AT133744B - Verfahren zur Herstellung eines aus Hexamethylentetramin, Chlornatrium und Chlorammonium bestehenden Salzgemisches. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines aus Hexamethylentetramin, Chlornatrium und Chlorammonium bestehenden Salzgemisches.

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AT133744B
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   Bekanntlich kann man Hexamethylentetramin bzw. seine Derivate in der Weise erzeugen, dass man Ammoniak und Formaldehyd in Gasform oder in wässeriger Lösung   aufeinander   einwirken lässt. 



  An Stelle des fertiggebildeten Formaldehyds hat man auch Methan oder Methylalkohol in Gegenwart geeigneter Katalysatoren verwendet. 



   Es wurde nun gefunden, dass man ein Hexamethylentetramin enthaltendes Produkt in der Weise darstellen kann, dass man in eine mit Natriumbicarbonat übersättigte Lösung von Chlorammonium, welche noch beträchtliche Mengen   ungelöstes     Natriumbiearbonat   enthält, langsam Formalin einlaufen lässt. Es beginnt dann alsogleich ohne sonderlich merkbare   Erwärmung reichliche Entwicklung von   Kohlensäure, die so heftig werden kann, dass bei Verwendung von geschlossenen Gefässen Vorsieht am Platze ist. 



   In der Literatur ist die Gewinnung reinen Hexamethylentetramins durch Einwirkung von Formaldehyd auf Ammoniumcarbonat bereits erwähnt (C.   1920, III,   88). Es handelt sich hiebei jedoch um solches Ammonsalz, das etwa zur Hälfte aus   earbaminsaurem     Ammonium   bestand, dessen Anwesenheit zur Durchführung der Reaktion offenbar für erforderlich gehalten wurde. Demgegenüber verwendet das neue Verfahren lediglich Lösungen reinen Chlorammoniums unter Zusatz von Natriumbicarbonat. bzw. eine Mischung von Kochsalz und Ammonbiearbonat.

   Das Ziel des vorliegenden Verfahrens ist auch nicht die Gewinnung reinen Hexamethylentetramins, sondern vielmehr die Herstellung eines aus Kochsalz,   Ammonehlorid   und Hexamethylentetramin bestehenden   Salzgemisches,   das bei der Kunstharzerzeugung gegenüber   reinem Hexamethylentetramin   Vorteile aufweist. 
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 erfolgter Lösung etwa 100 kg Natriumbicarbonat hinzu. Dann giesst man in kurzen Abständen vorsichtig   129 ! handelsübliches 40% iges Formalin   hinzu. Man kann auch von einer Lösung von 100 kg   Ammonium-   bicarbonat und   100 leg Kochsalz   in etwa der gleichen Menge Wasser ausgehen. Auch kann das doppeltkohlensaure Natron bzw. das Ammoniumbicarbonat ganz oder zum Teil durch neutrales Carbonat ersetzt werden.

   Nach beendeter Reaktion enthält die Lösung ungefähr 5-5% Hexamethylentetramin neben etwa   6'4%   Chlorammonium und etwa   10-5% Chlornatrium. Statt   wässerige   Formaldehydlösung   ein- 
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 wird mit der erhaltenen Lösung durch Abdampfen gewonnen ; aus diesem kann das Hexamethylentetramin in an sich bekannter Weise, etwa durch Extraktion mit Alkohol, erhalten werden. 



   Zur technischen   Durchführung   des Verfahrens in grossem Massstabe kann man von den Laugen ausgehen, die bei der Herstellung der Ammoniaksoda nach dem Solvayverfahren verwendet werden. 



   Bekanntlich geht die Ammoniaksodaindustrie von einer mit Kochsalz gesättigten gekühlten Sole aus, in welche Ammoniumbicarbonat in etwa äquivalenten Mengen oder entsprechende Mengen von Ammoniakgas und Kohlensäure eingeführt werden. Aus der Lösung scheidet sich dann, insbesondere wenn die Temperatur niedrig gehalten wird, festes Natriumbicarbonat aus, u. zw. nach der Gleichung :
NaCl   + NHJICOg = NHCl   +   NaHC03.   



   Es hat sich nun gezeigt, dass man durch Einhaltung einer ein wenig höheren Temperatur, beispielsweise der Zimmertemperatur, die Abscheidung von Natriumbicarbonat verhindern kann. Bei Zusatz 

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 von Formalin zu der genannten Salzmischung bildet sich dann aus dem in der Lösung enthaltenen Ammoniumsalz Hexamethylentetramin. Die Umsetzung kann etwa durch die folgenden   Gleichungen   wiedergegeben werden : 
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4   NaHC03   + 4 HC1 = 4 H20   +   4   CO2   + 4 NaCl. 



   Wie man sieht, entsteht bei diesem Prozess also Kochsalz neben Hexamethylentetramin, während
Kohlensäure entweicht. Ist in der Lösung von vornherein ein Überschuss von Chlorammon vorhanden, so entsteht unmittelbar ein Gemisch von Kochsalz, Chlorammon und Hexamethylentetramin. das für verschiedene Zwecke, besonders in der Kunstharzindustrie, mit Vorteil unmittelbar verwendet werden kann. Das   ruckgebildete   Kochsalz sowie die Kohlensäure können allenfalls nach Zusatz neuer Mengen von Ammonearbonat zur Herstellung weiteren Hexamethylentetramins bzw. des   gewünschten     Misch-   salzes wieder verwendet werden. 



   Beispiel 2 : In eine aus dem Ammoniaksodaprozess nach Solvay stammende Lauge, welche 80 leg Ammonbicarbonat und 60   lcg Natriumchlorid   in   240 l   Wasser enthält, werden bei Zimmertemperatur langsam ungefähr   62 l   gasförmiger Formaldehyd eingeleitet, wobei lebhafte   Kohlensäureentwieklung   stattfindet. Das aus Hexamethylentetramin, Kochsalz und Salmiak bestehende Reaktionsprodukt wird durch Abdampfen des Lösungswassers gewonnen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines aus Hexamethylentetramin, Chlornatrium und   Chlorammonium   bestehenden Salzgemisches, dadurch gekennzeichnet, dass man in eine Kochsalz und Ammoniumbiearbonat bzw. Ammoniumchlorid und Natriumbicarbonat enthaltende Lösung Formaldehyd einführt und das Reaktionsgemisch durch Eindampfen gewinnt.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kochsalz und Ammoniumbicarbonat enthaltende Ausgangslösung die zur Herstellung der Ammoniaksoda nach dem Solvayverfahren dienende Lauge verwendet.
AT133744D 1927-03-10 1928-02-25 Verfahren zur Herstellung eines aus Hexamethylentetramin, Chlornatrium und Chlorammonium bestehenden Salzgemisches. AT133744B (de)

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