DE569709C - Herstellung von frostwiderstandsfaehigen Loesungen fuer mit Reagenzstoffen arbeitende Schaumfeuerloescher unter Zusatz von Gefrierschutzmitteln - Google Patents

Herstellung von frostwiderstandsfaehigen Loesungen fuer mit Reagenzstoffen arbeitende Schaumfeuerloescher unter Zusatz von Gefrierschutzmitteln

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DE569709C
DE569709C DE1930569709D DE569709DD DE569709C DE 569709 C DE569709 C DE 569709C DE 1930569709 D DE1930569709 D DE 1930569709D DE 569709D D DE569709D D DE 569709DD DE 569709 C DE569709 C DE 569709C
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    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/06Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires containing gas-producing, chemically-reactive components

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Description

  • Herstellung von frostwiderstandsfähigen Lösungen für mit Reagenzstoffen arbeitende Schaumfeuerlöscher unter Zusatz von Gefrierschutzmitteln Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von frostwiderstandsfähigen Lösungen für mit Reagenzstoffen arbeitende Schaumfeuerlöscher unter Zusatz von Gefrierschutzmitteln, wie mehrwertige Alkohole, vorzugsweise Glycerin, ferner Salze einwertiger Metalle mit einwertigen Säuren, z. B. Kaliumchlorid. Man hat bereits vorgeschlagen, für sogenannte Naßfeuerlöscher die Carbonatlösung bzw. Bicarbonatlösung durch Zusätze von Glykol frostbeständig zu machen. Da in diesem Falle die Carbonat-Glykol-Lösung das eigentliche Löschmittel darstellt, ist in dem Gehalt an immerhin. bei i25° entflammendem Glykol bereits löschtechnisch ein Nachteil zu erblicken.
  • Ferner ist vorgeschlagen worden, Pottaschelösungen zwecks weiterer Herabdrückung des Gefrierpunktes mit Äthylenglykol zu versetzen, außerdem als Korrosionsschutzmittel Natriumdichromat hinzuzufügen.
  • Es ist außerdem bereits bekannt, Rhodanerdalkalien in wäßriger Lösung als tief frostbeständige Feuerlöschmittel zu verwenden, gegebenenfalls auch unter MitverNvendung eines geringen Glycerinzusatzes.
  • Diese gesamten Verfahren betreffen aber nur sogenannte Naßlöscher, bei denen die Lösung als solche nach höchstens teilweiser Umsetzung mit einer den Kohlensäuredruck erzeugenden Säure das Löschmittel darstellen soll. Eine Nutzanwendung für das Schaumlöschverfahren, dessen Bedingungen gänzlich andere. sind, läßt sich hieraus nicht ziehen. Bei den Arbeiten zur Herstellung frostbeständiger alkalischer Komponenten in den mit Reagenzstoffen arbeitenden Schaumfeuerlöschern wurde gefunden, daß es für den angestrebten Zweck vorteilhaft ist, die Alkalibicarbonatlösung mit mehrwertigen Alkoholen, wie Glycerin oder Glykol, zu versetzen oder der Alkalibicarbonatlösung Salze einwertiger Metalle mit einbasischen Säuren, z. B. Chlorkalium, Rhodanammonium usw.. hinzuzufügen.
  • Beide Verfahren geben befriedigende Resultate. Immerhin wird der erstrebte Zweck durch ein Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung noch besser erreicht.
  • Zwecks Herstellung einer frostbeständigen wäßrigen Alkalibicarbonatschaumerzeugerlösung mittels Glycerin sind stets verhältnismäßig hohe Gehalte an diesem erforderlich. Es ist hierbei beachtlich, daß die Gefrierpunktserniedrigung durch Zusatz mäßiger Mengen Glycerin unverhältnismäßig gering ist. Erst bei hoher Konzentration steigt die Gefrierpunktserniedrigung stark an. Z. B. gefriert eine wäßrige Glycerinlösung mit 2o % Glycerin bereits bei -2,5°, wohingegen eine Lösung mit ¢o Gewichtsprozent Glycerin erst bei - 17,5' gefriert. Unter diesen Umständen sind niedrige Glycerinzusätze völlig zwecklos. Bei den erforderlichen hohen Zusätzen von Glycerin ist jedoch zu beachten, daß Glycerin selbst eine brennbare Substanz ist. Dieser Mangel macht sich beiden meisten Fällen derSchaumlöschung, wenn es sich z. B. um die Ablöschung von Benzinbränden handelt, praktisch zwar nicht bemerkbar, da derartige Flüssigkeitsbrände durch den Schaum rasch genug abgekühlt werden, ohne daß das Glycerin auf seine erforderlicher Brenntemperatur nach Verdampfung des Wassers erhitzt werden könnte. Gelangt jedoch der Schaum auf feste hocherhitzte Brandobjekte, so ist immerhin mit der Möglichkeit zu rechnen, daß das Glycerin schließlich auch nach dem Zergehen des Schaumes zur Verdampfung und Verbrennung gelangt. Überdies ist Glycerin eine im Verhältnis zu den üblichen zur Schaumerzeugung verwendeten. Salzen bereits ziemlich kostspielige Substanz.
  • Auch die Herstellung frostbeständiger wäßriger Alkalibicarbonat-Schaumerzeugerlösungen mittels Zusatz von Salzen einwertiger Metalle mit einbasischen Säuren, wie Chlorkalium, verlangt ebenfalls ziemlich hohe Zusätze. Hierdurch wird die Gesamtelektrolytkonzentration der Lösung gesteigert. Es wird auch bei tiefer Temperatur eine Reaktion gewährleistet, jedoch läßt die Haltbarkeit der Schäume zu wünschen übrig, da erfahrungsgemäß hohe Elektrolytkonzentrationen die Beständigkeit eines Schaumes unvorteilhaft beeinflussen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung bedeutet eine Verbesserung gegenüber den letzterwähnten beiden Verfahren. Es besteht darin, daß der aus wäßriger Bicarbonatlösung und einem Schaumerzeuger. bzw. Schaumerzeugern bestehenden basischen Schaumerzeugungskomponente mehrwertige Alkohole, vorzugsweise Glycerin, und gleichzeitig Salze einwertiger Metalle bzw. Radikale mit einwertigen Säuren, wie Kaliumchlorid, zugesetzt ,werden.
  • Es hat sich nämlich auf. Grund eingehender Versuche die überraschende Tatsache ergeben, daß bei gleichzeitiger Anwendung von Glycerin und Kaliumchlorid sich die Konzentration des Kaliumchlorids erheblich herabdrükken läßt, wobei bereits verhältnismäßig geringe Mengen Glycerin, die an sich gänzlich unbefriedigende Kälteschutzwirkung ergeben würden, genügen, um der gesamten Alkalibicarbonatlösung die gewünschte Frostbeständigkeit zu verleihen. Es wird hiermit einmal der Vorteil erzielt, daß die Elektrolyt. konzentration erheblich zurückgedrängt mird. Der Schaum wird somit wesentlich beständiger, wobei sich neben der Herabdrückung der Elektrolytkonzentration noch die bekannte günstige Einwirkung des Glycerins auf die Schaumkraft an sich günstig bemerkbar macht. Auch lassen sich alsdann die für die Bereitung der wäßrigen Bicarbonatlösung erforderlichen Chemikalien, da ihre Menge erheblich erniedrigt ist, viel rascher und leichter in Lösung bringen. Anderseits ist die Glycerinkonzentration gegenüber den bisherigen Verfahren, die ausschließlich mit Glycerin arbeiten, ganz außerordentlich herabgedrückt, so daß auch die oben erörterte gegebenenfalls nachteilige Wirkung, daß mit dem Glycerin eine brennbare Substanz in den Schaum eingeführt wird, hierdurch praktisch ausgeschaltet wird.
  • Abgesehen von der leichten Löslichkeit der verringerten Menge der Trockenchemikalien in- der Glycerin-Wasser-Mischung, wobei die lösende Wirkung des Glycerins auf sämtliche angewendeten Salze vorteilhaft in Erscheinung tritt, bieten die so hergestellten Lösungen noch den Vorteil großer Billigkeit gegenüber den bisherigen Glycerinlösungen, da das meist angewandte, etwa go%ige technische Glycerin erheblich teurer ist als Kaliumchlorid.
  • Die gleichzeitige Anwendung von Kaliumchlorid und GIycerin bietet zudem noch den Vorteil, daß sich derartige Lösungen bei abnorm tiefen Temperaturen ebenso verhalten wie die Glycerin-Wasser-Lösungen der Bicarbonate allein. Erfahrungsgemäß erfolgt bei Alkalibicarbonatlösungen mit Zusatz von z. B. Käliumehlorid bei starker überschreitung des Kältegrades, für den die Füllung gedacht ist, ein vollständig starres Gefrieren. Hierdurch können die. Behälter zertrümmert werden. Hingegen bewirkt der Glycerinzusatz, daß auch bei ziemlich hohen Überschreitungen des gedachten Kältegrades die Lösungen stets breiig während. so daß die Löscherfüllung sich während des Gefriervorgangs ausdehnen kann, ohne einen Druck auf den Behälter auszuüben.
  • Zwecks Erläuterung der durch die Kombination von mehrwertigen Alkoholen mit Salzen einbasischer Säuren mit einwertigen Metallen gegenüber den bisherigen Verfahren erzielbaren Vorteile sei auf folgendes hingewiesen Um mit Hilfe von Kaliumchlorid als Frostschutzmittel unter Einbringung von Boa g Kaliumbicarbonat bzw. äquivalenten Bica.rbonatgemischen 8,75 1 Gesamtvolumen einer bis - 15' beständigen, den Schaumerzeuger enthaltenden basischen Lösung herzustellen, sind erfordernch i 7¢o g Kaliumchlorid.
  • Will man anderseits die gleiche Frostbeständigkeit mit Glycerin (technisch 9o %) herbeiführen, so sind erforderlich 3,30 1, entsprechend rund q. kg Glycerin.
  • Hingegen bedarf man bei gleichzeitiger Anwendung dieser Gefrierschutzmittel nur i2oog Kaliumchlorid und i,251 entsprechend rund i, 5 kg Glycerin, um die gleiche technische Wirkung herbeizuführen. Diese Glycerinmenge ist an sich in wäßriger Lösung gänzlich ungeeignet, eine technisch befriedigende Gefrierpunktserniedrigung herbeizuführen, da diese bei einer wäßrigen Glycerinlösung der gleichen Konzentration nur -2' beträgt. Anderseits bewirkt das Kaliumchlorid in der obenerwähnten Menge von 1200g, bezogen auf ein Gesamtvolumen von 8,751 wäßriger Lösung, nur eine Gefrierpunktserniedrigung auf ungefähr -6,5'.
  • Die gesamte nachstehende Mischung, die als Beispiel angeführt sein möge, Soo g Kaliumbicarbonat, 5o g Natriumbicarbonat, 4o g Saponin, 1200 g Kaliumchlorid, 1,251 Glycerin (technisch 9o %), i oo g Zellstoffablauge, mit Wasser gelöst zu einem Gesamtvolumen von 8,751, ergibt hingegen eine auch während wochenlanger Versuche erprobte Frostbeständigkeit von -15-. Selbst sehr starke Überschreitungen dieser Temperatur, wie z. B. ununterbrochene Kühlung gefüllter Feuerlöscher während 1o Tage auf -25", ergaben keinerlei Zerfrieren der Apparate.
  • Ähnliche Ergebnisse lassen sich bei gleichzeitiger Anwendung von Rhodansalzen und Glykol erhalten. Im allgemeinen ist jedoch Glycerin wegen seiner höheren Lösungsfähigkeit für Salze sowie auch aus Ersparnisgründen vorzuziehen.
  • Aus diesen Darlegungen geht hervor, daß sich durch Kombination der obenerwähnten beiden Einzelverfahren im Sinne der vorliegenden Erfindung ein erheblicher, nicht vorauszusehender technischer Fortschritt erzielen läßt. Allem Anschein nach wirkt das Kaliumchlorid im Zusammenhang mit dem Bicarbonat bei einer Glycerin-Wasser-Mischung mit nur mäßigem Glyceringehalt viel stärker gefrierpunktserniedrigend als bei reinem Wasser.
  • Als wichtig ist ferner noch hervorzuheben, daß das Verfahren gegenüber den bisher vorzugsweise angewandten, nur mit Glycerin arbeitenden Verfahren erhebliche wirtschaftliche Vorteile bietet, da die Menge des teuren Glycerins auf etwa 1/herabgesetzt werden kann.
  • Bezüglich der Säurekomponente ist zu bemerken, daß diese selbstverständlich bei der tiefen Temperatur nicht allein frostbeständig, sondern auch noch reaktionsfähig sein muß. Hierfür kommt z. B. verdünnte Schwefelsäure in Frage. Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Mischung von Aluminiumchloridlösung mit Salzsäure verwendet wird, da sich alsdann bei der Umsetzung der Reagenzstoffe das als Schutzkolloid wirkende Aluminiumhydroxy d bildet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von frostwiderstandsfähigen basischen Lösungen für mit Reagenzstoffen arbeitende Schaumfeuerlöscher unter Zusatz von Gefrierschutzmittehz, wie mehrwertige Alkohole, vorzugsweise Glycerin, ferner Salze einwertiger Metalle mit einwertigen Säuren, z. B. Kaliumchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß der bekannten. aus wäßriger Bicarbonatlösung und einem Schaumerzeuger bzw. Schaumerzeugern bestehenden basischen Schaumerzeugungskomponente die mehrwertigen Alkohole und die Salze gleichzeitig in den erforderlichen Mengen zugesetzt werden.
DE1930569709D 1930-11-25 1930-11-25 Herstellung von frostwiderstandsfaehigen Loesungen fuer mit Reagenzstoffen arbeitende Schaumfeuerloescher unter Zusatz von Gefrierschutzmitteln Expired DE569709C (de)

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DE1930569709D Expired DE569709C (de) 1930-11-25 1930-11-25 Herstellung von frostwiderstandsfaehigen Loesungen fuer mit Reagenzstoffen arbeitende Schaumfeuerloescher unter Zusatz von Gefrierschutzmitteln

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DE (1) DE569709C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE965184C (de) * 1952-03-29 1957-06-06 Concordia Elek Zitaets Ag Frostsicheres Feuerloeschmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE965184C (de) * 1952-03-29 1957-06-06 Concordia Elek Zitaets Ag Frostsicheres Feuerloeschmittel

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