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Löschen von Alkohol- und ähnlichen Flüssigkeitsbränden mittels auf
chemischem Wege erzeugten Schaumes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löschen
von Bränden von Alkohol und ähnlichen Flüssigkeiten, wie Methylalkohol, Aceton,
mittels auf chemischem Wege erzeugten Schaumes.
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Die Löschung von Bränden mit chemisch erzeugtem Schaum erfolgte bisher
in der Weise, daß Bicarbonate oder Carbonate in Gegenwart von Schaumerzeugern und
Wasser durch Säuren oder sauer reagierende Salze zersetzt werden.
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Als saure Komponente verwendet man hierbei Säuren, wie Oxalsäure,
Schwefelsäure, ferner. aber auch Salze, die infolge Hydrolyse sauer reagieren, z.
B. Aluminiumsulfat, Ferri= chlorid, Zinksulfat usw., während man als Schaumerzeuger
synthetische Netzmittel, Lakritz, natürliche sowie abgebaute pflanzliche und tierische
Eiweißstoffe, Dextrine, Pflanzenschleim, Zellstoffablauge, Alkalisilicaxe usw. benutzt.
Auch sind Harzseifen und gelegentlich auch Alkaliseifen vorgeschlagen worden.
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In einem Sonderfall hat man für die Erzeugung von Feuerlöschschaum
aus kohlensauren Salzen und Schwefelsäure oder Aluminiumsulfat in einem Handlöscher
zur Vermeidung von allmählichen Zersetzungen des Saponins vorgeschlagen, das Saponin
in Alkohol -aufzulösen und diese Lösung durch einen Zusatz von Seife zum Erstarren
zu bringen. Die so bisher erzeugten Schäume haben zwar eine ausreichende Beständigkeit
auf fast allen feuergefährlichen Flüssigkeiten, zeigen jedoch gegenüber Alkoholen
und ähnlichen Flüssigkeiten nur sehr geringe Beständigkeit. Hierdurch wird die Ablöschung
sehr erschwert oder unmöglich, da der Schaum dauernd vom Alkohol zerstört wird.
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Ziel der Erfindung ist, diese Mängel zu beseitigen. Erreicht wird
dies dadurch, daß gemäß der Erfindung in dem entstehenden Schaum Aluminiumseife
bzw. Seife eines anderen dreiwertigen Metalls gebildet wird, indem Aluminiumsulfat
oder andere Salze dreiwertiger Metalle und Alkaliseifen, vorzugsweise solche gesättigter
Fettsäuren, neben den sonstigen üblichen schaumerzeugenden Stoffen zugesetzt werden.
Mit wachsendem _ Gehalt an ungesättigten Fettsäuren nimmt die Schutzwirkung der
auf diesem Wege hergestellten Schäume gegenüber Alkohol wieder ab. .-Bei Leinölseifen
tritt sie überhaupt nicht auf. . Harzseifen zeigen nur geringere Wirksamkeit.
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Man kann bei Anwendung von Lösungen der Einzelkomponenten die Seife
in der basischen Komponente auflösen. Bei Anwendung eines einheitlichen Chemikaliengemisches
bzw. von trockenen Einzelkomponenten, die erst im Bedarfsfalle mit Wasser zur Reaktion
gebracht werden, kann man die Seife den Chemikalien in Pulverform, zweckmäßig feiner
Pulverform
zufügen. Die Haltbarkeit der Schaumpulver bei der Lagerung
wird durch diese Zusätze nicht beeinflußt, nlan kan,nf z. B. fertige Waschmittel
des Handels, die ii@y wesentlichen aus pulverförmiger Seife he=' stehen, hierfür
verwenden.
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Die Beständigkeit derartig erzeugter Schäume auf Alkohol und die damit
gegebene Löschmöglichkeit hängen damit zusammen, daß sich bei der Schaumerzeugung
ein gesättigtes fettsaures Salz des Aluminiums oder anderer verwendbarer mehrwertiger
Metalle .durch Umsetzung bildet. Die erzeugten gallertartigen, fettsauren Metallsalze
verleihen dem Schaum die Eigenschaft, daß er durch den Alkohol nicht genetzt wird,
so daß der Alkohol dem Schaum das Wasser nicht entzieht, wodurch bei den bisher
verwendeten Löschschäumen die Zerstörung des Schaumes herbeigeführt wurde. Das lediglich
diese gallertartigen, auf diese Weise durch Umsetzung unmittelbar vor oder während
der Schaumerzeugung gebildeten fettsauren Salze diese Wirkung ausüben, geht daraus
hervor, daß bisher verwendete Schäume auch bei Mitverwendung gepulverter, getrockneter
Aluminiumseife, wie dieses bereits ohne Hinweis auf Alkoholbrandlöschung vorgeschlagen
worden ist, nicht alkoholbeständig sind. Es handelt sich auch nicht um eine besondere
Wirkung der All:aliseife in diesem Sinne. Stellt man nämlich unter Alkaliseifenzusatz
auf chemischem Wege Schäume her, bei denen die saure Komponente keine Salze mehrwertiger
Metalle enthält, vielmehr aus Schwefelsäure, Osalsäure u. dgl. besteht, so ist derartiger
Schaum bei Anwendung noch so großer Alkaliseifeninengen zur Ablöschung von Alkalibränden
völlig ungeeignet, da er rasch zerstört wird. Im Gegenteil wird der Schaum dann
sogar durch die freien Fettsäuren, die durch die Säuren abgeschieden werden, noch
unbeständiger als Schäume ohne Seifen.
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Neben Aluminiumsulfat, Aluminiumchlorid u. dgl. sind auch Salze anderer
mehrwertiger Metalle geeignet, soweit sie Bicarbonat zersetzen können, wie solche
des Eisens und des Zinks, z. B. Ferrichlorid und Zinksulfat. Im allgemeinen sind
aber Salze dreiwertiger Metalle, wie Aluminium und Eisen, am besten geeignet, unter
diesen vorzugsweise diejenigen des Aluminiums.
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Daß iin wesentlichen die gesättigt fettsauren :Metallsalze die Schutzvorrichtung
herbeiführen, geht auch daraus hervor, daß Schäume, die unter Zusatz von Leinölseife
und Aluminiumsulfat hergestellt worden sind, unmittelbar nach ihrer Bildung gegen
Alkohol unbeständig sind. Stehar diese Schäume aber einige Zeit an der Luft, so
ist bereits nach 5 bis io :,Knuten ein merkliches ;Ansteigen der Beständigkeit des
Schaumes gegenüber Alkohol feststellbar. Vermutlich erleidet das leinölsaure Aluminium
bereits während dieses Stehens eine Oxydation und geht dadurch in ein gesättigteres
fettsaures Salz über. Es wird daher erfindungsgemäß gegebenenfalls neben der Seife
den Schaumchemikalien zweckmäßig noch ein Stoff hinzugefügt, der leicht aktiven
Sauerstoff abspaltet, wie Perborate, Percarbonate. Persulfate u. dgl.
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Ausführungsbeispicl i Teil einer pulverigen Mischung, aus
48 Teilen Natriuinbicarbonat, |
- Saponin, |
5o - Aluminiumsulfat (19,S °;o Ton- |
erde), |
5 - Natronseifenpulver, von Hart- |
talg oder Kokosfett herrührend, |
wird mit io Teilen Wasser zur Reaktion gebracht.
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Der erzielte Schaum ist von außerordentlicher Beständigkeit gegenüber
Alkohol von beliebiger Stärke und löscht in kürzesterZeit Alkoholbrände ab.
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Wenn auch der Zusatz von Seifen allein den angestrebten Zweck gewährleistet,
so besteht doch die bevorzugte Arbeitsweise darin, die Seife neben einem anderen
Schaumerzeuger zurAnwendung zu bringen, weil in diesen Fällen der Schaum besonders
feinporig und besonders beständig ist.