DE653669C

DE653669C - Luftraumisolierte Hochfrequenzleitung

Info

Publication number: DE653669C
Application number: DEH143428D
Authority: DE
Inventors: Otto Haugwitz
Original assignee: Hackethal Draht Kabel Werke AG
Current assignee: Hackethal Draht Kabel Werke AG
Priority date: 1935-04-16
Filing date: 1935-04-16
Publication date: 1937-11-30

Description

Wechselströme mit sehr hohen Frequenzen, beispielsweise solche, die zur Steuerung von Fernsehsendern dienen, lassen sich in Kabeln über größere Entfernungen nur dann übertragen, wenn die Ableitungsverluste sehr klein sind. Denn die Verluste vergrößern die Dämpfung um so stärker, je höher die Frequenz ist. Als Hochfrequenzleitungen werden bereits Leitungen in konzentrischer oder zweiadriger Ausführung verwendet, bei denen vorwiegend Luft als Isoliermittel benutzt ist. Dabei werden die Leiter voneinander und von der metallischen Schutzhülle durch Stege aus Isoliermaterial distanziert, die in gewissen Abständen auf dem Leiter befestigt sind. Die Stege bestehen bei den bekannten Ausführungsformen ■ aus Hartgummi, Pappe oder anderen festen Isolierstoffen. Die senkrecht zum Leiter angeordneten Stege behalten ihre Stellung aber nur dann bei, wenn sie eine ziemlich große Stärke besitzen, die größer ist, als sie die Festigkeit des Materials in bezug auf die Distanzierung erfordert. Dies ist aber mit Rücksicht auf die Ableitungs-Verluste ungünstig. Bei einer anderen bekannten Kabelleitung mit vorwiegender Luftraumisolation ist ein zickzackförmig gebogenes Papierband angeordnet, in das. seitlich Schlitze für die einzulegenden Leiter angebracht sind.

Eine zusätzliche Umschnürung verhindert das - Herausfallen der Leiter.

Gegenstand der Erfindung ist eine luftraumisolierte Hochfrequenzleitung, bei der zur pistanzierung ein Zickzack- oder wellenförmig geformter Isolierkörper verwendet wird, der mit Einschnitten zum Halten der Leiter versehen ist. Gemäß der Erfindung besteht der Distanzierungskörper aber aus zwei mit Schlitzen versehenen übereinandergelegten Bändern, bei denen die Schlitze gegeneinander versetzt sind. Jedes Band besitzt eine Reihe von Löchern zur Aufnahme des Leiters. Zwei aufeinanderfolgende Löcher sind dabei durch einen Schlitz verbunden.

Die Schlitze der beiden aufeinandergelegten Bänder sind dabei um eine halbe Wellenlänge gegeneinander versetzt, so daß nach dem Zusammendrücken der Leiter in seiner Lage festgehalten wird (Abb. 1). Der erfindungsgemäße Abstandhalter läßt sich auch für zwei in der Bandebene liegende Leiter verwenden.

Die hier beschriebenen Hochfrequenzleitungen werden gegebenenfalls in normalen Papierkabeln untergebracht; dabei werden sie einem Trockenprozeß unterworfen. Infolgedessen müssen die verwendeten Isoliermaterialien die beim Trocknen auftretenden Temperaturen bis zu 12o° C aushalten, ohne ihre Festigkeit einzubüßen.

Das für den Isolierkörper verwendete Band wird zweckmäßig vorgestanzt und vorgeformt

*ί Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Otto Haugwitz in Hannover.

in kürzeren Stücken oder in großen Längen, flach in Rollenform aufgewickelt, verwendet. Die Biegung zur Wellenform kann dabei beispielsweise durch geeignet gieformte Räder, erfolgen, wobei je nach der Art des zür._ Verwendung kommenden Stoffes gegebeneil-falls eine Erwärmung zur Erzielung einer·-· größeren Formbarkeit vorgenommen werden muß (Abb. 2).

ίο Zur Erzielung einer Störfreiheit der zweiadrigen Leitung gegen äußere Magnetfelder müssen die Adern verdrillt sein. Die Verdrillung kann unmittelbar nach Anbringung des Isolierkörpers z. B. durch Drehung der Aufnähme trommel oder z. B. beim Umpressen des Bleimantels durch Drehung der Ablauftrommel oder in einem besonderen Arbeitsgang erfolgen. Dabei werden zweckmäßig Trommeln mit möglichst großem Kern verwendet.

Claims

Patentansprüche:

i. Luftraumisolierte Hochfrequenzleitung

mit einem Zickzack- .oder wellenförmig ausgebildeten Distanzierungskörper aus Isolierstoff, der mit Einschnitten zum Halten der Leiter versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Distanzierungskörper aus zwei mit Schlitzen versehenen überein-. andergelegten Bändern besteht, bei denen ;'die Schlitze gegeneinander versetzt, sind.
2. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Distanzierungskörper aus einem Material besteht, das Temperaturen bis 120⁰C ohne Festigkeitsverminderung aushält.
3. Verfahren zur Herstellung der Distanzierungskörper von Leitungen nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebung der Distanzierungskörper unter Wärmeeinwirkung geschieht.
4. Verfahren zur Herstellung von Leitungen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ' gekennzeichnet, daß die Adern nach Ein- · führung in den Distanzierungskörper verdrillt werden, indem die Aufnahmetrommel gedreht wird, oder daß die Adern nach Einfügung in den Distanzierungskörper verdrillt werden, indem die Ablauf trommel beim Ummanteln der Leitung gedreht wird.

' Hierzu 1 Blatt Zeichnungen