DE554604C - Rohr-T-Stueck - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 9. JULI 1932

• REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Vi 554604 KLASSE 47 f GRUPPE

Dr. Franz Bradtke in Berlin-Halensee Rohr-T-Stück

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. August 1929 ab

Die Erfindung bezieht sich auf ein Rohr-T-Stück für den Zusammenlauf oder die Trennung von strömenden Medien mit gekrümmtem Abzweig und hat zum Zweck, die Widerstände an den Vereinigungsstellen der Rohrleitungen zu erniedrigen. Die bekannten, für den Zusammenbau von Rohrnetzen benutzten T-Stücke sind meist so durchgebildet, daß ihre Wandungen sowohl in der Durch-

xo gangs- als Abzweigrichtung parallel zu den Achsen der angeschlossenen Rohre verlaufen. Diese T-Stücke verursachen erhebliche Druckverluste für die Gas- oder Flüssigkeitsströmung in den Rohrleitungen, da durch das Zusammentreffen bzw. die Trennung der Ströme unter einem Winkel von 90 ° starke Wirbel im T-Stück erzeugt werden. Diese Wirbel werden von der Strömung auch in die angeschlossenen Rohre hineingetragen und

ao vergrößern daher auch deren Reibungsverluste.

Man hat bereits versucht, den Widerstand der T-Stücke dadurch zu verringern, daß man den Abzweig krümmerartig an den Durchgang heranführte. Ferner hat man durch den Einbau einer Zunge zur besseren Führung der Flüssigkeitsströme eine Widerstandsverminderung angestrebt. Durch die bisherigen Maßnahmen sind aber die für eine Rohrverzweigung günstigste Ströniungsform und der damit verknüpfte Kleinstwert des Durchflußwiderstandes noch nicht erzielt worden. Das gleiche gilt von dem Vorschlage, die Abzweigstücke nach den Austrittsöffnungen hin in der Weise zu verjüngen, daß die höchsten Punkte der inneren Rohrwandungen sämtlich in einer Ebene liegen. Durch diese Maßnahme entstehen in den Abzweigungen doppelte Krümmungen, die unbedingt zu einer Widerstandsvergrößerung führen müssen.

Die Erfindung bringt demgegenüber eine erhebliche Verbesserung. Erfindungsgemäß ist der zungenartige Vorsprung nach Art eines Sattels mit allmählichem Übergang zu *5 den Wandungen des Durchganges und Abzweiges ausgebildet, und die Wandungen sind im übrigen der durch den Sattel bewirkten Strömungsform und Strömungsrichtung angepaßt, δ»

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:

Abb. ι ein T-Stück mit gleichen Zweigen,

Abb. 2 ein T-Stück mit ungleichen Zweigen im Schnitt.

Bei α tritt der Durchgangsstrom, bei b der Abzweigstrom in das T-Stück ein; diese beiden Ströme verlassen das T-Stück vereint bei c. Während der Abzweigstrom das T-Stück mit einfacher Krümmung durchfließt, ist der Durchgangsstrom so geführt, daß er den Abzweigstrom möglichst wenig stört. Der Durchgangsstrom wird daher zunächst mit leichter Krümmung von der Durchgangsachse abgelenkt, um dem Abzweigstrom auszuweichen. Dann wird er mit einer zweiten leichten Krümmung wieder an den Abzweigstrom herangeführt. Die Füh-

534604

rung der beiden Teilströme, des Abzweiges und des Durchganges, wird, wie die Abbildungen deutlich erkennen lassen, lediglich durch die Wandungen des Abzweiges und des Durchganges bewirkt. Diese gehen ohne Absatzbildung bei d in einen sattelförmigen Vorsprung über, der in das Innere des T-Stückes hineinragt und so die beiden Teilströme zu einer allmählichen Annäherung

ίο zwingt. Der sattelförmige Vorsprung wird zweckmäßig aus einem Stück mit den Wandungen hergestellt; er kann aber gegebenenfalls auch für sich hergestellt und dann in das T-Stück eingepaßt werden. Die äußeren Wandungen des T-Stückes bei e und f sind so gekrümmt, daß sie ebenfalls als Führungsflächen für die durch den sattelförmigen Vorsprung veranlaßte Strömungsform wirken können.

Um dem Äußeren des T-Stückes eine ao symmetrische Form zu verleihen, kann der Winkel zwischen der Durchgangs- und Abzweigwandung bei g mit Material ausgefüllt werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Rohr-T-Stück für strömende Mittel mit gekrümmtem Abzweig und einem zungenartigen Vorsprung an der Vereinigungsstelle von Durchgang und Abzweig, da- durch gekennzeichnet, daß der zungenartige Vorsprung nach Art eines Sattels mit allmählichem Übergang zu den Wandungen des Durchganges und Abzweiges ausgebildet ist und daß die Wandungen im übrigen der durch den Sattel bewirkten Strömungsform und Strömungsrichtung angepaßt sind.

   Hierzu ί Blatt Zeichnungen