DE641156C

DE641156C - Gefrierschutzmittel

Info

Publication number: DE641156C
Application number: DEK129493D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM KLAPPROTH DR ING
Current assignee: WILHELM KLAPPROTH DR ING
Priority date: 1933-03-17
Filing date: 1933-03-17
Publication date: 1937-01-22

Description

Gefrierschutzmittel Gegenstand des Hauptpatents ist die Verwendung von neutralen bzw. nahezu neutralen wäßrigen Lösungen von Phosphaten in höheren Konzentrationen als Gefrierschutzmittel bei der Herstellung von Kühlsolen, als Zusatz zum Kühlwasser von Verbrennungsmotoren u. :dgl.
Es hat sich nun. überraschend-erweise gezeigt, daß die Gefrierpunkte solcher Phosphatlösungen durch Zusätze von Alkalicarbonat bis zur leicht alkalischen Reaktion noch weiter erniedrigt werden. Diese Beobachtungen sind gerade für den Fachmann besonders überraschend, weil die Carbonate in Phosphatlösungen eine sehr geringe Löslichkeit besitzen. Außerdem wurde gefunden, daß Carbonatzusätze zu Phosphatlösungen auch nocheinen schützenden Einfluß gegen die Korrosion von Metallen durch die reinen Lösungen haben. Das gilt insbesondere für Apparabe aus dem zumeist in Betracht kommenden Baustoff: Guß- bzw. Schmiedeeisen. Blei Aluminium und anderen alkaliempfindlichen Metallen, wie z. B. Zink, ist allerdings noch der Zusatz von weiteren Korrosionsschutzmitteln erforderlich. Für Aluminium bat sich dabei ein geringer Zusatz von Wasserglas bei höherer PH bewährt, während bei niederer PH ein Zusatz von wenig Natriumfluord die Korrosion außerordentlich mindert. Ein solcher Zusatz hat gleichzeitig auch einen günstigen. Einfluß. auf den Gefrierpunkt.
Die folgenden Beispiele sollen die oben angeführten Feststellungen veranschaulichen Beispiel i Einfluß von Kaliumcarbonat auf den Gefrierpunkt reiner Lösung von Kaliumphosphaten mit einer PH von etwa 7,0: Eine Lösung von 70g kristallisiertem Di-und z 1 g Monokaliumphosphat in destilliertem Wasser zu ioo ccm besitzt einen Gefrierpunkt von -z2,5°. Ein Zusatz von 7g Kaliumcarbonat erniedrigt den Gefrierpunkt auf -300.
Beispiel 2 Günstiger Einfluß eines Zusatzes von NaF auf die Korrosion reines Aluminiumbleches durch eine mit Pottasche versletzte Kaliumphosphatlösüng : -Zu ioo .ccm einer Kaliumphosphatlösung mit einer PH-Zahl = 7,0 werden 4. g PDttasche zugefügt. Blei Einwirkung auf ein Aluminiumblech beim Siedepunkt lergab sich auf foo.cm2 Oberfläche in i Stunde ein Gewichtsverlust von 0,139'g. Bei Zusatz von o, 5 g Na F zur gleichen Lösung ergab sich unter gleichen Verhältnisseen ein Gewichtsverlust von nur o,oo8 g. Bei weiterer Fortsetzung des Versuchs bildete sich im letzteren Falle eine Schutzschicht aus, die- weitere Angriffe verhinderte, während sich diese bei dem Vergleichsversuch ohne Zusatz von Nal in unverminderter Weise fortsetzten.
Durch weitere Zusätze von geeigneten Salzen, wie z. B. Alkaliboraten, Alkalipyrophos-: phaten, :und bei einer PH unter 7,8 auch von den entsprechenden Ammoniumsalzen, kann ferner der Gefrierpunkt noch weiter herabgesetzt und es können hierdurch auch sonstige Verbesserungen in den Eigenschaften der Kühlsolen, z. B. betr. ihre Zähigkeit bei tieferen Temperaturen, sowie auch in der Korrosionsfrage erzielt werden.
Beispiel 3 Einer Lösung von 70g kristallisiertem Di-und 2 i g Monokaliumphosphat in destilliertem Wasser zu i oo ccm werden zugefügt : 5 9 Kaliumcarbonat, 2g Na4P207, i,5g B(OH)3, 2,8g KOH. Der Gefrierpunkt dieser Sole liegt bei -37°.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gefrierschutzmittel nach Patent 611 gg r, bestehend aus wäßrigen Lösungen von Alkaliphosphaten in höheren Konzentrationen unter Zusatz von Alkalicarbonaten bis zur leicht alkalischen Reaktion.
2. Gefrierschutzmittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Natriumfluorid.
3. Gefrierschutzmittel nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch den Zusatz von Alkaliborat, Alkalipyrophosphat oder sonstiger, auf Gefrierpunkt, Zähigkeit und korrosionshindernde Eigenschaften der Solen günstig einwirkender Salze.