DE341853C

DE341853C -

Info

Publication number: DE341853C
Application number: DE1920341853D
Authority: DE
Priority date: 1920-03-07
Filing date: 1920-03-07
Publication date: 1921-10-10

Description

Karl Karsubke in Berlin-Tegel.

Apparat zur selbsttätigen Verhütung des Einfrierens von Wasserleitungen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. März 1920 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, welche bei großer Kälte zeitweise selbsttätig eine Bewegung des beispielsweise in Hauswasserleitungen befindlichen Wassers herbeiführt. Hierdurch wird die Gefahr des Einfrierens wesentlich vermindert. Nach der Erfindung wird von der bekannten Eigenschaft Gebrauch gemacht, daß beim Gefrieren von Wasser eine erhebliche Raumvergrößerung ίο stattfindet. Die Ausdehnung des Eises entlastet unter Vermittlung einer biegsamen Platte und einer Stange eine als selbsttätigen Wasserverschluß wirkende Druckkammer, wodurch das Abschlußglied frei wird, so daß das Leitungswasser in Bewegung kommt und zu dem Eisbehälter geführt wird, um das darin befindliche Eis teilweise zu schmelzen. Hierdurch findet ein abermaliger Abfluß der Zuflußleitung statt. Die Vorrichtung kann zweckmäßig dort an die Wasserleitung angeschlossen werden, wo ein Einfrieren derselben am ehesten zu befürchten ist, beispielsweise in der Waschküche, in Bodenräumen oder Durchfahrten u. dgl.

Die Zeichnung erläutert die Erfindung in einem senkrechten Schnitt. Die Vorrichtung besitzt eine schüsselartige Kammer a, die oben durch eine biegsame Scheibe d mit einer sehr feinen Bohrung d¹ abgeschlossen ist. Über der biegsamen Platte d liegt der Zulaufstutzen v, der als Ventilsitz dient. Seitlich davon zweigt eine Leitung c ab, die um eine vollständig geschlossene Kammer i herumgeführt ist. Die obere Wand k dieser Kammer ist nachgiebig und mit einer Stange g verbunden, die durch den Kanal δ läuft und einen in der Kammer α liegenden Ventilteller r trägt. Eine Feder φ drüc-kt die Stange g abwärts undsorgt somit für einen dichten Abschluß des Ventils r. Die Stange g ist durch die in dem Deckel h liegende Dichtung χ geführt; w ist eine Ausflußöffnung des Kanals δ.

Der obere Teil der Vorrichtung wird bis zum Ring u durch eine Packung gegen Frost geschützt und die freiliegende Kammer i mit Wasser vollauf gefüllt. Die Vorrichtung wird mit dem oberen Gewindestutzen g an die Wasserleitung angeschlossen, und zwar an einer der Kälte am meisten ausgesetzten Stelle. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Nach dem öffnen des Wasserhahnes tritt Wasser in PfeiHchtung zu, welches durch die feine öffnung d¹ in die Kammer α gelangt und hierbei die biegsame Wand anhebt und gegen den Zulaufstutzen ν drückt und ihn abdichtet: Sinkt nun die Temperatur unter den Gefrierpunkt, so friert das Wasser in der Kammer i und biegt hierbei infolge seiner Ausdehnung die Platte k· nach oben durch, welcher Bewegung die Ventilstange g folgt, e Infolgedessen wird der Ventilteller r vom Sitz s abgehoben, und ein Teil des in der Kammer a befindlichen Wassers fließt durch die-Leitung δ und die öffnung w ab. Durch die hierbei erfolgte Druckentlastung in der Kammer a e geht, die Biegeplatte ä, in ihre gezeichnete Lage zurück und gestattet somit freien Durchfluß des Wassers durch die Leitung c und 0. Das aus dem wärmer gelegenen Teil der Wasserleitung nachströmende Wasser umspült dann » die Kammer i und bringt das darin befindliche Eis hauptsächlich an den Wänden zum Schmelzen, wodurch eine geringe Raumvenninderung in der Kammer i zustande kommt, die aber genügt, unter Vermittlung der Stange g und \ der Feder fi einen Abschluß des Ventiltellers r zu bewirken. Nunmehr wird die Zuleitung erneut durch das Plattenventil d abgeschlossen, bis der Inhalt der Kammer i beim vollständigen Gefrieren diesen Abschluß wiederauf- \ hebt. Dieses Spiel wiederholt sich von Zeit zu Zeit, und damit wird die beabsichtigte Bewegung des Wassers in der Leitung von Zeit zu Zeit herbeigeführt.

Claims

Patent-Anspruch:

Selbsttätig wirkende Vorrichtung zum zeitweisen Schließen und Öffnen einer Zapfstelle an Hauswasserleitungen zur Vermeidung des Einfrierens des Wassers, gekennzeichnet durch zwei, durch eine Leitung (c) bespülte Kammern (a und i), deren eine (a) gegen Kälte geschützt und durch ein mit dem Zulauf stutzen (v) zusammenwirkendes, mit einer feinen mittleren Öffnung (d¹) versehenes Plattenventil (d) abgeschlossen wird, während die andere ständig mit Wasser gefüllte Kammer (i) freiliegt und mittels ihrer biegsamen Wand _: (k) unter Vermittlung einer Stange (g) entgegen dem Druck einer Feder (ß) beim Gefrieren des Wassers in der Kammer (i) ein Ventil (r) der Kammer (a) anhebt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.