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Gassicherheitsventil Bei den bisher gebräuchlichen Sicherheitsvorrichtungen
für Gasleitungen mit geringen überdrücken (bis 0,2 atü) wurden Ventile zum Abblasen
ungern angewendet, weil sie besonders in der Nähe der Abblasegrenze mangels genügender
Anpreßkraft nicht dichthalten. Man behalf sich deshalb meist mit Flüssigkeitsdurchschlagtäpfen,
derenTauchung die dem Abblaseedruckentsprechende Höhe hat. Dabei wurde beim Durchschlagen
des Gases eine größere Flüssigkeitsmenge fortgerissen, so daß, beim Nachlasseen
des Gasdruckes erst ein Wiederauffüllen des Topfes nötig war, um den genügenden
Abschluß wiederherzustellen. Wertvollere Abspierrmittel, welche wegen ihres höheren
spezifischen Gewichtes (Quecksilber) oder ihres niedrigeren Gefrierpunktes (öl)
unter Umständen besonders geeignet sein konnten, kamen aus diesem Grunde selten
zur Anwendung, weil ihr Verlust mit erheblichen Unkosten verbunden war. Die Sicherheitstöpfe
mußteri daher mit Wasser gefüllt und mit Rücksicht auf die Frostgefahr in frostfreien
.Räumen aufgestellt oder besonders beheizt werden..
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Gemäß der Erfindung werden diese übelstände dadurch vermieden, daß
ein Ventil zur Anwendung kommt, das mit einer Tauchglocke (einer Membran, einem
Kolben usw.) verbunden ist, die den. Ventilteller durch ihr Gewicht in der Schlußlage
hält und eine Durchschlagssicherung, die nach überschreitung des zulässigen Druckes
Gas hindurchläßt, das unter die Tauchglocke (Membran, Kolben @o. dgl.) eintritt
und die Ventilöffnung veranlaßt. Als Durchschlagssicherung kann eine kleine Tauchglocke
dienen, die an einem Kniehebel hängt, der an dem Ventil angreift und das Ventil
anpreß.t. Die Tauchglocke kann auch an Hebeln angreifen, die das Ventil verriegeln.
Es ist auch möglich, den Widerstand der Durchschlagssicherungentsprechend dem zunehmenden
Druck abnehmen zu lassen.
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Nach der Erfindung wird also das Ventil bis zur Erreichung des Grenzdruckes
durch das Gewicht der Tauchglocke (der Membran oder des Kolbens) voll belastet.
Erst wenn. die Durchschlagssicherung, z. B. die Tauchung, durchschlagen wird, die
einen Teilstrom des Gases unter die Glocke gelangen läßt, der sie zu heben imstande
ist, erfolgt das Anheben der Glocke bei Erreichung des festgelegten Grenzdruckes.
Die aus der Tauchung herausgeschleuderte Flüssigkeit bleibt unter der Glocke und
kann nicht verlorengehen. Der Gasdruck unter der Glocke erhöht die Durchschlagshöhe
der Tauchung nur sehr wenig. Macht man aber die Tauchung selbsttätig veränderlich,
so daß sie entsprechend dem zunehmenden Druck unter der Glocke kleiner wird, so
kann man den Einfluß des Gasdruckes unter der Glocke auch ganz ausschalten. Die
hierfür in Frage kommende Haube, die über das Gaszuführungsnohr der Glocke gestülpt
ist, ist im Gewicht so zu bemessen, daß sie sich bei Erreichung des Grenzdruckes
bis zu seinem Anschlag hebt,
der der notwendigen Verringerung der
Tauchung entspricht, wenn allm,ihlich unter der Tauchglocke ('-%Iemb@aii oder Kolben)
der -zum Heben derselben notwendige Gasdruck entsteht.
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Die Zeichnung zeigt drei Ausführungsbei-.: spiele der Erfindung.
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Abb. i zeigt ein Gassicherheitsventil mit einer Tauchglocke, die an
einem Kniehebels5-stem hängt. Als Durchschlaggsicherung dient eine kleine feststehende
Tauchglocke.
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Abb.2 zeigt eire Abänderung der Durchschlagssicherung, indem an Stelle
der feststehenden Tauchglocke eine bewegliche Tauchglucke tritt.
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Abb.3 schließlich zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Tauchglucke
an Hebel angreift, die das Ventil verriegeln.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Abb. i ist im Ventilgehäuse i
mit der Einströmöffnung 2 und der Auslaßöffnung 3 ein besonderer behälterartiger
Einsatz .4 angeordnet, in dessen Seitenwandungen die Ventilüffnungen 5 angebracht
sind. Diese öffnungen 5 werden durch die Ventilteller 6 verschlossen. Die Ventilteller
6 stehen über ein Kniehebelgestänge 7, das in den Drehpunkten 8 fest gelagert ist,
und über ,eine Stange 9 mit einer Glocke i o in Verbindung, die in die Flüssigkeit
des behälterartigen Einbaues 4. taucht. Unter die Glocke i o führt vom Gasraum,
in den der Eingangsstutzen 2 hineinführt, ein Rohr i i, das durch eine feststehende
Tauchglucke 12 überdeckt ist. In der Glocke i o ist außerdem noch eine Atemöffnung
13 vorgesehen.
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Bei der Abb.2 tritt an Stelle der feststehenden Tauchgl.ocke 12 die
bewegliche Tauchglucke 14.. Durch diese Anordnung wird der Widerstand gegen Durchschlagen
entsprechend dem zunehmenden Druck unter der Glocke verringert.
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Bei der Ausführungsform nach der Abb.3 befindet sich im Gehäuse 15
ein Einsatz 16, so daß ein Raum oder Räume 17 .entstehen, die mit der Flüssigkeit
angefüllt werden. In diese Räume 17 tauchen Tauchglocken 18 mit den Atemöffnungen
i g. Diese Tauchglocken stehen über Hebel2o, 21, 22 mit dem Ventil-,teller 23 in
Verbindung, der bei Abschluß auf dem Ventilsitz 2q aufruht. Die Hebel 21 greifen
mit Nasen 25 unter Haken 26 und verriegeln so den Ventilteller 23 auf dem Ventilsitz
2.1. Vom Gasraum 27 führen Leitungen 28 unter die Tauchglocken 18. Beim Druckanstieg
strömt das Gas durch die Leitungen 28 unter die Glocke 18, klinkt die Verriegelungen
25, 26 aus und hebt den Ventilteller 23 von seinem Ventilsitz 2q. ab, so daß das
Gas durch die Austrittsöffnung 29 ins Freie abströmen kann.