DE645873C - Messringschieber - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 4.JUNI193f

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42 e GRUPPE 23i5

Firma Polte in Magdeburg

Meßringschieber

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. November 1933 ab

Es ist bei Meßringschiebern bekannt, die Plusdruckentnahmestelle des Meßgerätes am Schiebereinlauf, die Minusdruckentnahmestelle an einer dahinterliegenden Stelle vorzusehen. Um Meßungenauigkeiten zu vermeiden, die durch einen unterschiedlichen Verlauf der Stromfäden bei verschiedener Stellung des Absperrkörpers auftreten, wurde bei einer Bauart vorgeschlagen, die Messung des Minusdruckes an einer Stelle vorzunehmen, an der die Flüssigkeit den Ringschieber in axialer Richtung durchströmt. Die Meßergebnisse befriedigten jedoch infolge der dort vorhandenen, Abhängigkeit des Meßdruckes von der Stellung des Absperrkörpers nicht, weshalb man dazu überging, an der Außen- und Innenseite des von der Flüssigkeit in axialer Richtung durchflossenen zylindrischen Ringraumes je einen Abnahmekanal für denMinusdruck vorzusehen und beide gemeinsam an die Minus druckleitung des Meßgeräts anzuschließen. Diese Maßnahme führt zu einer verwickelten Bauart.
Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung des Meßringschiebers in meßtechnischer Hinsicht und kennzeichnet sich dadurch, daß die Plusdruckentnahmestelle als von der Führungsschale des beweglichen Absperrkörpers ausgehender Staudruckgeber ausgebildet und die Minusdruckentnahmestelle zwecks Ausnutzung der Fliehkraft des Leitungsmittels für die Messung im divergenten· Teil des Ringschiebereinlaufs angeordnet ist.

Durch den Staudruckgeber, welcher aus" einem axial gerichteten' Staurohr mit der eintretenden Strömung zugekehrter Eintrittsöffnung besteht, wird die Geschwindigkeitshöhe am Einlauf mitgemessen, so daß sich der Wirkdruck um diesen Betrag vergrößert.

Die Anordnung der Minusdruckentnahmestelle im divergenten Teil des Ringschiebereinlaufs ermöglicht eine Erhöhung des negativen Wirkdruckes, .die auf der Druckabnahme des der Zentrifugalkraft unterworfenen strömenden Mittels an der konkaven Seite der. Stromlinien beruht. Ein weiterer Vorteil der Anordnung liegt darin, daß einerseits durch Verkürzung des Abstandes der beiden Druckentnahmestellen der Einfluß der Wandreibung auf die Messung verkleinert und andererseits durch Vergrößerung der Entfernung zwischen Minusdruckentnahmestelle und Abdichtungsstelle des Absperrkörpers der negative Meßdruck unabhängig von der Stellung des Absperrkörpers wird. -Bei den bekannten Bauarten mit einem wesentlich geringeren Abstande zwischen Minusdruckentnahmestelle und Abdichtungsstelle des Ab- · sperrkörpers ergibt sich eine die Meßgenauigkeit störende rückwärtige Beeinflussung der Geschwindigkeitsverteilung in Abhängigkeit von der Stellung des Absperrkörpers.

Staudruckgeber · sind an sich bei Druckdifferenzmeßgeräten bekannt und finden sich als einfache Kanäle an Staurosten oder als von der Rohrwand radial in die Strömung

reichende, störend wirkende Arme an den üblichen Mengenmeßvorrichtungen, bei welchen die Wandung der Leitung selbst eingeschnürt oder die Einschnürung durch Einbau eines besonderen konischen Körpers hervor/, gerufen ist. Ferner ist bereits vorgeschlagen den Wirkdruck durch Ausnutzung der Flien^C kraft zu vergrößern, indem man in der Leitung einen besonderen Krümmer mit den

ίο Druckentnahmestellen für das Meßgerät anordnet.

Demgegenüber besteht die Erfindung darin, bei einem Meßringschieber durch Ausnutzung des Staudruckes und der Zentrifugalwirkung, ferner durch Ausschaltung von Störungsquellen ein Maximum der Druckdifferenz und dadurch Meßbestwerte zu erreichen, wobei gleichzeitig unter neuartiger Anpassung der Druckentnahmestellen an die besonderen bauliehen Verhältnisse des Meßringschiebers dieser nicht nur nichts von seiner Einfachheit einbüßt, sondern für seinen eigentlichen Verwendungszweck als Absperrvorrichtung dadurch geeigneter gemacht wird, daß infolge Vergrößerung der Meß druckdifferenz nunmehr wieder ein kleineres Einschnürungsverhältnis, d. h. ein geringerer Druckverlust im Schieber vorgesehen werden kann. Die Abbildung veranschaulicht das Wesen des Erfindungsgedankens an einem im Schnitt dargestellten Ausführungsbeispiel. Es bezeichnet ι das Gehäuse des Meßringschiebers, 2 dessen Einlauf, 3 die Führungsschale des Absperrkörpers 4, 5 das für die Entnahme des Plusdruckes vorgesehene Staurohr mit seiner zu dem nicht dargestellten Meßgerät führenden Leitung 6, 7 den am divergenten Teil des Schieberraumes angeordneten Kanal i'fSr die Entnahme des Minusdruckes, an dessen Stelle auch ein Kanal 8 an der Führungsschale 3 vorgesehen sein kann, sofern er nur an einem konkaven Wandteil liegt. Unmittelbar hinter der Einschnürung im divergenten Teil findet sich eine Erweiterung des Durchströmquerschnittes, so daß die Strömung im axialen Teil des Ringraumes wieder eine erheblich verminderte Geschwindigkeit, ungefähr die Geschwindigkeit am Einlauf des Ringschiebers, annimmt. Daraus ergibt sich der Vorteil der Herabsetzung des Druckverlustes des Ringschiebers, der wesentlich von der Länge der Stromfäden höherer Geschwindigkeit abhängig ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Meßringschieber, dadurch gekennzeichnet, daß die Plusdruckentnahmestelle als von der Führungsschale (3) des Absperrkörpers (4) ausgehender Staudruckgeber (5) ausgebildet und die Minusdruckentnahmesteile (^) zwecks Ausnutzung der Fliehkraftwirkung des Leitungsmittels im divergenten Teil des Ringschiebers angeordnet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen