-
Malerpalette Die alt überkommene Förm der Malerpalette entspricht
nicht der beim Malen ständig zu leistenden geistigen Arbeit und hindert deshalb
den Künstler an .der für die Schöpfung eines Kunstwerkes erforderlichen Konzentration.
Es ist zwar eine Malerpalette bekannt, bei welcher die Farbnäpfe und Mischnäpfz
in konzentrischen Kreisen angeordnet sind. Diese Anordnung bietet dem Künstler aber
ebenfalls nicht die erforderliche Entlastung. Die Erfindung betrifft eine Malerpalette,
welche in ihrer Gestaltung und in der Anordnung aller Einzelheiten sowohl den theoretischen
als auch den praktischen Erfordernissen der Maltechnik so weitgehend Rechnung trägt,
daß eine bedeutende geistige Entlastung des Künstlers erzielt wird.
-
Gemäß der Erfindung enthält die Palette eine der Zahl der Grundfarben
entsprechende Anzahl Gruppen von Farbnäpfen besonderer Form und -entsprechend angrenzende
Gruppen von hoch umrandeten Farbmischflächen, wobei die den einzelnen Grundfarben
entsprechenden Farbnapfgruppen durch erhöhte Zwischenleisten und gegebenenfalls
durch entsprechende Bezeichnungen o. dgl. sichtbar unterschieden, einander farbkomplementär
gegenüber angeordnet sowie mit den Mischflächen und gegebenenfalls mit einem Wasserbehälter
in einer beliebigen, beispielsweise in der bekannten kreisförmigen Zentralanordnung
zusammengefaßt sind. Hierbei erhalten die Farbnäpfe einen mittleren, zum Aufbringen
der Farbe aus Tuben bestimmten Farbhügel und eine um denselben angeordnete ringförmige
Wasserrinne mit wenig steil nach außen ansteigendem, gegenüber der Palettenoberfläche
überhöhtem Außenrand. Weiter besitzt die Palette zwei sich nahe gegenüberliegende
. Grifflöcher. Vorzugsweise ist die Palette aus Leichtmetall hergestellt und mittels
eines ebenso hergestellten, in der Mitte erhöhten Deckels abdeckbar. Durch einen
Riemen, welcher durch die Grifflöcher der Palette und durch Schlitze im Deckel gezogen
ist, sind beide Teile aufeinander befestigt. Der Wasserbehälter ist in einer zentralen
Bohrung der Palette mittels Bajonettverschlusses befestigt. Er ist in .einer gewissen
Höhe mit einem Sieb versehen.
-
Die Vorteile der neuen Palette sind folgende: Die zentral gerichtete
Anordnung aller Teile gewährleistet eine leichtere übersicht als bei eben bekannten
Paletten. Die Farbnapfgruppen, die beispielsweise in bekannter Weise in Kreisen
konzentrisch um die Mitte der Palette gesammelt sind, ermöglichen in dem innersten
Napfkreis die Unterbringung von wenigen Grundfarben. In dem äußeren Napfkreis können
die von den Grundfarben abweichenden Farbtöne untergebracht werden. Durch die gegenüberstehend
abgeteilte Anordnung der Napfgruppen wird die einander komplementäre Anordnung der
Farbgruppen ermöglicht und die Ausübung der Gesetze der Farblehre erleichtert. Die
sämtlich nahe beieinander angeordneten Farbnäpfe ermöglichen leichter den Vergleich
der Töne der
verschiedenen Farben. Die sich gegenüberstehenden beiden
Grifflöcher gestatten ein Haltender Palette in zwei um i So' zueinander gedrehten
Stellungen und damit ein leichteres; Arbeiten im jeweils vorderen Teil der Palette:
Die inneren Farbhügel der Farbnäpfe erniög liehen das verhältnismäßig trockene und'
saubere Halten der Farbe, da das Wasser stets von dem Hiigel in die ihn uingebcnde
Wasserrinne abfließt. Außerdem können die Farben von einem Farl)hügel besser abgenommen
werden als aus einem vertieften Napf. Insbesondere können die Farben mit spitzem
Pinsel abgenommen werden und in feinsten Mengen bis zum letzten Rest, wodurch eine
feine Tönung der Farben und eine Ersparnis an Farbe erzielt wird. Der flache Außenrand
der NVasserrinne ermöglicht durch leichtes Aufstreichen der niit dem Wasser verdünnten
Farbe das Erkennen der richtigen Tönung derselben. Weiter stehen genügende und genügend
große Mischflächen zur Verfügung, deren hohe Ränder das Überlaufen von Farbmischungen
in benachbarte hindert. Weitere Vorteile sind das leichte Gewicht und trotzdem eine
durch die hoch bzw. tief gepreßten Ränder und Leisten sowie einen äußeren Bördelrand
gesch.afiene Steifigkeit der Palette. Leichte Reinigung ist durch das Vermeiden
scharfer Ecken gewährleistet. Die Bajonettbefestigung des Wasserbehälters ermöglicht
das rasche Einsetzen und Abnehmen desselben. Das im Wasserbehälter eingesetzte Sieb
verhindert das Aufrühren des unter dasselbe gesunkenen Farbsatzes, erhält also das
Mischtvasser stets rein.
-
Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung in insgesamt fünf Abbildungen dargestellt, und zwar zeigen Abb. i
eine normale Ausführungsform der Palette im Grundriß.
-
Abb. z dieselbe und den zugehörigen Dekkel in senkrechtem Aiialschnitt,
Abb. 3 in ihren vier Sektoren vier verschiedene Ausführungsformen der Palette, Abb.
- einen senkrechten A%ialsclinitt durch einen einzelnen Farbnapf, Abb. 5 eine Oberansicht
desselben.
-
Die Palette besteht bei den in der Zeichnun- dargestellten Ausführungsformen
vorzugsweise aus einer kreisförmigen Platte a aus Leichtmetallblech mit rundum untergebördeltem
Außenrand b. Um die Mitte der Palette n sind in konzentrischen Kreisen c und il
Kreisgruppen von Farbnäpfen durch Pressen eingeformt. Die Kreisgruppen c und d der
Farbnäpfee sind durch radial verlaufende erhöhte Leisten f in eine der Zahl der
Grundfarben entsprechende Anzahl von einander gegenüberstehenden kreisausschnittförniigen
Gruppen zusammengefaßt, die an geeigneter Stelle durch eine eingeprägte oder in
beliebig anderer Weise aufgebrachte Aufschrift ä1 Blau-, Rot-, Gelb- und Grüngruppe
-be-
`,chnet sind. Dabei sind diese Bezeichnun- |
i#n und damit die Farbnapfgruppen farbkom- |
`plementär radial einander gegenüber angeordnet. Die zu dem inneren Napfkreis c
gehörigen wenigen Näpfe e dienen zum Einbringen der Grundfarben, während die in
dem äußeren Napfkreis d gehörige größere Anzahl von Näpfen e die von der Grundfarbe
derselben Sektorgruppe abweichenden Farbtöne aufzunehmen bestimmt sind. Auf diese
Weise befinden sich die verwandten Farbtöne nahe beieinander und ihren komplementären
Farben und Farbtönen unmittelbar radial gegenüber. Dadurch ist ein leichtes Vergleichen
und ein rasches Auswählen der richtigen Farbtöne ermöglicht und die Anwendung der
Farbgesetze bedeutend erleichtert.
-
Die einzelnen Farbnäpfe e besitzen in ihrer Mitte einen Bügel g zum
Auflegen der Farbe z und um diesen eine Ringrinne h, in welcher das Wasser vom Farbbügel
g, z abfließt, wodurch die Farbe immer trocken und sauber bleibt, sparsam verbraucht
und mit der Pinselspitze aufs feinste abgenommen werden kann (s. Abb. q.). Die äußere
Ringfläche i der Ringrinne lt ist verhältnismäßig flach geneigt, um daselbst durch
Abstreichen der abgenommenen und verdünnten Farbe deren Ton erkennen 7u können.
Der Außenrand k der Näpfe e ist gegenüber der Oberfläche der Palette a etwas erhöht,
um das Einlaufen benachbarter Farben zu hindern.
-
Um die Farbnapfgruppe ist eine Kreisgruppe von Mischflächen m mit
hohem Rand n vorgesehen. Der hohe Rand n verhindert das t`berlaufen von Farbmischungen
aus anderen Mischflächen.
-
Innerhalb dieses Mischflächenkreises sind an gegenüberliegenden Stellen
der Palette zwei Haltelöcher o mit sanft umgebördelten Rändern p zum Durchgreifen
des Daumens der die Palette a haltenden Hand vorgesehen, wodurch es ermöglicht wird,
die gerade benötigten Farbgruppen besser in- handliche Nähe zu bringen.
-
In der Mitte der Palette a kann in einer zentralen Bohrung q mit erhöhtem
Rand r ein Wasserbehälter s mittels Bajonettverschlusses t befestigt sein, wodurch
derselbe schnell und leicht einsetz- und abnehmbar ist. In den Wasserbehälters ist
in etwa halber Höhe auf einen einwärts gedrückten Innenrand t ein Sieb u aufgelegt,
durch welches das Aufrühren des darunter sich sammelnden Farbsatzes verhindert,
das Wasser über dem Sieb a also immer rein erhalten wird. Der Behälters ist mit
einem eingezogenen Oberrand v versehen,
der das Verspritzen des
Wassers und das Auslaufen desselben bei größerer Neigung der Palette ,a hindert.
-
Die ganze Palette a ist durch einen in seiner Mitte erhöhten Deckel
iv abdeckbar. Durch die Grifflöcher o der Palette a und durch Schlitze x des Deckels
w ist ein Riemeny gezogen und mittels Schnalle geschlossen, wodurch .die Palette
a und der Deckel w aufeinander befestigt sind. Wie aus der Abb.2 hervorgeht, haben
die Näpfe Kreisform.
-
In der im Sektor A der Abb. 3 dargestellten Ausführungsform sind :durch
radiale Aufteilung der Mittelfläche der Palette a dreieck-und trapezförmige Näpfee
gebildet, wodurch Raum für eine dritte Kreisgruppe von Näpfen e gewonnen oder, wie
im Sektor B dargestellt, die Palette a im Durchmesser kleiner gehalten -,verden
kann. Gegebenenfalls kann, wie im Sektor C dargestellt, auch in der Mitte ein radial
begrenzter Napf e und um denselben können kreisförmige N.äpfee angeordnet sein.
Bei kleinen Paletten, wie sie insbesondere für Schulen geeignet sind, kann man auch
nur mit einem :einzigen Durchgriffloch o auskommen. Es ist auch möglich, die Farbnäpfe
s, wie im Sektor D gezeigt, in einer oder mehr außenliegenden Kreisgruppen und die
Mischflächen in innenliegenden Kreisgruppen anzuordnen.
-
Die Palette kann auch Beine andere, eine abgeänderte Zentralanordnung
:der Teile zulassende Form, beispielsweise eine Quadratform, erhalten. Es wäre auch
möglich, die übliche ovale Form der Palette durch die erfindungsgemäße Anordnung
:der Farbnapfgruppe im Sinne der Erfindung zu gestalten.
-
Vorbehalten bleibt auch die Herstellung der Palette aus -einem anderen
metallischen oder nichtmetallischen Baustoff, beispielsweise aus Kunstharz, Kunsthorn
u. dgl.