DE640C - Teigteilmaschine für Bäcker mit versenktem Cylinder in der Tischplatte - Google Patents

Description

1877.

Klasse 2.

F. HERBST & CO. in HALLE a. S. Teigteilmaschine für Bäcker mit versenktem Cylinder in der Tischplatte. __ ..,..,.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. October 1877 ab.

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Fig. ι ist eine Seiten-, Fig. 2 eine Vorderansicht, Fig. 3 und 4 sind zwei sich kreuzende Verticalschnitte durch die Axe der ganzen Maschine, Fig. s zeigt einen Horizontalschnitt mit Ansicht von oben und Fig. 6 einen desgl. mit Unteransicht.

Als neu und eigenthümlich wird an dieser Maschine bezeichnet:

i. Der in den Tisch versenkte und
selbstthätig sich hebende Cylinder.

Bei allen ähnlichen Maschinen senkt sich ein cylinderartiger, ausgebohrter Ring, in welchem sich die den Teig pressende runde Platte (auch Teller oder Prefskolben genannt) bewegt, von oben über den Teigklumpen, denselben umfassend und begrenzend.

Dies hat zur Folge, dafs die das Innere des Cylinders füllende Luft keinen Ausweg findet, sich in und durch den Teig prefst und denselben porös macht, auch durch ihren Widerstand gegen Zusammendrückung den Gang der Maschine erschwert.

Bei dieser vorliegenden Maschine ist dieser Uebelstand gänzlich beseitigt.

Auf dem von dem Gestell b getragenen Tisch α ist der Ständer c festgeschraubt, welcher die Druckschraube (Spindel) d und das Handrad e trägt, dessen Bewegung das Heben und Senken der Druckschraube und des an denselben befestigten Tellers / bewirkt. Letzterer ist nach oben mit zwei Knaggen versehen, welche beim Aufwärtsgange den Hebel g treffen. Durch zwei auf dem Teller liegende schmiedeiserne Ringe/ h h, welche einen Gummiring zwischen sich schliefsen, ist der Aufschub begrenzt.. Der Hebel g, welcher in Fig. 1 und 2 in seiner normalen" Tiefstellung, in Fig. 3 und 4 in Höchststellung gezeichnet ist, steht mittelst einer durch den Hohlraum des Ständers c geführten Stange mit einem Doppelhebel k k in Verbindung, welcher unterhalb des Tisches gelagert ist und mit seinen gegabelten Enden zwei genau bearbeitete Stäbe // fafst, welche durch den Tisch senkrecht aufwärts stehend und in letzterem genau geführt, den Cylinder m m tragen, welcher die Theilplatte als Rand umfafst und nach Obigem, beim Höherdrehen der Druckschraube (Spindel) über einen gewissen Punkt sich über die Theilplatte erhebt und ein Gefafs bildet, welches den Teigklumpen aufnimmt. Durch gröfseren oder geringeren Aufhub der Schraube (Spindel) kann man auch diesen Ring mehr oder minder über die Theilplatte erheben und sich so nach der Menge und Dichte des vorhandenen Teiges richten. Jedenfalls aber findet der niedersinkende flache Teller f kein Luftkissen vor und ist im Stande, sofort den Teig zu pressen und durch das Messersystem durchzutreiben.

2. Die bewegliche Theilplatte und deren Unterstützung.

Die Theilplatte ruht, wie auch bei älteren Maschinen, auf einem eigenartig durchbrochenen Gufskörper n, welcher aber hier nicht feststeht, sondern sich senkrecht auf- und abbewegen kann.

Durch diese Einrichtung ist es erst möglich geworden, den unter 1 erörterten versenkbaren Cylinder anzuwenden, andererseits ist auch das Abnehmen der geschnittenen Theile dadurch, dafs sich die Theilplatte nach beendeter Theilung mit denselben wieder in ihre höchste Stellung begiebt, erleichtert und vereinfacht.

Zu diesem Zwecke ruht der Gufskörper η auf einem Bolzen o, welcher wieder seine Unterstützung in einem festgelagerten Gegengewichtshebel ρ findet.

Um aber die dem Teige zu ertheilende Pressung vollkommen in der Hand zu haben, läfst sich durch Umlegen des Handgriffs q, gegen welchen sich der Daumen r legt, die "Höchststellung der Theilplatte auch unter einem, die Wirkung des Gegengewichts übersteigenden Druck festhalten. Der Handhebel s endlich gestattet, das ganze System mit der Theilplatte willkürlich zu heben und zu senken, bei Hindernissen infolge eingeklemmter Teigtheile u. s. w. nachzuhelfen, sowie auch die Reinigung der Messer etc. zu unterstützen. — Als unmittelbare Folge der Beweglichkeit der Theilplatte ist das Messersystem ν ν fest und unverrückbar mit dem Gestell verbunden, indem es mittelst der Stellschrauben und Stützen u ti auf dem, auch die Geradführung des Bolzens ο bildenden, gufseisernen Kreuze 11 ruht, aufserdem auch durch den Ring w w mit dem Tische verschraubt ist.

3· Die Bewegung des Drucktellers mittelst einer sechsgängigen Schraube (Spindel) und dessen solide Führung.

Die sechsgängige Schraube (Spindel) gestattet eine wesentlich schnellere Arbeit, als bisher bei irgend einer derartigen Maschine erzielt wurde. Diese Beweglichkeit und Leichtigkeit in der Behandlung wird dadurch erhöht, dafs man meist nur Körper von geringer Masse zu bewegen hat, die schwereren nur zum geringen Theile und auf geringe Höhe und Distanzen.

Durch die Führung des Tellers mittelst breiten Schwalbenschwanzes mit stellbarem Keil wird das correcte Arbeiten der Maschine bezw. die Sicherheit der Handhabung ganz wesentlich erhöht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.