DE65310C - Anwendung von Flaschenzügen bei Hebezeugen zwischen Windetrommel und Auslegerrolle - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Hebevorrichtungen mit rasch laufendem Motor werden zur Uebertragung der Bewegung auf die Lastkette Getriebe von Zahnräderpaaren oder von Schneckenrad und Wurm benutzt. Diese Einrichtung ist wegen des ausschliefslich anwendbaren Materials für ihre Ausführung (Gufsstücke und Ketten) nicht ohne Gefahr, und zeitraubend, sofern die nöthige Vorsicht herrscht. Das Lärmen der rasch laufenden Räder beeinträchtigt das Verstandenwerden der dem Kranführer oder der von demselben zu gebenden Befehle. Geringe Ungleichmäfsigkeiten in der Theilung der Räder, für welche eine genaue Bearbeitung in der Regel aus Sparsamkeitsrücksichten ausgeschlossen erscheint, geben zu Erschütterungen und' zu Stöfsen Veranlassung, welche durch ihre häufige Wiederholunglockernd und zerstörend namentlich auf alle Befestigungsmittel wie Schrauben und Keile wirken. Auch ist der Nutzeffect von aus Schneckenrad und Wurm bestehenden Getrieben ein recht ungünstiger. .

Diese Uebelstände werden vermieden durch die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Eigenart der Anwendung von Flaschenzügen. A ist eine auf der Achse des (durch irgendwelche'Kräfte, Dampf, Luft, Wasser oder Elektricität) bewegten Motors sitzende Windentrommel, die das eine Ende eines Seiles auf- oder abwickelt, welches über die losen Rollen B und die festen Rollen C eines Flaschenzuges geleitet wird. Das andere Ende des Seiles ist bei D befestigt (Fig. ι und 3). In Fig. 2 ist statt des gewöhnlichen Flaschenzuges ein Differentialflaschenzug benutzt; es ist hier nur eine einzige lose Rolle B vorhanden, und die Motorachse trägt zwei verschieden grofse Seiltrommeln A und A₁, um welche das Seil derart geschlungen ist, dafs dasselbe beim Gang des Motors von der einen Trommel ab- und auf die andere aufläuft. Das eine Ende der um die Auslegerrolle E geführten Lastkette ist bei Fig. 1 und 2 mit der Flasche der losen Rollen B fest verbunden. Es wird daher beim Aufwinden des Seiles auf die Trommel A₁ die Last um denselben Weg gehoben, welchen die losen Rollen B des Flaschenzuges zurücklegen.

Der Weg, den die losen Rollen B zurückzulegen haben, kann dadurch verkürzt werden, dafs man die Lastkette, wie in Fig. 3 gezeichnet, um eine (bezw. mehrere) mit der Flasche der Rollen verbundene Rolle bezw. Rollen F legt und ihr Ende nahe der Auslegerrolle E befestigt.

Wenn bisher Flaschenzüge zum Heben von Lasten mittelst Kranen benutzt wurden, konnten sie nur in dem frei hängenden Theil der Lastkette Verwendung finden und auch nur in den Fällen, in welchen eine beschränkte Hubhöhe dem Dienst genügte.

Die Anwendbarkeit der Flaschenzüge auf den nicht frei hängenden Theil der Lastkette wird bei der vorliegenden Anordnung durch die Lagerung der losen Rollen auf Schlitten,

Stühlen oder Lenkerstangen herbeigeführt, je nach Art der vorhandenen Kranenconstruction und der dadurch bedingten Bewegungsbahn. Die Figuren der Zeichnung geben für jedes dieser Führungsmittel die erforderliche Darstellung. Die losen Rollen B sind dem Zweck entsprechend in einem Schlitten (Fig. 2), einem mit Laufrä'dern versehenen Stuhl (Fig. 3) oder an Lenkerstangen (Fig. 1) angebracht.

Mit Vorzug sind bei dieser Neuerung Seile (Drahtseile) zu benutzen, welche zugleich geräusch- und gefahrloser arbeiten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anwendung von Flaschenzügen bezw. Differentialnaschenzügen bei Hebevorrichtungen in der Weise, dafs die losen Rollen B zwischen der Windetrommel A und der Auslegerrolle E mittelst Schlittens, Laufwagens oder Lenkerstange auf diesen Führungsstücken entsprechenden Bahnen sich bewegen und das Zugseil des Flaschenzuges von der Windetrommel aufgewickelt wird, während die über die Auslegerrolle geführte Lastkette an den Führungsstücken der losen . Rollen angreift.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.