, und zwar so lange, bis die
Kerzenfilter K 'verstopft sind und die in dem Behälter V enthaltene Flüssigkeit nicht mehr
durch die Filter hindurchtreten kann. In diesem Falle mufs der Apparat entleert und eine Reinigung
desselben vorgenommen werden.
Zwecks Entleerung der filtrirten Flüssigkeit genügt es, den Hahn P1 der Vorlage N1 zu
öffnen und die untere Verbindung R1 derart herzustellen, dafs unter der Wirkung des
Druckes, welchen man durch diesen Hahn zur Wirkung kommen läfst, die ganze in der Vorlage
N und dem Sammler H enthaltene filtrirte Flüssigkeit durch das Rohr R1 abläuft und
aufgefangen wird. Es verbleibt nur die Flüssigkeit, welche sich in dem Hohlfilter gesammelt
hat; diese wird nach dem Auseinandernehmen des Apparates gesammelt.
Nach derartiger Entleerung kann der Apparat leicht und schnell zerlegt werden, indem man
die Gelenkbolzen G löst und die Ringe J'2 Js
abnimmt. Darauf kann der Behälter V von dem Boden J abgenommen werden, wenn er so
weit vertical hochgehoben wird, bis man die höchsten Hohlfilter erreichen und abnehmen
kann. Diese Filter werden alsdann durch andere ausgewechselt oder nach entsprechender
Reinigung wieder eingesetzt. Die Reinigung geschieht zweckmäfsig durch entsprechend langes
Glühen in einem geeigneten Ofen unter Anwendung einer sehr hohen Temperatur.
Nach Einbringen ■ der Filter wird der Behälter wieder aufgesetzt aind auf der Scheibe
An angegebener Weise befestigt, worauf das Filtriren sofort wieder beginnen kann.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Vorrichtung, welche die Anwendung des Chamberland-Filters, System Pasteur, sowie allgemein von Hohlfilterin aus Porcellanu. s. w. zur Sterilisirung von gashaltigen Flüssigkeiten, besonders Bier, ermöglicht, gekennzeichnet durch die Zusammenstellung einer Gruppe von Porcellanhohlfiltern (K), die kranzförmig und schräg nach oben gerichtet angeordnet und durch dichte Anschlüsse mit einem verticalen mittleren Sammler (H) verbunden sind, welche Theile von einem an die Platte (J) dicht angeschlossenen geschlossenen Gehäuse (V) umgeben werden, zu dem Zwecke, die filtrirte Flüssigkeit nach der Mitte zusammenzuführen und selbstthätig die ununterbrochene Entlüftung bezw. Entfernung von Schaum aus diesen Theilen zu vollziehen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE65782C true DE65782C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=339544
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT65782D Expired DE65782C (de) | Vorrichtung zur Anwendung des Chamberland-Filters zur Sterilisirung gashaltiger Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE65782C (de) |
-
0
- DE DENDAT65782D patent/DE65782C/de not_active Expired
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