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Vorrichtung zur Vorbereitung von Ton für die Herstellung von Streichziegeln
In dem Hauptpatent 643 659 ist ein Verfahren zur Vorbereitung von Ton für die Herstellung
von Streichziegeln unter Schutz gestellt, welches darin besteht, daß während der
Durcharbeitung des Tones im Tonschneider ein gasförmiges Mittel, vorzugsweise Luft,
von einer Mehrzahl von Stellen aus unter Druck in die Tonmasse eingeführt wird.
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Die durchgeführten Versuche haben gezeigt, daß es im Betrieb gewisse
Schwierigkeiten bereitet, die nötigen Luftmengen von einer Mehrzahl von Stellen
aus in den in dem Tonschneider befindlichen Ton einzuführen. Macht man die eigentlichen
Düsenöffnungen der verwendeten Düsen sehr klein, so werden sie durch die Tonmassen
leicht verstopft, macht man sie größer, so wird bei dem zum Einführen des Tones
nötigen Druck die erforderliche Druckluftmenge zu groß. Auch verteuert sich hierdurch
der Betrieb der Anlage, außerdem wird nicht die angestrebte Durcharbeitung der Tonmasse
mittels Luft in ausreichendem Umfang erreicht.
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Gemäß der Erfindung werden nun diese Schwierigkeiten dadurch beseitigt,
daß die zum Einleiten des gasförmigen Mittels, vorzugsweise Luft, dienenden Düsen
aus einem z. B. in die Wandung des Tonschneiders einsetzbaren und mit einer Druckluftquelle
verbundeneil Rohrstück bestehen, in welchem sich ein Düsenkörper befindet und welches
an seinem vorderen Ende durch ein oder mehrere engmaschige Siebe abgeschlossen ist,
wobei zwischen dem Düsenkörper und den Sieben ein eine an sich bekannte Vorkammer
bildender Raum frei gelassen ist.
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Die vorgenommenen Versuche haben gezeigt, daß der Ton nicht durch'
die Sieböffnungen einzudringen vermag, so daß die Düsenöffnung selbst immer frei
bleibt. Die Sieböffnungen selbst werden durch den Luftdruck immer wieder freigelegt,
da dieser auf eine viel größere Gesamtfläche einwirken kann, als wenn die Düsenöffnung
an den Ton angrenzt.
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Zweckmäßig wird in der Vorkammer eine von außen zugängliche und z.
B. mittels einer Schraube verschließbare öffnung vorgesehen, um das einwandfreie
Arbeiten der Düsen bequem überwachen zu können.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
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Abb. i zeigt in Seitenansicht und teilweisem Schnitt einen Tonschneider,
wie er im Handstreichbetrieb verwendet- wird, mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Einführung des gasförmigen Mittels.
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Abb.2 stellt in vergrößertem Maßstabe eine Düse zum Einführen des
gasförmigen Mittels dar.
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i ist die an der Oberseite offene oder zu öffnende Trommel des Tonschneiders,
der in üblicher Weise oberhalb des Streichtisches :2 gelagert ist. In der Trommel
i befinden sich die Schneidmesser, die auf einer Welle 4. drehbar gelagert sind.
Die Stellung der Schneidmesser ist derart gewählt, daß sie den eingeführten
Ton
nebst den Zuschlagstoffen unter gründlicher Durchknetung in Richtung der kegeligen
Trommel 5 weiterbewegen. Diese ist an der Vorderseite durch einen Deckel 6 abgeschlossen.
An ihrer Unterseite befindet sich ein Abfüllstutzen 7 für den Ton, dqi<_', mittels
eines durch ein Handrad 8 betätigten'.
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Schiebers 9 geöffnet und geschlossen werden i kann. Der Antrieb der
Welle q. erfolgt über ein Vorgelege io von einer Riemenscheibe i i aus. In die Wandung
des Tonschneiders i, und zwar entweder nur in den zylindrischen Teil i oder in den
kegeligen Teil 5 oder in beide Teile, sind eine Anzahl zum. Einführen von Druckluft
dienende Düsen 12 eingesetzt. Diese Düsen sind über Verbindungsrlohre 13 an ein
gemeinsames Speiserohr 14 angeschlossen, welches über eine Rohrleitung i g mit einer
Druckluftquelle verbunden ist. Die zugeführte Druckluft kann über eine mittels eines
Hahnes verschließbare Leitung 16 wieder abgeführt werden, sofern sie nicht in den
Tonschneider eingeleitet werden soll. Die Düsen bestehen aus einem Rohrstück 17,
das an beiden Enden Gewinde 18 und i9 trägt. Mittels des Gewindes i8 wird das Rohrstück
in die Tonschneiderwandung eingeschraubt. Das Gewinde i9 dient zum Aufschrauben
einer Merwurfmutter 2o, mit deren Hilfe die Druckluftzuführungsleitung 13 befestigt
wird. In das Rohrstück 17 ist eine Düsenplatte 21 eingesetzt, welche durch zwei
Einsatzrohre 22 und 23 in ihrer Lage gehalten wird. Zwischen der Düsenplatte 21
und dem vorderen Rohrende wird hierdurch eine an sich bekannte Vorkammer aq_ gebildet,
welche durch zwei engmaschige Siebe 25 und 26 abgeschlossen ist. An Stelle zweier
Siebe kann selbstverständlich auch ein genügend feinmaschiges Sieb benutzt werden;
ebenso kann man eine größere Anzahl Siebschichten vorsehen. Das Einsatzrohr 22 dient
zusammen mit der bereits erwähnten Überwurfinutter 2o zum Festhalten der Anschlußleitung
13, indem ein. an dieser vorgesehener Flansch 27, gegebenenfalls unter Zwischenfügung
einer Dichtungsscheibe 28, zwischen der Überwurfmutter und dem Einsatzrohr 22 festgeklemmt
wird. In dem Rohrstück 17 ist eine durch eine Schraube 29 verschließbare Öffnung
30 vorgesehen. Mit Hilfe dieser Öffnung und einem entsprechenden Schlitz
31 in dem Einsatzrohr 23 ist die Vorkammer 2q von außen zugänglich.
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Um die Düse bequem ein- und ausschrauben zu können, weist das Rohrstück
17 einen Sechskant 32 auf.
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Die Wirkungsweise ist ohne weiteres verständlich. Die durch die Rohrleitung
13 zugeführte Luft gelangt durch die Düsenöffnung in die Vorkammer 24 und von dort
durch die beiden Siebe 25 und 26 in die Tonmasse. Wie die Versuche gezeigt haben
und auch bereits erwähnt ist, vermag durch die Siebe 25 und 26 kein Ton in die Düsenkammer
einzudringen. Andererseits vermag der in der Vorkammer sich ausbildende Druck stets
den Gegendruck des Tones zu überwinden, so daß die Sieböffnungen immer freigelegt
werden, auch wenn die Blasanlage eine Zeit außer Betrieb gewesen ist. Durch Herausnahme
der Schraube 29 kann man sich immer davon überzeugen, ob durch die Düsenöffnung
in der gewünschten Weise Luft austritt.
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Die Ausbildung der Düse braucht nicht in der hier dargestellten Weise
zu erfolgen, sondern kann vielfach abgeändert werden, ohne den Bereich der Erfindung
zu verlassen. Wesentlich ist aber immer, daß sich vor der Düsenöffnung eine durch
eine Siebkammer abgeschlossene Vorkammer befindet, deren Austrittsquerschnitt wesentlich
größer ist als der der Düsenöffnung.
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Es ist auch nicht erforderlich, die Düsen in den Mantelwandungen des
Tonschneiders anzubringen, sondern diese können an jeder geeigneten Stelle, unter
Umständen auch an umlaufenden Teilen des Tonschneiders, vorgesehen werden.
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Ihre Zahl richtet sich nach den jeweiligen Verhältnissen. Die notwendige
Druckhöhe beträgt in der Regel etwa 5 bis 12 atü.