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Druckknopfsteuerung für Aufzüge Bei Aufzügen mit Druckknopfsteuerung
wurde bisher der Fahrkorb durch Drücken eines im Stockwerk angebrachten Druckknopfes
gerufen und durch Drücken eines andern Knopfes im Fahrkorb nach einem gewünschten
Stockwerk gesandt. Der Fahrgast muß also zwei an verschiedenen Stellen liegende
Druckknöpfe betätigen. Das Rufen des Fahrkorbes ist verhältnismäßig bequem, das
Senden im Fahrkorb dagegen umständlicher, weil oft der Fahrkorb eng ist und, wenn
mehrere .Fahrgäste gleichzeitig einsteigen, die Druckknopftafel nicht von allen
Fahrgästen bequem erreicht werden kann, zumal bisweilen die Beleuchtung im Fahrkorb
nicht so günstig wie vor der Schachttür auf den Stockwerken ist.
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Die Erfindung bezweckt nun, einen Aufzug mit Druckknopfsteuerung derart
auszugestalten, daß beim Betätigen eines einem, Stockwerk zugeordneten Druckknopfes
in einem anderen Stockwerk der Fahrkorb zunächst zu dem Stockwerk, von dem der Ruf
erfolgt ist, gerufen wird und nach Betreten durch den Fahrgast selbsttätig zu' dem
durch den betätigten Druckknopf bezeichneten Stockwerk fährt. Die Erfindung besteht
in der entsprechenden Anordnung und Verbindung von Druckköpfen und Registriervorriehtungen.
Der Fahrkorb selbst besitzt keine Druckknopftafel mehr, kann aber als Notsteuerung
einen Schalter für Auf- und Abfahrt besitzen. Durch diese Steuerung wird= der Aufzugsbetrieb
wesentlichbeschleunigt,weil sofort nacb dem Eintreten des Fahrgastes in den Fahrkorb
und nach dem Schließen der Schachttür der Fahrkorb abfährt. Zudem wird die Bedienung
vereinfacht und bequemer gestaltet.
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Die beiliegende Zeichnung zeigt in Fig. i schematisch eine Aufzugsanlage
mit den darin angeordneten Kontakten und Relais sowie in Fig. a und Fig. 3 den Schaltplan.
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Wie Fig. 3 zeigt, speist das Drehstromnetz über den Hauptschalter
JH, den Notendschalter IN und den @UTmschalter UA den Aufzugsmotor
1V1. Der VmSchalter UA wird gesteuert über den Bremsmotor BJ.l vom Hauptumschaltschütz
RU.
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Auf dem Fahrkorb C (Fig. i) sind die Kurven CB und CF angebracht.
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CB und CF betätigen beim Fahren die Kommandounterbrecher K1 bis K4
und die Sendeschalter S1 bis S4.
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CU ist eine feste Kurve, welche die Umschalter U1 bis U4 betätigt
und dadurch beim Rufen des Fahrkorbes die Fahrtrichtung bestimmt.
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Auf den Stockwerken befinden sich die Druckknopftafel mit so viel
Druckknöpfen, als von dem betreffenden Ort aus Stockwerke zu bedienen sind.
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Mit jeder Druckknopftafel ist ein Relaiskasten in Verbindung. Jeder
Relaiskasten enthält ein Stockwerkrelais R, ferner für jeden Druckknopf ein dazu
gehörendes Registrierrelais S.
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Einige Betriebsfälle zeigen die Wirkungsweise der einzelnen Apparate.
Betriebsfall
I Die Kabine steht im Stockwerk i ; sämtliche' Schachttüren sind geschlossen. Ein
Fahrgast in Stockwerk 3 wünscht nach Stdck-'. werk 4 zu fahren. Der Knopf D3 IV
wird 1e= tätigt. Dadurch entsteht der Stromkreis: a) Leiter 0, Kontakt 9 am Bremsmotor
BJU, Kontakt io am Zeitrelais RZ,, Zeitrelais RZ,, Leiter ioo, Druckknopf D3 IV,
Spule des Relais S,IV, Leiter 32, Kommandounterbrecher K3 zum Leiter N. Registrierrelais
S3IV schließt: i. seinen Selbsthaltekontakt 341, 2. Kontakt 343, wodurch der Sendestromkreis
für das vierte Stockwerk vorbereitet wird, 3. Kontakt 342, wodurch die Spule des
Stockwerkrelais R3 betätigt wird..
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b) Das Zeitrelais RZ, schließt zu Beginn seiner Anzugsbewegung den
Kontakt 7 und stellt damit einen zweiten Stromkreis über den Leiter 200 und den
Kontakt 341 zur Relaisspule S3 IV her. Am Ende seiner Anzugsbewegung unterbricht
RZ, den Kontakt i o, so daß alle Druckknöpfe wirkungslos werden. Gleichzeitig unterbricht
Kontakt io den Stromkreis seiner eigenen Spule, so daß die ohne Verzögerung vor
sich gehende Fallbewegung des Zeitrelais beginnt. Bei Betrieb des Aufzuges werden
die Kontakte am Zeitrelais durch die entsprechenden Kontakte 8 und 9 am Bremsmotor
abgelöst.
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Wird dagegen nach gegebenem Kommando innerhalb der am Zeitrelais eingestellten
Zeit der Aufzug nicht in Betrieb gesetzt, z. B. wenn ein Fahrgast nach Drücken eines
Knopfes sich wieder entfernt, ohne in die Kabine einzutreten, so löst das Kommando
nach Ablauf des Zeitrelais wieder aus und gelangt nicht zur Ausführung.
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c) Das Relais R3 schließt die Kontakte 531 und 532.
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i. Durch seinen Kontakt 531 wird folgender Stromkreis geschlossen:
Leiter 0, Köntakt 7 am Zeitrelais RZ, oder Kontakt 8 am Bremsmotor, Leiter Zoo,
Türkontakte KT, bis KT4, Kontakt 531 am R3, Kontakt am Richtungsumschalter U3, Leiter
ioi, Kreuzungskontakt i und Aufwärtsspule des Umschaltschützes RU, Spule und Kontakt
3 des Zeitv erzögerungsrelais RZ, Leiter N.
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2. Kontakt 532 schließt den Selbsthaltestromkreis für das Relais R3,
damit dasselbe auch nach Loslassen des Druckknopfes noch angezogen bleibt.
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d) Das Umschaltschütz RU, dessen Aufwärtsspule angezogen hat, erfüllt
folgende Funktionen i. Es unterbricht den Kreuzungskontakt 2 und verriegelt damit
die Fahrt in der Abwärtsrichtung.
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2. Die Kontakte 4 und 5 sind parallel zum Kontakt 3 am Zeitrelais
RZ geschaltet und dienen zum Verhindern des raschen Umsteuerns; ferner bezweckt
die Kombination dieser Kontakte mit dem Zeitrelais RZ, das Wiederanfahren des Aufzuges
automatisch einzuleiten für den Fall, daß das Öffnen der Tür unterlassen wurde.
Die Haltezeit des Aufzuges ist an dein Zeitrelais RZ je nach Bedarf einzustellen.
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3. Die Kontakte 71 und 72 (oder 61 und 62) legen den Brernslüftmotor
Blll ans Netz, welcher seinerseits die Bremse lüftet sowie den Umschaltapparat für
den Hauptmotor schließt. Der Fahrkorb setzt sich nun in der »Auf«-Richtung nach
dem dritten Stockwerk hin -in Bewegung.
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e) Um die Distanz des erforderlichen Bremsweges vor dem dritten Stockwerk
wird durch die Kurve CU der Schalter U3 unterbrochen, und die »Auf«-Spule des Umschaltschützes
RU fällt ab. Der Bremsmotor wird dadurch stromlos und trennt durch den Umschaltapparat
die Anlage vom Netz. Die Bremse fällt ein, und der Aufzug kommt auf dein dritten
Stockwerk zum Stillstand.
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Im Bereich des Bremsweges, kurz nach dem Unterbrechen von U3, schließt
der durch die Kurve CB gesteuerte Sendeschalter S3 seinen Kontakt. Weil auch das
Relais S3 IV angezogen hat, ist Kontakt 343, wie schon gesagt, geschlossen. Es entsteht
daher der Stromkreis: Leiter O, Schalter S3, Kontakt 343 am Relais S3 IV, Leiter
4, Relais R4 des vierten Stockwerkes, Leiter 42, Kontakt im Kommandounterbrecherschalter
K4, Leiter N. Relais R4 zieht an und hält sich danach durch Kontakte 5q2 selbst.
Damit ist das Sendekommando in das vierte Stockwerk weitergegeben.
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Schließlich unterbricht die Kurve CF auch noch den Kornmandounterbrecher
K3, welcher die Relais S3IV und R3 des dritten Stockwerkes auslöst.
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Nachdem der Fahrgast eingetreten ist und die Tür geschlossen hat,
fährt der Fahrkorb selbsttätig in der Aufwärtsrichtung weg, sobald die am Zeitrelais
RZ eingestellte Zeit verstrichen ist.
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f) Vor Ankunft im vierten Stockwerk werden die Kontakte wieder in
gleicher Reihenfolge betätigt wie beim Einfahren in Stockwerk 3, d. h. i. Richtungsumschalter
U4, 2. Sendekontakt S4 und 3. Kommandounterbrecher K4. Dabei bleibt aber der Sendekontakt
ohne Wirkung, weil nur das Relais R4 angezogen hat, jedoch keines der Stockwerkrelais
S, so daß die Kontakte 413, 423 und 433 offen bleiben.
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Wenn keine weiteren Kommandos gegeben werden, bleibt daher der Fahrkorb
in Stockwerk 4 stehen.
Betriebsfall 1I Wir nehmen an, der Fahrkorb
stehe untätig im Stockwerk 3. Ein Fahrgast tritt im dritten Stock, also am zufälligen
Standort der Kabine, herzu und drückt den Knopf D3 IV; er wünscht also in die vierte
Haltestelle befördert zu werden. Das Registrierrelais S3 IV nimmt das Sendekommando
für die vierte Haltesteile auf, indem der Kontakt 341 geschlossen wird. Die Übertragung
des Kommandos darf jedoch nicht unmittelbar darauf erfolgen, damit der Fahrgast
Zeit hat, die Schachttür zu öffnen und einzusteigen. Um dieser Bedingung zu genügen,
hat die Sendekurve CB in der Mitte eine Aussparung, so daß vor und nach einem Stockwerk
der Sendekontakt S jeweils geschlossen wird, bei Stand des Fahrstuhls auf einem
Stockwerk jedoch offen bleibt. Damit das Sendekommando für die vierte Haltestelle
dennoch erfolgt, ist parallel zu dem Sendeschalter Kontakt S3 ein zusätzlicher Türkontakt
T3 gelegt, der bei öffnender Tür, also beim Betreten des Fahrkorbs, sofort schließt.
Der Steuervorgang spielt sich dann derart ab, daß beim Öffnen der Tür ein Stromkreis
vom Leiter O über Kontakt T3, Leiter 53, Kontakt 343 am Registrierrelais S3 IV,
Relaisspule R4, Leiter 42, Kommandoauslöser k4, Leiter N entsteht. Sobald die Tür
des dritten Stockes geschlossen wird, leitet dann das angezogene Relais R4 durch
seinen Kontakt 541 die Fahrt in das vierte Stockwerk ein.
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Beim Einfahren in das vierte Stockwerk erfolgt - das Anhalten entsprechend
den unter Betriebsfall I f beschriebenen Steuervorgängen.