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Leicht lösbarer Abschlußflansch fiir gläserne Extraktionsröhren Der
Gegenstand der Erfindung betrifft solche Apparate zum Extrahieren von Drogen, bei
denen zwecks Vermeidung des nachträglichen Eindampfens der flüssigen Extraktionsmittel
diese in beschränkter Menge durch rohrförmige Behälter hindurchgetrieben werden,
welche mit der zu extrahierenden Drogenmasse gefüllt und durch engere Verbindungsröhren
hintereinandergeschaltet sind. Da beim Betriebe solcher Apparate zum Durchtreiben
der Extraktionsfiüssigkeit durch die mehr oder weniger lange Drogensäule sowie der
zum Heraus drängen des eigentlichen Extraktionsmittels dienenden Verdrängungsflüssigkeit
mit einem erheblichen, bis zu mehreren Atmosphären gehenden Flüssigkeitsüberdruck
gearbeitet werden muß, so ergeben sich für den erforderlichen dichten Endabschluß
der einzelnen Drogenröhren unter Anschluß der engeren Verbindungsröhren erhebliche
praktische Schwierigkeiten, da die einfachen, für solche Zwecke üblichen Stopfenverbindungen
gegenüber dem Betriebsdruck vielfach nicht ausreichen. Auch werden durch das häufig,
nämlich nach jedesmaliger Füllung der Röhren, nötige Eintreiben solcher Verbindungsstopfen
die Ränder der Glasrohrkörper übermäßig in Anspruch genommen und der Zerstörung
durch Bruch ausgesetzt.
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Weitere Schwierigkeiten für die Herstellung des Abschlusses der Extraktionsröhren
und ihrer Anschlußverbindungen ergeben sich aus dem Umstand, daß die in Betracht
kommenden Glasröhren wegen ihrer praktisch auf Handbetrieb beschränkten Herstellungsart
weder in genau runder und gerader Form noch mit genauem Durchmesser zur Verfügung
stehen, vielmehr für diese Abmessungswerte ziemlich weite Toleranzgrenzen mit in
Kauf genommen werden müssen.
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Um unter Berücksichtigung besonders auch der letzteren Umstände die
erwähnten Mängel zu vermeiden, werden nach der Erfindung zur Vermittlung der Verbindung
des Abschlußstopfens mit den Enden des Glasrohrkörpers Gummiwulstringe benutzt,
indem diese zwischen zwei Spannkörpern so zusammengedrückt werden, daß sie mittelbar
mit dem zum Festhalten des Rohrabschlußkörpers erforderlichen Reibungsdruck gegen
die Oberfläche des Rohrkörpers angedrückt werden.
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Die Benutzung solcher Gummistauchringe zum Befestigen von mit Auslaufstutzen
versehenen Abschluß stöpseln in Metallröhren oder anderen widerstandsfähigen Hohlkörpern
ist bekannt und bildet keinen Gegenstand der Erfindung. Diese Anordnung läßt sich
für die Zwecke der Erfindung nicht mit Vorteil benutzen, weil der spröde, wenig
zugfeste Glaskörper der Extraktionsröhren der zu dem inneren Überdruck hinzutretenden
Belastung des durch den Gummistauchring auf die Rohrinnenfläche wirkenden Reibungsdruckes
nicht mit der nötigen Sicherheit zu widerstehen vermag.
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Nach der Erfindung wird daher das Befestigungsmittel der Gtmlmistaucllringe
in der ÄVeise angewender. daß diese das anzuschließende Rohr von außen umfassen
und zwischen dem den Rohrdurchmesser überragenden Rande des flanschartig ausgebildeten
Abschlußmittels und einem das Rohr umfassenden Druck- oder Widerlagerringe so zusammengedrückt
werden, daß der durch die Stauchwirkung hervorgebrachte, zum Festhalten des Stöpsels
dienende Reibungsdruck radial nach innen gerichtet ist. Die Rohrwandung wird daher
im Einklang mit der größeren Druckfestigkeit ihres Glaskörpers und unter Entlastung
von der Zuganspannung des inneren Überdruckes nur auf Druck in Anspruch genommen,
so daß die Bruchgefahr vermindert wird.
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Bei passender, vorzugslveise holilkegelförmiger Ausgestaltung der
mit dem NVeichgummiring in Berührung kommenden ringförmigen Oberflächenteile des
Widerlagerringes sowohl wie auch des Abschlußflansches ist es möglich. das Alldrücl;en
des Gummiringes an die Glasoberfläche und die dadurch hervorgerufene Reibung zwischen
beiden Teilen so zu steigern, daß durch diesen Endverschluß ein innerer Überdruck
von mehreren Atmosphären aufgenommen werden kann.
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Die zur Verbindung der Enden der Extraktionsröhren untereinander dienenden
engen Glasröhren können dabei ohne Schwierigkeit durch gewöhnliche, im Endflansch
vorgesehene Stopfenverbindungsmittel mit diesen Endabschliissen der Extraktionsröhren
in Verbindung gebracht werden.
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Die Endabschlüsse der Extraktionsröhren lassen sich nach der Erfindung
so ausgestalten, daß sie zugleich eine besonders einfache und den Zusammenbau des
Extraktionsapparates sehr erleichternde lösbare Verbindung der Extraktionsröhren
mit dem sie tragenden Gestellkörper ermöglichen, welche die übliche schwerfällige
Befestigung der Glasröhren mittels Laschen und Klemmen entbehrlich macht.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. 1 ein mit beispielsweise vier Extraktionsröhren
ausgerüsteter Apparat in Vorderansicht dargestellt, bei welchem die Extraktionsröhren
an den Enden mit der Erfindung entsprechenden Mitteln zum Ab- und Anschließen versehen
sind.
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Abb. 2 erläutert im einzelnen die Verbindung einer der Extraktionsröhren
mit dem Traggestell in Seitenansicht.
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Abb. 3 zeigt in größerem Maßstabe teils im Längsschnitt, teils in
Seitenansicht die der Erfindung entsprechenden Verbindungsmittel, allyl. 4 einen
zugehörigen Grundriß.
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Abb. 5 erläutert die Verbindung einer der Tragplattett des Gestellkörpers
im Höhenschnitt nach Linie V-V der Abb. 2.
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Abb. 6 zeigt einen Höhenschnitt durch das Extraktionsrohr nach Linie
VI-VI der ; Webb. 2.
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<-Der Endverschluß der aus durchsichtigem Glase bestehenden Extraktionsröhren
I besteht aus einem über jedes Rohrende lose überzuschiebenden Druck- oder Widerlagerring
2, an welchem beispielsweise drei Klappschrauben 3 in Längsschlitzen 4 an Querstiften
5 befestigt sind. Die vorzugsweise hohlkegelförmig nach innen abgeschrägte eine
Fläche dieses Druckringes legt sich an einen dicken Weichgummiring 6 an, dessen
Profil trapezförmig gestaltet ist und dessen Breite so bemessen ist, daß er sich
zweckmäßig mit einer gewissen Eigenspannung gegen die Umfläche des Glasrohres I
anlegt. Mit seiner anderen axialen Endfläche berührt dieser Gummiring einen die
Öffnung des Rohres 1 überdeckenden Abschluß- oder Endflansch 7, und zwar vorzugsweise
ebenfalls mit einer hohlkegelförmigen, nach innen abgeschrägten Fläche. I)ieser
Flansch ist an den Klappschrauben 3 entsprechenden Stellen mit zum Einschlagen derselben
geeigneten Einhängeschlitzen 8 versehen und dient zur Stützung von auf diesen Klappschrauben
sitzenden Flügelmuttern 9, durch deren Spannwirkung der Widerlagerring 2 unter Zusammendrücken
des Gummiringes 6 dem Abschlußflansch genähert werden kann. Dadurch kann der plastische
Körper des Weichgummiringes mit seiner Innenfläche so angedrückt werden, daß ein
Festhalten des Verschlusses gegen einen mehrere Atmospltären betragenden inneren
Überdruck gesichert werden kann.
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Der Abschlußflansch 7 ist an seiner Außenseite mit einem kurzen Rohrstutzen
10 und einer diesen durchsetzenden Durchbohrung 11 versehen, in welcher mittels
eines Gummipfropfens 12 oder ähnlicher Mittel der senkrechte Schenkel des zur Verbindung
mit den benachbarten Röhren dienenden Verbindungsrohrkrümmers 13 befestigt werden
kann. Bei den mit l) rogen vollständig gefiillten Röhren iltütl(leil die Verbindungsrohrkrümmer
13 dicht unter dem Absclllußflansch 7 aus. Wenn aber beispielsweise die letzte der
Röhren nur teilweise mit der Droge gefüllt ist, kann man, wie aus Abb. 3 ersichtlich,
den den Gummipfropfen 12 durchsetzetiden Verbindungsrohrschenkel 13 mehr oder weniger
weit in das Innere des Extraktionsrohres bis in einen Begrenzungspfropfen 14 hineinragen
lassen, welcher unter Zwischenschaltung von Filtermaterial 15 den Abschluß der Drogenfüllung
16 bildet. fiierdurch wird die Abführung des Extraktes unter Vermeidung der Auffüllung
des
nicht mit Droge gefüllten Teiles des Extraktionsrohres ermöglicht.
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Die mittels Muffen 17 hintereinandergeschalteten Extraktionsröhren
1 werden vorzugsweise während des Gebrauchs von einer Gestellsäule I8 getragen,
welche zwischen ihrem Fußteil 19 und der Raumdecke 20 mittels einer in ihren Zug
eingeschalteten Doppelgewindespindel 2I festgehalten wird. Auf dieser Gestellsäule
sind in passender Entfernung voneinander zwei Tragplatten 22 mittels der an ihnen
befestigten Haltemuffen 23 und der Druckschrauben 24 höhenverstellbar befestigt.
Diese Tragplatten sind längs ihres Randes mit einer Reihe von Löchern 25 versehen,
die so angeordnet sind, daß je eines der Enden der Klappschraube 3 von oben in eines
dieser Löcher eingesteckt werden kann, so daß dadurch die Tragverbindung des betreffenden
Extraktionsrohres I mit der Tragplatte 22 gesichert wird, wenn die Verschraubung
unter Vermittlung der auf der eingesteckten Schraube sitzenden Flügelmuttern auf
die Platte stützend aufsetzt (Abb. 3).
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Um wechselweise, wie dargestellt, die Endverschraubungen der einzelnen
Röhren auch von unten her an der unteren Tragplatte befestigen zu können, ist die
für die Befestigung in Betracht kommende Klappschraube 3 jenseits des ihre Klappverbindung
bildenden Querstiftes 5 mit einem kurzen Gewindezapfen 26 versehen, welcher so bemessen
ist, daß er die Ausklappbarkeit der Schraube nicht hindert. Eine auf diesen Gewindezapfen
nach dem Durchstecken des Zapfens durch ein passendes Randloch 25 der unteren Tragplatte
22 aufgeschraubte Haltemutter 27 gemäß Abb. 2 dient zur Befestigung des unteren
Endes des betreffenden Extraktionsrohres an dem Gestell. Die gleichen Mittel können
natürlich auch zur Verbindung der oberen Enden der Extraktionsröhren mit der oberen
Tragplatte 2 dienen. Um zwecks leichteren Handhabens der Extraktionsröhren bei jedesmaligem
Zusammenbau des Apparates eine gewisse Höhenbeweglichkeit der Befestigung der Enden
dieser Röhren am Gestell zu ermöglichen, dienen vorzugsweise Verlängerungsstäbe
28, welche mittels der Haltemutter 27 mit dem unteren Ende der Gewindezapfen 2G
fest verbunden werden können und welche an Stelle dieser letzteren durch die entsprechenden
Randlöcher 25 der oberen Tragplatte 22 durchgesteckt werden können. Das untere Ende
des entsprechend dem gewünschten Maß der Höhenbeweglichkeit bemessenen Verlängerungsstabes
28 ist durch Vermittlung eines von ihm durchsetzten Zwischenstücks 29 mittels eines
Haltegurtes 30 mit dem benachbarten Körper des Extraktionsrohres I verbunden.
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Mit dem unteren Endverschluß der ersten der in der beschriebenen
Weise miteinander oben und unten wechselweise verbundenen Extraktionsröhren ist
mittels eines engen Glasrohrkrümmers und mittels vorzugsweise an der Seitenfläche
dieses Extraktionsrohres befestigter Regelungsvorrichtungen 3I, 32, 33 der zum Speisen
des Apparates mit Extraktions- und Verdrängungsflüssigkeiten dienende Vorratsbehälter
34 verbunden, dessen Halsverschraubung vorzugsweise ebenso ausgestaltet ist wie
die Endverschraubungen der Extraktionsröhren I.