DE63924C - Verfahren zur Verbindung des Oberleders mit der Innensohle und dem Rand von Schuhwerk - Google Patents
Verfahren zur Verbindung des Oberleders mit der Innensohle und dem Rand von SchuhwerkInfo
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-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A43—FOOTWEAR
- A43B—CHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
- A43B9/00—Footwear characterised by the assembling of the individual parts
- A43B9/04—Welted footwear
- A43B9/06—Welted footwear stitched or nailed through
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- Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)
Description
KAISERLIGHES
PATENTAMT
KLASSE 71: Schuhwerk.
(Massach., V. St. Α.).
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Anfertigung von Schuhen und Stiefeln nach
dem sogen. Go ody ear-Verfahren, bei welchem zunächst das Oberleder mit der Sohle
vereinigt und hierauf ein Rand mit dem Oberleder und mit der Sohle durch Nähte verbunden
wird, wobei das Oberleder zwischen Rand und Sohle gelegt wird, so dafs die drei Theile durch dieselben Nähte mit einander
verbunden werden können. %
Bei der Anfertigung von Schuhen und Stiefeln nach dem Goodyear'schen Verfahren
ist es gebräuchlich, die Sohle auf den Boden eines Leistens zu legen, dann das Oberleder
derart über den Leisten zu ziehen, dafs es sich fest gegen denselben anlegt, und hierauf die
Kante des Oberleders mit einem Flantsch, welcher durch Auskehlen der Sohlenkante und
Aufbiegen des Lappens entsteht, zu verbinden, wobei das Oberleder gewöhnlich mittelst
Zangen, welche der Arbeiter handhabt, heruntergezogen' und mit * dem Flantsch der Sohle
an verschiedenen Punkten verbunden wird. Der Arbeiter mufs hierbei jeden Theil' der
Kante des Oberleders an dem Sohlenflantsch befestigen, sobald der betreffende Theil heruntergezogen
worden ist. Bisher wurde das Oberleder mit dem Sohlenflantsch durch Stifte verbunden, die in die Aufsenseite des Oberleders
und durch den Sohlenflantsch getrieben wurden.
Diese Stifte müssen nun entfernt werden, bevor der Rand angebracht und mit dem Oberleder
und der Sohle verbunden werden kann, da sie, wenn sie nach der Anbringung des Randes und während der Verbindung desselben
mit Oberleder und Sohle an ihrer Stelle blieben, ein Brechen der Nadel herbeiführen und im
allgemeinen schlechte und unvollkommene Arbeit liefern würden. Die Stifte sind demgemäfs
nur als zeitweises Befestigungsmittel anzusehen. Damit sich nun das Oberleder nicht
zu leicht von dem Sohlenflantsch trennen kann, nachdem die Stifte entfernt worden sind, müssen
Oberleder und Sohle während einer beträchtlichen Zeit, etwa 24 Stunden und noch länger,
nachdem das Oberleder durch die Stifte mit dem Sohlenflantsch verbunden worden ist, in
ihrer Stellung bleiben, damit sich das Oberleder genügend setzen und die Form annehmen
kann, welche ihm durch das Ausspannen über die Leisten ertheilt worden ist; dann können
erst die Stifte nach und nach entfernt werden. Jeder Fachmann weifs, dafs, wenn die Stifte
gleich, nachdem das Oberleder durch sie mit der Sohle verbunden worden ist, weggezogen
würden, das Oberleder sich so weit von dem Sohlenflantsch entfernt würde, dafs ein Zusammennähen
des Randes mit dem Oberleder und der Sohle in der gewöhnlichen Weise gar nicht möglich wäre.
Die Verwendung der Stifte bringt also einen grofsen Zeitverlust mit sich und vermehrt die
Fabrikationskosten.
Durch vorliegende Erfindung wird nun bezweckt, ein Festheften des Oberleders an die
Sohle während des Aufzwickprocesses in der Weise zu bewirken, dafs das Befestigen des
Randes an Oberleder und Sohle sofort nach dem Aufzwickprocefs vor sich gehen kann,
ohne dafs man warten müfste, bis das Oberleder die ihm durch das Aufzwicken ertheilte
Form bleibend angenommen hat.
Das Verfahren besteht darin, dafs zunächst das Oberleder mit dem Sohlenflantsch während
des Aufzwickprocesses durch Nähte verbunden und hierauf der Rand an dem Oberleder und
der Sohle in der gewöhnlichen Weise befestigt wird, wobei die Nähte, welche das Oberleder
mit der Sohle verbinden, als permanente Befestigungsmittel anzusehen sind, die mit den
Nähten, welche den Rand mit dem Oberleder und der Sohle verbinden, nicht in Berührung
kommen. Das Befestigen des Randes an Oberleder und Sohle kann also sofort nach dem
Aufzwickprocefs vor sich gehen.
Die beiden unabhängig von einander angebrachten Reihen von Nähten dienen dazu, die
Festigkeit der Verbindung zwischen Oberleder und Sohle zu vermehren, so dafs ein nach
dem neuen Verfahren hergestellter Stiefel oder Schuh dauerhafter als ein nach dem alten Verfahren
hergestellter ist. Auf beiliegender Zeichnung ist die Neuerung veranschaulicht, und
zwar zeigt Fig. ι einen Querschnitt durch einen Leisten, das Oberleder und die Sohle. Sämmtliche
Theile befinden sich in der Lage, welche sie vor Verbindung des Oberleders mit der
Sohle einnehmen.
Fig. 2 ist eine ähnliche Ansicht; sie zeigt, wie die Kante des Oberleders einwärts über
den Leisten gezogen wird, um mit der Sohle zusammengeheftet zu werden.
Fig. 3 ist die perspectivische Ansicht eines Theiles des Oberleders, des Leistens und der
Sohle nach Befestigung des Oberleders an der Sohle.
Fig. 4 stellt einen Querschnitt des Leistens, der Sohle und des Oberleders dar und zeigt
den mit Oberleder und Sohle verbundenen Rand.
α ist die innere Sohle eines Go ody ear-Stiefels
oder -Schuhes, deren Kante eingeschnitten oder ausgekehlt ist, wodurch ein
Lappen oder Flantsch a1 gebildet ist, der nach
auswärts gebogen wird. Die Aufsenseite dieses Flantsches bildet eine Schulter, gegen welche
das Oberleder b während des Aufzwickens gezogen wird. Ein zweiter Einschnitt c ist auf
der Oberfläche der Sohle angeordnet, der zur Aufnahme der gewöhnlichen Nähte d dient,
die den Rand e mit dem Oberleder und der Sohle verbinden. Die Sohle α unterscheidet
sich von den gewöhnlich benutzten Sohlen in keiner Weise.
Bei der neuen Befestigungsmethode wird nun in folgender Weise verfahren:
Die Kante des Oberleders wird mittelst
Zangen oder auf andere Weise einwärts über den Boden der Sohle gezogen (Fig. 2) und
mit dem Flantsch a1 durch Nähte f verbunden,
die mittelst einer Nähmaschine oder auf andere Weise gebildet werden können.
Vortheilhaft werden die Nähte so angebracht, dafs sie sich fortwährend dem Flantsch a1 entlang
erstrecken und eine permanente Verbindung zwischen Oberleder und Sohle herstellen.
Dann wird der Rand e eingesetzt (Fig. 4) und mit dem Oberleder und der Sohle durch
Nähte d verbunden.
Das Einsetzen des Randes erfolgt in der gewöhnlichen Weise.
Es ist allerdings bereits ein Verfahren bekannt, wobei das Oberleder während des Aufzwickens
mit Schnüren in Schleifenform befestigt wird, doch wird hierbei die Kante des Oberleders stets flach über die Oberfläche der
inneren Sohle gezogen, ehe Oberleder, innere Sohle und äufsere Sohle durch Nähte vereinigt
werden.
Die Verbindung des Oberleders mit der inneren Sohle durch Nähte (die durch das
Oberleder und den Flantsch der inneren Sohle sehen) vor Einsetzen des Randes und Befestigen
desselben an Oberleder una Sohle ist vollständig neu, und bietet das neue Verfahren
so grofse Vortheile, dafs es den bisherigen bei weitem vorzuziehen ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Verbindung des Oberleders mit der Innensohle und dem Rand von Schuhen und Stiefeln, darin bestehend, dafs eine mit Kehle (c) versehene Innensohle (a) auf einen Leisten gebracht, das Oberleder (b) über den Rand der Innensohle (a) gezogen und während des Aufzwickens mit seiner Kante durch Nähte (f) an dem durch das Auskehlen gebildeten Flantsch (al) der Innensohle (a) befestigt wird, worauf dann sofort der Rand (e) eingesetzt und durch Nähte (d) mit dem Oberleder (b) und der Innensohle (a) verbunden wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE63924C true DE63924C (de) |
Family
ID=337824
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT63924D Expired - Lifetime DE63924C (de) | Verfahren zur Verbindung des Oberleders mit der Innensohle und dem Rand von Schuhwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE63924C (de) |
-
0
- DE DENDAT63924D patent/DE63924C/de not_active Expired - Lifetime
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