DE646103C

DE646103C - Hydraulisch bediente Reibungskupplung, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE646103C
Application number: DEW97109D
Authority: DE
Original assignee: RUDOLF WICHTENDAHL DR ING
Current assignee: RUDOLF WICHTENDAHL DR ING
Priority date: 1935-09-01
Filing date: 1935-09-01
Publication date: 1937-06-08

Description

Durch das Patent 633 068 ist eine hydraulisch betätigte Reibungskupplung geschützt, welche infolge 'der besonderen Ausbildung sehr schnell auf die Drucksteigerung im Leitungsnetz, das zu ihrer Bedienung vorgesehen ist, anspricht. Dieses schnelle Ansprechen erfordert eine besonders sorgfältige Ausbildung der im übrigen für Kupplungen sonst allgemein gebräuchlichen Dämpfungsvorrichtungen. Die Erfindung bezweckt daher, den Kupplungsvorgang weicher zu gestalten und so ein allmähliches und sanftes Einkuppeln zu gewährleisten.

Zum Zweck des sanften Einkuppeins ist es bekannt, eine Dämpfung der Kupplungsbewegung durch Einschalten eines Windkessels und Einbau von Drosselvomchtungenin die Durchflußleitungen herbeizuführen.

Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis aus, daß außer einem schnellen Auffüllen des Windkessels bei Ruhestellung des Gashebels auch, die Anpassung des Kupplungsvorgangs notwendig ist.

Diese doppelte Wirkung wird dadurch erzielt, daß bei der Ruhestellung des Gashebels ein aus drei einzelnen Durchlässen gebildeter großer Durchlaß zur Füllung des Windkessels geöffnet wird, der Schieber beim Niedertreten des Gashebels aber so verschoben wird, daß die erste dieser drei Öffnungen den Windkessel ständig mit der Kupplung verbindet, während die beiden anderen ofßenbleiben und so eine ausreichende Füllung des Windkessels gewährleisten. Bei weiterem Niedertreten bzw. übertriebenem schnellem Niedertretendes Gashebeis wird die zweite Öffnung geschlossen und durch die dritte Öffnung der Druck im Windkessel so weit aufrechterhalten, als zum Eingerückthalten der Kupplung notwendig ist. Bei übermäßig schnellem Niedertreten des Gashebels wird die Drucksteigerung im Windkessel infolge des geringen Querschnittes der dritten Öffnung so weit verzögert, daß die Kupplung bei allen Betriebsverhältnissen sanft erfolgt. Infolge der Bemessung der Querschnitte der zweiten und dritten Durchlaß-Öffnung ist das Regelventil der durch die Temperaturänderung bedingten Zähigkeitsänderung des Öles angepaßt.

In der Zeichnung ist als Beispiel eine erfmdungsgemäße Einrichtung im Längsschnitt in drei verschiedenen Arbeitsstellungen des ' Steuerschiebers dargestellt.

Abb. ι zeigt die Einrichtung bei ausgekuppeltem Zustand und Abb. 2 bei gekuppeltem Zustand im Leerlauf der Antriebsmaschine,

während Abb. 3 die Einrichtung im gekuppelten Zustand bei Schnellauf- der Antriebsmaschine bzw. Pumpe zeigt. -

Die Ölpumpe ι fördert das aus dem Ölsammelbehälter 2 entnommene Öl über ^die: Rohrleitung 3 in den Steuerzylinder 4,^; -cfer unter dem Einfluß des aus den zusammen-' hängenden Kolben 5, 5', 5" gebildeten Steuerschiebers in Kammern 6 und 7 unterteilt ist. Vom Steuerzylinder führen anderseits drei im Durchmesser verschieden große Durchflußöffnungen S. 9, 10 zu einem Druckwindkessel 11, in welchem das öl unter Druck gespeichert und zur Durchführung des Kupplungsvorgangs nach entsprechender Verschiebung des Steuerschiebers nur über die Durchfluß-Öffnung ι o, die Kammer 7 und die Rohrleitung 12 dem Raum 13 in der hydraulischen Kupplungsvorrichtung zugeführt wird. Abb. ι zeigt die Stellung des Steuerschiebers beim Anlassen des Fahrzeugmotors, also bei Leerlauf bzw. niedrigster Drehzahl der Pumpe. Dabei wird das öl über sämtliche drei Durchflußöffnungen dem Windkessel zugeführt.

Bei kaltem Öl, das unter einem Druck von 5 atü gespeichert werden kann, hat dies den Vorteil schnellster Füllung, so daß eine Kupplung schon nach wenigen Sekunden durchgeführt werden kann. Dies erfolgt durch Verschieben des Steuerschiebers in die Lage nach Abb. 2, wobei sich der Inhalt des Windkessels über die Durchfltißöffnung 10 stoßfrei zum Raum 13 hin entleert. Infolge der vorhandenen Durchlässe findet durch die Zähflüssigkeit bei kaltem öl ein gleichzeitiges Nachströmen desselben von der Pumpe zum Windkessel während des Kupplungsvorgangs in nur ganz geringem Maße statt, was für den Kupplungsvorgang jedoch ohne Bedeutung ist.

Bei warmem Öl läßt sich bei Leerlauf des Motors entsprechend Abb. 1 im Windkessel eine zur Durchführung der Kupplung genügende Menge öl nicht erreichen, weil die Pumpe bei der niedrigen Drehzahl nicht genügend Druck gibt. Durch gleichzeitiges Gasgeben, also Erhöhung der Drehzahl der Pumpe, erfolgt aber noch während des Kuppluniisvortrangs eine Auffüllung des Windkessels unter höherem Druck, wodurch die Kupplung erreicht wird.

Um zu verhindern, daß bei zu vielem Gasgeben seitens des Fahrers, d. h. bei zu starker . Erhöhung der Drehzahl der Pumpe, der Druck im Windkessel während des Kupplungsvorgangs übermäßig schnell und hoch ansteigt, wodurch sich ein hartes Kuppeln ergeben würde, wird, wie Abb. 3 zeigt, bei einer entsprechenden Gasstellung ein Teil, nämlich die Durchflußöffnung 9 der zum Windkessel führenden Durchlässe, durch den Kolben 5' abgesperrt. Dieser Vorgang erfolgt selbsttätig in Abhängigkeit vom Gashebel und kann demzufolge vor- oder nacheilend eingestellt werden.

Die drei Durchlaßöffnungen können je auch mehrfach vorhanden sein, so daß statt jeder einzelnen Durchlaßöffnung jeweils deren Gruppe wirkt.

Um das Bild klarer zu halten, ist eine zeichnerische Darstellung der selbstverständlich erforderlichen Sicherheitsventile nicht erfolgt.

Claims

Patentansprüche:

I. Hydraulisch bediente Reibungskupplung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, nach Patent 633 068, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelventil der Kupplungseinrichtung mit drei Durchflußöffnungen bzw. Gruppen von solchen (10, 9, 8) versehen ist, welche durch den Fahrer derart beeinflußt werden, daß sie (10, 9, 8) in der Ruhestellung des Gashebels die Pumpe mit dem Üer Speicherung der Druckflüssigkeit dienenden Windkessel verbindet, daß bei leichtem Niedertreten des Gashebels die erste Durchlaßöffnung (10) den Windkessel (11) mit der Kupplung verbindet und bei weiterem Niedertreten des Gashebels die zweite Öffnung (9) vollständig geschlossen wird.
2. Hydraulisch bediente Reibungskupplung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der ersten öffnung (10) zwischen Windkessel und Kupplung größer ist als die Summe der Querschnitte der beiden anderen Durchlaßöffnungen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen