DE646659C - Schilfmaeher - Google Patents

Description

Zum Mähen von Schilf und anderen Wasserpflanzen in der Fischzucht dienenden Gewässern werden Maschinen verwendet, die Sensenketten oder Schneidwerke nach Art der Schneidwerke von Gras- und Getreidemähern haben, die die Pflanzen unterhalb der Wasseroberfläche abschneiden. Während die Sensenketten dem Fahrzeug nachgeschleppt werden, letzteres sich also über das ungeschnittene Schilf u. dgl. hinwegschieben muß, sind die zumeist motorisch betriebenen Schneidwerke stets vor dem Fahrzeug angebracht und schneiden durch ihre hin und her gehenden Messer das Schilf vor sich weg, so daß für das Fahrzeug eine freie Gasse geschaffen wird.

Allen mit Schneidwerken arbeitenden Schilfmähern ist eine getrennte Anordnung von Schneidwerk und Antriebmotor eigen.

Der Motor ist dabei auf dem Kahn untergebracht, so daß zur Übertragung seiner Umlaufbewegung auf das Schneidwerk Ketten, Riemen, Kurbelstangen, Zahnräder und ähnliche Übertragungsmittel erforderlich sind.

Die Schneidwerke sind bei allen bisher bekannten Maschinen außen am Bug des Fahrzeuges befestigt und im allgemeinen in senkrechter Richtung auf verschiedene Tiefe einstellbar. Das Einstellen geschieht dabei von Hand zu Beginn des Mähens entsprechend der jeweiligen Tiefe des Gewässers. Eine selbsttätige Tiefeneinstellung ist bisher nicht bekanntgeworden. Um in flachen Gewässern mit wechselnder Bodentiefe die jeweils notwendige Einstellung des Schneidwerks zu erleichtern und damit ein Festfahren des Fahrzeugs durch Einwühlen der Messer in Bodenunebenheiten zu verhindern, werden an den Schneidwerken Blechschwimmer vorgesehen, welche durch ihren Auftrieb das gesamte Gewicht der außen am- Bug aufgehängten und oftmals sehr schweren Schneidvorrichtungen ausgleichen. Die Schwimmer sind meist zylindrisch, und ihre Achse liegt in der Fahrrichtung.

Um zu vermeiden, daß sich geschnittenes Schilf vor dem Kahn anstaut, durch welches die gleichmäßige Vorwärtsbewegung des Kahnes gehemmt oder sogar unmöglich gemacht wird, wird oberhalb des waagerechten, das Mähen bewirkenden Schneidwerkes, und zwar in dessen Mitte, ein senkrechtes Schneidwerk angebracht, welches das sich vor dem Kahn auf der Wasseroberfläche stauende Schilf durchschneidet, und rechts und links zum Abschwimmen bringt.

Allen bekannten und im Gebrauch befindlichen Schilfmähern sind Mängel eigen, welche ihren Einsatz in größerem Umfang erschweren. Dies gilt besonders von solchen Schilfmähern, die in flachen Gewässern, also in Teichen arbeiten sollen. Durch die Unterbringung des Motors auf dem Kahn wird dieser in unerwünschter Weise belastet und erhält eine größeren Tiefgang, wodurch das Befahren der seichten Randgebiete, an denen das meiste Schilf wächst, erschwert wird. Außerdem nehmen der Motor und die zum

Übertragen der Drehbewegung des Motors auf das Schneidwerk dienenden Mittel erheblichen Raum ein, so daß die Verwendung des Kahns für Förderzwecke, z. B. zum Heranschaffen von Fischfutter an die Futterplätze, und die Bewegungsfreiheit der Bedienungsleute beeinträchtigt wird.

Die angegebenen Nachteile der bekannten Schilfmäher sollen gemäß der Erfindung dadurch beseitigt werden, daß das Schneidwerk und der zu dessen Antrieb dienende Motor mittels einer Geradführung an dem Wasserfahrzeug aufgehängt wird sowie die Schwimmer oberhalb und unterhalb des Schneidwerkes parallel zu diesem angeordnet werden. Diese Maßnahmen ermöglichen es dem Schneidwerk, sich selbsttätig allen Bodenunebenheiten anzupassen.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung an einem Schilfmäher in einer Ausführungsform in

Abb. ι in Seitenansicht und in

Abb. 2 im Grundriß dargestellt.

Abb. 3 ist ein Schaubild des Schilfmähers und des ihn tragenden Kahnes.

Der Schilfmäher ist als Anbaumaschine ausgebildet. Die bekannten Schneidwerke </ und e sowie der Motor c und die Schwimmer i· sind vereinigt und mittels einer Parallelogrammführung a in senkrechter Richtung frei beweglich außen am Bug b des Wasserfahrzeuges befestigt. Die Stöße des Motors können daher keine Wirkung auf die Tiefenlage der Schneidwerke d ausüben. Der Kahn ist von dem Motorgewicht entlastet und für andere Zwecke völlig frei. Da das Motorgewicht das Eigengewicht der Schneidvorrichtung vermehrt, würde ohne Gewichtsausgleich ein Hochheben des Schilfmähers mittels des Hebels / erschwert und der Tiefgang des Kahnes am vorderen Ende vergrößert, was für seichte Gewässer unerwünscht ist. Zum Ausgleich des Gewichts sind zwei parallel zu den waagerechten Schneidwerken d angeordnete flache Blechschwimmer .S' vorgesehen. Diese Schwimmer haben eine solche Abmessung, daß sie das Gewicht des Schilfmähers nahezu ausgleichen. Lediglich ein geringes Übergewicht nach unten wird beibehalten, um die Schwimmer, welche die Messerbalken nach oben und unten um einige Zentimeter überragen, in ständiger Berührung mit dem Teichboden zu halten. Die Schwimmer wirken daher als Taster, welche allen Unebenheiten des Bodens folgen. Die waagerechten Schneidwerke d des infolge der Geradführung α in senkrechter Richtung frei beweglichen Mähers bewegen sich dafür stets dicht über dem Boden hin und schneiden das Schilf möglichst tief ab. Das Einstellen auf die jeweils notwendige Tiefe geschieht in den durch einen Anschlag zugelassenen Grenzen völlig selbsttätig und macht jede weitere Bedienung unnötig. Ein Einwühlen der Schneidwerke im Boden kommt nicht vor, weil die Schwimmer über ihre ganze Breite um einige Zentimeter über die tiefste Stelle der Messer nach unten vorstehen. Stellen sich dem Mäher unüberwindliche Hindernisse in den Weg, ?.. B. Baumstümpfe, Steine u. dgl., dann kann der Mäher mittels des Hebels/ leicht über diese hinweggehoben werden. Das Herausnehmen der Messer der Schneidwerke zwecks Nachschleifens macht keine Schwierigkeiten, weil die Schwimmer an der Rückfeite der Schneidwerke angebracht sind.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schilfmäher mit einem am Bug eines Wasserfahrzeuges in senkrechter Richtung frei beweglich und abnehmbar angeordneten, mit Schwimmern versehenen Schneidwerk, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidwerk und der zu seinem Antrieb dienende Motor mittels einer Geradführung, z. B. einer Parallellogrammführung, an dem Fahrzeug aufgehängt sowie die Schwimmer oberhalb und unterhalb des Schneidwerkes parallel zu diesem angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   Berlin, gedruckt in der