DE65161C

DE65161C - Rohrluftauslafsventil für Luftdruckbremsen an Eisenbahnfahrzeugen

Info

Publication number: DE65161C
Application number: DENDAT65161D
Authority: DE
Original assignee: C. FISCHMANN in Görlitz
Anticipated expiration: 1912-02-10

Description

Patenτ-Anspruch:

Ein Rohrluftauslafsventil für Luftdruckbremsen an Eisenbahnzügen, bei welchem der Kolben F infolge theilweisen Luftauslasses aus dem Rohr K emporsteigt und mittels Hebels G das Entlastungsventil N, Fig. 3, aufstöfst.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREL

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. Februar i8ga ab.

Die in Fig. ι und 3 im Längenschnitt dargestellten Vorrichtungen sollen, jede für sich, dazu dienen, aufser durch die gebräuchlichen Ablafshähne noch an anderer beliebiger Stelle in der Hauptrohrleitung, in der Nähe des Bremscylinders, aber unabhängig von demselben, die Luft bei Luftdruckbremsen selbstthätig ablassen zu können, um dadurch ein schnelleres Leeren des Bremscylinders und damit verbundenes Wirken aller Bremstheile zu ermöglichen.

Die Vorrichtungen sind im geöffneten Zustande gezeichnet und bestehen aus dem Cylinder E, dem Kolben F, dem Hebel G, der mit Absperrhahn versehenen Deckelkapsel H, welche durch das T-Stück J mit der Hauptrohrleitung K verbunden ist, der Führungs- und unteren Verschlufskapsel L, dem Ablafshahn M in Fig. ι und 2 und der diesem gleichgeformten Achse O in Fig. 3 und 4, und dem mit diesen verbundenen Gewicht P, dem Abläfsventil N in Fig. 3, sowie aus den Reserveablafsvorrichtungen Q.

Bei dem Füllen des Bremscylinders und der Rohrleitung K mit geprefster Luft wird der Doppelkolben F und mit diesem der Hebel G durch den von oben kommenden Luftdruck und durch die Schwere des Gewichtes P nach abwärts gedrückt, bis der Kolben unten aufstöfst; es ist damit der Ablafshahn M in Fig. 1 . und 2 und das Ablafsventil N in Fig. 3 geschlossen. Die geprefste Luft strömt dann durch den Hohlraum r in den Doppelkolben F und weiter durch die Oeffnungen s und u in die untere Kammer v, so dafs in allen Räumen ein gleichmäfsiger Luftdruck vorhanden ist.

Bei einer Verminderung des Luftdruckes in der Rohrleitung K wird der Doppelkolben F durch den in der Kammer ν herrschenden Ueberdruck gehoben, und der Deckel w an der Verschlufskapsel L, sowie die Dichtungen χ an dem unteren Theil des Kolbens F verhindern das Entweichen der Luft aus der Kammer v.

Mit dem Doppelkolben F wird gleichzeitig der Hebel G gehoben, und durch diesen einmal der Ablafshahn M, in Fig. 1 und 2, und im anderen Falle das Ablafsventil N, in Fig. 3, geöffnet, so dafs die Luft aus der Rohrleitung K und aus dem in der Nähe der Vorrichtung sich befindenden Bremscylinder durch die Oeffnung y entweichen kann.

Das Gewicht P ist so zu stellen, dafs weder ein zu schnelles noch zu langsames Heben des Kolbens F und des Hebels G vor sich gehen und die geprefste Luft aus der Kammer ν erst dann durch die Nuth \ austreten kann,, nachdem alle Bremstheile in Wirksamkeit getreten sind.

Die Luftablafsvorrichtungen Q. für die Kammer ν können benutzt werden, /wenn aus irgend einer Veranlassung die geprefste Luft durch die Nuth \ sich nicht oder nicht schnell genug entfernen sollte; auch kann die Nuth \ ganz fortgelassen und nur die Ablafsvorrichtungen Q benutzt werden.