DE64243C - Schiff, besonders für den Waarentransport - Google Patents
Schiff, besonders für den WaarentransportInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B3/00—Hulls characterised by their structure or component parts
- B63B3/14—Hull parts
- B63B3/48—Decks
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 65: Schiffbau und Schiffsbetrieb.
(Grafschaft Durham, England).
Schiff, besonders für den Waarentransport. Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. November 1891 ab.
Diese Erfindung bezieht sich auf die Construction und Einrichtung der Schiffsrümpfe
und insbesondere derjenigen Schiffe, welche zum Frachttransport bestimmt sind. Nach vorliegender
Erfindung gebaute Dampfschiffe können für Fracht jeder Art Verwendung finden, eignen sich jedoch besonders für
den Transport von Getreide, Kohlen und überhaupt solcher Waaren, die sich verschütten
oder angießen lassen und die im Schiffsraum frei, d. h. ohne besondere Verpackung untergebracht
werden.
Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung allgemein geschildert, obgleich
selbstverständlich die Einzelconstrtictionen ohne Abweichung vom Leitgedanken der Erfindung
sich ändern können.
Das Schiff wird nach vorliegender Erfindung ohne das gewöhnliche Deck gebaut; dagegen
wird es mit convex nach innen gebogenen Seiten versehen, wobei die resultirende Curve
auf jeder Seite etwa ein Drittel der gesammten Breite des Fahrzeuges einnimmt. Sondann sind
beide Seiten aufwärts concav ausgebogen, und zwar so, daß die Scheitel dieser letzteren
Curven bis an die die Luken umgebenden Leisten bezw. bis zum Verdeck, in welchem die
Luken gebildet sind, reichen. Diese Curven bilden somit die Mitte des Schiffes mit den
dazu gehörigen ■ Wandungen und Böcken, bis zu denen sich die besagten Curven continuirlich
erstrecken. Diese gesammte Oberdeckstructur dehnt sieh nach vorn und nach hinten ohne
wesentliche Abänderungen aus, und auch der Bug sowie das Heck besitzen annähernd die
gewölmliche Gestalt. Die Luken erstrecken sich fast über die ganze Länge des zur Aufnahme
der Fracht bestimmten Schiffsraumes und können durch völlig unabhängige, scharnierartig
oder sonstwie angebrachte Deckel verdeckt werden, wozu entweder stationäre Befestigungsmittel
oder jedesmal abnehmbare Bolzen dienen können. Die Seiten der Lukenreihe
können in beliebiger passender Weise durch geeignete Querstücke oder durch zwischen
einige der Deckel eingefügte' Platten gestützt werden.
Die Maschinen-, Kessel- und Kohlenräume sowie die Kajüten und Comptoirs können am
hinteren Ende des Schiffes untergebracht werden, d. h. hinter dem Frachtraume oder auch
in der Mitte des Schiffes, und die Cabinen der Steuermänner und der Mannschaft, je nach den
Umständen, entweder am Bug oder am Heck. Das Hinterdeck braucht nicht viel höher gelegen
zu sein, als die Leisten der Luken oder das Oberdeck, und kann freigelassen werden
oder höchstens Von den nothwendigen Winden, Kränen u. dergl. eingenommen sein; es kann
sich daselbst auch der Eingang der Matrosen-Kajüte befinden, und um diese zu schützen,
sowie überhaupt, um das Verdeck zu erhöhen, können die den Vorder-theil des Rumpfes
bildenden Platten bis zu einem passenden Niveau erhoben werden.
In den beiliegenden Zeichnungen ist Fig. ι
eine perspectivische Ansicht eines nach dieser Erfindung gebauten Schiffes, vorn vom Steuer-
(2. Auflage, ausgegeben am ig. Juli IQ05.)
bord aus gesehen, Fig. 2 eine ähnliche Ansicht vom Heck aus und Fig. 3 ein Querschnitt
durch die Mitte des Schiffes, die Anordnung des Gerippes und. der Schiffswandungen darstellend.
Fig. 4 und 5 sind zwei Querschnitte, der eine durch Linie 4-4, Fig. 2, und der andere
nach Linie 5-5, Fig. 1. Beide veranschaulichen die Einrichtung der betreffenden Rahmen oder
Gestelle.
Fig. 6 ist ein Querschnitt, ähnlich dem in Fig. 3 dargestellten, und veranschaulicht das
Oberdeck (die Lan en) im geschlossenen Zustande nebst den scharnierartig verschlossenen
Luken. Diese Einrichtung ist namentlich zum Transport des in den Schiffsraum frei eingegossenen
Oeles geeignet.
Gleiche Buchstaben bezeichnen entsprechende Theile in sämmtlichen Figuren.
Betrachtet man zunächst Fig. 3, so ersieht man in A die das Gerippe des Schiffes bildenden
Rahmen und Gestelle, welche sich continuirlich von den Lukenleisten B bezw. den
Lanen bis zum Punkte A3 erstrecken, wobei sie sich zuerst bei A1 concav und dann bei A2
convex ausbiegen und schließlich bei As annähernd
gerade Linien bilden. Hier begegnen dieselben dem Kielschwinne oder Kielschwein
A4 und dehnen sich nach dieser Unterbrechung von einer Seite zur anderen aus, wobei sich
die angegebenen Curven auf beiden Seiten wiederholen, so daß also jede Rippe auf der
entgegengesetzten Seite mit den gleichen Krümmungen A1 und A2 bis zu den Lukenleisten
reicht. Auf dem so hergestellten Gerippe werden die die Wandungen des Rumpfes bildenden Platten in der üblichen Weise angebracht.
Die einzelnen Rahmen oder Böcke können, wie Fig. 3 zeigt, durch verticale oder horizontale
Träger (Längs- und Querstäbe) gestützt und gesteift werden. Passende Handleisten
oder Geländer C können an geeigneten Stellen angeordnet werden, um das Gehen entlang
den horizontalen Theilen der Schiffswandung oder Haut gefahrlos zu machen. Die den Luken B zunächst gelegenen Geländer werden
am besten an winkelartig gestalteten einzelnen Trägern C1 befestigt, können aber auch
von einer ununterbrochen um das Schiff herumlaufenden Leiste C2 getragen werden,
welche dann zugleich ein Trittbrett bezw. einen Gang bildet.
Die soeben beschriebenen concaven und convexen Curven sind zur Erfüllung des Zweckes
dieser Erfindung geeignet. Es ist jedoch leicht begreiflich, daß, wenn man die Curven A1
und A2 durch gerade Linien, wie in Fig. 3 punktirt angegeben, ersetzt, beinahe das gleiche
Resultat erzielt werden kann.
Die allgemeine äußere (Ansicht) Gestalt eines nach vorliegender Erfindung gebauten
Schiffes ist aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich. In Fig. ι wird angenommen, daß der nach
Fig. 3 construirte Theil des Rumpfes fast bis zum Ende des Schiffes reicht und hier in einen
gewöhnlichen Bug ausläuft. Hier können die Schiffswände bis D erhoben werden, also das
Vorscliiffdeck überragen und möglichst schützen. Auf diesem Deck ist es rathsam, so
wenig Gegenstände als möglich anzuordnen, ausgenommen etwa das Gangspill F, die Ankerwinde
G, den Eingang des Vorschiffsraumes (Matrosenkajüte) und die Gebläse /.
Aus den Fig. 1 und 3 ist ferner zu ersehen,
daß das Hauptdeck aus Luken / zusammengestellt ist, mit deren Hülfe man im Schiffsräume
befindliche Fracht verdeckt. Oder es kann eine einzelne lange Luke sich von der oberen Structur K (am Heck) bis zum Vorschiff
erstrecken. Zu Gehen kann man dann die von den Geländern C eingezäunten, durch
die beiden Curven A1 und A2 an ihrer Verbindungsstelle
gebildeten Gänge verwenden oder das bei C'2 umlaufende Trittbrett.
Diese besondere Einrichtung eines mit gewöhnlichem Heck und einer Oberstructur K
versehenen Dampfers wird durch Fig. 2 veranschaulicht, und können sich dann hier in dem
Oberbau K -die Kajüten, das Quartier der Steuerleute, die Vorrathskämmern und Comptoirs
befinden. Die Maschinen . und Kessel können im unteren Räume (also unter K)
untergebracht werden oder auch nach Bedarf so weit, hoch gelegt sein, daß sie den entsprechenden
Theil des Baues K ganz oder zum Theil einnehmen, wobei im Deck ein Lukenfenster
(Decklicht) L zum Beleuchten des Maschinenraumes vorhanden sein kann. Das
Dach von K kann als Oberdeck zum Gehen und zu Beobachtungen Verwendung finden.
Auf jeder Seite der Structur K können Brücken M angeordnet werden. Außen können
sich, wie gewöhnlich, Seitenlichter oder Fenster befinden. Oben auf dem Deck können ferner
ein Ausguckthurm (Landkartenhaus) N, die Gebläse I u. dergl. Zubehör angeordnet werden.
Das Rohr O mag durch die Structur K hindurchgeführt
werden, und obgleich das hier in Betracht gezogene Schiff durch Dampf betrieben werden soll, so ist es dennoch mit
kleinen Masten P — für gewöhnlich zum Signalgeben, im Nothfalle aber auch zum Befestigen
von Segeln — versehen gedacht. Uebrigens können Masten und Segel bei Schiffen dieses Systems ganz in der üblichen
Weise angeordnet sein.
Rettungs- und andere Böte können an einem beliebigen Orte des Fahrzeuges untergebracht
werden. In Fig. 2 sind dieselben beispielsweise als am äußeren Ende des Schiffes, auf
Davits (Barkunen) Q ruhend, dargestellt.
Ferner kann ein Boot bei R1 an scharnierartig oder gelenkig befestigten Spieren R seitlich angehängt
sein. Diese Spieren R können mittels passender Blöcke und dazu gehörigem Takelwerk
mit einem beliebig gewählten Theil der Oberstructur verbunden sein, so daß man dieselben
zurückklappen, d. li. in eine annähernd senkrechte Stellung bringen kann (s. die linke
Seite des Schiffes, Fig. 2). Außen, den Schiffsseiten und Enden entlang, können gewöhnliche
Reibhölzer 5" laufen.
Aus Vorstehendem erhellt, daß dieses Schiff mit den gewöhnlichen Fahrzeugen die mit dem
Vorhandensein eines Bugs und eines Hecks verbundenen Vorzüge theilt, sich von jenen
aber dadurch unterscheidet, daß in demselben die gewöhnlichen Verdecke, auf denen sich
leicht Wasser ansammelt, gänzlich abgeschafft sind. Außerdem ist dessen allgemeine Construction
bedeutend vereinfacht. Das Schiff ist im Ganzen stärker und der Materialverbrauch
dabei geringer, während andererseits dessen Schwimm- oder Auftriebskraft erhöht und
gleichmäßiger vertheilt ist. Infolge dessen, daß nur eine Lukenreihe / bezw. Luke vorhanden
ist, die sich über den gesammten Ladungsraum erstreckt, ist auch das Laden bezw. Löschen erleichtert und wird dadurch
beschleunigt.
Diese Beschreibung behandelt hauptsächlich einen zum Transport von Waaren bestimmten
Dampfer. Selbstverständlich ist jedoch das gleiche System, unter Ausnutzung der gleichen
Vorzüge, auch bei Passagierdampfern ausführbar. Auch kann ein so gebautes Schiff
gleichzeitig (unter geeigneter Abänderung der Details) zum Passagier- und Waarentransport
verwendbar gemacht werden.
Claims (1)
- Patent-An spruch:Ein Schiff, besonders für den Waarentransport, gekennzeichnet durch die Anordnung von «Ύ, - förmig gebogenen Flächen, welche das flache Deck zwischen dem Bug und Heck von gewöhnlicher Construction mit den Seitenwänden des Schiffes verbinden.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE64243C true DE64243C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=338130
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT64243D Expired DE64243C (de) | Schiff, besonders für den Waarentransport |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE64243C (de) |
-
0
- DE DENDAT64243D patent/DE64243C/de not_active Expired
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