-
Anlage zum Abziehen und Aufspulen von Seidenfäden Die Erfindung bezieht
sich auf eine Anlage zum Abziehen und Aufspulen von natürlichen Seidenfäden.
-
Bei der Herstellung von Rohseide ist es bekannt, die von den in Kochtischen
erweichten Kokons abgezogenen Fäden zu trocknen und im Anschluß an den Trockenvorgang
auf Spulen aufzuwinden.
-
Es ist ferner schon bekannt, die von den Kokons abgezogenen Fäden,
bevor sie auf einen Haspel aufgewunden werden, durch eine Trockenvorrichtung hindurchzuführen,
die aus einem von heißer Luft im Gegenstrom durchströmten Trockenkanal besteht.
-
Bei den bekannten Anlagen ist es nachteilig, daß die Koch- und Spinntische
und auch die Aufwi.ndevorrichtungen in einem gemeinsamen Raum aufgestellt sind.
Die sich beim Kochen entwickelnde Feuchtigkeit macht die Trockenvorrichtungen teilweise
unwirksam, so daß die aufgewundenen Fäden miteinander verkleben.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, mit Hilfe einer einfachen
und übersichtlichen maschinellen Anlage ein gleichmäßiges knotenfreies Garn zu erzielen
und dabei die geschilderten Nachteile zu vermeiden: Die Erfindung besteht darin,
daß sich an das die nebeneinander aufgestellten Kochtische aufnehmende Längsschiff
einer Halle ein die Spinntische aufnehmendes "abgeteiltes Längsschiff anschließt,
von dem .die Fäden unter feuchtigkeitsdichtem Abschluß durch von heißer Luft im
Gegenstrom durchströmte Trockenkanäle unmittelbar den gruppenweise im Spulraum angeordneten
Aufwindespulen zugeleitet werden.
-
Dadurch werden für die einzelnen Arbeitsplätze, insbesondere für die
Aufwickelstellen, bei guter Ausnutzung des vorhandenen Raums und bei guter Arbeitsverteilung
bessere Arbeitsbedingungen z. B. hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit geschaffen.
-
Bei der bevorzugten Ausführungsform nimmt das Mittelschiff einer Halle
eine von einem Mittelgang aus gemeinsam bedienbare doppelte Reihe von Spulen auf,
an die sich beiderseits Batterien von Spinn- und Kochtischen anschließen, die in
jeweils zwei symmetrischen Längsschiffen aufgestellt "sind, welche durch Trennwände
mit dem Feuchtigkeitsübertritt von einem Raum zum anderen ausschließenden Fördermöglichkeiten
gebildet werden. Dadurch wird eine besonders gute Raumausnutzung bei gleichzeitiger
Vereinfachung der Bedienung der Aufwickelspulen erreicht.
111 ticn
Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Anlage gemäß der Frfindung
schematisch dargestellt.
-
Fig. 1 gibt einen Ouerschnitt durch eine, Halle mit den einzelnen
Teilmaschinen wied Fig. 2 ist eine Draufsicht.
-
Fig. 3 stellt in Vorderansicht einen Spinn-, tisch mit -zugehöriger
Aufwickelspule in vergrößertem'Maßstab dar.
-
Die Halle, in welcher die einzelnett Arbeitsmaschinen aufgestellt
sind, ist durch vier in der Längsrichtung verlaufende Wände i in fünf Einzelräume
aufgeteilt.
-
In den beiden außen liegenden Räumen 2, 2' sind die Kochtische oder
Kochbecken 3 aufgestellt. In den sich an diese beiden Räume nach innen nu anschließenden
Räumen., .a' sind die Spinnbecken oder Spinntische 5 angeordnet. Der Mittelraum
6 der Halle dient als Spulraum und nimmt in noch näher zu beschreibender Art und
Weise die Aufwickelspulen 7 auf.
-
Wir, aus Fig.2 ersichtlich ist, sind die Kochbecken 3 und die Spinntische
5 sowie auch die in Fig. 2 nicht dargestellten Spulen 7 zu Gruppen zusammengefast,
die sich in der Hallenlängsrichtung inAbständen aneinanderreihen. Dabei wird die
Anordnung so getroffen, das immer einem der in den Räumen .I bzw. d.' befindlichen
Spinntische 5 zwei Kochbecken 3 in den Räumen 2, 2' zugeordnet sind.
-
Die Kochtische 3 werden mit Dampf beheizt, der durch eine an die Hauptdampfleitung
9 angeschlossene Leitung 8 den einzelnen Becken zugeführt wird.
-
Die in den K=ochtischen 3 vorbehandelten Kokons «-erden von den in
den Räumen 2 und 2' tätigen Arbeitern durch Öffnungen in den Wänden i, welche durch
Klappen io verschließbar sind, an die in den Spinnräumen .I, d.' an den Spinntischen
5 Arbeitenden weitergegeben.
-
Es ist natürlich auch möglich, zusätzliche Anordnungen vorzusehen,
um die Kokons aus den Räumen 2. 2' mechanisch in die Spinnräume .I, 4' überzuführen
und dabei einen Übertritt der Schwaden und Dämpfe von den Koch- in die Spinnräume-auszuschließen.
Zu diesem Zweck können beispielsweise Förderbänder verwendet werden, die entsprechend
zu kapseln sind.
-
Die Spinntische 5 sind mit den in Fig.3 angedeuteten bekannten Einrichtungen
zur Vermeidung von Knoten- und Schlingenbildungen ausgerüstet. Sie besitzen ferner
die üblichen Fadenkreuze, um beim Abziehen von den Kokons mehrere Fäden zusainmen.zuführen
und zu glätten.
-
Die in den Spinntischen 5 von den Kokons abgezogenen Fäden 12 werden
durch Trockenkanäle 13 hindurchgeführt. Letztere sind gleichfalls gruppenweise angeordnet,
und zwar .führen jeweils von einem Spinnbecken 5 ',@schszehti Trockcnkanä'e 13 2.u
den Auf«vickel-.S " len ;, die im Spulraum 6 der Halle angeordnet sind.
-
'' Den einzelnen Trockenkanälen 13 wird heiße Luft, die die Kanäle
im Gegenstrom zu dem Verlauf des Fadens 12 durchstreicht, in folgender Art und Weise
zugeführt.
-
Die heiße Luft tritt jeweils durch die an zwei Heißluftsammelleitungen
14. angeschlossenen Stutzen 15 in die Trockenkanäle 13 ein, durchströmt diese und
tritt durch Stutzen 16 in Samtnelleitungen 17 aus. Letztere sind an `Ventilatoren
i7' angeschlossen, die, wie aus F ig. i ersichtlich ist, die heiße Luft nach ihrem
Durchgang durch die Trockenkanäle ins Freie befördern.
-
Die Anordnung kann natürlich auch so getroffen «-erden, das die die
Trockenkanäle verlassende Heißluft im Kreislauf zu Heizvorrichtungen geführt und
dann wieder den Trockenkanälen zugeleitet wird.
-
Die Heizvorrichtungen bestehen beim Ausführungsbeispiel aus Erhitzern
18, die, wie aus Fig. i ersichtlich, an die Sammelleitung 9 für den Frischdampf
angeschlossen und in Gehäuse i9 eingebaut sind, denen durch Eintrittsstutzen 2o
Frischluft zuströmt. Das andere Ende dieser Gehäuse ist an Rohre 14' angeschlossen,
die zu den Sammelleitungen 14 führen.
-
Die einzelnen Trockenkanäle 13 sind bis auf feine Fadeneintritts-
und Fadenaustrittsöffnungen abgeschlossen. Der aus den Trokkenkanälen 13 vollkommen
trocken austretende Faden gelangt, wie Fig.3 erkennen läßt, durch Öffnungen in den
Wänden i unmittelbar zu den Aufwickelspulen. Die Anordnung ist dabei so getroffen,
das trotz des Durchganges des Fadens durch die erwähnten Öffnungen in der Wand i
keine Feuchtigkeit aus den Spinnräumen .I, q.' in den Spulraum 6 übertreten kann.
-
Wie aus Fig. i ersichtlich ist, sind die Aufwickelspulen 7 in dem
Spulraum 6 ebenfalls in entsprechenden Gruppen zusammengefast. Die einzelnen Spulen
sind dabei auf einem für eine Gruppe gemeinsamen Maschinenrahmen gelagert, wobei
letztere wiederum nebeneinander angeordnet werden.
-
Der einen Reihe von Aufwickelspulen liegt in dem Spulraum 6 in geringem
Abstand eine zweite Reihe von Spulen gegenüber. Es kann mithin ein Arbeiter in dem
Spulraum 6 jeweils nach zwei Seiten arbeiten, was die Bedienung vereinfacht und
eine gute Übersicht über die Gesamtanlage gewährleistet.
-
Der auf die Aufwickelspulen 7 auflaufende Faden ergibt ein für die
unmittelbare Weiterverarbeitung
geeignetes gebrauchsfertiges Garn,
da ihm nicht nur alle Feuchtigkeit entzogen ist, sondern auch keine Möglichkeit
besteht, daß der Faden nachträglich wieder Feuchtigkeit aufnimmt.